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Der Codex


 
 
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag28.11.2016 15:16

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo jon,

Ich habe bis hierhin gelesen:
Zitat:
Nicht gerade auf dem Land. Oder vielleicht doch auf dem Land. Oder … Carola ließ sich durch die Immobilienportale treiben.
   


Aufgehört habe ich an dieser Stelle nicht unbedingt, weil es mir gar nicht gefallen hat, das Thema ist durchaus interessant. Der Schreibstil auch gut, dennoch empfand ich, dass die Geschichte lieblos vor sich hin plätschert. Viele Fakten, die mich mehr an rasch aufeinander folgende Tatsachen, als an eine Geschichte erinnern.

Einfallslos fand ich:
Tomann, Törmchen, Thomas ...
Die Namen insgesamt - Carola - sind mir zu altbacken, auch wenn es sich um Personen aus einer anderen Zeit handelt, sei es nun Unsterbliche oder Zeitspringer. Das ist natürlich Geschmackssache, wie vieles andere.

Und dass sie auf der Bank über Hans nachdenkt und dieser Hans dann vor ihr steht, wirkt doch sehr konstruiert.
(Ich habe aber wie gesagt nicht zu Ende gelesen und deswegen womöglich eine Erklärung dazu veprasst)

Dass Aussehen und Kleidung der Personen fehlen, ist mir egal. Sowas erschafft ein Bild, formt aber nicht zwangsläufig den Charakter oder trägt zur Handlung bei, und auch unter dem Büro eines Chefs kann sich wohl jeder etwas vorstellen.
Trotzdem glaube ich, dass es unter anderem dieser totale Fokus auf den Fortlauf der Handlung ist, der den Text für mich teilweise oberflächlich und lieblos wirken lässt. So betrachtet kann ich Dimitrijs Empfinden, dass der Text hetzt, gut nachvollziehen.

In deinen Antworten auf die Kritiken habe ich das Gefühl, dass du nahezu alle der bemängelten Stellen schlicht verteidigst, was mich zu dem Schluss bringt, dass du zufrieden damit bist. Es ist gut zu wissen, was man will und vor allem, was man nicht will. Trotzdem wundert es mich, dass der Text, wenn ich mir deine Antworten so anschaue, nicht im Feedback steht. (Ich weiß, dass man zwei Texte im Einstand posten muss)
Wollte trotzdem mal meine Gedanken dalassen.



LG,
Seraiya
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jon
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Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag28.11.2016 18:36

von jon
Antworten mit Zitat

Hallo Seriaya,

dass ich Stellen "verteidige" … naja. Erstens echt nicht alle, zweitens hilft die Kenntnis von der Intension des Autors ja manchmal, gezieltere Vorschläge oder so zu machen, und drittens gibt es schon manchmal Sachen, da denke ich, dass der Kritiker wohl nicht richtig gelesen hat. Aber es stimmt schon: Im Großen und Ganzen bin ich nicht unzufrieden mit diesem Textanfang. Anders als es beim ersten Einstandstext, der hat auch aus meiner Sicht gar nicht funktioniert.

In Sachen Namen hast du mich ertappt. Die Ähnlichkeiten rühren daher, dass vor diesem Text schon andere standen, in denen mal hier, mal da einer der Namen aufgeführt wurde. Am Ende werden ich wahrscheinlich nochmal eine Grundbereinigung machen und im kompletten Buch die Namen "entähnlichen".

Na soo altmodisch ist der Name Carola ja nu nich - das ist immerhin meine Generation und damit auch nahezu die, zu der die Figur Caro gehört … Wink

Zitat:
Und dass sie auf der Bank über Hans nachdenkt und dieser Hans dann vor ihr steht, wirkt doch sehr konstruiert.

Sie denkt ja über ihn nach, weil er gerade ankommt. Ohne ihn wären die Gedanken woanders hin gelaufen.

Zitat:
Trotzdem wundert es mich, dass der Text, wenn ich mir deine Antworten so anschaue, nicht im Feedback steht. (Ich weiß, dass man zwei Texte im Einstand posten muss)
Wollte trotzdem mal meine Gedanken dalassen.

Das verstehe ich nicht: Im Einstand ist kein Austausch zwischen Leser und Autor gewünscht? (Nein im Ernst, das ist kein Zicken, ich bin wirklich überrascht - der Gedanke ist mir neu.)
Gedanken dalassen ist immer okay.

In dem Sinne: Danke auch dir fürs Feedback!

LG jon


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Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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Seraiya
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Beiträge: 924



Beitrag28.11.2016 20:10

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo jon,


Zitat:
  Sie denkt ja über ihn nach, weil er gerade ankommt. Ohne ihn wären die Gedanken woanders hin gelaufen.   

Nicht wirklich. Eine Person nähert sich, die sie an Hans erinnert. Und dann zack, ist er es auch. Aber das ist Kleinkram.

Zitat:
Das verstehe ich nicht: Im Einstand ist kein Austausch zwischen Leser und Autor gewünscht?

Das habe ich nicht gesagt.
Aber du hast Recht, die Intention des Autors zu kennen, ist sehr hilfreich bei Kritiken. Deswegen freue ich persönlich mich immer sehr, wenn jemand zuvor über seinen Text schreibt, dass er mit seinem Text z.B. bereits zufrieden ist und deutlich macht, was genau er sich von der Kritik erhofft. Auf diese Weise bekommt man als Kritiker nicht so leicht das Gefühl, dass alles abgeschmettert wird, was man negativ äußert, wenn der Autor bei den meisten vorgebrachten Anmerkungen in die Defensive geht.


Viel Erfolg weiterhin!


LG,
Seraiya
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jon
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Alter: 57
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Beitrag29.11.2016 16:53

von jon
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Also dann als Hilfe für weitere Kritiker:

Im Prinzip ist jede Anmerkung willkommen - es sei denn, ich habe den Eindruck, jemand hätte den Text nicht wirklich gelesen. Denn, und das sollte ich vielleicht doch mitgeben, ich schreibe nicht nur nicht Kulissen- und Kostüm-orientiert, ich schreibe in der Regel auch sehr konzentriert, es gibt nahezu nie "Füllmaterial", höchstens mal dramaturgisches/strategisches Zubehör. Und: Im Großen und Ganzen stehen bei diesem Text Stil und Handlung fest, sobald sie hier erscheinen (im Hintergrund bastle ich noch an Details) - es geht darum, Unklarheiten, missglückte Details und sowas aufzuspüren.

Dafür, dass ich nicht kommentarlos ändere, was angemerkt wird, bitte ich um Entschuldigung. Dass ich mir alles ansehe und auf Veränderungsbedarf und -möglichkeiten abklopfe, kann ich allerdings versprechen.


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Diamond
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Beiträge: 280



D
Beitrag29.11.2016 19:27
Re: Gesamte neue Version
von Diamond
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Hallo Jon,

Ich habe auch nochmal drüber gelesen.

jon hat Folgendes geschrieben:
(durchkorrigierte und erweiterte Fassung)


Der Codex
(Oktober 2004)

Peter Tomann war ja immer für eine Überraschung gut, aber das hier war absurd.
„Das ist nicht Ihr Ernst!“, sagte er, Carola fassungslos anstarrend.
Sie wusste nicht, ob sie belustigt, beleidigt oder verletzt sein sollte. Hatte er wirklich gedacht, dass ihr gesamtes Liebesleben daraus bestand, ihn anzuschmachten? Auch nach zehn Jahren voller mehr oder weniger dezenter Abfuhren?
Tomann ließ sich in seinen Chefsessel fallen und


starrte, in Gedanken versinkend, - hier fehlen zwei Kommas, dann holpert die Stelle auch nicht mehr so


durch die Schreibtischoberfläche. Dass ihn die Nachricht von der Schwangerschaft nicht eben erfreuen würde, damit hatte Carola gerechnet – Tomann hasste es, neue Leute zu suchen, auch wenn er das nie im Leben zugegeben hätte.

Aber dass er derart aus der Spur geraten würde …? - Braucht diese Frage wirklich den Konjunktiv inkl. würde? Mir genügte da einfach nur "geriet"


„Okay“, sagte er und hob den Blick. „Wollen Sie das ganze Babyjahr nehmen?“
Hatte er nicht zugehört? „Ich werde nicht wiederkommen.“
„Nicht“, wiederholte er. „Aha.“


Und dann fragte er: - diese Stelle finde ich unglücklich formuliert. Mich stört das Wort "dann", weil dann voraussetzt, dass dazwischen etwas passiert ist. Ohne eine Relation funktioniert dann für mich nicht.


 „Wieso?“
„Weil ich keine zwanzig mehr bin und mit Kind und Job – diesem Job – überfordert wäre?“
„Das kann man regeln. Frau Törmchen arbeitet auch halbtags.“
„Ich weiß. Aber ich bin nicht Frau Törmchen.“
Tomann tat, als lächle er. „Wollen Sie behaupten,

Sie wären - ich halte seien für richtiger.

weniger belastbar? Da hab ich Sie anders erlebt.“
Carola ging nicht darauf ein. Es war schwer genug, wegzugehen. Ihn nie wieder zu sehen.


Tomann kam offenbar ein Gedanke. Er schluckte. - Hier würde ich Tomann erst schlucken lassen. Dann hat das "offenbar" auch einen Bezug zu einer vorangegangenen Handlung.


Dann sagte er mit belegter Stimme: „Sie können es sich ja noch überlegen. Ich muss den Arbeitsplatz für Sie sowieso freihalten.“
Verstand er nicht oder wollte er nicht verstehen? „Herr Tomann, Sie müssen gar nichts für mich freihalten. Sie müssen einen Ersatz für mich suchen, und zwar am besten, solange ich noch da bin und ihn einarbeiten kann.“ Es klang beschwörender, als Carola beabsichtigt hatte.


Er schien aufzugeben. Fast wirkte es, als sinke er ein bisschen in sich zusammen. - Hier auch: Handlung vor Interpretation Klänge eleganter.


Etwas wie Trotz schimmerte durch die Fassade. - die Fassade hängt für mich ein bisschen in der Luft.


Oder Trauer. Oder beides. „Ich hoffe, Sie sind finanziell auf der sicheren

 Seiten“, sagte er. - nur Seite.


„Ich bekomme Unterhalt“, log sie. „Das wird völlig ausreichen.“
Er machte ein abschätziges Gesicht. „Dann muss der Typ ja sehr gut verdienen.“
Hatte er eben Typ gesagt? Und klang da etwas wie Eifersucht mit? Carola spürte, wie ihr ein hysterisches Lachen im Hals stecken blieb.
Er bemerkte seinen Fauxpas und sammelte sich.

Tief durchatmend - klingt für mich auch ungeschickt.

setzte er sich aufrecht hin, lächelte sein Cheflächeln und sagte: „Gut. Ein bisschen Zeit ist ja noch. Haben Sie eine Idee, wo ich einen Nachfolger für Sie finden könnte?“
„Nicht ad hoc, nein.“
„Okay.“ Er suchte offenbar nach einem weiteren Gedanken.
Carola nutzte die Gelegenheit zu gehen.
„Herzlichen Glückwunsch“, rief er ihr nach.
Sie nickte dankend. Im Stillen verfluchte sie ihn.

Eine Stunde später – sie war inzwischen zu Hause – rief Carola Bauer ein paar Telefonnummern in der Schweiz an und setzte damit einen ihrer Notfallpläne in Gang. Sie fühlte sich nicht wohl dabei. Nicht, dass sie fürchtete, jemand könnte den Spuren folgen und sie aufstöbern, dazu war alles zu gut abgesichert. Allerdings hatte sie das alles hinter sich lassen wollen, all die Jahrtausende und die Pläne und Vorkehrungen und Intrigen, die nötig gewesen waren, um nicht aufzufliegen. Anfangs spielte ihr Anderssein kaum eine Rolle – Schamanen, Weise Frauen und von den Göttern Berührte gehörten zum Alltag der Menschen der Kupfersteinzeit. Später, als sich die Menschen immer aufgeklärter gaben, musste sie zunehmend sorgfältiger darauf achten, dass niemand merkte, dass sie nicht alterte. Immer seltener hatte sie sich Identitäten schaffen können, die über längere Zeit glaubhaft blieben und kein Aufsehen erregten. Dass sie nach dem ersten großen Sturz durch ein Zeitloch auch danach immer wieder unverhofft in die Vergangenheit fiel und dabei keine Chance hatte, etwas wirklich vorzubereiten, hatte die Sache nicht einfacher gemacht. Irgendwann begann sie, ein Netz von Notfallplänen aufzubauen – Zugriffsmöglichkeiten auf Geld vor allem. Für die Zeit nach der Rückkehr war das anfangs gar nicht gedacht gewesen.
Thomas Bern würde keinen Unterhalt zahlen. Nicht, weil er sich weigern würde, ganz sicher nicht, sondern weil er es nicht wusste. Carola war sich noch nicht schlüssig darüber, ob sie Tom überhaupt von dem Kind erzählen sollte. Es war nur ein One-Night-Stand gewesen, kein Grund, seine Ehe zu gefährden. Es sah so aus, als hätte er diesmal wirklich die Richtige gefunden. Andererseits: Sowas wie mit Alex konnte sie ihm nicht nochmal zumuten …
Leichte Übelkeit stieg in ihr auf. Sie versuchte, sie wegzuatmen. Das klappte nicht. Es hatte nie geklappt, wahrscheinlich war es nur ein instinktiver Reflex, der sie das tun ließ. Ein bisschen Bewegung an der frischen Luft würde eher helfen, wusste sie und begann abzuwägen, ob die Übelkeit so schlimm war, dass es lohnte, die sechs Etage runter und später wieder hinauf zu steigen. Das Unwohlsein nahm zu, also zog sie ihre Jacke über und verließ die Wohnung.
Die Luft draußen war nicht das, was man frisch nennen konnte. Der Geruch nach Abgasen und Imbissküchen ließ Carola würgen. Einen Moment lang erwog sie,

wieder hinauf zu gehen.  

Zwischen den beiden Sätzen fehlt mir eine elegante Wendung wie zB aber, damit die Erwägung ausgehobelt wird.

Sie entschied sich für den Park.


Hier war es angenehmer, es roch nach Wasser und ein bisschen nach frisch gefallenem Laub. Sie liebte diesen Duft. Sie setzte sich auf eine Bank, schloss die Augen und hielt das Gesicht in die untergehende Sonne.

Hier fehlt mir eine Überleitung von Gesicht in der Sonne hin zum Denken.

War es das gewesen? - Die Frage hängt für mich ein bisschen in der Luft, gerade weil eine Überleitung fehlt.

Sie hatte gern bei Tomann gearbeitet. Die Atmosphäre in der Firma hatte ihr zugesagt, die Arbeit war perfekt für sie gewesen: ein bisschen schreiben, ein bisschen recherchieren, ein bisschen organisieren. Und sie war gern in Tomanns Nähe.

Immer noch. - Dieses immer noch soll bestimmt ausdrücken, dass sie auch weiterhin gern in seiner Nähe wäre, aber das muss ich tatsächlich raten. Wenn die beiden Worte für sich allein stehen, beziehe ich sie auf diesen Moment. Und deswegen sind sie unstimmig, weil sie Park ist und nicht auf Arbeit.


Obwohl sie längst wusste, dass seine anfänglichen Flirts

keinen Deut - meiner Meinung nach klänge kein Deut richtiger

mehr als reflexhafte Reaktionen seiner Eitelkeit auf ihre Verliebtheit waren. Er konnte unglaublich charmant sein. Aber er war auch oft genug rücksichtslos und unsensibel. Anmaßend. Großspurig. Unberechenbar. Carola war inzwischen fast froh, dass er nie etwas mir ihr angefangen hatte –

sie wäre gnadenlos untergegangen neben ihm. - Warum untergegangen? Ich weiß, was Du damit ausdrücken möchtest, aber irgendwie passt das Wort für mich nicht.

Schritte näherten sich. - Für sich allein klingt das sehr passiv und hat keinen Bezug zum Prota. Die Schritte hört sie doch bestimmt kommen?

Carola schaute blinzelnd

der Weg entlang. - den Weg entlang

Ein Mann, kaum mehr als ein Schattenriss im Gegenlicht - in diesem Satz fehlt mir ein Verb, das den Bezug zur Prota herstellt. Ohne Verb hängt er in der Luft

Er schien es nicht eilig zu haben. Er erinnerte Carola an Hans: die Statur, der Gang … Sie fühlte, wie sie lächelte. Dabei war die Zeit, in der sie mit Hans zusammen war, alles andere als eine zum Lächeln gewesen. 1943, Deutschland. Er sah schneidig aus in seiner Offiziersuniform, es war ihr leicht gefallen, mit ihm anzubandeln. Im Frühjahr 1945 hatten sie sich verloren, sie hatte ihren Tod durch einen Flugzeugabsturz fingiert, seine Spur verlor sich in den Wirren nach der Bombardierung von Dresden. Mit ihr auch die Spur ihrer Tochter.
Caro wandte den Blick von dem Mann ab, schloss wieder die Augen und legte die Hand auf ihren Leib. Nein, das war nicht ihr erstes Kind, aber seit Langem wieder mal eines, für das sie ganz da sein würde. Zu oft hatte sie fortgehen müssen, weil ihr Nichtaltern

offenbar - offensichtlich klänge für mich stimmiger

zu werden drohte. Manchmal war sie auch durch einen Zeitsturz fortgerissen worden oder andere mehr oder weniger objektive Gründe zwangen sie,

das Kind aufzugeben. - der bestimmte Artikel passt hier nicht, denn er nimmt Bezug auf das Kind, das sie gegenwärtig unter ihrem Herzen trägt. Deshalb muss da stehen: ein Kind

Der Mann war stehen geblieben.
Carola konnte es spüren, weil er die Sonne verdeckte und es plötzlich sehr kühl geworden war. Sie sah auf. Der Mann stand direkt vor ihr, schien sie anzusehen. Sein Gesicht lag im Schatten, aber es schien ihr, als lächelte er.
„Inge?“
Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen stellten sich langsam auf den Schatten ein. Der Mann erinnerte sie auch von Nahem an Hans.
„Entschuldigen Sie“, sagte er hörbar enttäuscht.
Sie kannte den Tonfall

von irgendwoher - Tonfall gehört zu einer Person, irgendwoher beschreibt eine Richtung. So wie es da steht, passt es also nicht zusammen.

und setzte sich aufrecht hin, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen. Er sah wirklich aus wie Hans.
„Sie haben mich an jemanden erinnert …“

Oh ja, sie kannte die Stimme, definitiv! - Rin Aha Effekt kommt nicht durch kennen, sondern durch erkennen.

Und er hatte sie Inge genannt. „Hans?“

Er setzte sich neben sie und strahlte sie an. „Ich wusste es doch! Inge, oder wie immer du jetzt heißt.“ - Ist er auch Zeitreisender? Wenn nicht, ist die Formulierung wie immer du jetzt heißt hier Fehl am Platz. Wenn ja, bräuchte die Handlung für mich noch eine Andeutung.


„Carola“, sagte sie und fühlte, wie sie ebenso strahlte. „Mein Gott … Wow! Ist das schön, dich zu sehen! Was machst du hier?“
„Geschäfte. Und du?“
„Ich wohne hier in der Nähe.“ Sie betrachtete ihn. Er sah aus wie damals: Lebendige graue Augen, kantig-männliches Gesicht, kaum eine Falte. Nur die Haare trug er anders.
„Du siehst gut aus“, sagte er. Es klang eher höflich als ehrlich.
„Naja, ein bisschen älter“, half sie ihm.

Sein Strahlen ließ nach. „Tut mir leid.“

Einen Moment lang wusste Carola nicht, was er meinte. Dann begriff sie: Er hielt sie für eine Unsterbliche, die die Gabe verloren hatte. - Hier kommt die Erklärung, aber zu spät für mein Empfinden. Somit auch ihre Erkenntnis im nächsten Satz.

Es überraschte sie, denn das hieß, dass er selbst einer war. Niemand außer den Unsterblichen selbst wusste von der Gabe, zumindest in dieser Zeit nicht. Irgendwann würde es Allgemeinwissen sein, aber das würde noch ein wenig dauern.

Obwohl Carola wusste, dass sie keine Chance hatte, - Keine Chance auf?

suchte sie an Hans nach Zeichen, die seinen Zustand verraten würden. Er war der erste Unsterbliche, den sie traf. Sie korrigierte sich: Er war der erste, von dem sie nun wusste, dass er einer war. Der einzige Hinweis – dass er nach 60 Jahren keinen Deut gealtert war – hätte ebenso gut bedeuten können, dass er ein Zeitspringer war. Um ein Haar wäre sie davon ausgegangen und hätte sich vermutlich verplappert.
Hans machte eine kleine Kopfbewegung in Richtung von Carolas Bauch. „Guter Hoffnung?“
„Sieht man es schon?“, fragte sie und lauschte dem Klang der altmodischen Formulierung nach. „Es kommt im März.“
„Das ist ja noch ein Weilchen. Weißt du schon, was es wird?“
„In der 13. Woche? Nein. Dafür ist es noch zu früh.“
„Wenn es ein Junge wird – wir haben den Boden noch voller Spielzeug.“
„Echt? Du hast Familie? Das ist cool.“
Er strahlte wieder. „Ja. Er heißt Jannik.“
„Jannik? Wie passend!“ Janek war sein Deckname im Widerstand gewesen.
Er lachte. „Stimmt! Und du, hast du schon einen Namen rausgesucht?“
Sie grinste: „Na jedenfalls nicht Jacek.“ Das war ihr Deckname gewesen. „Peter oder Katharina.“
„Aha. Wie die Zaren.“
Carola stutzte. „Stimmt. Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“ Eine Moment lang dachte sie darüber nach, ob ihr Sohn eher nach Peter dem Großen oder nach Peter Tomann geraten sollte. Als ihr bewusst wurde, dass das Erbgut von Thomas Bern weder für das eine noch das andere eine brauchbare Grundlage war, wischte sie – über sich selbst den Kopf schüttelnd – den Gedanken beiseite.
Sie sah, dass Hans sie beobachtete. Sie konnte die Frage spüren, die er nicht stellen durfte. Und die sie nicht beantworten durfte, wenn sie ihn in dem Glauben lassen wollte, dass sie eine von ihnen war. Unsterbliche sprachen nicht über Vergangenes.
Carola bemerkte, dass es frisch geworden war, und zog die Jacke enger um die Schultern.
Hans stand auf. „Entschuldige, ich muss noch ein paar Anrufe machen.“
Sie erhob sich ebenfalls. „Klar, kein Problem.“ Sie kramte eine Visitenkarte aus ihrem

Portmonee. - Ist das neudeutsch?

„Hier!“ Sie würde die Firmenkarten sowieso nicht mehr brauchen. „Ruf mich an, wenn du mal wieder in Dresden bist! Die Mobilnummer ist meine private, da erreichst du mich auch nach dem Mutterschutz.“
Hans sah Carola fragend an.
„Naja, ich weiß ja nicht, wann es dich beruflich mal wieder hierher verschlägt.“
Er schien irritiert zu sein; das war wohl nicht das, was er hatte wissen wollen. Er fragte jedoch nicht nach, sondern reichte Carola die Hand. „Auf Wiedersehen, I… Caro. War wirklich schön, dich wiedergesehen zu haben.“
„Ja, das war es. Wär schön, wenn es bis zum nächsten Mal nicht wieder so lange dauert.“
Er lächelte matt. „Versprochen.“ Dann ging er. Caro schaute ihm nach, sah, wie er im Gehen nochmal die Visitenkarte studierte und sie dann in die Manteltasche steckte. Ohne sich noch einmal umzudrehen, verschwand er im Dämmern des hereingebrochenen Abends.


Bis hierher erst mal Anmerkungen von mir. Nimm Dir, was Du brauchst.


Die folgenden Tage verliefen ungewöhnlich angespannt. Dank Tomann, der mal wieder sein Plappermaul nicht hatte halten können, wussten alle in der Firma von Caros Schwangerschaft, und die Kollegen versuchten mehr oder weniger geschickt, die Frage nach dem Vater zu stellen. Tomann selbst war entweder nicht da oder er verschanzte sich in seinem Büro. Er schien mit etwas fürchterlich Wichtigem beschäftigt zu sein, denn jedesmal, wenn jemand etwas von ihm wollte, fertigte er ihn ab, bevor er überhaupt eintreten konnte.
Am Wochenende versuchte Carola, sich durch Hausarbeiten abzulenken. Sie fragte sich immer wieder, warum sie sich bei Hans nicht nach Elisabeth erkundigt hatte. Wegen des Schweigecodex der Unsterblichen? Sie wusste zwar, dass es in höchstem Maße als unschicklich galt, nach früheren Leben zu fragen oder davon zu erzählen, aber das konnte wohl kaum für gemeinsam erlebte Zeiten gelten. Sie sollte doch ein Recht haben, nach ihrem Kind zu fragen! Oder?
Kind. Kinder. Immer häufiger drehten sich Carolas Gedanken um dieses Thema. Sie wusste, dass die Hormone da eine maßgebliche Rolle spielten, aber das änderte nichts daran, dass es sie schwermütig machte.
Sie dachte an den Sohn, den sie als letztes geboren hatte. Er war zu einem Viertel nichtmenschlich, sein Vater war bei einem Urlaub auf der Erde in ein Zeitloch gefallen. Als sie sich trafen, hatte er sein Shuttle schon zur Zeitmaschine umprogrammiert, wollte nach Hause. Inzwischen war Tonha tot, bei einem Unfall gestorben. Jonathan war sowas wie ein Wunderkind gewesen. Sie hatte ihn in der Zukunft zurücklassen müssen.
Oder Ines. Dass sie mit ihr schwanger war, merkte Caro, die damals Johanna Johnson hieß, erst, als sie wieder in Deutschland war. Sie hatte LA verlassen, weil sie der Verbrecherjagd müde geworden war. In Deutschland wollte sie noch ein paar ruhige Jahre verbringen, ehe der Tag X anbrach. Ein alter Rivale aus LA lief ihr jedoch über den Weg und schoss auf sie. Da war sie hochschwanger. Die Ärzte – so erfuhr sie nach dem Aufwachen aus dem Koma – hatten das Kind retten können. Sie wollte die Kleine aus dem Kinderheim zu sich holen, doch man hatte sie schon weitergereicht und weitergereicht und weitergereicht … Im fünften Heim konnte man den Unterlagen nicht einmal mehr entnehmen, dass sie überhaupt angekommen war, geschweige denn, wo sie dann hingebracht worden war. Wahrscheinlich war sie längst adoptiert worden und trug einen anderen Namen.
Alexander, Toms erster Sohn. Ihn hatte sie in eine Pflegefamilie gegeben. Elisabeth, geboren 1944 in Berlin. Thomas, geboren 1882 im heutigen New Mexiko; sie ließ ihn nach dem Tod seines Vaters zurück. 1841 Janosh, den sie als 10-Jährigen das letzte Mal sah. 1701 Natalja, die bei der Familie des Schmiedes blieb. Verika. Thedor. Jasom. Er gehörte nicht in die Reihe der von ihr verlassenen Kinder, aber wohl keines war am Ende einsamer gewesen. Gott hatte ihn fallen lassen …
Nicht daran denken! Nur nicht daran denken …
Staub wischen. Wäsche zusammenlegen. Ein Haus suchen. Vielleicht auch nur eine Wohnung. Groß genug für all den Kram, der sich in ihrer jetzigen Wohnung stapelte, und groß genug, dass noch ein Kind Raum bekam. Irgendwas mit Balkon oder Terrasse. Ruhige Lage. Nicht gerade auf dem Land. Oder vielleicht doch auf dem Land. Oder … Carola ließ sich durch die Immobilienportale treiben.

Am Montag Nachmittag rief Hans an. „Ich bleib noch ein paar Tage“, sagte er und lud sie zum Abendessen ein. Tomann war schon weg, also genehmigte sie sich ebenfalls einen frühen Feierabend. Die Kollegen vermuteten Schwangerschaftsbeschwerden; sie widersprach nicht.
In der Stadt lief ihr Tomann über den Weg. Er nickte ihr grüßend zu. Aus der Entfernung erkannte sie nicht, ob er dabei wie üblich lächelte oder nur die Mundwinkel nach oben zog. Letzteres wahrscheinlich, denn Carola hatte das Gefühl, von ihm gemustert zu werden. Sie versuchte, es zu ignorieren, und dachte an Hans.
Die Gabe also. Als Tonha ihr von den Unsterblichen erzählt hatte, hatte sie es im ersten Moment für einen seiner Scherze gehalten. Sie hatte allerdings keine Heiterkeit in ihm gespürt, also musste es wohl wahr sein. Es sei eine Art Infektion, hatte er erklärt, immaterielle Wesen würden lebende Körper besiedeln und instand halten. Das sei einfacher für sie, als aus nicht mehr funktionierenden Wirten – er hatte tatsächlich diese Worte benutzt – in eine neue Heimstatt umzuziehen.
Ob Hans die Gabe schon damals hatte? Vermutlich. Er hatte sie oft mit ungewohnten Gedanken überrascht, so als griffe er auf ein umfangreiches Philosophiewissen zurück. Wie alt er wohl war? Sie würde es nicht erfahren, der Codex verhinderte dies.
Mit diesem Gedanken betrat sie das Restaurant. Wärme schlug ihr entgegen und der Geruch nach Bier und Rotkohl. Sie unterdrückte den Würgreflex und schaute sich suchend um. Hans saß ganz hinten in einer schummrigen Ecke des Lokales; Caro entdeckte ihn nur, weil er winkte.
„Du hast noch immer eine Vorliebe für kuschlige Ecken“, sagte Caro, als sie an den Tisch trat.
Hans begrüßte sie mit einem Wangenkuss. Die Modegeste irritierte sie.
Er half ihr aus dem Mantel. „Alte Gewohnheit“, bestätigte er, legte den Mantel über eine Stuhllehne und rückte Caro einladend einen der anderen Stühle zurecht.
„Also“, begann sie, während sie sich setzte, „was ist der Grund für dieses konspirative Treffen?“
„Eigentlich wollte ich nur ein bisschen Zeit mit dir verbringen.“ Der Ernst in seiner Stimme strafte ihn lügen. „Dresden hat sich verändert …“
„Ja. Der Brand.“
„Ja, wir waren gerade raus. Der Schein am Horizont … Zum Glück hat Eli es damals noch nicht verstanden.“
„Was ist aus ihr geworden?“
„Ich habe sie zu Freunden nach Polen gebracht. Aufs Land. Sie ist Lehrerin geworden, hat Familie. Sie leben inzwischen in Deutschland.“
Caro lächelte. „Schön.“
Der Kellner kam, reichte ihnen die Speisekarte und nahm die Getränkebestellung auf. Als er gegangen war, beugte sich Carola ein wenig vor.
„Im Ernst“, sagte sie, „was ist los?“
Hans atmete tief durch und beugte sich dann ebenfalls vor. „Ich brauche deine Hilfe.“
„Wobei?“
„Ich bin noch nicht sicher.“ Er warf schnelle Blicke nach links und rechts, wie um sicherzugehen, dass niemand lauschte. „Was weißt du über den Orden?“
„Welchen?“
Er zögerte kaum merklich. „Wenn du fragen musst“, sagte er dann, „weißt du offenbar nichts. Also“, er beugte sich noch ein Stückchen vor und senkte die Stimme. „Es gibt eine recht alte Geheimgesellschaft, die ursprünglich die Herrschaft Christi wiederherstellen wollte.“
„Wiederherstellen?“ Sie legte demonstrativ die Stirn in Falten.
„Ja, ich weiß, aber das war eben deren Plan. Vor etwas über hundert Jahren nahmen sie jemanden in den Kreis der Lenkenden auf, weil er der Mutter Jesu begegnet war.“
Caro lehnte sich zurück. „Eine Vision …“
Hans setzte sich ebenfalls gerade hin. „Nein, wahrscheinlich nicht. Er ist einer von uns.“
„Verstehe“, sagte sie und versuchte, sich zu erinnern.
„Jedenfalls hat Christoffer nach und nach weitere …“, er hüstelte, „… in den Ratskreis geholt. Jetzt hat er allerdings die Gabe verloren und wir stehen an einem Wendepunkt.“
„Wir?“ Sie musterte ihn. „Ich wusste nicht, dass du so … religiös bist.“
„Bin ich auch nicht. Sind wir alle nicht. Fast alle jedenfalls. Christoffer hat uns zusammengeholt, weil er eigentlich den Orden kontrolliert abbauen wollte. Man kann so ein Netz nicht einfach für beendet erklären, die Einheiten würden sich selbstständig machen und wer weiß, wozu sie dann die Strukturen nutzen. Deshalb besteht unsere Hauptaufgabe derzeit darin, den Orden zu kontrollieren.“
Sie nickte. Das klang logisch, vor allem, wenn Hans von dem Orden sprach, dessen Wirken sie selbst gelegentlich schon gespürt zu haben glaubte. Er schien tatsächlich über ein interessantes Netz an Einflussnehmern zu verfügen – und zwar weltweit.
„Es gibt im Moment noch ein Gleichgewicht im Rat“, fuhr Hans fort. „Christoffer als charismatische Figur in der Mitte. Die Hälfte der Lenker sind nur deshalb halbwegs engagiert, weil er sie dazu animiert. Zwei oder drei folgen der Absicht, die Organisation systematisch auszulösen. Es gibt aber auch Mitglieder, die ein Erstarken des Ordens befürworten, die so etwas wie eine unter Christus vereinte Welt für eine gute Lösunghalten angesichts all der aktuellen Probleme.“


VG Diamond
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Beitrag30.11.2016 16:30

von jon
Antworten mit Zitat

Danke, Diamond, fürs Durchgehen. Ist ja fast ein Lektorat wink

Bei vielen Anmerkungen teile ich deinen Geschmack nicht, bei anderen nehme ich den Einwand mit ins Feintuning. (Bitte nicht warten, dass nun gleich eine ausgebesserte Version kommt! Dazu sind Änderungen zu klein.)

*

Tomann kam offenbar ein Gedanke. Er schluckte. - Hier würde ich Tomann erst schlucken lassen. Dann hat das "offenbar" auch einen Bezug zu einer vorangegangenen Handlung.

Er schluckt wegen dieses Gedankens – also er hat tatsächlich zuerst den Gedanken (was man an Mimik und Gestik erkennt – das aber aufzudröseln wäre erzählerisches Harakiri) und erst das Erkennen der Konsequenz daraus lässt ihn schlucken.

Ich antworte hier mal so ausführlich, weil das ein Beispiel dafür ist, was ich mit „sehr konzentriert schreiben“ meine. Ich neige nicht dazu, erst etwas zu zeigen und dann interpretierend zu erklären, was man da sah. Wenn da steht „Ihm kommt offenbar ein Gedanke“ – und das bei dem strengen Point of View, den ich hier nutze –, dann heißt das, der Point of View (also Caro) sieht es in diesem Moment. Man sieht anderen ja oft etwas einfach nur an, ohne das bewusst und im Detail aus der Mimik und Gestik herzuleiten. Das ist ein Instinkt, manchmal auch Reflex. Das „Optische“ ist also schon untergründig in dem Satz drin – das Schlucken im nächsten Satz ist keine nachgereichte Erklärung dafür, wie Caro darauf kommt, sondern ein neuer Fakt.

Bei der anderen Anmerkung zur Reihenfolge ist es ähnlich. Auch hier meinte ich eigentlich, dass es erst sichtbar wird, dass er aufgibt (am Gesicht wahrscheinlich, dort manifestiert sich sowas als erstes) und erst dann der Körper quasi noch einen draufsetzt. Auch wieder wegen der Konsequenz – das Aufgeben gilt ja nur für sein Bemühen, sie in der Firma zu halten, was das für ihn bedeutet, ist nochmal eine ganz andere Nummer (das kommt später noch).

Ist das zu anspruchsvoll gedacht? Oder anders gefragt: Ist die scheinbar vertauschte Reihenfolge so störend, dass ich die Stelle ändern sollte, oder kann ich sie mit dem Blick auf die spätere Entwicklung so lassen?

*

Er setzte sich neben sie und strahlte sie an. „Ich wusste es doch! Inge, oder wie immer du jetzt heißt.“ - Ist er auch Zeitreisender? Wenn nicht, ist die Formulierung wie immer du jetzt heißt hier Fehl am Platz. Wenn ja, bräuchte die Handlung für mich noch eine Andeutung.

Er muss kein Zeitreisender sein (auch wenn Caro ihn im ersten Moment dafür hält), er muss nur wissen, dass ihre letzte Begegnung so weit zurücklag und Caros/Inges Alterungszustand zu diesem Abstand nicht passt, dass er die Idee bekommt, die könnte einen anderen Namen tragen. (Er selbst hat übrigens seinen damaligen Vornamen beibehalten oder wieder aufgenommen, was bislang aber noch keinen Leser zu stören schien. Hier steckt eher ein Grund, diesen Satzteil zu streichen: Wenn er noch so heißt, warum sollte sie es dann nicht auch tun?)

*

Einen Moment lang wusste Carola nicht, was er meinte. Dann begriff sie: Er hielt sie für eine Unsterbliche, die die Gabe verloren hatte. - Hier kommt die Erklärung, aber zu spät für mein Empfinden. Somit auch ihre Erkenntnis im nächsten Satz.

Najaa – im ersten Reflex hält sie ihn ja für einen Zeitreisenden (wegen des Nichtalterns), erst diese Wendung macht ihr den Irrtum klar. Auch der Leser darf ihn im ersten Moment für einen Zeitreisenden halten. Oder für irgendwas anderes von mir aus …

*

Portmonee. - Ist das neudeutsch?
Ja. Eine der Eindeutschungen im Rahmen der Reform, die ich ausnahmsweise gern übernommen habe. Immer auf „Börse“ auszuweichen, war mir auf die Dauer zu anstrengend wink



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Diamond
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Beitrag30.11.2016 16:50

von Diamond
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jon hat Folgendes geschrieben:
Danke, Diamond, fürs Durchgehen. Ist ja fast ein Lektorat wink

Bei vielen Anmerkungen teile ich deinen Geschmack nicht, bei anderen nehme ich den Einwand mit ins Feintuning. (Bitte nicht warten, dass nun gleich eine ausgebesserte Version kommt! Dazu sind Änderungen zu klein.)

*

Tomann kam offenbar ein Gedanke. Er schluckte. - Hier würde ich Tomann erst schlucken lassen. Dann hat das "offenbar" auch einen Bezug zu einer vorangegangenen Handlung.

Er schluckt wegen dieses Gedankens – also er hat tatsächlich zuerst den Gedanken (was man an Mimik und Gestik erkennt – das aber aufzudröseln wäre erzählerisches Harakiri) und erst das Erkennen der Konsequenz daraus lässt ihn schlucken.

Ich antworte hier mal so ausführlich, weil das ein Beispiel dafür ist, was ich mit „sehr konzentriert schreiben“ meine. Ich neige nicht dazu, erst etwas zu zeigen und dann interpretierend zu erklären, was man da sah. Wenn da steht „Ihm kommt offenbar ein Gedanke“ – und das bei dem strengen Point of View, den ich hier nutze –, dann heißt das, der Point of View (also Caro) sieht es in diesem Moment. Man sieht anderen ja oft etwas einfach nur an, ohne das bewusst und im Detail aus der Mimik und Gestik herzuleiten. Das ist ein Instinkt, manchmal auch Reflex. Das „Optische“ ist also schon untergründig in dem Satz drin – das Schlucken im nächsten Satz ist keine nachgereichte Erklärung dafür, wie Caro darauf kommt, sondern ein neuer Fakt.

Bei der anderen Anmerkung zur Reihenfolge ist es ähnlich. Auch hier meinte ich eigentlich, dass es erst sichtbar wird, dass er aufgibt (am Gesicht wahrscheinlich, dort manifestiert sich sowas als erstes) und erst dann der Körper quasi noch einen draufsetzt. Auch wieder wegen der Konsequenz – das Aufgeben gilt ja nur für sein Bemühen, sie in der Firma zu halten, was das für ihn bedeutet, ist nochmal eine ganz andere Nummer (das kommt später noch).

Ist das zu anspruchsvoll gedacht? Oder anders gefragt: Ist die scheinbar vertauschte Reihenfolge so störend, dass ich die Stelle ändern sollte, oder kann ich sie mit dem Blick auf die spätere Entwicklung so lassen?


Das ist eine gute Frage! Ich weiß nicht, wie andere Leser das empfinden, aber das Problem, welches ich da sehe: ich sehe nichts. Deshalb trifft es mich als Leser unvorbereitet und verwirrt, weil mir auch die Augen der Prota nicht verraten, was sie sehen. Letztlich bist Du der Autor, mein Empfinden ist: ich würde es ändern und in einen logisch richtigen Ablauf bringen.



*

Er setzte sich neben sie und strahlte sie an. „Ich wusste es doch! Inge, oder wie immer du jetzt heißt.“ - Ist er auch Zeitreisender? Wenn nicht, ist die Formulierung wie immer du jetzt heißt hier Fehl am Platz. Wenn ja, bräuchte die Handlung für mich noch eine Andeutung.

Er muss kein Zeitreisender sein (auch wenn Caro ihn im ersten Moment dafür hält), er muss nur wissen, dass ihre letzte Begegnung so weit zurücklag und Caros/Inges Alterungszustand zu diesem Abstand nicht passt, dass er die Idee bekommt, die könnte einen anderen Namen tragen. (Er selbst hat übrigens seinen damaligen Vornamen beibehalten oder wieder aufgenommen, was bislang aber noch keinen Leser zu stören schien. Hier steckt eher ein Grund, diesen Satzteil zu streichen: Wenn er noch so heißt, warum sollte sie es dann nicht auch tun?)

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Einen Moment lang wusste Carola nicht, was er meinte. Dann begriff sie: Er hielt sie für eine Unsterbliche, die die Gabe verloren hatte. - Hier kommt die Erklärung, aber zu spät für mein Empfinden. Somit auch ihre Erkenntnis im nächsten Satz.

Najaa – im ersten Reflex hält sie ihn ja für einen Zeitreisenden (wegen des Nichtalterns), erst diese Wendung macht ihr den Irrtum klar. Auch der Leser darf ihn im ersten Moment für einen Zeitreisenden halten. Oder für irgendwas anderes von mir aus …



Das ist richtig, was Du schreibst, aber es fällt mir als Leser eben plötzlich auf den Kopf. Deshalb hatte ich das angemerkt. Manchmal kann es sinnvoll sein, weniger zu beschreiben oder zu umschreiben. Andererseits schadeten an manchen Stellen ein bis zwei Sätze mehr sicherlich nicht. Ich denke, das täte der Handlung gut, aber das ist - wie gesagt - nur meine subjektive Wahrnehmung

VG Diamond

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Portmonee. - Ist das neudeutsch?
Ja. Eine der Eindeutschungen im Rahmen der Reform, die ich ausnahmsweise gern übernommen habe. Immer auf „Börse“ auszuweichen, war mir auf die Dauer zu anstrengend wink



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Gast







Beitrag10.01.2017 20:45

von Gast
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Hallo Jon,
ich finde diesen Text uninteressant. Entschuldige meine Klarheit, aber ich bin ein Freund klarer Worte, das ist meine Höflichkeit. Ich erkenne keine Substanz. Diesen Worten liegt keine Idee zu Grunde, man hat den Eindruck, 'Lindenstraße' trifft auf 'Zurück in die Zukunft'  und beim Aufprall ist auch noch das Restniveau zerschellt. Der Autor mixt alle Phrasen, die ihm nicht schnell genug entfallen sind zu einem Brei. Was mich interessieren würde: Warum schreibt man sowas? Der Text mutet an wie ein Potpourri aus x -mal Gelesenem und x -mal in Serien Gesehenem. Alles merkwürdig. Man wartet auf den Geistesblitz, der nicht kommt. Weil alles irgendwelchen originären Texten nachempfunden scheint, so als wären während des Schreibens 5 verschiedene Genrebücher aufgeschlagen und nach einem "Kompromiss" oder einer Art "Mittelweg" gesucht worden.
Mein Tipp: Leg eine kreative Pause ein. Das kann es nicht sein. Grüße.
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jon
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Beitrag12.01.2017 18:02

von jon
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Danke für die klaren Worte.
Zitat:
Restniveau
und
Zitat:
Der Autor mixt alle Phrasen, die ihm nicht schnell genug entfallen sind zu einem Brei.
sind zwar schon echt böse, aber bei allem anderen kann ich die Kritik nachvollziehen.

Zitat:
Diesen Worten liegt keine Idee zu Grunde,

Doch, tut es. Dass du sie nicht erkennst, liegt vielleicht zum einen daran, dass das nur der Anfang des Textes ist, der seinerseits auf anderen, die du nicht kennst, aufbaut. Zum anderen liegt es vielleicht auch daran, dass dir der Tonfall zu betulich ist und deshalb (bei dir) keine Spannung aufkommt.

Zitat:
Was mich interessieren würde: Warum schreibt man sowas?

Weil sich Rahmen des Gesamtzyklus die Notwendigkeit ergab (oder zu ergeben schien - vielleicht kann man die andern Storys auch ohne das hier stehen lassen), ein paar weitere Fakten dieser Erzählwelt zu ergänzen, und weil es am Ende auf eine Aussage über Menschliches rauslaufen sollte, die ich eigentlich ganz spannend finde.


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Gast







Beitrag12.01.2017 18:13

von Gast
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Es läuft am Ende auf eine Aussage über Menschliches raus? Smile Ja das tut es natürlich.
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fancy
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Beitrag12.01.2017 19:37

von fancy
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Hallo Jon,

ich habe nach dieser Passage abgebrochen:

Zitat:
Peter Tomann war ja immer für eine Überraschung gut, aber das hier war absurd.
Gleich zwei Hilfsverben im ersten Satz hätten mich fast hier schon abbrechen lassen.
Ich empfehle immer alle 'war' und alle 'hatte' zu markieren und möglichst viele von ihnen zu ersetzen.


„Das ist nicht Ihr Ernst!“, sagte er, Carola fassungslos anstarrend.

Sie wusste nicht, ob sie belustigt, beleidigt oder verletzt sein sollte.
Hatte er wirklich gedacht, dass ihr gesamtes Liebesleben daraus bestand, ihn anzuschmachten?
Warum nicht "Dachte er wirklich ..."
Dann wären wir mitten im Geschehen.


Auch nach zehn Jahren voller mehr oder weniger dezenter Abfuhren?
Sie erteilt ihm Abfuhren? Dann sage das auch so und mindere es nicht gleich wieder ab.

Tomann ließ sich in seinen Chefsessel fallen und starrte in Gedanken versinkend durch die Schreibtischoberfläche.
Hier wechselst du nicht nur die Perspektive, du gebrauchst erneut innerhalb kurzer Zeit die Verlaufsform und lässt den Mann durch eine Oberfläche gucken. Shocked Es wäre geschickter den Leser zu zeigen, dass er der Chef ist, statt ihn durch denn Chefsessel dazu zu machen.  

Dass ihn die Nachricht von der Schwangerschaft nicht eben erfreuen würde, damit hatte Carola gerechnet – Tomann hasste es, neue Leute zu suchen, auch wenn er das nie im Leben zugegeben hätte. Aber dass er derart aus der Spur geraten würde …?
Hm, wenn er fragt, 'ist das ihr Ernst?' sehe ich ihn nicht gerade außergewöhnlich aus der Spur geraten. Es könnte auch ein Ausdruck der Verwunderung sein.
 


Ich würde noch einmal überarbeiten.

Liebe Grüße

fancy


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Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
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jon
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Beitrag13.01.2017 10:16

von jon
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Zitat:
Peter Tomann war ja immer für eine Überraschung gut, aber das hier war absurd.
Gleich zwei Hilfsverben im ersten Satz hätten mich fast hier schon abbrechen lassen.
Ich empfehle immer alle 'war' und alle 'hatte' zu markieren und möglichst viele von ihnen zu ersetzen.

Da ist nicht ein einziges Hilfsverb drin, in beiden Fällen ist das "war" Vollverb (https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfsverb).
Das kannst du gern empfehlen, in dem Zusammenhang hier ist es Quatsch.

Zitat:
Sie wusste nicht, ob sie belustigt, beleidigt oder verletzt sein sollte.
Hatte er wirklich gedacht, dass ihr gesamtes Liebesleben daraus bestand, ihn anzuschmachten?
Warum nicht "Dachte er wirklich ..."

Weil er es zu diesem Zeitpunkt sicher nicht mehr denkt, dieser Gedanke also in der Vorvergangenheit liegt.

Zitat:
Auch nach zehn Jahren voller mehr oder weniger dezenter Abfuhren?
Sie erteilt ihm Abfuhren? Dann sage das auch so und mindere es nicht gleich wieder ab.

Wie kommst du darauf, dass sie ihm Abfuhren erteilt hat???
Und wo ist da eine Minderung?

Zitat:
Tomann ließ sich in seinen Chefsessel fallen und starrte in Gedanken versinkend durch die Schreibtischoberfläche.
Hier wechselst du nicht nur die Perspektive, du gebrauchst erneut innerhalb kurzer Zeit die Verlaufsform und lässt den Mann durch eine Oberfläche gucken. Shocked Es wäre geschickter den Leser zu zeigen, dass er der Chef ist, statt ihn durch denn Chefsessel dazu zu machen.  

Wo wechsle ich die Perspektive?
Was ist schlimm an der „Verlaufsform“?
Was schwebt dir denn in Sachen „Chef“ vor? Soll ich einen Prolog davor stellen, in dem er Befehle gibt? Soll jemand in diese kurze Szene reinplatzen und ihn mit Chef anreden?

Zitat:
Dass ihn die Nachricht von der Schwangerschaft nicht eben erfreuen würde, damit hatte Carola gerechnet – Tomann hasste es, neue Leute zu suchen, auch wenn er das nie im Leben zugegeben hätte. Aber dass er derart aus der Spur geraten würde …?
Hm, wenn er fragt, 'ist das ihr Ernst?' sehe ich ihn nicht gerade außergewöhnlich aus der Spur geraten. Es könnte auch ein Ausdruck der Verwunderung sein.
 

Ich erinnere (falls der kurze Abschnitt, den du gelesen hast, doch zu lang war) : Er starrt sie fassungslos an und verfällt dann ins Grübeln - das ist schon eine mehr als „verwunderte" Reaktion. Erst recht, wenn es um eine Schwangerschaft geht - Frauen werden nun mal gelegentlich schwanger, damit sollte ein Chef schon rechnen, oder?


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Beitrag13.01.2017 16:48

von fancy
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Zitat:
Ich erinnere (falls der kurze Abschnitt, den du gelesen hast, doch zu lang war) : Er starrt sie fassungslos an und verfällt dann ins Grübeln - das ist schon eine mehr als „verwunderte" Reaktion. Erst recht, wenn es um eine Schwangerschaft geht - Frauen werden nun mal gelegentlich schwanger, damit sollte ein Chef schon rechnen, oder?



Lieber Jon,

schreib einfach weiter, wie du magst.

Mir war der Abschnitt nicht zu lang. In der Regel beschäftige ich mich mit ganzen KG,  Novellen und Romanen.

Deine Corinna kann allenfalls vermuten, dass er grübelt. Sie kann nicht wissen, über was er nachdenkt. Und den Blick durch die Oberfläche eines Schreibtisches kann sie erst recht nicht sehen. Für einen außenstehenden Betrachter müsste der Chef auf den Schreibtisch gucken.

Nachdem du gegen jeden meiner Ratschläge etwas einzuwenden hast, nehme ich mich zurück.

Man kann auch in der Vergangenheit stärkere Verben verwenden, Sätze umstellen, Wiederholungen vermeiden, die Perspektive halten, wenn man will.

Liebe Grüße

fancy


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Beitrag13.01.2017 18:29

von jon
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Zitat:
Deine Corinna kann allenfalls vermuten, dass er grübelt. Sie kann nicht wissen, über was er nachdenkt. Und den Blick durch die Oberfläche eines Schreibtisches kann sie erst recht nicht sehen. Für einen außenstehenden Betrachter müsste der Chef auf den Schreibtisch gucken.

Also ich kann einem Menschen ansehen, ob er in Gedanken versinkt. Vor allem, wenn ich ihn schon so lange kenne wie Caro Tomann kennt. Man erkennt es z. B. an diesem typischen Blick ins Nirgendwo, den man - aus der Nähe immerhin - von einem auf die Tischplatte doch einigermaßen unterscheiden kann.
Worüber er nachdenkt, davon ist keine Rede.

Zitat:
Man kann auch in der Vergangenheit stärkere Verben verwenden, Sätze umstellen, Wiederholungen vermeiden, die Perspektive halten, wenn man will.

Ja kann man. Man kann auch auf semantische Nuancen schauen, auf Rhythmus und Sound hören, die Rechtschreibregeln beachten und noch jede Menge mehr. Und?

Zitat:
Mir war der Abschnitt nicht zu lang.

Na offensichtlich doch, wenn du schon ein paar Zeilen die Hälfte vergessen hast …


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