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Ein alter Mann


 
 
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harwayjunior
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H

Alter: 31
Beiträge: 13



H
Beitrag21.08.2016 23:04
Ein alter Mann
von harwayjunior
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dies ist der Anfang einer episodenartigen Geschichte über einen Mann aus dem Jahre 2063.


Mein Name ist Max und heute ist mein Geburtstag.
Ich werde heute 71 Jahre alt und bin somit der älteste Mensch auf diesem Planeten.
Geboren wurde ich im Jahr 1992, es war eine wunderschöne Zeit.
Jeden Morgen genoss ich den „Disney-Club“. Ich liebte es früh aufzustehen und dabei zuzusehen, wie die ganze Stadt langsam aufwachte. Mein Bruder und meine Eltern standen meistens erst später auf, sodass ich am frühen Morgen der einzige im Haus war, der schon auf den Beinen war. Während dieser Zeit waren alle in der Familie so glücklich, doch am 01.08.1999 endete die gemeinsame Zeit der Familie.

25.09.2017

An diesem Tag verfolgte ich mit meinem Partner einen mutmaßlichen Ladendieb.
Er stahl mehrere Tausend Euro aus einem Kiosk.
Mein Partner war Ed Lock. Er war etwas überdreht, doch insgesamt ein netter Kerl.
Ed und ich erwischten den Räuber auf frischer Tat und liefen hinter ihm her.
Nach circa zwei Kilometern durch die Straßen der Stadt konnte ich nicht mehr mithalten und Ed war auf sich alleine gestellt. Schnaufend kniete ich am Straßenrand und alarmierte Verstärkung. Die beiden liefen in ein mir unbekanntes Gebiet.
Ich hörte zwei Schüsse und versuchte schleppend Ed und den Räuber zu finden.
Ich lief nun selbst langsam in das unbekannte Gebiet. Das letzte Mal, als ich zwei Kilometer innerhalb so kurzer Zeit gelaufen war, war schon einige Zeit her.
Meine Atmung wurde schwerfällig und ich lief zu den Bahnschienen.
Vor den Schienen sah ich mehrere Männer, die in einer Tonne ein Feuer machten.
Sie sahen mich an und ich fragte sie, ob sie meinen Partner gesehen hätten.
Sie ignorierten mich und ich schaute panisch nach links und rechts.
Es fielen wieder zwei Schüsse. Sie kamen aus östlicher Richtung. Ich lief direkt über die Bahnschienen und sah ein Schild mit der Aufschrift „Privateigentum“.
Mit gezückter Waffe ging ich weiter Richtung Osten. Dann bekam ich einen Schlag von hinten und verlor das Bewusstsein.

Irgendwann in den 00er Jahren
„Max, du musst doch wieder richtig anfangen zu leben“, sagte Tracy zu mir.
„Wie denn? In dieser Welt gibt es nichts mehr für das es sich lohnt zu leben“, antwortete ich ihr.
„Du hast doch immerhin mich. Du bist erst 15 Jahre alt und hast dein ganzes Leben noch vor dir.“
Ich schnaufte kurz durch und entschied mich später mit zu Tracys Eltern zu gehen.
Sie waren zwar sehr konservativ, doch deshalb nicht weniger schlecht.
Es gab ein fabelhaftes Essen und für einen Moment lang vergaß ich, was am 01.08.1999 geschah und ich fühlte etwas.
Später am Abend ging ich mit Tracy auf ihr Zimmer, ihr Vater zwinkerte mir noch zu.
Sie waren sehr religiöse Menschen und gegen außerehelichen Geschlechtsverkehr.
Bei einer Tochter wie Tracy ist ihnen das auch nicht zu verübeln, sie hatte damals viele männliche Freunde. An dem Abend schienen mir Tracys Eltern jedoch den Spaß zu gönnen, wenigstens ihr Vater.
Nachdem ich den Akt mit ihr vollzogen hatte, ging ich wieder nach Hause. Sie küsste mich auf die Wange und bot mir an, dass ich doch gerne morgen wiederkommen dürfe. Unten gab mir ihre Mutter noch einen Hefezopf mit und sie umarmte mich.
„Furchtbar, was mit deiner Familie passiert ist“, sagte sie und ich verließ das Haus.

22.Februar 2016
Dies war der Tag, an dem die 83.Oscar-Verleihung in Los Angeles stattfand.
Meine neue Leidenschaft war die Filmkunst. Ich schaute mir von 2005-2016 unzählige Filme an. Anfangs lud ich noch ein paar Freunde ein, mit denen ich einen dieser Filme ansah, doch nach einiger Zeit bevorzugte ich das Konzept des alleinigen Konsums. Meiner Meinung nach wurde der Filmgenuss stark durch wiederholtes Räuspern oder unangebrachte Kommentare eines Freundes beeinträchtigt, sodass ich lieber alleine guckte. In der Nacht vom 22. auf den 23.Februar 2016 entschied sich welcher der beste Film aus dem Filmjahr 2015 werden würde.
Mein Favorit war „Mad Max:Fury Road“. Ich liebte diesen Film.
Die Jury entschied sich allerdings anders und “Spotlight” wurde als bester Film ausgezeichnet. Meine Verärgerung war groß, denn ich sah in Fury Road die einzigartige Chance, dass ein Actionfilm zum ersten Mal der beste Film werden könne. Es kam allerdings anders und ich beschloss nach diesem langen Filmabschnitt meines Lebens neue Wege zu gehen. Ich ging zur Polizei.



26.09.2017

Meine Augen öffneten sich langsam. Ein grelles Licht schien mir direkt ins Gesicht.
Ich war gefesselt und mein Mund war zugeklebt. Ich saß auf einem Stuhl und wusste nicht wo ich war.
„Ey, Schlafmütze, was wolltet ihr scheiß Cops in meiner Gegend?“, ertönte die Stimme eines Mannes in unmittelbarer Nähe.

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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag22.08.2016 18:39

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ich kann nicht viel zum Text sagen, weil dieser Ausschnitt hier sehr konfus ist, passt ja irgendwie nix miteinander zusammen.

Von der Struktur und deiner Einleitung her erinnert es mich aber stark an "Greybeard" von Brian Aldiss. Eine meiner liebsten Dystopien, heute aber leider schon in Vergessenheit geraten. Ich sag dir mal grob worums geht:

In den 80ern (das Buch wurde in den 60ern geschrieben!) ereignet sich ein atomarer Unfall, der die gesamte Menschheit unfruchtbar macht. Das Buch spielt denn in den 2030er Jahren und folgt einem Mann, der sich selber Greybeard nennt, mit Mitte 50 der jüngste Mensch der Welt. Grob gehts dann um Hoffnungslosigkeit innerhalb einer Gesellschaft, die überaltert ist und bald ausstirbt.
Das Buch springt jedenfalls ähnlich wie deine Geschichte ständig in den Erzählebenen herum und erst langsam deckt sich auf, was damals im 20. Jahrhundert passiert ist, wie der Unfall geschehen konnte, etc....
Also man hat auch eine Gegenwartslinie und mehrere Vergangenheitslinien.

Wie ähnlich ist das deiner Geschichte?
Nein, ich möchte dir nix vorwerfen, es ist nur ein nettgemeinter Hinweis. smile

Ach, eines noch zu deiner Schreibe:
"Meine Augen öffneten sich" würde ich umschreiben in "Ich öffnete meine Augen". Ist irgendwie schöner so rum.
Rechtschreibfehler hab ich keine gefunden, aber es ist irgendwie wirr und ich hab nicht wirklich verstanden was jetzt passiert. Wobei ich in erster Linie denke es liegt an dem zu kurzen Ausschnitt.

Noch was: Ich wurde 1984 geboren und ich habe den Disney Club geschaut, der wurde aber bald nach meiner Kindheit aufgelöst. Ich glaube nicht, dass das mit dem Geburtsjahr 1992 noch hinhaut. Wikipedia sagt jedenfalls es wurde 1995 abgesetzt.


_________________
I'm not a king. I am just a bard.
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Bunt Speck
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436
Wohnort: Brimm


Beitrag23.08.2016 17:01

von Bunt Speck
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich finde des Text sehr schwierig, weil ich dem "Durcheinander" nicht wirklich folgen kann, muss aber zugestehen, dass ein paar Hinweise natürlich die Frage aufwerfen, was das 1999 zum Teufel nochmal passiert ist ... also auf alle Fälle hätte ich weitergelesen, wenn da noch mehr stehen würde.

Der Stil ist sicher so gewollt, mir aber viel zu Tagebuch-Bericht-artig. Das verleitet mich zum Überfliegen und zur Suche nach Schlagworten, die mich in der Geschichte voranbringen.

Grundsätzlich würde ich gernn wissen, wo Du mit dem Text hin willst. Sind das Auszuüge? Erste Ideen? Oder so schon einn Auszug aus einem fortgeschirtten Text? Ein Tagebuch, dass uns eine spannende Geschichte nahelegen wird?

Eines noch: es sind oft aus meiner Sicht unnötige Wiederholungen drin. Gleich die erste findet sich im ersten Abschnitt. "HEUTE ist mein Geburtstag. HEUTE werde ich 71 Jahre alt." Da kann man m.E. das zweiite "heute" streichen, weil es ja durch den vorhergehenden Satz klar ist. Solche bezugnehmenden WIederholungnen kommen dann noch öfter, mögen beabsichtig sein, haben meinen Lesefluss aber unterbrochen.

Gruß,
Bunt
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harwayjunior
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H

Alter: 31
Beiträge: 13



H
Beitrag23.08.2016 17:43

von harwayjunior
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Hallo,

vielen Dank für das Durchlesen und bewerten meines Textes.

Vorab finde ich die Information über "Greybeard" von Brian Aldiss sehr interessant. Das Buch werde ich mir bestimmt durchlesen, da ich zurzeit an einer Zukunftsvision arbeite und nach Inspiration suche.

Die aneinander gereihten Ausschnitte mehrerer Handlungsstränge ist bestimmt verwirrend. Mir war dies bewusst, jedoch wollte ich eine Geschichte kreieren, wo der Leser am Anfang nur "heiß" gemacht wird auf den 01.08.1999 und auf die Figur des alten Mannes und nach und nach mehr Informationen über die Ereignisse von 1999 und den Mann bekommt.

Insgesamt soll das Leben des alten Mannes in unterschiedlichen Lebensabschnitten dargestellt werden und eine Dystopie entwickelt werden.
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fabian
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Beiträge: 606



Beitrag23.08.2016 18:34

von fabian
Antworten mit Zitat

Bitte sage mir etwas über die Erzählstimme, Deinen Ich-Erzähler, den Du da konstruiert hast.

Er ist 71 Jahre alt und spricht wie ein konfuses kleines Kind (viele und-dann-passiert-dies-und-dann-passiert-das-Konstrukte, häufige Fehler in der Schilderung von zeitlichen Abläufen von Ereignissen).

Was sind Deine Absichten dabei gewesen? Warum kann der nicht erzählen?
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harwayjunior
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H

Alter: 31
Beiträge: 13



H
Beitrag23.08.2016 21:13

von harwayjunior
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es sind keine Fehler im zeitlichen Ablauf. Es sollte eine Geschichte mit springenden Zeiten werden. Der Ich-Erzähler redet etwas zurückgeblieben, da er 1999 etwas Schlimmes mit ansehen musste. Dadurch ist er etwas verbittert und verwirrt.
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Heidi
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Alter: 42
Beiträge: 1424
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag23.08.2016 21:20
Re: Ein alter Mann
von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo harwayjunior,

ich bin mal ganz ehrlich und hart. Mein erster Gedanke war: Fang doch damit an

harwayjunior hat Folgendes geschrieben:

26.09.2017

Meine Augen öffneten sich langsam. <-- Der Erzähler kann seine Augen nicht sehen. Zeige mir, was er erlebt. Ein grelles Licht schien mir direkt ins Gesicht. <-- Aha, grelles Licht. Dann fang doch damit an. Er nimmt durch die geschlossenen Augen Licht wahr, das wäre ein besserer Einstieg.
Ich war gefesselt und mein Mund war zugeklebt. Ich saß auf einem Stuhl und wusste nicht wo ich war. <-- Besser zeigen, was er aus seiner Perspektive erlebt. Es dauert ja bestimmt eine Weile, bis er realisiert, dass seine Hände gefesselt sind. Vielleicht versucht er etwas zu sagen und merkt, dass es nicht funktioniert, weil sein Mund zugeklebt ist. Dann wäre es nicht verkehrt, wenn du mir seine Gefühle schildern würdest. Wird er panisch? Bekommt er Angst? Oder ist ihm das alles so bekannt, dass er eher cool darauf reagiert?
„Ey, Schlafmütze, was wolltet ihr scheiß Cops in meiner Gegend?“, ertönte die Stimme eines Mannes in unmittelbarer Nähe.


und streiche die drei Textblöcke davor.


Wenn irgendwas davon für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig ist, kannst du das immer noch im Geschehen!! einfließen lassen.

Ansonsten wirken die einzelnen Szenen wie Tagebucheinträge. Die Sätze sind einfach konstruiert und nehmen mich nicht mit. Zum Teil, weil es mir schwer fällt herauszufinden warum du das erzählst, was du erzählst.

Ich fische mal den ersten Block raus, um deutlich zu machen, was ich meine.

harwayjunior hat Folgendes geschrieben:


Mein Name ist Max und heute ist mein Geburtstag.
Ich werde heute 71 Jahre alt und bin somit der älteste Mensch auf diesem Planeten.
Geboren wurde ich im Jahr 1992, es war eine wunderschöne Zeit.
Jeden Morgen genoss ich den „Disney-Club“. <-- Warum war es eine schöne Zeit. Doch nicht nur wegen dem Disney-Club, oder? Ich liebte es früh aufzustehen und dabei zuzusehen, wie die ganze Stadt langsam aufwachte. Mein Bruder und meine Eltern standen meistens erst später auf, sodass ich am frühen Morgen der einzige im Haus war, der schon auf den Beinen war. <-- Ist es für den späteren Verlauf der Geschichte wichtig, dass Max in seiner Kindheit viel alleine war? Während dieser Zeit waren alle in der Familie so glücklich, doch am 01.08.1999 endete die gemeinsame Zeit der Familie.


Schon der erste Satz könnte mMn. gestrichen werden. Ob Max nun Geburtstag hat, oder nicht ist doch absolut nebensächlich.

harwayjunior hat Folgendes geschrieben:

Mir war dies bewusst, jedoch wollte ich eine Geschichte kreieren, wo der Leser am Anfang nur "heiß" gemacht wird auf den 01.08.1999 [...]


Bei mir geht dein Konzept nicht auf. Grundsätzlich glaube ich schon, dass die einzelnen Szenen funktionieren könnten, aber dazu müsstest du sie noch mal ordentlich umkrempeln, mehr Tiefe und Atmosphäre schaffen, die Sätze gewählter formulieren und mehr zeigen als erzählen.

Liebe Grüße
Heidi
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harwayjunior
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H

Alter: 31
Beiträge: 13



H
Beitrag23.08.2016 22:27

von harwayjunior
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank Heidi für die offenen Worte.
Die atmosphärische Dichte ist bei mir ein großes Problem.
Meine Texte haben allesamt den Stil eines Berichts oder wie du schon sagtest die Form eines Tagebucheintrags. Dies ist für mich schwer zu korrigieren.
Die Stilistik und die Gefühle fehlen in den meisten meiner Texte.
Hast du vielleicht Tipps wie ich mehr Atmosphäre und mehr Tiefgang in die Geschichte bringen kann?
Des Weiteren bin ich unsicher, ob der Ich-Erzähler am besten geeignet ist.
Es fehlt die Spannung.
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 42
Beiträge: 1424
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag23.08.2016 23:17

von Heidi
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harwayjunior hat Folgendes geschrieben:

Hast du vielleicht Tipps wie ich mehr Atmosphäre und mehr Tiefgang in die Geschichte bringen kann?


Sehr wichtig ist: Viel lesen und dabei nicht nur genießen sondern auch einen analytischen Blick auf das Geschriebene werfen. Außerdem hilft es, wenn du dich mit dem Thema "Show don´t tell" auseinandersetzt. Also eine Szene entwerfen, in der du die Handlungen und Gefühle deines Protagonisten zeigst und auch die Umgebung in der er sich befindet - aus seiner Perspektive erzählt.

Hier kannst du unter "Zeigen, nicht beschreiben" genaueres darüber nachlesen:

http://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Kategorie:%C3%9Cbersicht_Hauptseite

Insgesamt ist es spannend in der dsfopedia-Seite zu stöbern. "Mit allen Sinnen (be)schreiben", könnte auch noch interessant für dich sein.

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen viel zu schreiben und niemals aufzugeben smile Und, was mir auch sehr geholfen hat (und noch immer hilft): Texte inkl. Kritiken hier im Forum lesen und mitverfolgen und auch selbst Kritiken schreiben (das schult enorm, da du dich immer fragen musst, was genau dir bei der Geschichte fehlt).

Wenn du noch mehr Infos haben möchtest, gäbe es da noch einen Thread von einem "Ralphie", in dem es viele Tipps zum Schreiben gibt. Ich hab eben danach gesucht, aber leider finde ich ihn nicht. Merlinor hat den mal einem neuen User empfohlen. Wenn du ihm eine PN schreibst und ihn danach fragst, hilft er dir bestimmt weiter.

Schönen Abend noch
Heidi
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Willebroer
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Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag23.08.2016 23:47

von Willebroer
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Wahrscheinlich meinst du Ralphies Schreibwerkstatt:

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=2067
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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 998



Beitrag24.08.2016 08:47

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Harwayjunior!

Wenn du denkst, das Auflösen der zeitlichen Abfolge gibt dir die Möglichkeit, etwas zu erzählen, das sonst nicht erzählt werden könnte: Dann los! Warum sollte das nicht möglich sein? Sicher, es entspricht nicht unbedingt der ersten Erwartungshaltung der Leser, aber wenn es gut gemacht ist, folgen sie dir auch.

Dass du an deiner Sprache noch ein wenig arbeiten musst, ist schon erwähnt worden. Auch da musst du auf das "Nüchterne und Spannungsarme", was deine Texte deiner Aussage nach kennzeichnet, nicht verzichten; aber du solltest sicher lernen, den Eindruck von Unachtsamkeit zu vermeiden, der im Augenblick noch überall da ist.

Die Jury entschied sich allerdings anders und “Spotlight” wurde als bester Film ausgezeichnet. Meine Verärgerung war groß, denn ich sah in Fury Road die einzigartige Chance, dass ein Actionfilm zum ersten Mal der beste Film werden könne. Es kam allerdings anders und ich beschloss nach diesem langen Filmabschnitt meines Lebens neue Wege zu gehen. Ich ging zur Polizei.

In diesem Abschnitt sind zum Beispiel sehr viele Wiederholungen: Alleine dreimal "der beste Film", zählt man das aus dem vorvorigen Satz dazu! Aber auch "allerdings anders", "gehen" / "ging", "entschied" (wieder vorvoriger Satz).

Den Oskar erhielt allerdings "Spotlight", sehr zu meinem Ärger, denn mit "Fury Road" hätte zum ersten Mal ein Actionfilm ausgezeichnet werden können! Es kam anders, und ich beschloss, nach all den Jahren, die ich der Filmkunst gewidmet hatte, neue Wege zu gehen. So landete ich bei der Polizei.

- Dein Text soll nicht plötzlich so aussehen; es ist nur ein Beispiel dafür, dass er "nüchtern" und trotzdem vergleichsweise gut zu lesen sein kann. Diese Arbeit - Wiederholungen rauszuschmeißen - kannst du jederzeit angehen; einfach mit dem Rotstift rein und andere Ausdrücke, andere Sätze versuchen.

Gruß,

Soleatus
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nebenfluss
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Beiträge: 5987
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Beitrag24.08.2016 12:43
Re: Ein alter Mann
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo Michael,

ich muss mich den anderen anschließen. Diese Kurzepisoden lassen so, wie sie dastehen, kein Interesse aufkommen, zumal sie keinerlei Gefühl für den Prota vermitteln. Der Stil ist hölzern, das geht schon beim ersten Satz los:

harwayjunior hat Folgendes geschrieben:
Mein Name ist Max und heute ist mein Geburtstag.

Vergleiche ich mal mit anderen Anfängen von Werken, die du im dsfo eingestellt hast:
harwayjunior hat Folgendes geschrieben:
X ist ein 15-jähriger Junge, der seit einigen Wochen mit einer Lungenentzündung im Bett liegt.

(Schulaufsatz-Stil)
harwayjunior hat Folgendes geschrieben:
Heute ist mein erster Tag als Polizist. Ich habe die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

(Bewerbungs-Stil)

In der Prosa geht es aber nicht darum, einen Lehrer oder einen neuen Kollegen zu erreichen, sondern Leser belletristischer Texte. Da machen solche Schnell-Vorstellungen des Protas nur Sinn, wenn sie etwas derart Ungewöhnliches erzählen, dass man den Leser gleich an der Angel hat, also etwa:
Mein Name ist Eduard Hartman und ich habe soeben meine Tochter erwürgt.
(in diesem Fall: Der Leser bekommt den Eindruck eines intimen Geständnisses, noch bevor die Justiz davon Wind bekommt)

Im vorliegenden Text, entsteht eine gewisse Spannung durch den zweiten Satz:
Zitat:
Ich werde heute 71 Jahre alt und bin somit der älteste Mensch auf diesem Planeten.

Dennoch wird der erste dadurch nicht besser. Denn der Geburtstag spielt keine Rolle. Vermutlich war Max auch am Tag zuvor bereits der älteste Mensch auf dem Planeten, es sei denn, ein anderer, der an diesem Tag 71 geworden wäre, wäre in der Nacht gestorben. Darüber erzählt der Abschnitt aber nichts.
Ich fürchte, du stellst dir das Erzählen spannender Geschichten bis jetzt zu einfach vor.
Mein Tipp wäre, dich - wie Heidi schon erwähnt hat - mit der Wirkung von "Show" und "Tell" auseinanderzusetzen sowie mit allem anderen, was mit der Mechanik des kreativen Schreibens ("Handwerk") zu tun hat. In den Schreibübungen kannst du dann in der Praxis trainieren und Rückmeldungen bekommen.
Und, klar: Gute Bücher lesen, und zwar mit dem Blick eines Autors, der auch ein gutes Buch schreiben möchte.


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V.K.B.
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Beitrag25.08.2016 23:35

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hallo harwayjunior,
deine Grundidee was die Erzählung angeht, also die Chronologie vollständig aufzuheben, gefällt mir. Durch die Tagebuchform mit den genauen Daten weiß der Leser trotzdem, wo/wann man gerade ist.

Falls das ein ganzes Buch werden soll, stelle ich mir solch kurze Episoden aber schwierig vor, denn niemand kann all das im Kopf behalten, was jetzt nochmal bisher an welchem Tag geschah (ich nehme damit mal an, es werden viele verschiedene Tage, oder sind es nur ein paar wichtige mit Schlüsselerlebnissen, die parallel erzählt werden sollen? In diesem Fall könnte das wunderbar funktionieren.)

Dein Setting macht auf jeden Fall neugierig, man fragt sich sofort, was da mit der Welt passiert ist und warum jemand mit Anfang 70 der älteste Mensch auf Erden sein soll (ich hatte irgendwie gleich Logan's Run im Kopf, eine dystopische Gesellschaft, in der Menschen über 30 in einem religiösen Ritual umgebracht werden).

Was schreibtechnische Schwächen anbelangt muss ich mich meinen Vorrednern allerdings anpassen. Aber wenn du diese angehst und ein paar mal überarbeitest oder neuschreibst kann da durchaus was richtig Gutes draus werden, denke ich.

LG,
Veith


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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