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Schmerzverzerrt


 
 
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Christian Böhm
Geschlecht:männlichErklärbär
C

Alter: 37
Beiträge: 3



C
Beitrag10.08.2016 00:40
Schmerzverzerrt
von Christian Böhm
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Abend,

beim folgenden Text handelt es sich um eine Art Essay, welchen ich vor einiger Zeit verfasst habe. Da würde mich doch glatt mal eure Meinung interessieren. Smile


Schmerzen? Schön wär´s. Ich würde alles dafür tun, Schmerzen spüren zu können. Das Gefühl aufzuwachen und nicht zu wissen, ob man sich im Schlaf die Augen ausgekratzt hat, nicht zu wissen, ob man sich aus Versehen die Lippen abgebissen hat. Wenn man als Baby nicht schreit, wenn man Hunger hat, oder wenn man seinen Körper jeden Tag auf Knochenbrüche untersuchen muss. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich, ohne zu überlegen, seelischen gegen physischen Schmerz eintauschen. Eine Sekunde Schmerz für einen Tag Lebenszeit? Sofort! Ja, ich würde mich sogar töten, wenn ich wüsste, dass eh weh tun würde. Nicht dass ich es noch nie versucht hätte ...

Ich sehe sie, ich taste sie, doch ich spüre sie nicht. Die Rede ist von einer hässlichen Narbe auf meinem rechten Unterarm. Mit ein bisschen Fantasie könnte man sagen, dass sie aussieht wie der Umriss von Japan. Auf jeden Fall ein Blickfang. Ein Unfall? Natürlich nicht. Ich habe mir heißes Öl über den Arm gegossen. Aus welchem Grund? Vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht aus Neugier. Spielt das eine Rolle? Nicht für mich. Die schönen Verzierungen um die Narbe herum bestehen hauptsächlich aus Schnittwunden. Doch das war früher, jetzt schneide ich mich nicht mehr. Ich war es irgendwann Leid, immer das ganze Blut wegwischen zu müssen. Auch auf meiner Brust haftet eine Narbe, heute ist sie kaum noch zu sehen. Vor ein paar Jahren wollte ich mir das Herz herausschneiden, ich hätte es auch getan, wenn meine Mutter es nicht verhindert hätte. Aus welchem Grund? Verzweiflung, eindeutig. Doch wie erklärt man einem normalen Menschen, wie sich das anfühlt? Man schlägt ihm in die Fresse und sagt: "Genau so, nur ohne Schmerzen!" So hab ich das früher mit jedem Einzelnen auf dem Schulhof gemacht; ihnen den Neid ausgetrieben. Das Gefühl unverwundbar zu sein, lässt einen viel dummes Zeug tun. Und wieder ein Schulverweis. Was soll´s. Ich bin doch Superman, ich brauche keine Schule. Doch Superman rettet Leben, und was tue ich? Ich zerstöre Leben, ganz besonders mein Eigenes.

Ärzte wissen um die Krankheit, doch warum sie heilen? Keine Schmerzen spüren, besser geht´s doch gar nicht? Nur eine Woche mit jemandem tauschen und derjenige würde es verstehen. Also, was tun? Aufgeben? Einfach damit leben? Vielleicht noch 30 oder 40 Jahre? Im Moment komme ich klar, doch wie lange noch bis zum nächsten schlechten Tag?

Weitere Werke von Christian Böhm:
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Diamond
Geschlecht:weiblichEselsohr
D


Beiträge: 280



D
Beitrag10.08.2016 04:06

von Diamond
Antworten mit Zitat

Hallo Christian,

das Thema Deines Textes finde ich interessant. Allerdings passt der Titel des Textes für mich nicht so richtig zur inhaltlichen Aussage. Für mich hört sich das alles ein bisschen nach einer Borderline-Geschichte an. Den Wunsch des/der Protagonistin/en, sich selbst zu spüren, bringst Du hier gut zum Ausdruck, wenn auch sehr einseitig - im Bezug auf Schmerzen. Ein bisschen wirkt der Text auf mich aber auch wie eine Suche nach Verständnis, vielleicht auch ein bisschen nach einem Hilferuf. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

VG Diamond
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Heldin_der_Nacht
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
H


Beiträge: 30



H
Beitrag10.08.2016 12:08

von Heldin_der_Nacht
Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich weiß nicht, ob du selber von der Krankheit betroffen bist, aber der Text hört sich für mich distanziert an, denn stellenweise klingt es so, als würdest du mit aller Macht versuchen Gefühl reinzukriegen. Es liest sich so erzwungen. Durch die vielen Fragen, die der Protagonist sich stellt, und die sehr kurzen Sätze lässt sich der Text schlechter lesen. Den zweiten Absatz finde ich noch am besten, den letzten am schlechtesten.
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Christian Böhm
Geschlecht:männlichErklärbär
C

Alter: 37
Beiträge: 3



C
Beitrag10.08.2016 12:32
Feedback
von Christian Böhm
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Kritik.

Nein, ich leide nicht an dieser Krankheit. Hier geht es um das CIPA-Syndrom, oder besser gesagt um den Verlust der Schmerzempfindung.

Ich fand dieses Thema sehr interessant und habe daher versucht, meine Gedanken dazu auf Papier zu bringen.

mfg
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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
J

Alter: 57
Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag11.08.2016 09:32

von jon
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Ich finde es auch zu distanziert, vor allem, weil es so einseitig ist: Der Ich-Erzähler leidet, ich verstehe aber nicht, warum. Deshalb ist nicht verständlich, warum er sich so verhält, wie er sich verhält.

Es ist auch – nur mal als Beispiel für für mich unlogische Elemente – nicht nachvollziehbar, warum er sich so lange geritzt hat. Ein-, zweimal, als Test, okay. Aber da der Schmerz ausbleibt, dürfte es keinen Sucht-auslösenden Faktor geben. Oder: Der Bezug mit dem Baby ist - sorry - Quatsch; das klingt, als habe er schon damals seelisch gelitten und würde sich heute noch glasklar daran erinnern.
Wie kommt der Erzähler darauf, die Ärzte hätten beschlossen, die Krankheit nicht zu heilen? (Dass sie es nicht können, wie bei praktisch allen angeborenen neurologischen "Defekten", ist was anderes.)

Ich fürchte, du hast dich zu sehr darauf konzentriert, die nachlesbaren Symptome und Fakten irgendwie zu verpacken, statt dich damit zu beschäftigen, wie es sich anfühlt, was das mit einem konkreten(*) Menschen machen kann und warum. (*Konkret, weil die Auswirkung vom Charakter, der Psyche des Betroffenen abhängt.)

Stilistisch finde ich es in Ordnung. Kurze Sätze machen einen Text eigentlich nie per se schwer lesbar, aber sie können bei einer Häufung durchaus zu einem eintönigen Rauschen verschmelzen, das einschläfert. Mir ging es mit diesem Text nicht so, trotzdem kann man da rhythmisch noch was rausholen.


PS: Betroffene des CIPA-Syndroms verlieren den Schmerzsinn nicht, sie haben von klein auf keinen. Ich weiß nicht, ob es so was (Schmerzsinn verlieren) auch gibt - das wäre dann nochmal ein ganz anderer Fall, der sicher auch spannend sein könnte.


_________________
Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag11.08.2016 12:17
Schmerzverzerrt
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo Christian,

ob das ein Essay ist, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann: Mich berührt der Text nicht. Das liegt daran, dass er zu vollgepackt ist mit Beispielen und Infos. Der Prota hat Öl gegossen, sich geritzt, wollte das Herz herausschneiden usw.

Wie wäre es denn, wenn du ausschließlich über die Narbe erzähltest, wie es dazu kam und was den Prota bewegt? Denn er leidet doch und zwar seelisch unter dem fehlenden Gefühl für Schmerzen.

Daher stimmt der Satz nicht:

Zitat:
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich, ohne zu überlegen, seelischen gegen physischen Schmerz eintauschen.


Gerade seine Seele leidet, oder nicht? Er möchte so sein, wie jeder andere.

Auch das ist so nicht richtig:

Zitat:
Ich habe mir heißes Öl über den Arm gegossen. Aus welchem Grund? Vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht aus Neugier.



Er goß heißes Öl über den Arm, weil er sich Schmerzen erhoffte, meine ich. Wozu das Rätseln?

Ich würde auch die "man" streichen und den Prota dafür einsetzen. Einmal lesen sie sich nicht schön, zum anderen geht es eben nicht um die Allgemeinheit sondern um den Prota. Er leidet daran!

Daher rate ich dazu, besser ein Beispiel aufzugreifen und darauf aufzubauen, zu zeigen, wie der Prota das Leid erduldet.

Liebe Grüße

Muskat
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llll
Leseratte
L


Beiträge: 121



L
Beitrag11.08.2016 12:54

von llll
Antworten mit Zitat

Dieser Text ist gut geschrieben, finde ich.
Die Verzweiflung kommt glaubhaft rüber, finde ich.
Bitte diesen Tippfehler entfernen :
"...., dass eh weh tun würde."

Schauerlich ist, den Text auf psychischen Schmerz übertragen zu können :
Man zieht sich immer härtere Horrorfilme und -Videos rein,
um hoffentlich endlich was fühlen zu können.......
llll
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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
J

Alter: 57
Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag11.08.2016 13:54

von jon
Antworten mit Zitat

Nachtrag: Nein, ein Essay („Aufsatz“, Abhandlung) ist das nicht …

_________________
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag11.08.2016 14:01
essay
von Muskat
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Hallo jon,

ich ahnte, dass es kein Essay ist, bin da aber eher unwissend. Es fehlt wohl das Für und Wider.



Liebe Grüße

Muskat
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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 57
Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag11.08.2016 14:18

von jon
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Hallo Muskat,

stimmt. Vor allem fehlt das Beleuchten und Ergründen des Themas/Problems, es geht eigentlich immer nur um den Zustand. Um ein Essay draus zu machen, müsste man allgemeine Aspekte (die sich nur um den Ich-Erzähler drehen) reinbringen, es müssten Gründe erkundet werden (das reine Schmerz-Nicht-Fühlen führt nicht zu solchem Verhalten und Fühlen), Fakten genannt (und nicht mehr oder wneiger glaubhaft in Erzählung verpackt) werden …
Neben dem Für und Wider fehlt vor allem die Frage - was soll eigentlich ergründet werden?

Aber das nur als Ergänzung; ich nehme nicht an, dass der Text überhaupt in diese Richtung weiterentwickelt wird.


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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag11.08.2016 14:22
essay
von Muskat
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Hallo jon,

danke fürs Erklären. Ich kannte nicht alle Merkmale eines Essays, wusste eben nur um die Argumente und dass eine Frage vorliegen muss.
Wieder etwas gelernt.

Ich vermute auch nicht, dass der Text in die Richtung gehen soll.

Liebe Grüße

Muskat
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V.K.B.
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Beitrag11.08.2016 23:03

von V.K.B.
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Hallo Christian,
danke für deinen Einstand.

Auf jeden Fall ein interessanter Text. Für mich auch glaubwürdig, jedenfalls stellenweise. Keinen Schmerz zu empfinden ist nicht das einzige, unter dem dein Protagonist leidet, aber ich kann mir gut vorstellen, wie sich aus diesem Defizit psychische Probleme entwickeln können.

Wobei ich zugeben muss, dass ich eine Sache nicht wirklich beurteilen kann, die mir aber seltsam vorkommt: Kann man etwas vermissen, was man überhaupt nicht kennt? Dein Protagonist konnte noch nie Schmerz fühlen, er weiß also überhaupt nicht, was das ist. Er kennt das Bemerken von Verletzungen nur durch Ertasten oder Sehen, warum also sollte ihm das falsch vorkommen? Schmerz lässt sich nicht wirklich beschreiben, genau wie jede andere Empfindung. Jemand, der diese Empfindung noch nie gehabt hat, kann sich also gar nichts darunter vorstellen. So wie ich mir nicht vorstellen kann, wie ultraviolett aussieht, oder jede andere nicht für menschliche Augen sichtbare Farbe. Man kann sich nichtmal vorstellen, wie eine solche Farbe aussehen könnte. Keine Ahnung, ob das ein passender Vergleich ist. Wäre ich Mitglied einer Minderheit, die Ultraviolett nicht sehen kann, würde mich das auch nur dann stören, wenn ich deshalb an irgendwas nicht teilhaben könnte, was ein wichtiger Teil des Lebens anderer ist. Weil es mich ausgrenzen würde. Aber grenzt fehlendes Schmerzempfinden von irgendwas aus? Etwas, das man wirklich vermissen würde, weil es ein elementarer Teil der menschlichen Lebensweise ist?

Oder sprechen wir hier von einem vollständigen Fehlen von taktiler Wahrnehmung?


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Diamond
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Beitrag11.08.2016 23:35

von Diamond
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Kann man etwas vermissen, was man überhaupt nicht kennt? Aber grenzt fehlendes Schmerzempfinden von irgendwas aus? Etwas, das man wirklich vermissen würde, weil es ein elementarer Teil der menschlichen Lebensweise ist?


Hallo VKB,

ich finde Deine Fragestellungen sehr interessant. Aus eigener Erfahrung in anderer Sache kann ich sagen, dass man - oder auch ich - nicht vermissen kann, was man nicht kennt/ ich nicht kenne. Dadurch ist man nicht komplett, auch nicht falsch, aber eben anders. Und dass man anders ist, merkt man an Kleinigkeiten, die auch anderen auffallen, vielleicht nicht so deutlich wie einem selbst. Das führt oft zu der Frage: Wie wäre es, wenn... Das ist nicht dasselbe, wie der unbedingte Wunsch, denn anders sein, hat auch Vorteile. Und ja, es grenzt aus, weil man sich selbst ausgrenzt, wenn man immer wieder an die eigenen Grenzen stößt und weiß, dass man nicht in der Lage ist, sie zu überwinden. Weil es einfach Dinge gibt, die man nicht lernen kann. Man kann sie nur kompensieren, so gut es eben geht. Aber auch das ist nicht dasselbe, wie normal zu sein. Das ist die Grenze oder auch der schmale Pfad, auf dem man kleines Stück dem Normalsein näherkommt. Nur eben nie nah genug.

VG Diamond
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Muskat
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Beitrag12.08.2016 08:41
schmerzverzerrt
von Muskat
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Ich könnte mir vorstellen, dass ein Kind mit dem Leiden oftmals aneckt. Kennt es keinen Schmerz, weiß es infolgedessen auch nicht, wann und dass es anderen Schmerzen zufügt.

Mit der Zeit wird es ausgegrenzt werden und daraus werden psychische Probleme entstehen, bestimmt auch der Wunsch, selbst den Schmerz zu erleben.

Möglicherweise machte es Sinn, die Erfahrungen in die Geschichte einfließen zumlassen?
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V.K.B.
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Beitrag12.08.2016 11:24

von V.K.B.
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Zitat:
Kennt es keinen Schmerz, weiß es infolgedessen auch nicht, wann und dass es anderen Schmerzen zufügt.
Mit der Zeit wird es ausgegrenzt werden und daraus werden psychische Probleme entstehen, bestimmt auch der Wunsch, selbst den Schmerz zu erleben.


Das ist ein interessanter Punkt, den ich bei meinen kritischen Überlegungen nicht bedacht hatte.

Stimme voll zu, das müsste in die Geschichte rein, würde ja auch zu der Superman-Analogie passen. Und man könnte sich viel besser sofort vorstellen, wie die Borderline Persönlichkeit des Protagonisten entstanden ist.


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czil
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Beitrag13.08.2016 23:28

von czil
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Hallo.
geschrieben ist der Text in jedem Fall interessant, soviel mal vorweg.
Irritiert hat mich die Analogie zu einem Superman - ich dachte, der ist tatsächlich so: Unverwundbar, in gewisser Weise.
Allerdings ist das nicht ganz logisch.
Denn, auch ich bin der Meinung, dass jemand, dem Schmerz unbekannt ist, danach Sehnsucht haben kann.
Das mag sein, wenn jemand das Gefühl kennt, und dann verliert.
Ich sehe in dem Fehlen von Schmerz eher ein anderes Problem, das auch Leprakranke haben. Denen geht das Schmerzempfinden nämlich verloren und sie bemerken Verletzungen nicht mehr.
Keinen Schmerz zu haben ist nämlich durchaus ein großer Nachteil.
Das "abfaulen" der Glieder das man von der Lepra zu kennen glaubt, kommt in vielen Fällen von Vergifteten Wunden, die nicht bemerkt und behandelt werden.

Dein Prota hat meiner Meinung eher die Symptome eines Ritzers als eines CIPA.
Da die "Krankheit" hier aber nicht genannt ist, spielt das weniger die große Rolle.
Starker Text trotzdem.


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theo
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