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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Welche Genres haben Zukunft?

 
 
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Schalmali
Wortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Rügen


Beitrag28.11.2021 15:50

von Schalmali
Antworten mit Zitat

Zitat:
Eine Freundin von mir ist großer Fan von autobiographischen Büchern übers Auswandern und generell über Selbstfindung. Ich kannte dieses Genre bislang nicht, könnt aber sein, dass sowas wirklich aktuell im Kommen ist. Ich persönlich kann mit dem Genre aktuell noch nicht so viel anfangen, hab mich damit aber auch noch nicht so wirklich befasst.


Ich kann mir den Reiz auch gut vorstellen. Wenn man im TV damals die "Auswanderer" Sendungen guckte... ich denke nicht dass sie so schlechte Einschaltquoten hatten - oder haben, bin aus TV gucken raus. Man bekommt hier halt eigentlich ein paar Punkte die durchaus auch in Romanen vorkommen: Spannung, weil es etwas Neues ist, Erfahrungswerte, bezüglich einer fremden Umgebung und den Umgang damit. Im Grunde hat man da doch quasi einen Handlungbogen: Vorstellung der Abreisenden, wie es war, dann neue Umgebung mit Probleme und schließlich - optimalerweise - ein Happy End mit der Moral von der Geschichte Cool

Aber diese Steampunk mäßige Genere ist mir in den letzten Jahren durchaus auch etwas aufgefallen. Egal ob ein Pen and Paper Spielsystem wie Shadowrun, die Spiele davon auf der Konsole oder auch Smartphonespiele. Es scheint mir als suchen manche einfach die Mischung zwischen "cool sein" und der Freiheit und dabei ist das dann eine recht kuriose Mischung. Könnt mir vorstellen dass die heutzutage auch gut weggehen oder gar einige Leute locken.


_________________
"Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." ~ Chinesisches Sprichwort
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag04.12.2021 20:48

von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Magpie hat Folgendes geschrieben:
Aerowen hat Folgendes geschrieben:
Hey Magpie, ja so geht es mir auch =)


Deine Berufsausbildung ist auch nicht so unähnlich zu meiner, vielleicht liegt es daran Cool

Wo kann man das noch mal gleich studieren?
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FaithinClouds
Geschlecht:weiblichLeseratte
F


Beiträge: 158
Wohnort: Südlich vom Norden


F
Beitrag06.12.2021 12:51

von FaithinClouds
Antworten mit Zitat

Also, wenn man sich die Shortlists von den großen Preisen der letzten Jahre anschaut, dann, finde ich, taucht relativ oft das Thema "Identität" bei den Sujets der besprochenen Romane auf. Wir hatten Sasa Stanisic mit Herkunft, Antonia Baums Romane über ihren Vater, Identitti von Mithu Sanyal, Vati von Monika Helfer. Alles Bücher, die sich irgendwie mit der Identitätssuche von Menschen beschäftigen, ob jetzt in der Form ethnischer Abstammung, biografischer Sinnsuche oder  sexueller Orientierung sei mal dahingestellt.

Aber scheinbar ist das ein Thema, was gerade in den Zeitgeist passt, auch weil Identität sich immer weiter von so einer einzeldefinatorischen (k.A. ob es das Wort gibt lol) Bedeutungsprogrammatik löst. Wir sind ja nicht nur Frauen, Männer, mit oder ohne Migrationshintergrund, Gering- oder Vielverdiener, sondern eben Individuen in einem multidimensionalen Spektrum der Identitäten.
Deswegen ist das Handling der Pandemie ja auch so tricky. Auf einmal wird man eben nur zu einem Faktor in epidemiologischen Berechnungen "degradiert". Und gerade das macht dann eben vielen Menschen Angst, was dann der Antrieb für oder gegen Impfentscheidungen oder Einstelllungen zur Sinnhaftigkeit von Pandemiebelämpfungsmaßnahmen wird.
Aber ich glaube, dass das Thema (besonders in der westlichen Gesellschaft) noch eine Weile bleibt, weil auch Klimaerwärmung oder große wirtschaftliche Veränderungen ähnliche Gefühle in Menschen auslösen können.
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BlackmoresNight
Gänsefüßchen
B

Alter: 42
Beiträge: 25
Wohnort: Irgendwo


B
Beitrag09.01.2022 19:26

von BlackmoresNight
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Ich befürchte ja, dass das Lesen immer mehr aus der Mode kommt, und sich auf dem Buchmarkt vor allem "Fast Food" durchsetzen wird, also eher kürzere Romane, weil im Smartphonezeitalter weniger Leute ganz dicke Romane lesen.
Noch sieht man in Buchhandlungen und Büchereien viele herrlich dicke Bücher, aber ob das auch so bleiben wird?
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Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

Alter: 44
Beiträge: 818
Wohnort: Augsburg
DSFo-Sponsor


Beitrag09.01.2022 20:57

von Fistandantilus
Antworten mit Zitat

BlackmoresNight hat Folgendes geschrieben:
Ich befürchte ja, dass das Lesen immer mehr aus der Mode kommt, und sich auf dem Buchmarkt vor allem "Fast Food" durchsetzen wird, also eher kürzere Romane, weil im Smartphonezeitalter weniger Leute ganz dicke Romane lesen.
Noch sieht man in Buchhandlungen und Büchereien viele herrlich dicke Bücher, aber ob das auch so bleiben wird?

Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich denke auch, dass der Trend eher zu kürzeren Romanen gehen wird. Die müssen deshalb dennoch sprachlich und inhaltlich nicht zwingend alle Fast-Food sein (hoffentlich!). Aber vermutlich wird es immer weniger Leser geben, die sich die 800-Seiten-Aufwärts-Wälzer kaufen werden. Auch aus Verlagssicht ergibt das Verlegen dünnerer Bücher Sinn. Denn ein 800-Seiten-Buch kostet im VK nicht das Doppelte eines 400-Seiten-Buchs. Der Lektor aber schon.

Das kommt meinem Schreiben wahrscheinlich sogar unverhofft entgegen, meine Roman-Manuskripte bewegen sich immer bei 350 bis 400 Normseiten. Das ist für mich so ein Maß, in dem ich die Geschichte einfach fertig erzählt habe. Und als Leser kenne ich es oft, dass ich mir nach Abschluss einer Lektüre gedacht habe: Diesem und jenem Buch hätten 100 oder 200 Seiten weniger ganz gut getan, um längere Durststrecken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Natürlich gibt es Ausnahmen brillanter langer Werke, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.
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ClaudiaG
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
C


Beiträge: 11



C
Beitrag10.01.2022 09:49

von ClaudiaG
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Hi,

wenn man bedenkt, wie wahnsinnig hip TV-Serien mit -zig Staffeln sind, dann wird deutlich, dass die Menschen gern bei ihren Protagonisten bleiben. Ein "Wälzer" muss eben so gut sein, dass er zum Pageturner wird, dann lesen die Menschen gerne 900 Seiten und sind am Ende traurig, sich von den handelnden Personen trennen zu müssen.

Ich habe gerade erst gelesen, dass in diesem Jahr auffällig viele Romane mit weit mehr als 600 Seiten im Buchhandel erscheinen.

Für die jungen Generationen gilt aber sicherlich, dass sie gar nicht in der Lage sind, ihre Aufmerksamkeit lange an ein Thema zu binden. Selbst die Serienfolgen bei Netflix werden immer kürzer.

Meiner Ansicht nach wird es ein Nebeneinander von allem geben. Die Hoffnung, mit einem Wälzer bei einem großen Verlag zu landen, sollte man als AutorIn aber wohl nicht zu hoch hängen.

Ich habe mir überlegt, dass ich die statistischen Chancen auf Veröffentlichung nicht über meine Werke regieren lassen möchte. Wer seine Kunst an den Markt anpasst, ist schon im Begriff sein Talent zu schwächen. Finde ich jedenfalls.

Viele Grüße
Claudia
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 869



L
Beitrag10.01.2022 11:53

von Levo
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Zitat:
Für die jungen Generationen gilt aber sicherlich, dass sie gar nicht in der Lage sind, ihre Aufmerksamkeit lange an ein Thema zu binden.

Das ist Ironie, oder?
Ich sehe an den Kindern und Jugendlichen in meinem Umkreis (Freunde, Bekannte und Schulkameraden meiner Kinder) das totale Gegenteil. Harry Potter, Game of Thrones, Herr der Ringe. Die leben und lesen trotz Smartphones etc reichlich analog. Digital ist zu normal, kurzlebig und schulisch, um damit Zeit zu verschwenden.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2366
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag10.01.2022 12:00

von Gerling
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Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte. (Ich beziehe mich hier auf die Aufmerksamkeitsspanne von Kindern und Jugendlichen)
Was die Zukunft des des Buches betrifft, so wurden schon unzählige Nachrufe verfasst. Das Buch per se hat das Recht wenig beeindruckt. Gute Geschichten werden immer geschrieben, gelesen und vor allem werden sie gebraucht. Ob dies langfristig auch in Papierform geschieht, ist eine andere Frage.


_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
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Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
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Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
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Kevin
Geschlecht:männlichErklärbär
K

Alter: 47
Beiträge: 4
Wohnort: Stuttgart


K
Beitrag15.01.2022 20:51

von Kevin
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Naja, ein Genre gibt es dann doch, das vermutlich in den nächsten Jahren keine große Leserschaft finden wird
Ich denke, während und nach Corona werden die meisten Menschen keine Lust auf Pandemieromane haben und sicherlich werden viele Autoren es vermeiden, Romane zu schreiben, die im Jahr 2020 oder 2021 spielen, weil sie dann nicht drumherum kämen, Corona in ihren Roman einzubauen.
Ich denke, für Romane, in denen eine Pandemie herrscht, wird in den nächsten Jahren keine große Marktchance vorhanden sein.
Aber das ist nur meine Einschätzung....man kann ja nie wissen, wie der Markt sich entwickelt.


Genau deswegen beginnt mein Roman im Jahr 2026 und die Pandemie wird nicht erwähnt. Allerdings ist es doch so, dass man mit dem Erwähnen des Jahres 2026 bestimmt darauf deutet und Implikationen ins Bewusstsein gerufen werden.

Ich glaube das die Phantastik a'la Clive Barker wieder stark im kommen ist, sowie Metaphysische Themen rund um die mangelnde Stabilität unserer Realität.
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Mumienfreund
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag16.01.2022 16:23

von Mumienfreund
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Fistandantilus hat Folgendes geschrieben:
BlackmoresNight hat Folgendes geschrieben:
Ich befürchte ja, dass das Lesen immer mehr aus der Mode kommt, und sich auf dem Buchmarkt vor allem "Fast Food" durchsetzen wird, also eher kürzere Romane, weil im Smartphonezeitalter weniger Leute ganz dicke Romane lesen.
Noch sieht man in Buchhandlungen und Büchereien viele herrlich dicke Bücher, aber ob das auch so bleiben wird?

Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich denke auch, dass der Trend eher zu kürzeren Romanen gehen wird. Die müssen deshalb dennoch sprachlich und inhaltlich nicht zwingend alle Fast-Food sein (hoffentlich!). Aber vermutlich wird es immer weniger Leser geben, die sich die 800-Seiten-Aufwärts-Wälzer kaufen werden. Auch aus Verlagssicht ergibt das Verlegen dünnerer Bücher Sinn. Denn ein 800-Seiten-Buch kostet im VK nicht das Doppelte eines 400-Seiten-Buchs. Der Lektor aber schon.

Das kommt meinem Schreiben wahrscheinlich sogar unverhofft entgegen, meine Roman-Manuskripte bewegen sich immer bei 350 bis 400 Normseiten. Das ist für mich so ein Maß, in dem ich die Geschichte einfach fertig erzählt habe. Und als Leser kenne ich es oft, dass ich mir nach Abschluss einer Lektüre gedacht habe: Diesem und jenem Buch hätten 100 oder 200 Seiten weniger ganz gut getan, um längere Durststrecken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Natürlich gibt es Ausnahmen brillanter langer Werke, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.


Die These, dass der Trend zu kürzeren Büchern geht, da die Aufmerksamkeitsspanne bzw. die Bereitschaft zurückginge, längere Bücher zu lesen, bezweifle ich stark. Ich denke, eher das Gegenteil ist richtig. Bei den Romanen, die ich aus den 80er Jahren besitze, ist es weitaus häufiger der Fall, dass sie weniger Seiten haben, in sich abgeschlossen sind und keine Reihe oder Serie bilden. Viele Krimis und Thriller waren richtig dünn. Manche Romane hatte man in zwei bis vier Stunden flotten Lesens durch. Schinken wie Wallander waren da eher die Ausnahme als die Regel.

Ganz anders heute: Menschen, die gerne lesen, wollen möglichst lange in ihrer "Welt" bleiben. Wäre es anders, müssten Kurzgeschichten und Anthologien geradezu boomen – tun sie aber nicht.

Sicher ist: Die Zahl der LeserInnen ist rückläufig, aber man kann daraus nicht ableiten, dass diese Gruppe der Wenig- bis Nichtleser eher (oder wieder vermehrt) zu Büchern greifen würde, wenn diese denn dünner wären. Die lesen generell nicht (mehr), häufig noch nicht einmal Zeitschriften.
Der Trend geht da eher zu Autorinnen und Autoren, die ihre Werke als Hörbücher veröffentlichen oder deren Ideen als Blaupausen von irgendwelchen ProduzentInnen (oft sehr frei) als Serien oder Spiele oder gleich beidem verwurstet werden. (Game of Thrones, Lord of the Rings, The Witcher, Wheel of Time, Babylon Berlin).
Es ist aber nicht mehr zwangsläufig, dass die Bücher in dem Maß davon profitieren, wie das früher öfters der Fall gewesen ist.
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Alf Alfa
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 7



Beitrag18.01.2022 00:27

von Alf Alfa
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Romane mit Bezug zu Videospielen haben bestimmt Zukunft. Romane über Warhammer Spiele sind bereits populär.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2832



Beitrag18.01.2022 02:14

von Maunzilla
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Das dürften dann aber ausschließlich Auftragsarbeiten sein, denn einfach so ungefragt zu einem fremden Spiel eine Geshichte schreiben, geht höchstens als inoffizielle fan-fiction, aber nicht als kommerzielle Publikation.

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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

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Beiträge: 3223
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag18.01.2022 16:25

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Das dürften dann aber ausschließlich Auftragsarbeiten sein, denn einfach so ungefragt zu einem fremden Spiel eine Geshichte schreiben, geht höchstens als inoffizielle fan-fiction, aber nicht als kommerzielle Publikation.

Bei Ulisses, den Herausgebern z.B. von "Das schwarze Auge" dürfen (oder durften zumindest) Fans Manuskripte passend zum Spiel einreichen. Die für gut befundenen werden Teil der Roman-Reihe.


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

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Beiträge: 1603
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Paterson
Beitrag20.01.2022 21:21

von pna
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BlackmoresNight hat Folgendes geschrieben:
Ich befürchte ja, dass das Lesen immer mehr aus der Mode kommt, und sich auf dem Buchmarkt vor allem "Fast Food" durchsetzen wird, also eher kürzere Romane, weil im Smartphonezeitalter weniger Leute ganz dicke Romane lesen.
Noch sieht man in Buchhandlungen und Büchereien viele herrlich dicke Bücher, aber ob das auch so bleiben wird?


Hmmm, andererseits sind einige der Klassiker der Weltliteratur wirklich dünne Büchlein. Eine Geschichte ist halt so lang, wie sie braucht, um fertig erzählt zu werden. Den guten Stil erkennt man, wenn man nichts hinzufügen oder rausnehmen kann, ohne es zu zerstören Smile

Ich meine, lies mal Chronik eines angekündigten Todes von Gabriel Garcia Marquez. Da steht jedes Wort mit absoluter Berechtigung an seinem Platz. Im Übrigen kann das Verarbeiten als Leser eines dünnen Buches fordernder sein als breitgetretener Quark. Gutes Beispiel: Cormac McCarthy: Die Straße.

Einer, dem ich dicke Bücher gerne verzeihe, ist Stephen King. Der schafft es mit seinem Stil, mich als Leser wie auf einer ölgetränkten Bahn über die Füllsel seiner Romane sliden zu lassen.

Liebe Grüße,
Peter
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2832



Beitrag21.01.2022 04:06

von Maunzilla
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Klassiker sind aber auch keine Trivialliteratur.
Es gibt Bücher, die werden rein zum Zeitvertreib gelesen; da wollen die Käufer u.U. möglichst viele Seiten für ihr Geld.
Klassiker oder E-Literatur hingegen liest man gewöhnlich aber nicht aus Langeweile. (Außerdem waren früher die Druckkosten viel höher.)

Vielleicht haben auch moderne Fernsehserien dazu beigetragen, daß die Leute wieder längere Geschichten konsumieren. Heute werden ja viele Serien mit durchgehenden Geschichten gemacht, weil die Leute sie nicht wie früher wöchentlich im TV schauen, sondern per Streaming oft mehrere Folgen hintereinander.


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Thomas74
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Beitrag21.01.2022 07:29

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Klassiker sind aber auch keine Trivialliteratur.


Willst du allen Ernstes behaupten, Gabriel Garcia Marquez und Cormac McCarthy haben sich hingesetzt, ein Blatt genommen und gedacht: "Jetzt schreibe ich einen Klassiker"?
Okay...denken tun das viele... Rolling Eyes

Zitat:
Klassiker oder E-Literatur hingegen liest man gewöhnlich aber nicht aus Langeweile


Aus welchem Grund dann? (Von Pflichtlektüre in der Schule mal abgesehen.)


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WSK
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Beitrag21.01.2022 10:01

von WSK
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Ich glaube, Klassiker stellt man sich vor allem ins Regal, um gebildet zu wirken. So eine ganze Reihe Reclam-Bücher, schön in der mittleren Reihe im Wohnzimmer, sichtbar für Besucher.
Und falls man echt mal da reinliest, dann eben so ein paar Seiten.
(Mein Mann macht es genau so, und er gibt es sogar zu. Ich wollte das Zeug ja schon längst ausmisten Razz)

Was die moderne E-Literatur angeht, behaupte ich einfach mal: Die braucht halt auch dieses komische, verpönte Dings da ... ach ja, Spannung! Denn kein Mensch liest ein ganzes Buch nur wegen literarisch anspruchsvoller Formulierungen.
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Ralphie
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Beitrag21.01.2022 12:25

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich stimme Wohlstandskrankheit zu. Ich habe Effi Briest und Goethes Faust im Regal stehen, aber nur ein paar Seiten davon gelesen.
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Rübenach
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Beiträge: 2832



R
Beitrag21.01.2022 16:55

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:


Was die moderne E-Literatur angeht, behaupte ich einfach mal: Die braucht halt auch dieses komische, verpönte Dings da ... ach ja, Spannung! Denn kein Mensch liest ein ganzes Buch nur wegen literarisch anspruchsvoller Formulierungen.


Was bitte sind "literarisch anspruchsvolle Formulierungen"?


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BrianG
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Beiträge: 709



Beitrag22.01.2022 17:28

von BrianG
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:


Was die moderne E-Literatur angeht, behaupte ich einfach mal: Die braucht halt auch dieses komische, verpönte Dings da ... ach ja, Spannung! Denn kein Mensch liest ein ganzes Buch nur wegen literarisch anspruchsvoller Formulierungen.


Was bitte sind "literarisch anspruchsvolle Formulierungen"?


Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
    Wortanzahl des Satzes geht in die Hundert(e)
    Möglichst viele Schachtelsätze
    Dazwischen, durch Gedankenstriche vom Rest getrennt, auch noch der eine oder andere Einschub
    Fremdwörter, aber bloß nicht aus dem Englischen, besser Latein oder Französisch, sind nicht optional sondern verpflichtend


Wenn du so einen Satz nur dann, wenn du erst mal das Prädikat, das bekanntlich der Teil eines Satzes ist, von dem alles andere abhängt, suchst und dich dann - ähnlich wie im Lateinunterricht - von hinten nach vorne durchkonstruierst, verstehst, dann kannst du dir sicher sein, dass du, wie es manche anspruchsvolle Leser gerne hätten, höchste Literatur, die dem gebildeten Connaisseur der gedruckten Episteln höchsten Genuss bereitet, geschaffen hast.


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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TigerDel
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Alter: 57
Beiträge: 19
Wohnort: Witten


Beitrag28.01.2022 13:25

von TigerDel
Antworten mit Zitat

Hallo,
das es Dystopien schwer haben, kann ich nur bestätigen. Diejenigen, die meinen Roman gelesen haben finden ihn in der großen Mehrheit gut. Aber nur wenige lesen ihn überhaupt, trotz der positiven Rückmeldungen. Das war bei meiner Familiengeschichte wesentlich anders.
Zur vorhergehenden Diskussion zu den "dicken Wälzern"; die hauptsächliche Kritik bei meinem aktuellen Roman besteht darin, dass er zu dünn ist und die Geschichte nicht ausschweifend genug erzählt wird. Ganz offensichtlich tendieren sehr viele Leser zu dickeren Büchern.


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Vergeude deine Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht gibt es keins.
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Morgenmensch
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M


Beiträge: 15
Wohnort: Ostwestfalen


M
Beitrag06.02.2022 21:52

von Morgenmensch
Antworten mit Zitat

Also ich liebe Klassiker smile Ich habe sehr viele in meinen Regalen stehen und wenn sich jemand lustig macht, zitiere ich aus ihnen lol2 Daneben steht viel E-Literatur... einige am Strand gelesene, leichte Romane stehen in den oberen Reihen, da sie tatsächlich nicht zu mir passen (einige haben mir aber gefallen) und ich nicht darüber diskutieren will... ich bin die harte Zielgruppe der E-Literatur, schreibe auch momentan selber darin, aber ob das so seine Zukunft hat... wir werden sehen. Man sehnt sich momentan doch oft nach etwas Leichtem. Ich jedenfalls.
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