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uffjedn Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 140 Wohnort: Berlin
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17.07.2016 22:14 Klavierspiel von uffjedn
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Klavierspiel
Woher kommt es, dass
sich manche Menschen stets
im ganzen zeigen.
Aus einem Stück und
fertig.
Und andere wieder
von der Klaviatur ihrer Seele
stets nur eine Oktave
präsentieren.
So liegst du,
nackt in meinem Schoß.
Und klimperst auf
deiner Sinnlichkeit,
und hast die Augen dabei
zu.
Du bist fast eine Floskel.
Dennoch:
Ich liebe diese acht Töne,
aber ich frage mich:
Wo ist dein Rest?
Weitere Werke von uffjedn:
_________________ sagt Paul. |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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17.07.2016 23:01
von Zinna
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Hallo uffjedn,
grad eben bin ich auf dein Gedicht gestoßen, gestatte, dass ich ein paar spontane Gedanken dazu hier lasse.
Mir gefällt, wie deine Verse einerseits tiefes Gefühl andererseits Zwiespalt und eine gewisse Sprödigkeit zeigen.
Ein paar Fragezeichen tauchen in mir beim Lesen auf, trotz Feedbackbereichs lasse ich sie mal hier.
3x "und" am Beginn, muss das?
Unsicher bin ich, ob der Vers mit der Floskel stabil genug steht hinter den Augen.
Der Zeilenumbruch:
"... dabei
zu"
Hm ...
Die letzte Strophe ist mir zu voll.
"dennoch" (muss das unbedingt?)
"ich frage mich" weg lassen, das "aber" ist kräftig genug?
LG
Zinna
Edit
Hab überlegt, ob ich anmerke, dass ich mich frage, warum du die Augen einsetzt, die ich als auffällig/fremd wahr nahm, da andere Sinne angesprochen werden.
Nein, die geschlossenen Augen a) vermeiden visuellen Kontakt und b) die Konzentration anderer Sinne wird verstärkt.
Morgensgrüße
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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18.07.2016 10:45
von Rainer Zufall
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Hallo uffjedn,
guten Morgen erst mal.
Dein Gedicht ist ein Liebesgedicht und doch wieder auch nicht, denn Ich liebt zwar das, was LD zeigt, nimmt aber auch wahr, dass LD sich nicht in Gänze zeigt, vielleicht sogar etwas vorenthält. Eine Liebe, die ihre Zweifel hegt an dem, was vielleicht dahinter stecken könnte. Selbst an dem, was LI sieht, zweifelt es, sonst würde es nicht sagen:
Du bist fast eine Floskel.
Inhaltlich sehr schön in dieser Widersprüchlichkeit. Die man übrigens nicht nur beim ersten Lesen aufleuchten sieht, sondern bei jedem erneuten Lesen fällt eine neue Umkehrung auf.
So liest man den Titel und hat als allererste Assoziation, dass LI selbst soielt. In den Strophen spielt aber Du, damit aber auch auf ihm. Ich wiederum erkennt das ja, zweifelt es an, wenn man nun wieder nach oben zum Titel rutscht, assoziiert man seine Beobachtungen und Durchdringungen wieder damit, dass iCH selbst des Spielens mächtig ist.
Eine kleine Lliebesklavierbabuschka, die ich sehr gerne gelesen habe.
Die Stelle mit den Augen gefiel mir sehr gut, weil sie dieses Bild LD ein wenig charakterisiert. Du schließt die Augen, setzt seine/ihre Reize ein, ist sich der Wirkung voll bewusst, und ob die Wirkung erzielt wird, das muss Du noch nicht einmal sehen/prüfen. Es ist sich sicher. Das gibt dem Verhältnis zwischen LI und Du eine kleine ins Spiel, in die Berechnung, auf jeden Fall ins Vielschichtige gesetzte Note.
Auch mir sind die "unds" aufgefallen, ich meine, die braucht es hier nicht, ich finde sogar, sie blähen unnötig auf, nur das "und" bei den Augen würde ich lassen. Ich sah jetzt auch keine rhytmische Notwendigkeit.
Bei dem "dennoch" bin auch ich im Zweifel. Ich denke, du brauchst diese Verstärkung gar nicht, der Kontrast zwischen dem Zweifel und der Liebe kommt auch so schon sehr deutlich zum Ausdruck.
Aber gut, das sind Vorschläge oder persönliche Anmerkungen, Hinweise, wo deine Leserin sich ein wenig verholpert hat.
Wirklich schön.
Bis denn Rainer Zufall
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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18.07.2016 11:24
von James Blond
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Ich möchte das Bild einmal von der musikalischen Seite her etwas kritisieren.
Eine Oktave umfasst mit 12 verschiedenen Halbtönen das Intervall bis zum nächsten Grundton. Aus diesen 12 (wohltemperierten) Halbtönen besteht das vollständige Ausgangsmaterial der abendländischen Musik, von dem nur 7 unterschiedliche Töne zu einer Tonart benötigt werden. Der Rest ist lediglich Wiederholung der gleichen Töne auf einem höheren oder tieferen Niveau. Insofern beinhalten andere Oktaven keine neuen Qualitäten, sondern lediglich eine Anreicherung verschiedener Obertöne.
Daher sollte man jemanden, von dem nur eine Tonart bekannt ist, nach den restlichen Tonarten fragen, nicht aber nach den Oktaven, die eigentlich nichts neues bringen.
JB
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Quadratschädel Leseratte
Q Alter: 70 Beiträge: 159 Wohnort: Berlin-Ost
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Q 18.07.2016 17:29
von Quadratschädel
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Hallo uffjedn
hier wurde dir ja schon eine ganze Menge Eindruck geschrieben, ich will nur sagen, dass mich dein Gedicht wegen des Realismus in der Beziehung der Liebenden anspricht.
Das einzige, was ich dir vorschlagen würde, wäre, die Conclusio dahingehend zu ändern: Statt "Aber wo ist der Rest?" zu schreiben: "Aber wo ist die Musik?" So bleibst du im Thema.
Gruß, Quadratschädel
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