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Der Funke! Wie fing es an?

 
 
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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

Alter: 69
Beiträge: 1016
Wohnort: Wolfenbüttel


Beitrag25.06.2016 16:12
Der Funke! Wie fing es an?
von Uwe Helmut Grave
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

O nein, jetzt macht dieser Grave schon wieder einen neuen Faden auf, nur weil er samstags kein Date hat! Sorry, aber da müsst Ihr jetzt durch.
Hier und da finden sich in verschiedenen Beiträgen Erwähnungen zu Euren heutigen Schreibmotivationen – aber wie viele von Euch wissen noch, wie es ursprünglich dazu kam? Man erwacht doch nicht als Baby, kriegt einen Klapps auf den Po und schreit: „Hey, Mama, wenn ich groß bin, will ich schreiben!“ – Ich dachte darüber nach, wie es damals bei mir war:
Meine Schulaufsätze wurden fast immer in der Klasse vorgelesen, und ich freute mich, wenn sich andere darüber amüsierten. Nach der Schule folgte eine jahrelange unkreative Phase: Lehre, Bundeswehr, Arbeiten in Kaufhäusern, Büros, Lagerhallen, Fabriken … und bei jedem morgendlichen Schrillen des Weckers (bei Schichtarbeit gern auch nachts) fragte ich mich: „Gibt es denn keine bequemere Art, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen?“
Für Banküberfälle war ich zu dämlich, und auch die Binsenweisheit „Wer nichts wird, wird Wirt“ nutzte mir nichts, weil man als Gastwirt einen gewissen Intellekt benötigt. Strohdumm und faul – somit blieben also nur noch Politiker oder Schriftsteller übrig …
Ja, ja, das ist eine überzogene Darstellung, doch meine allererste Motivation war tatsächlich der dringende Wunsch, sämtlichen Arbeitstretmühlen zu entfliehen, lieber kreativ zu werden und damit obendrein Geld zu verdienen. Das musste doch zu schaffen sein!
Die ersten Rückschläge brachten mich zwar umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück, erzeugten aber auch Trotz: „Jetzt erst recht!“ Die Liebe zum Schreiben fand sich dann ganz schnell wieder ein, was jeder nachvollziehen kann, der einmal damit losgelegt hat.
Tja, und irgendwann lagen dann 33 schriftstellerische Jahre hinter mir, mit sehr vielen und sehr unterschiedlichen Veröffentlichungen im Unterhaltungsbereich, und ich stellte fest, wie praktisch es ist, viele eigene Bücher zu besitzen - siehe Foto.
Und wie steht es mit Euch? Wer erinnert sich noch an seinen allerersten schriftstellerischen Funken? Diejenigen, die gerade erst mit der Schreiberei begonnen haben, sei es, weil sie noch jung sind oder erst spät als Quereinsteiger ihre Schreibleidenschaft entdeckt haben, können hier gern genauso etwas posten wie die ollen Schrumpel (dü gübt’s hür nüch), die bereits über entsprechende Erfahrungen verfügen.
Nun redet schon: Wie fing es an?


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Diamond
Geschlecht:weiblichEselsohr
D


Beiträge: 280



D
Beitrag25.06.2016 18:11

von Diamond
Antworten mit Zitat

Hallo Uwe,

ich kann Dir deine Frage mit wenigen Sätzen beantworten. Mein Vater ist Schriftsteller und da es sehr wahrscheinlich kein Schriftstellergen gibt, tippe ich auf den Nachahmungs-/Nacheiferungsreflex, der mich irgendwann einen Stift in die Hand nehmen ließ. Aber grundsätzlich ist es so, dass diese Konstellation nicht zwangsläufig einen Vorteil bringt, denn die Techniken des Schreibens lernt man nur, wenn man es selbst tut. Und oft gilt der Prophet auch nicht im eigenen Reich, will heißen: trotz aller Tipps und Ratschläge kämpft jeder für sich mit den Buchstaben. Und ich persönlich finde es auch hilfreicher, mich mit familienexternen Kritiken auseinander zu setzen, weil nur die wirklich objektiv sind.

VG Diamond
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LeviathanII
Geschlecht:männlichEselsohr
L


Beiträge: 297



L
Beitrag25.06.2016 21:37

von LeviathanII
Antworten mit Zitat

Beim Lesen von Kafka fing es an, denke ich: Denn die ersten Texte an die ich mich erinnern kann, von welchen ich auch noch einen habe (in all seiner unfertigen Pracht), waren sehr stark nach Kafka gelehnt, bzw. genauso stark nach Bulgakow.
Besagten Text halte ich übrigens noch immer für einen der besten die ich je schrieb, wenn auch kein Anderer als ich ihn wirklich lesen kann: Denn er ist unstet und zäh, sprachlich holprig und erzählerisch auch und manches zum fremdschämen:
Gleichzeitig ist er aber auch ein Zurückführer in die noch jüngeren Jahre der Jugend und eine Qualität ist schon mal darin: Die Geschichte auf drei Seiten viermal zu drehen und, obwohl sie in einem Raum stattfindet und eigentlich so gut wie nichts geschieht, durchaus interessant zu gestalten:
Darum ist das die erste richtige Geschichte von mir und ich bin froh, dass ich sie noch habe, denn das erste richtige Gedicht habe ich verloren. (Allerdings besitze ich noch die ersten lyrischen Versuche, welche eine Form besaßen, welche ebenfalls furchtbar sind, für mich aber interessant)
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag25.06.2016 21:48

von nothingisreal
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Hallo Uwe,

sei nicht traurig, nächsten Samstag klappt’s bestimmt. Laughing

Zu deiner Frage:

Ich schrieb schon in der ersten Klasse lange Aufsätze. Meine Lehrerin hasste mich dafür. Ich sprach noch kaum Deutsch.
Mit neun hatte ich ein Buch gelesen, das mir so sehr gefallen hatte, dass ich unbedingt etwas Vergleichbares schaffen wollte. Aus der Fanfiction wurde eine Novelle, etwa neunzig Seiten. Für das Alter extrem viel.
Dann war da lange Zeit nichts. Mit vierzehn bekam ich eine Idee, aus der ich ein Buch machen wollte. Also schrieb ich. Irgendwann bemerkten meine Eltern das und fragten, was ich mit meiner Schreibe vorhabe. Ich sagte, ich möchte es veröffentlichen. Sie haben mich monatelang deswegen ausgelacht. "Das eignet sich höchstens dafür, deine zukünftigen Kinder zu langweilen." Dabei haben sie keine einzige Zeile gelesen.
Zuerst brachte mich das zum Heulen, klar, danach machte es mich wütend und anschließend spornte es mich an.


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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag25.06.2016 22:02

von Beka
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:

Zuerst brachte mich das zum Heulen, klar, danach machte es mich wütend und anschließend spornte es mich an.


Großartig! Mach weiter , zeig es ihnen.
Ich war auch immer die spinnerte Tagträumerin. Die Texte, die ich als Teenager geschrieben habe, habe ich ihnen nie gezeigt.


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Municat
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beitrag26.06.2016 00:57

von Municat
Antworten mit Zitat

Der allererste Funke ... der ist wohl geflogen, als ich mit vier oder fünf Jahren - wie fast alle Kinder - beim Einschlafen Zeit schinden wollte. Meine Mutter hat mir die Geschichte erzählt, als sie von meinem Plan erfahren hat, tatsächlich ein Buch zu schreiben.

Statt aus einem Kinder-Buch vorzulesen, hat sich meine Mutter damals jeden Abend eine kleine Geschichte ausgedacht, die sie mir abends erzählt hat. Der Held der Einschlaf-Abenteuer war Wurschtl, ein kleiner Hund, der seine Familie von Zweibeinern ganz schön auf Trab gehalten hat. Irgenwann bin ich dann wohl auf die glorreiche Idee gekommen, dass ich auch noch eine Geschichte erzählen will, bevor das Licht ausgeschaltet wird. Meine Mutter hat sich auf dem Vorschlag eingelassen ... und von dem Moment an wahrscheinlich abends deutlich mehr Zeit im Kinderzimmer verbracht. Als Kontrast zu Wurschtl hat in meinen Abenteuern dann der freche Kater Felix seine Zweibeiner aufgemischt. Um die Schlafenszeit immer weiter nach hinten zu schieben, wurden die Abenteuer des kleinen Kerls immer länger.

Irgendwann, an einem Wochenende, kam ich dann wohl stolz wie Oskar morgens in das Schlafzimmer meiner Eltern und habe ihnen unterbreitet, dass ich eine Felix-Geschichte aufgeschrieben habe. Ich konnte damals genau zwei Buchstaben: M und O. Also habe ich wohl das ganze Blatt mit Fantasie-Buchstaben voll gekritzelt und immer wieder mal Ms und Os dazwischen gemalt.

Meine Mutter hat das Blatt Papier heute noch.


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BiancaW.
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Beitrag26.06.2016 04:23

von BiancaW.
Antworten mit Zitat

Du erwartest jetzt aber nicht, dass jeder ein Foto seines Bücherregals postet? So ordentlich wie deins ist meins nämlich nicht Laughing

Auslöser war bei mir, dass mir die Kinder- / Jugendbücher nicht fantasievoll genug waren. Ich habe immer noch etwas dazu erfunden.

Meinen ersten „Roman“ habe ich mit 12 Jahren geschrieben. Eine Pferdegeschichte. Die Tochter des Gutsbesitzers war mir sehr ähnlich und es gab sogar eine detaillierte Figurenliste (für die Pferde, nicht für die Menschen) Rolling Eyes

Tja, und seitdem bin ich mit dem Schreibvirus infiziert. Auf die Pferdegeschichte folgte Science Fiction, danach kam eine historische Phase und seit ein paar Jahren schreibe ich Romance in allen Facetten.

Beim Schreiben bin ich frei und gestalte meine eigene Welt.


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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

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Beitrag26.06.2016 09:21

von Uwe Helmut Grave
pdf-Datei Antworten mit Zitat

BiancaW. hat Folgendes geschrieben:
Du erwartest jetzt aber nicht, dass jeder ein Foto seines Bücherregals postet?

Och, so ein Blick in fremde Arbeitszimmer kann ganz interessant sein … siehe das Foto aus dem „Allerheiligsten“ eines etwas chaotischen Münchener Freundes. Ob man es glaubt oder nicht: Er findet stets alles wieder.



@Beka Zitat: Mach weiter, zeig es ihnen.
Dieser „nothingisreal-Aufhetze“ kann ich auf Grund ähnlicher Erfahrungen nur beipflichten. In unserer Schulabschluss-Zeitschrift hatte die Lehrerin gereimt: „Wer schreibt die schönen Texte, die? Na, unser Mister Phantasie!“ Diesen Spitznamen trug ich voller Kinderstolz, während meine Eltern den Begriff Phantasie wie eine Art Krankheit behandelten, die sich irgendwann auswächst. Das Ulkigste war: Mein konservativer Vater war Wachmann in einem großen Werk und verschlang in der Nachtschicht bergeweise Groschenromane – doch als sein Sohn damit begann, das Schreiben solcher Romane sowie Comics (die Bücher kamen erst nach seinem Tod hinzu und hätten ihn vielleicht doch noch beeindruckt) zu seinem Beruf zu machen, war er geradezu entsetzt. „Bleib lieber in der Fabrik. Schreiben ist eher was für gelangweilte Hausfrauen.“ Unterhaltungsautor zu werden, um es ihm zu zeigen, war für mich als Motivation allerdings nicht ausreichend, meine Gründe waren letztlich andere, wie oben geschildert. Der erste Funke blitzte zur Schulzeit auf, der zweite Nachzünder erst Jahre später, als ich bereits 26 war.


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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

Alter: 69
Beiträge: 1016
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Beitrag26.06.2016 09:26

von Uwe Helmut Grave
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Municat hat Folgendes geschrieben:
Der allererste Funke ...  Ich konnte damals genau zwei Buchstaben: M und O. Also habe ich wohl das ganze Blatt mit Fantasie-Buchstaben voll gekritzelt ...

Ich bin beeindruckt - das nenne ich mal einen wirklich echten ersten Funken!


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BlueNote
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Beitrag26.06.2016 09:54

von BlueNote
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Mein erster Funke war wohl das assoziierende Schreiben (beim es einfach mal unverbindlich Ausprobieren), da eines das andere ergab und sich eines aus dem anderen entwickelte. Etwas aus dem Nichts zu Schaffen, das während des Schreibprozess dann irgendwo landen würde bzw. am Ende irgendwo gelandet sein wird, hat mich fasziniert. Ja, das war der "allererste" Funke. Umso mehr stört es mich heutzutage, wenn Schreiber mir diesen "allerersten Funken" als ihre (aktuell (end)gültige) Schreibe präsentieren wollen, d.h. wenn sie nicht mehr aus ihren Schreibfähigkeiten gezogen haben als das. Diese Art zu Schreiben kann nur der allererste Schritt hin zum Schreiben sein und nicht das Ergebnis für alle Zeiten. Meine ersten Funken bestanden viel aus fabulieren, phantasieren, imaginieren, oh ... ähmm ... Schreiben zur eigenen Befriedigung/Zufriedenheit. Der zweite "Funke" wurde dann aber schon durch ordnen, konzipieren, planen, rekapitulieren ausgelöst. Aber der erste Funke war noch die reine Lust ... am Formulieren und Erfinden, losgelöst von jeglicher message und Zielrichtung. Der externe erste Funke war bei mir das Absurde Theater. Es hat mich begeistert, dass "so etwas" literarisch möglich war.
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spinat.ist.was.anderes
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Beitrag26.06.2016 14:45

von spinat.ist.was.anderes
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@Uwe: Bei dem Foto bekomme ich Schnappatmung ... und starte einen weiteren Anlauf zum papierlosen Büro.
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L.P. Daniels
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Beitrag26.06.2016 15:23

von L.P. Daniels
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Der erste Funke war wohl noch vor der Kindergartenzeit, als ich anfing meinen Eltern abends "vorzulesen".

Habe mir die Bilderbücher geschnappt und anhand der Bilder selbst was erzählt. Im Kindergarten malen Kinder Bilder, ich auch. Nur hatten meine immer Sprechblasen, mit einem sinnlosen Wust an Buchstaben und Gekritzel. Wenn mich jemand fragte, was denn da stehe, "las" ich es ihnen vor.

In der Grundschule hatte ich mehrere Gespräche mit meinen Lehrern, weil meine Aufsätze immer etwas aus dem Ruder liefen.
War die Aufgabe im dritten Schuljahr: "Schreibe einen kurzen Aufsatz in dem die Wörter "Regenschirm", "Hund" und "Bach" auftauchen, so lasen sich 90% der Ausätze folgendermaßen: "Ich ging mit meinem Hund am Bach spazieren. Ich hatte einen Regenschirm dabei, weil es regnete."

Bei mir fiel der Hund während eines Unwetters in einen strömenden Bach und wurde in einem Strudel hinab gezogen. Der Held sprang hinterher und landete in einer Fantasywelt, in der sein Regenschirm plötzlich sprechen konnte und machte sich auf, seinen Hund zu suchen ...

Auf Klassenfahrten und -wanderungen unterhielt ich meine Mitschüler mit spontan ausgedachten Geschichten und im 8. Schuljahr machte ein DIN A 5 Büchlein, das ich mit Kurzgeschichten gefüllt hatte die Runde, bis es leider an eine Klassenkameradin geriet, die die Schule wechselte, ohne es mir vorher zurück zu geben.

Ich kann also sagen, dass ich mit dem Schreiben schon begann, bevor ich auch nur das ABC kannte und es mich seitdem begleitet.
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag26.06.2016 15:36

von Uwe Helmut Grave
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spinat.ist.was.anderes hat Folgendes geschrieben:
... und starte einen weiteren Anlauf zum papierlosen Büro.

Der "Papier-Chaot" ist Experte auf irgendwelchen Computer-Gebieten, die ich nicht einmal fehlerfrei aussprechen könnte, und bekommt gut bezahlte Aufträge aus dem Ausland - liest aber eigentlich viel lieber Science Fiction statt zu arbeiten.


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Uwe Helmut Grave
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Beitrag26.06.2016 15:38

von Uwe Helmut Grave
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L.P. Daniels hat Folgendes geschrieben:
Der erste Funke war wohl noch vor der Kindergartenzeit ...

Allmählich beschleicht mich das Gefühl: Ich bin ein Spätentwickler. Sad Sad


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Nr. 5
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Beitrag26.06.2016 16:02

von Nr. 5
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Sobald ich laufen konnte habe ich mich für Omas Bücherregal interessiert. Mit 2 Jahren bekam ich von meinem Onkel amerikanische Dr. Seuss Bücher geschenkt. Da ich in meiner Kindheit oft krank war, waren das meine besten Freunde. Ich konnte schon vor der Grundschule lesen und ab dem 7. Lebensjahr regte sich in mir der Wunsch, selbst etwas zu erschaffen.
Bis dahin hatte ich nur unaufhörlich Lesezeichen für meinen Oma gebastelt.
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag26.06.2016 16:08

von Uwe Helmut Grave
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Uwe Helmut Grave hat Folgendes geschrieben:
Ich bin ein Spätentwickler. Sad Sad

Nr. 5 hat Folgendes geschrieben:
Sobald ich laufen konnte ...

Ja, ja, immer noch einen obendrauf, bis ich am Boden liege! Sad Sad Sad


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BiancaW.
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Beiträge: 824
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Beitrag26.06.2016 16:55

von BiancaW.
Antworten mit Zitat

Uwe Helmut Grave hat Folgendes geschrieben:

Och, so ein Blick in fremde Arbeitszimmer kann ganz interessant sein … siehe das Foto aus dem „Allerheiligsten“ eines etwas chaotischen Münchener Freundes. Ob man es glaubt oder nicht: Er findet stets alles wieder.


Hmpf ... für was bitte braucht er die Tö-Papierrolle im Arbeitszimmer? Laughing


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Graven
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Beiträge: 281



Beitrag26.06.2016 17:06

von Graven
Antworten mit Zitat

BiancaW. hat Folgendes geschrieben:


Hmpf ... für was bitte braucht er die Tö-Papierrolle im Arbeitszimmer? Laughing


Also bitte... DAS ist das längste Taschentuch der Welt

Unverzichtbar für emotionelle Schreiber
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Willebroer
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Beiträge: 5454
Wohnort: OWL


Beitrag26.06.2016 17:27

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Uwe Helmut Grave hat Folgendes geschrieben:
Der "Papier-Chaot" ist Experte auf irgendwelchen Computer-Gebieten, die ich nicht einmal fehlerfrei aussprechen könnte, und bekommt gut bezahlte Aufträge aus dem Ausland - liest aber eigentlich viel lieber Science Fiction statt zu arbeiten.


Das ist doch auch Arbeit.
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Uwe Helmut Grave
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Alter: 69
Beiträge: 1016
Wohnort: Wolfenbüttel


Beitrag26.06.2016 18:37

von Uwe Helmut Grave
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Graven hat Folgendes geschrieben:
DAS ist das längste Taschentuch der Welt

Die Dame mit dem sehr sympathischen (Tarn-)Namen liegt richtig, jeder sollte eine Rolle griffbereit neben der Tastatur haben.


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MrT
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 725

Ei 3


Beitrag26.06.2016 22:07

von MrT
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Wann bei mir die Schreibsucht angefangen hat? Kann ich nicht genau sagen.

Zumindest gibt es von mir Photos, wo ich zum Leidwesen meiner Eltern weit vor der Schulzeit mit Zettel und Stift zu sehen bin (und ich mich nur ungern - und wenn, dann nur kurz, - davon getrennt habe). Mit Sicherheit waren (oftmals) keine Blumen, Sonnen und Häuser auf dem Papier. Meine eigene Schrift hatte ich auch mit der Zeit (ohne Sprechblasen o. ä.), auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass mich das ABC mein weiteres Leben begleiten wird.

Wann ich wirklich selber lesen konnte? Keine Ahnung. Aber wohl sehr früh.

Woran ich mich erinnern kann, ist, dass es bei mir etwa mit 8 oder 9 Jahren mit Gedichten angefangen hat (nachdem ich mehr oder weniger richtig schreiben konnte) und noch heute dazu stehe. 2 - 3 Gedichte finde ich selbst heute nicht schlecht. Keine Ahnung, wie viele es über die Jahre waren. Sicher nicht wenig.

Irgendwann folgten Kurzgeschichten (schätzungsweise mit 10 oder 11 Jahren), die meinen eigenen Ansprüchen selten genügt haben (die eine oder andere Idee greife ich heute noch gern auf). Von einigen Aufsätzen ganz schweigen, der nicht benotet wurde bzw. benotet werden konnte (kann sich jeder selber denken, warum), aber bei den Lehrern die Runde machte und immer mal für Gesprächsstoff sorgte.

Während der Schulzeit war ich aktiv bei der Schulzeitung, was zu DDR-Zeiten nicht ohne war (auch wenn mir dies erst später bewusst wurde) - was nichts mit Propaganda zu tun hat. Letztlich hat mich Rudolf Scholz (einfach im I-Net suchen) durch seine (freiwillige) leitende Tätigkeit in der AG "schreiben" (oder so ähnlich), darin bestätigt (auch andere), dass ich das Potential habe, es im schreibende Bereich zu versuchen. Wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin.

Nach der Schule kam eine Phase voller Selbstzweifel. Kein Wunder, wenn man von Familie und Bekannten regelmäßig zu hören bekommt (daran hat sich bis heute nichts geändert), dass man einer brotlosen / wertlosen Kunst nachgeht. Somit gingen Jahren sinnfrei dahin, was ich heute noch bereue. Doch ich kann die verlorene Zeit nicht mehr ungeschehen machen.

In den zurückliegenden Monaten hatte / habe ich Kontakt mit einer Schriftstellerin, die mich darin bestärkt hat, nachdem sie ein paar Leseproben von mir bekam, es ruhig mit einer Veröffentlichung zu versuchen. Was habe ich schon zu verlieren?

Dies habe ich zum Anlass genommen eine ältere Idee / Geschichte hervor zu kramen und von Beginn an zu überarbeiten.

Vielleicht klappt es nächstes Jahr mit einer Veröffentlichung. Wer weiß?
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Isabelle34
Klammeraffe
I


Beiträge: 567



I
Beitrag27.06.2016 19:35

von Isabelle34
Antworten mit Zitat

Bei mir war es in der siebten Klasse. Ich hatte einen Traum, der so abgedreht war, dass ich ihn aufschreiben musste. Natürlich in der Schule während des Unterrichts, man hatte ja sonst nix zu tun. So kam der Käse in die Hände meiner Freundinnen und schwupps waren wir drei hoffnungsvolle Jung-Autoren, die ihre eigene Krimi-Serie geschrieben haben.
Abends haben wir dann immer telefoniert und uns unsere Ergüsse gegenseitig vorgelesen - und das vor Flatrate-Zeiten. Wir haben totalen Mist verzapft, aber Leute, was war das eine schöne Zeit. Laughing
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