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Knospen


 
 
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Erman
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag25.06.2016 12:29
Knospen
von Erman
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
durch mich hindurch alles erfassend …
Nimmt mich mit auf Reisen lind

Erglüht mich so tief und zart wie Juli-Abendwind
die Zweige forschend streift und blütenregenähnlich
erscheinen mir Gedanken an den langen Blick
deiner Auges Zauber

Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut
Mein Auge gleitet über deine Transparenz
die feinen Linien sanft nachzeichnend
einfangend deinen Blütenmund

Tauchend in die silberblaue Augenflut
atme ich deine verwundbaren Züge
schmetterlings-sanft ein und aus



_________________
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag29.06.2016 09:08

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Knospen

Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
durch mich hindurch alles erfassend …
Nimmt mich mit auf Reisen lind

Erglüht mich so tief und zart wie Juli-Abendwind
die Zweige forschend streift und blütenregenähnlich
erscheinen mir Gedanken an den langen Blick
deiner Auges Zauber

Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut
Mein Auge gleitet über deine Transparenz
die feinen Linien sanft nachzeichnend
einfangend deinen Blütenmund

Tauchend in die silberblaue Augenflut
atme ich deine verwundbaren Züge
schmetterlings-sanft ein und aus


----------------------------------------------------


Lieber Erman,

ehrlich, ich habe mich bis jetzt nicht getraut deinen Text in meine rezensiven Gedanken zu fassen, dir frei wiederzugeben  / traue mich natürlich doch. Warum mein Zögern? du wirst es später erfahren, beschmunzeln  Wink

Unbestreitbar: Der erzählende text_Duktus ist durchgehend; die Wortwahl greift kongruent in den Text, formt den Text in eine reflektierende Einheit [ erkenne hier deutlich deine, die Feder von Erman ], eröffnet sich mir leicht_bein eine Gedankenreise ... für mich der Blick eines LI auf einen knospenden/blühenden Rosenstrauch [ würde ich mich erinnern, schaute ich z.B. auf ein Dali-Bild das einen guckenden Rosenstrauch seiner Couleur abbildet und im Hintergrund scheinen Augen durch; vielleicht als Effekt wären es die Augen der Rosenknospen, der Blüten, der Blätter, vielleicht wären es jene Augen die mich als Betrachter widerspiegeln ... wie auch immer ]

und Li findet sich wieder in einem austauschenden Gedankenmeer zwischen ihm [ für mich ist Li männlich Wink ] und der Rosenfigur  / dürfte Li mit seinen Augen die Rosenfigur anfassen. Wüsste LI zugleich, dass es nur ein Figuration sein kann ... lässt sich auf dieses Ereignis ein; stellt sich Li die Frage:  Ist es Sehnsucht? stellt sich die Frage: Ist das genau die Immanenz des fliegenden Vogels ’Sehnsucht’ ?

Für mich formt sich das Bild weiter  / ... assoziiere LI einen Schmetterling, dürfe Li seine Hand ausstrecken und der Schmetterling würde darauf landen, hätte Lust darauf  / aber!  LI weiß zugleich, LI darf seinem Bedürfnis nicht erliegen die Flügel des Schmetterlings tatsächlich anzufassen  / spürt Li in sich den Wunsch mit diesem Schmetterling mitfliegen zu wollen ... denn eines ist LI klar, diese Rosenfigur [ LI’s Figuration : wäre es ein Schmetterling ] ist eine eigenständige Persönlichkeit, hat ihre eigene Berührvorstellung; sagt deutlich ja, sagt deutlich nein. Sagt diese Rosenfigur [ dieser Schmetterling ] jetzt ja.   / Ich möchte an dieser Stelle die Gedanken der zweiten Strophe einflechten, für mich die stärkste bild_Ebene des Gedichts.

Wäre da ein Abendwind, hätte er Lust auf Zweige, hätte Lust den Knospen zuzuwinken, sie ihm zurück  / sähe LI Gedanken in der Rosenfigur ... erschienen sie LI blütenregenähnlich ... ihm entgegen verbindend, wollten sich in diesem Augenblick tatsächlich beide Augenpaare treffen und tauschen. Weiß Li, es ist ein Zauber dieses Moments, hat Li den Mut diesen Moment zuzulassen [ denn, er wird unweigerlich wieder durchsichtig vergehen ].

Was will dieser Text [ für mich ] ?

fragt er (vielleicht?) : Ist das in uns Bleibende tatsächlich das, was wir fingerumschließend fesseln (können) oder doch mehr das, das, was sich auf unsere Hand setzt und gewiss wieder [ wann auch immer, warum auch immer, wie lange auch immer ... vielleicht tatsächlich für immer ... ] wegfliegen wird?

Ich denke mir, sagt sich Li zu der Rosenfigur [ zum Schmetterling ] :

In deiner Freiheit liegt unsere, wollen uns berühren; gibst mir den Moment unserer Leichtigkeit [ vielleicht gelingt es mir nur mit dir? ... es gelingt  / wirst wieder wegfliegen ]

---------------------------

Erman du siehst, dein Gedicht [ deine Lyrik ] hat mir persönlich viel zu erzählen, tut es  / und jetzt kommt genau mein persönliches Abstrusium [ du ahnst es bestimmt Wink ]: genau diese wortende Weise wie sich der Text erzählt ist genau meine nicht! Schnellen in mir sofort jene Gedanken quer, dazwischen ... wär da ein deutliches Zuviel an attributiven um_Bildern [ und die vielen Partizipien ] ... und sie [ die reichen Worte und Bilder ] lassen nicht ab, erzählen unbeeindruckt ihre Geschichte  / hätten sie auch mich eingefangen ...

dennoch?   deswegen? ... du kannst es bestimmt viel besser einschätzen als ich Wink

Ich möchte dir folgend meine textale Reduktion wie sie in mir lebt [ hi hi, was mir bewusst ist ] zeigen  / habe hieran immer mal wieder und Tage lang geschrieben, mir Zeitweil gegeben; vielleicht ja ein Hubberle ähnlich deiner Absicht, vielleicht auch überhaupt nicht  / zumindest jene Spur die mich erzählen ließ.


Knospen

atme Zweige_böe  / in den Augen des roten Sommer
windes dein verwundbarer Blütenmund  / verfängt
mich dein Silberblau  / schau  / filmen mich Gedanken
blütenregenähnlich ist es Sehnsucht? nimm mich mit

Schmetterling  / flieg ...


---------------------------------------------------


Erman, es war mir ein sehr erstaunlicher Besuch zu dem mich dein Text einlud, verführte Smile ... sage wieder ein pfeifendes Tschüss,  Frank ...


-


_________________
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James Blond
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 448
Wohnort: HAMBURG


Beitrag29.06.2016 09:21

von James Blond
Antworten mit Zitat

Mein werter Freund der romantischen Feder,

mögen sich auch die meisten hier angesichts des triefenden Sirups mit speiübler Miene entsetzt abwenden - in mir hast du einen festen Freund gefühlvoller Liebeslyrik, der mit wachsendem Vergnügen dir in alle Herzensblütenabgründe folgt.

Wenn ich das Vokabular kurz überschau ...  
Knospen - Sehnsucht - Sommerwind - Reisen - Abendwind - Blütenregen - Zauber - Zartheit - Haut - Blütenmund - Augenflut   

... wird das Sujet auch schnell klar: Hier wird die Liebste als LD mit bewährten Metaphern durchgebetet.  Wenn man jenseits der assoziativen Begriffspassagen versucht, sich  auf den Inhalt einzulassen, wird das Ganze allerdings schnell fragwürdig:

Zitat:

Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
durch mich hindurch alles erfassend …
Nimmt mich mit auf Reisen lind


Was erfasst eine Sehnsucht, die durch mich hindurch fließt? Wirklich alles? Genau genommen: Nichts. Also muss sie dann, wenn auch linde, noch  etwas mitnehmen: "..."

Zitat:

"blütenregenähnlich erscheinen mir Gedanken an den langen Blick deiner Auges Zauber"

Ich kann nicht umhin, hier einen Grammatikfehler zu identifizieren: entweder 'deiner Augen' oder "deines Auges'. Aber auch wenn Singular oder Plural geklärt sind, bleibt ein schiefer Klang im Ohr. 'Der lange Blick der Augen' mag angehen, doch der 'lange Blick des Zaubers der Augen' geht etwas daneben. "Blütenregenähnlich" klingt wie der Versuch eines lyrischen Gesetzgebers: "Das Verteilen von blütenregenähnlichen Gedanken ist hier strengstens untersagt."

Das ließe sich immer so fortsetzen:
Zitat:

Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut


An? Das klingt, als ob das LD sich gerade mit der Körperpflege befasst, ist vermutlich anders gemeint.

Zitat:

[...]nachzeichnend
einfangend [...]
[...]
Tauchend


Was für eine entsetzliche Anhäufung von Partizipien! Lyrikkiller.

Zum Schluss darf die 'silberblaue Augenflut' nicht fehlen, wenn 'verwundbare Züge' 'schmetterlings-sanft' ein und ausgeatmet werden.
Puh! Rolling Eyes

Da wurden viele hübsche, bewährte Worte geschickt zu Leerformeln arangiert, dass man das Gefühl hat, in einem Werbetext zu baden: Die Liebste wird begeistert sein und das exzellente Feedback-Forum schweigt betroffen. Bis auf den Deppen Blond, der mal wieder seine Klappe nicht halten konnte.

JB

Nachtrag: Habe den Text meines Vorgängers erst nach meiner Veröffentlichung gesehen -  es sind demnach unabhängige Kommentare.
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Erman
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag29.06.2016 14:14

von Erman
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber Frank,

ich freue mich jedes Mal, wenn du ein Gedicht von mir kommentierst. Deine Eindrücke und wie du diese beschreibst, sind mir immer ein Vergnügen sie zu lesen.

Zitat:,,... für mich der Blick eines LI auf einen knospenden/blühenden Rosenstrauch [ würde ich mich erinnern, schaute ich z.B. auf ein Dali-Bild
das einen guckenden Rosenstrauch seiner Couleur abbildet und im Hintergrund scheinen Augen durch;
vielleicht als Effekt wären es die Augen der Rosenknospen, der Blüten, der Blätter, vielleicht wären es jene Augen die mich als Betrachter widerspiegeln ... ''


Ich bin angenehm überrascht von deiner zielsicheren reise in meinem Gedicht.
Das hast du wunderbar lyrisch und detailliert ausgedrückt und damit die Atmosphäre beschrieben, in der ich das Gedicht schrieb/die mich zum Schreiben bewegte.

Stell dir vor Salvador Dali sitzt mit einer Dame an einem Tisch und zwischen ihnen ist auch ein Blumentopf mit Rosen.
Spontan blickt Dali auf die Knospen der Rosen, dabei geht sein Blick zwischen die roten Rosenblätter durch und bleibt auf die zwei Knospen der Dame heften,
die sich durch ihre durchsichtige Bluse leicht bemerkbar gemacht haben. Bis das bestellte Essen auf den Tisch kommt, erzählt Dali sein/e dadurch entfachte Gedicht/Vision und bietet der Dame dies als Aperitif an.


Das hast du mit ,,im Hintergrund scheinen Augen durch'' sehr gut erkannt.

Deine Strophe gefällt mir auch sehr. Ein Gedicht in dieser Form von dir würde ich auch gern lesen. smile

Stimmgabel hab vielen Dank fürs Lesen Kommentieren.  

Lieben Gruß
Erman


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die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman
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Erman
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag29.06.2016 14:26

von Erman
pdf-Datei Antworten mit Zitat

JB,

mein geehrter Freund der romantischen Lieder, vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Mach dir nichts daraus, wenn sich die meisten Schreiberlinge mit speiübler Miene von meinem Kunstwerk abwenden und wahrscheinlich auch ,,dekadent!'' nachrufen. Auf meine Ochsenhaut geht noch vieles. wink

Ich fasse mich kurz, da ich dich nicht überzeugen will:

Zitat:,,Was erfasst eine Sehnsucht, die durch mich hindurch fließt? Wirklich alles?'' Ja, wenn die Augen einer Frau dies vermitteln können.

Zitat:,,Genau genommen: Nichts.'' Kann es sein, dass du in so einem Moment nicht genug entspannt sein könntest und auch nicht dafür empfänglich bist? Dann verstehe ich dein ,,Nichts'' hier.

Zitat:,, Also muss sie dann, wenn auch linde, noch etwas mitnehmen''. Nein muss sie nicht, das ergibt sich einfach von alleine.

Mit ,,entweder 'deiner Augen' oder "deines Auges'' hat du recht; soll ''deines Auges'' heißen.

Der Rest ist Lyrikkiller für dich. Für mich ist es aber nicht. Das versteh ich nicht, das sagst ausgereicht du? lol


Ich dachte, du lässt mir ein Beispiel in Schrift und Form hier, die mir dein Lyrikverständnis zeigt, mit der ich vielleicht mein Gedicht leicht verfeinern könnte.
Stattdessen lese ich (wie immer) deinen unverwechselbaren Unmut, Abneigung, Unbehagen gegenüber meine kunstvoll gewebte Unikate der Poesie, die nicht selten einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Eigentlich Schade, von so einem begabten und begnadeten Kritiker und zugleich angehenden Dichter auch Rhetoriker, nichts Brauchbares und Verwendbares lesen zu können, außer seinen dehnbaren Andeutungen über die Theorie der Dichtkunst.

Also; stell dich nicht so erhaben an, schreib einfach was deiner Meinung nach in meinem Gedicht; zu viel oder zu wenig ist, eventuell ersetzt oder ganz gestrichen sein könnte/müsste,
damit das Gedicht danach entschlackt und entladen nach deinem Geschmack, das vielleicht nicht unappetitlich ist, da steht.
Wer weiß, vielleicht verbirgt sich in deine Lyriktheorie etwas Poetisches mit konstruktiven Lyrikelementen, was ich für mich als ein Beispiel mitnehmen könnte.

Ansonnsten: Die Sprache in meinem Gedicht ist erhaben, würde- und kunstvoll, leicht emotional in einem ungezwungenen Moment entstanden und ehrlich.


Wer mein Lied nicht zu hören vermag, soll dem Gewitter da draußen zuhören. Mr. Green

Dir einen Lieben Gruß
von Erman


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James Blond
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 448
Wohnort: HAMBURG


Beitrag30.06.2016 10:13

von James Blond
Antworten mit Zitat

Ne, ne, so einfach kommst du mir nicht davon mein Lieber! wink

Wenn ich den Kommentar meines Vorgängers und die Antwort darauf lese, frage ich mich, ob wir dasselbe Gedicht betrachten:

(Vermutlich: Salvatore) Dali betrachtet mit einer Dame am Tisch sitzend einen Blumentopf mit Rosen? Was hat das mit dem Gedicht zu tun? Nun gut, auch 'freies Assoziieren' will gelernt sein, aber alles zu seiner Zeit am rechten Ort. Ich hätte gemeint, hier ginge es um konkrete Texte, um Arbeit am Text und mit Texten - so wurde es zumindest in der Forumsüberschrift angekündigt.

Stattdessen muss ich sehen, wie meine sprachlichen Hinweise 'abgebügelt' werden. Man setzt sich nicht darüber auseinander, man will im Grunde nichts davon hören und versucht sie möglichst leicht wegzuwischen. Daher wird dies vermutlich auch mein letzter Kommentar zu deinen Gedichten sein, denn ich rede nicht gern für taube Ohren.

Erman hat Folgendes geschrieben:

JB hat Folgendes geschrieben:

Was erfasst eine Sehnsucht, die durch mich hindurch fließt? Wirklich alles? Genau genommen: Nichts.

 Kann es sein, dass du in so einem Moment nicht genug entspannt sein könntest und auch nicht dafür empfänglich bist? Dann verstehe ich dein ,,Nichts'' hier.

Kann es sein, dass du hier versuchst, meine Kritik ins Persönliche zu ziehen? Mich zu diffamieren, anstatt sich damit auseinanderzusetzen?

Wenn ich hier etwas anzumerken habe, dann geht es weniger um persönliche Wahrheiten, sondern um lyrische Stilistik. Ist der Ausdruck, das  Bild die Metapher treffend? Werden Begriffe zu einem Gebäude geordnet oder auf einer Baustelle abgekippt? Das sind zunächst ganz konkrete und wichtige Fragen einer handwerklichen Beurteilung, an die sich ein Geschmacksurteil dann anschließen könnte.  


Zitat:

Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
durch mich hindurch alles erfassend …
Nimmt mich mit auf Reisen lind


Wir haben in den vergangenen Wochen wildgewordene Bäche sehen müssen, die durch Ortschaften hindurch flossen und allerhand Dinge mit sich rissen. Das ist nur eine Form des Durchflusses und ziemlich charakteristisch für Wassermassen. Das Blut, das ständig durch mich hindurch gepumpt wird, erfasst hoffentlich nichts, anderenfalls bekäme ich die Folgen einer Thrombose zu spüren. Auch Röntgenstrahlen fließen durch mich hindurch, Licht durchflutet Wasser - ohne etwas zu erfassen. Entweder werde ich von etwas erfasst, ergriffen, oder es fließt durch mich hindurch, beides zugleich geht schlecht. Das war gemeint.

Zitat:

Mit ,,entweder 'deiner Augen' oder "deines Auges'' hat du recht; soll ''deines Auges'' heißen.

Und warum Singular? Ist es denn das Hühnerauge, das Gedanken 'zaubert'? wink Man  betrachte diese Konstruktion einmal genauer:
Zitat:

erscheinen mir Gedanken an den langen Blick deines Auges Zauber


Hier werden demnach Gedanken an den langen Blick des Zaubers verschwendet, nicht etwa an den Zauber eines Blickes. smile

Wortgeschwurbel zu monieren hat wirklich nichts Erhabenes an sich, man begibt sich in die Niederungen des Handwerks. Wenn der Flugapparat nicht in Ordnung ist, gibt es anstatt der Höhenflüge nur Abstürze ins Lächerliche.

Ebenso seltsam scheint mir dieser Satz:
Zitat:

Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut


Nicht etwa: 'Ich erkenne dich an ...', nicht etwa: 'Ich sehe dich in ..., nein: an, und das heißt: Ich sehe, wie du an etwas arbeitest, mit der Zartheit deiner Haut beschäftigst bist. (Daher mein Hinweis auf die Körperpflege.)

Untersucht man das Gedicht auf seine Aussagen hin, so bleibt eigentlich nichts übrig. Wortgeschwurbel ergibt sich zumeist aus einer Überlast an wertenden (und weniger beschreibenden) Adjektiven. So auch hier: 'tief und zart', 'forschend','sanft', 'blütentregenähnlich','verwundbar', 'schmetterlings-sanft'.

Man schaue sich dazu nur die letzten drei Verse an:
Zitat:

Tauchend in die silberblaue Augenflut
atme ich deine verwundbaren Züge
schmetterlings-sanft ein und aus

... silberblaue Augenflut ... verwundbaren Züge schmetterlings-sanft
Hier wird jedes Objekt und auch noch das Verb mit Attributen befrachtet.

Erman hat Folgendes geschrieben:

Ich dachte, du lässt mir ein Beispiel in Schrift und Form hier, die mir dein Lyrikverständnis zeigt, mit der ich vielleicht mein Gedicht leicht verfeinern könnte.


Nein, die Nummer mit meinen Gegenbeispielen hatten wir anderswo schon. Die Liebesrosenlyrik ist ein weites Feld. Schau dich selbst einmal um, es gibt unzählige gute Beispiele.

Erman hat Folgendes geschrieben:

Also; stell dich nicht so erhaben an, schreib einfach was deiner Meinung nach in meinem Gedicht; zu viel oder zu wenig ist, eventuell ersetzt oder ganz gestrichen sein könnte/müsste,
damit das Gedicht danach entschlackt und entladen nach deinem Geschmack, das vielleicht nicht unappetitlich ist, da steht.
Wer weiß, vielleicht verbirgt sich in deine Lyriktheorie etwas Poetisches mit konstruktiven Lyrikelementen, was ich für mich als ein Beispiel mitnehmen könnte.


Dieser Satz ist symptomatisch, denn er dokumentiert, dass du der deutschen Sprache (noch) nicht gewachsen bist. Hier liegt vermutlich das Hauptproblem und ich möchte dir eine baldige Rückkehr zur korrekten Grammatik ans Herz legen.
In korrektem Deutsch müsste dein Satz etwa so lauten:
Zitat:

Also stell dich nicht so erhaben an, schreib einfach, was deiner Meinung nach in meinem Gedicht zu viel oder zu wenig ist, eventuell ersetzt oder ganz gestrichen werden könnte/müsste, damit das Gedicht danach entschlackt und entladen nach deinem Geschmack, der vielleicht nicht unappetitlich ist, da steht.
Wer weiß, vielleicht verbirgt sich in deiner Lyriktheorie etwas Poetisches mit konstruktiven Lyrikelementen, was ich für mich als ein Beispiel mitnehmen könnte.

Das ist jetzt zwar grammatisch berichtigt, aber immer noch schlecht formuliert. Mein Vorschlag zur Verbesserung des Stils:
Vorschlag hat Folgendes geschrieben:

Also gib dich nicht so eingebildet: Schreib einfach, was deiner Meinung nach meinem Gedicht fehlt oder überflüssig ist, was ersetzt oder gestrichen werden könnte, damit es entschlackt deinem Geschmack, der vielleicht gar nicht schlecht ist, entspricht.
Wer weiß, vielleicht liefern mir deine Hinweise konstruktive Vorschläge.


Mein Eindruck verdichtet sich, dass Deutsch nicht deine Muttersprache ist.


Zitat:

Wer mein Lied nicht zu hören vermag, soll dem Gewitter da draußen zuhören.


Wenn ich mich recht entsinne, hatten die Gallier für Troubadix eine recht praktische Lösung gefunden. lol2

JB
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Stimmgabel
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Beitrag30.06.2016 11:43

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Hallo Erman,


ich möchte kurz James Blond eine Frage stellen, da er mich gleich mit_verfleischwolft, hi hi ...

James Blond hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich den Kommentar meines Vorgängers und die Antwort darauf lese, frage ich mich, ob wir dasselbe Gedicht betrachten:

(Vermutlich: Salvatore) Dali betrachtet mit einer Dame am Tisch sitzend einen Blumentopf mit Rosen? Was hat das mit dem Gedicht zu tun?
.


Hallo James Blond, klar warum nicht, kurz mal alles in einem Abwasch um dich in den Boden gestampft [ ob nun Gedicht, Komm Erman, Komm SG ... ]. Ich wundere mich insofern über deine lockere Betrachtung dem genauen Wort gegenüber [ obwohl du ja hier den Zensor Adlatus über die Deutsche Sprache aufspielst ];

du sprichst lapidar von einem Blumenmtopf, der 'von beiden' betrachtet wird. Es würde mich schon interessieren, wo du diese simplifizierte Situation im Gedicht oder unseren Kommentaren gefunden hast?  lol

ich schrieb;
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

eröffnet sich mir ... eine Gedankenreise ...
für mich der Blick eines LI auf einen knospenden/blühenden Rosenstrauch [ würde ich mich erinnern, schaute ich z.B. auf ein Dali-Bild das einen guckenden Rosenstrauch seiner Couleur abbildet und im Hintergrund scheinen Augen durch;

vielleicht als Effekt wären es die Augen der Rosenknospen, der Blüten, der Blätter, vielleicht wären es jene Augen die mich als Betrachter widerspiegeln ... wie auch immer ]
.



Erman schrieb:
Erman hat Folgendes geschrieben:

Stell dir vor Salvador Dali sitzt mit einer Dame an einem Tisch und zwischen ihnen ist auch ein Blumentopf mit Rosen.

Spontan blickt Dali auf die Knospen der Rosen, dabei geht sein Blick zwischen die roten Rosenblätter durch und bleibt auf die zwei Knospen der Dame heften ...
.


Das Gedicht schrieb:
Zitat:
Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
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atme ich deine verwundbaren Züge
schmetterlings-sanft ein und aus



toch toch ... wie ich sehe, nimmst du's mit der deutschen Sprache [ und der umgesetzten Lyrik, also die Worte ] sehr genau und deine daraus kongruent abgeleiteten Wisch-und-Weg Urteile, hi hi ... für ein Amüsement sind wir im ernsten Forum doch immer zu haben.

... und bitte toch nicht ...

James Blond hat Folgendes geschrieben:

Daher wird dies vermutlich auch mein letzter Kommentar zu deinen Gedichten sein, denn ich rede nicht gern für taube Ohren.
.


... du weißt immer so Worte_füllend deine Kommentare aufzublähen [ und noch'n Satz und noch'n J.B. Lehrsatz ] und letztlich, also letzt_letztlich kommt's dann doch kurz und bündig anhängselnd: das ganze ist doch ...


Gruß Stimmgabel ...


-


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James Blond
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Beitrag30.06.2016 12:41

von James Blond
Antworten mit Zitat

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

... du weißt immer so Worte_füllend deine Kommentare aufzublähen


Das Kompliment kann ich dir machen. Was wolltest du mich nun eigentlich fragen? Rolling Eyes

Ich denke nicht, dass ich mich hier zum Adlatus der deutschen Sprache aufspiele, nur weil ich mir in einem 'Deutschen Schriftstellerform' erlaube, auf sprachliche Fehler und Schwächen hinzuweisen. Cool

Aber man kann sich ja irren. So wie ich danach fragte, was Dali, Dame, Tisch und Rosentopf mit dem Gedicht zu tun haben und nun zur Antwort erhalte, dass meine Betrachtung dieser Worte wohl zu locker sei, um meinen eigenen Anforderungen zu genügen ... wink

Nur gut, dass ich hier gleich wieder meinen Humor unter Beweis stellen kann, denn mit Spaß hat die Sache jetzt weniger zu tun. smile

Wenn mir dazu noch wiederholt Schlampigkeiten wie ...
Erman hat Folgendes geschrieben:

Spontan blickt Dali auf die Knospen der Rosen, dabei geht sein Blick zwischen die roten Rosenblätter durch und bleibt auf die zwei Knospen der Dame heften ...


...in Fettdruck unter die Nase gerieben werden, dann bleibt mir eigentlich nur die Feststellung: "Echt voll krasses Forum, aber nisch für misch, Alter!"
lol2  Toch, toch? Nicht doch!

JB
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Stimmgabel
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Beitrag30.06.2016 12:49

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


James Blond ... schade nur, dass außer Antwortfüllseln wieder nix aus deiner Feder getropft ist; noch nicht mal eine Sekunde auf meine Frage eingegangen Rolling Eyes


toch toch !!! ... ist ne geistige Sache Wink ... für Tenker ...

Gruß Stimmgabel ...


-


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Erman
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Beitrag30.06.2016 14:18

von Erman
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Hallo James Bond,

ich verstehe Deine nichtwohlwollende Replik überhaupt nicht.
Ich hatte gewähnt, mich über eine Verfeinerung als Beispiel zu freuen, und jetzt fürchte ich, dass Du mir verbal an den Karren gefahren bist.

Es geht ja in einem Forum nicht darum, andere mit eigener Sicht zu überzeugen - was du ständig tust.

Du Meinst ,,Daher wird dies vermutlich auch mein letzter Kommentar zu deinen Gedichten sein, denn ich rede nicht gern für taube Ohren.''
Wie du willst. Da fällt mir ein Stein vom Herzen! Martin Luther brauchte ich für meine Poesie sowieso nie.

Und: Danke für den Kommentar!
Da wurde Jemandem meine wortlose Bewunderung wohl zu viel.


LG
Erman


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Beitrag30.06.2016 14:18

von Erman
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Lieber Stimmgabel,

hab Dank für deine Kommentare!

Bei ernsten Themen werde ich immer wieder lyrisch (oder poetisch?), dann entgleitet mir oft der strenge ''Blick'', weil ich einer gefühlten Melodie folge. Obwohl gefühlsmäßige Überwältigung ihren eigenen Reiz birgt.

Lieben Gruß
Erman


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Beitrag30.06.2016 14:26

von James Blond
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Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
-
[...] noch nicht mal eine Sekunde auf meine Frage eingegangen Rolling Eyes


Meintest du jene "Frage":

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

Es würde mich schon interessieren, wo du diese simplifizierte Situation im Gedicht oder unseren Kommentaren gefunden hast?  


Gewöhnlich wird auf rhetorische Fragen nicht geantwortet, - insbesondere hier - da du dir schon selbst eine Antwort gegeben hast. smile

Anderenfalls stelle deine Frage - möglichst klar formuliert - einfach noch einmal. Ich werde sie dann sicher nicht unbeantwortet lassen.
 

JB
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Beitrag30.06.2016 14:47

von Erman
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JB hat Folgendes geschrieben: ,, Gewöhnlich wird auf rhetorische Fragen nicht geantwortet, ... ''

Gröhl, Sich kaputt lachen  dass ich das auch in einem Lyrik Forum Lesen durfte. lol


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Beitrag30.06.2016 14:57

von James Blond
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Erman hat Folgendes geschrieben:
JB hat Folgendes geschrieben: ,, Gewöhnlich wird auf rhetorische Fragen nicht geantwortet, ... ''

Gröhl, Sich kaputt lachen  dass ich das auch in einem Lyrik Forum Lesen durfte. lol


Es wurde offensichtlich allerhöchste Zeit. Denn hier kann man vermutlich gar nicht tief genug ansetzen!
 Pfiffig Blinzeln

JB
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Beitrag30.06.2016 15:09

von Erman
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JB

Ja klar!

Was du schreibst sind; starke, fesselnde Worte, in einer Sprache, die fast verloren wirkt.
Man könnte meinen, man stünde an einem heiligen Ort oder mystischem Feuer, an dem ein geistwesen beschwört / betört wird.

Hier zeigt sich schöngeistige Bildung und Talent zur verbalen Animation.

Und "natürlich" will ein provokanter selbsternannter Dichter wie Du provozieren. Dass das in den meisten Fällen missglückt, ist sein Pech.
Er fühlt sich schon glücklich, wenn eine Debatte entsteht, weil das gleichbedeutend mit Beachtung ist.

M i r raubt das nicht den Schlaf..


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Beitrag30.06.2016 15:23

von James Blond
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Lieber Erman,

schreibst du hier etwa Beiträge für Schlafgestörte in einem Selbsterfahrungsseminar? Shocked

Ist ja alles ganz nett und interessant, was dir hier alles zu meiner Person und Sprache einfällt - nur: es steht in einem Feedbackforum für "exzellente Lyrik" unter einem Text, den du hier eingestellt hast. Und ich Idiot habe noch über lange Zeit versucht, etwas Konstruktives darüber zu sagen! Kopf an die Wand

Verarsch dich zukünftig selbst! Daumen hoch

JB

Nachtrag:

Zitat:

ein geistwesen beschwört / betört wird.


"Beschworen", Ermann, wäre die richtige Form gewesen. wink
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Erman
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Beitrag30.06.2016 15:54

von Erman
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JB hat Folgendes geschrieben:

,,Hier wird die Liebste als LD mit bewährten Metaphern durchgebetet ...''

,,Was erfasst eine Sehnsucht, die durch mich hindurch fließt? Wirklich alles? Genau genommen: Nichts.''

,,"Blütenregenähnlich" klingt wie der Versuch eines lyrischen Gesetzgebers: "Das Verteilen von blütenregenähnlichen Gedanken ist hier strengstens untersagt."

,,An? Das klingt, als ob das LD sich gerade mit der Körperpflege befasst, ...''

,, ..., dass man das Gefühl hat, in einem Werbetext zu baden: ...''

,,Bis auf den Deppen Blond, der mal wieder seine Klappe nicht halten konnte. ''



Ja, das ist ... war sehr konstruktiv und aufschlussreich - Born des Wissens und der Weisheit.


Und oben drauf meinst du: ,,Und ich Idiot habe noch über lange Zeit versucht, etwas Konstruktives darüber zu sagen!''

Wirklich? Kenne ich nicht. Klingt irgendwie nach Schlager von Nena. lol



Nachtrag: Nicht wie du denkst ,,(Vermutlich: Salvatore) Dali'' sondern ,,Salvador Domingo Felipe Jacinto Dalí i Domènech - Salvador Dalí'' - kommt wohl von einer Bildungslücke von Dir.

LG


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James Blond
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Beitrag30.06.2016 19:45

von James Blond
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Lieber Erman,

wie du an den rot markierten Worten in den Zitaten unschwer erkennen kannst, schätze ich eine deutliche Ausdrucksweise als Kritik, die zwar nichts durch die Blume sagt, schließlich handelt es sich dabei nicht um Liebesgesäusel, die aber nicht auf persönliche Angriffe aus ist. Lyrik ist vor allem Sprachkunst und sollte auch als solche betrachtet werden.

Ich habe jeden dieser Punkte ausgeführt, begründet und gehofft, mit dir auch darüber streiten zu können. Stattdessen werde ich von dir in flapsigem Halbdeutsch abgespeist, um nicht zu sagen : persönlich verarscht. Vor soviel "Professionalität" ziehe ich glatt meinen Hut.

Adios!

JB
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Erman
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Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag30.06.2016 21:32

von Erman
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Lieber JB!

,,Lyrik ist vor allem Sprachkunst und sollte auch als solche betrachtet werden.''

Ich dachte, du sagst mir damit etwas, was ich noch nicht weiß.

,,Ich habe jeden dieser Punkte ausgeführt, begründet und gehofft, mit dir auch darüber streiten zu können.''

Du brauchst dich hier nicht zu rechtfertigen. Ich nehme es ja zur Kenntnis, dass dir mein Gedicht und die lyrische Sprache drin nicht gefällt. Deswegen bin ich dir auch nicht böse.

Bitte nimm auch du zur Kenntnis, dass ich Deine Ansicht nicht teile.

,,Stattdessen werde ich von dir in flapsigem Halbdeutsch abgespeist, um nicht zu sagen : persönlich verarscht.''


Ich schrieb dir schon mal diese Zeilen:
Ich bin weder Schriftsteller noch Sprachwissenschaftler, sondern ein schlichter Hobby-Dichter. Ich mags gern farbig. Diese Manier habe ich bis heute nicht abgelegt. Hat ja auch was für sich: Gelassenheit, innere Ruhe, Kontemplation.

Deshalb will ich mal nicht so sein.
Bekommst von mir ne Mütze (voll Schlaf) lol

Salvete!


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menetekel
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Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag01.07.2016 06:25

von menetekel
Antworten mit Zitat

Hallo Ermann,
leider wieder ein Gedicht, das von schiefen Bildern, unpassenden Metaphern und langweiligen Wiederholungen "tropft."

Zitat:
Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
durch mich hindurch alles erfassend …
Nimmt mich mit auf Reisen lind


Selbst einem unaufmerksamen Beobachter sollte nicht entgehen, dass Winde nicht "fließen" und Reisen nicht "lind" sind. Am Besten wäre es, du führest einmal an die Nordsee und setztest dich dort ein halbes Stündchen ans Wasser. Cool

Zitat:
Erglüht mich so tief und zart wie Juli-Abendwind
die Zweige forschend streift und blütenregenähnlich
erscheinen mir Gedanken an den langen Blick
deiner Auges Zauber


Eigenartig, wie hier ein linder Reisewind erglühen macht. Aber gottlob trotzdem tief und zart, wie der rote Juli-Sommer-Abendwind halt so ist. Es ist erfreulich, wie viele Eigenschaften sich in einem Wind vereinigen können, aber: bratend oder nicht bratend? Das ist hier die Frage.
Tiefe zeigt der Wind ebenfalls und schlägt zudem noch aus - blütenregenähnlich (wie auch sonst).
"deiner Auges Zauber" sollte grammatikalisch gründlich überarbeitet weden.

Zitat:
Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut
Mein Auge gleitet über deine Transparenz
die feinen Linien sanft nachzeichnend
einfangend deinen Blütenmund


Man kann jemanden an der Zartheit seiner Haut erkennen, aber nicht sehen. Dafür werden aber die Linien einer Transparenz nachgezeichnet, gefolgt von einer grässlichen Partizipialkonstruktion. Rolling Eyes

Zitat:
Tauchend in die silberblaue Augenflut
atme ich deine verwundbaren Züge
schmetterlings-sanft ein und aus


Jetzt taucht der lind Sommerwindglühende in die silberblauer Augenflut ein, schmetterlingssanft in verwundbare Züge ... cry

Ich muss dir sagen, Ermann, dass ich dieses Gedicht für grottenschlecht halte. Und ich finde es übertrieben kühn, derlei im Feedback einzustellen:

Zitat:
Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. (Boro)


Beste Grüße
m.
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Erman
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag13.07.2016 23:42

von Erman
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber menetekel,

eigentlich wollte ich dir nicht Antworten, anderseits finde ich es sehr schade, was du da gekritzelt hast. Anscheinend bist du nicht imstande ein Gedicht zu lesen.
Ab einem gewissen Alter locken selbst Rosenmünder nicht mehr, da überwiegt wahrhaftig der Stoizismus.

Dennoch:
Die erste Strophe in meinem Gedicht beginnt mit dem Satz: ''Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind'' Demnach beziehen sich die nächsten Sätze auf die Sehnsucht.

Deine Sehnsucht fließt wie der rote Sommerwind
durch mich hindurch alles erfassend …
Nimmt mich (die Sehnsucht) mit auf Reisen lind (Sanft)

Erglüht mich (die Sehnsucht) so tief und zart wie Juli-Abendwind



Jetzt zu Deinem Kommi:

Zitat:,,Selbst einem unaufmerksamen Beobachter sollte nicht entgehen, dass Winde nicht "fließen" und Reisen nicht "lind" sind. Am Besten wäre es, du führest einmal an die Nordsee und setztest dich dort ein halbes Stündchen ans Wasser. ''

Was soll das; an die Nordsee?'' Und ,,setztest dich dort ein halbes Stündchen ans Wasser. ''
Ich denke dein "Erguß" war noch nicht einmal flüssig (in meinen Augen), lediglich überflüssig.

Zitat:,,Eigenartig, wie hier ein linder Reisewind erglühen macht. Aber gottlob trotzdem tief und zart, wie der rote Juli-Sommer-Abendwind halt so ist. Es ist erfreulich, wie viele Eigenschaften sich in einem Wind vereinigen können,
aber: bratend oder nicht bratend? Das ist hier die Frage.''


Ah nee, das findest du wohl sehr witzig was?


Zitat:,,Man kann jemanden an der Zartheit seiner Haut erkennen, aber nicht sehen.''

Zu einer Frau zu sagen sie ,,an der Zartheit ihrer Haut zu erkennen'' ist wohl sehr plump, eine zarte Haut hat fast jede Frau.
Ich wette aber, du würdest es genau so zu einer Frau sagen; ich erkenne dich an der Zartheit deiner Haut. Was denkst du, würde sie dir das abkaufen?

Ich aber sage lieber was ich in so einem Moment, Situation wie in meinem Gedicht, sehe und denke.

Der Rest deines Kommentars; was mir das sagen soll, ist mir nicht klar. Man sieht, dass du von Kissen/Küssen und mit einer Frau zu sprechen keine Ahnung hast.
Wie ich das bedauere! Mr. Green

Fazit: Du bist nicht imstande das nötige Einfühlungsvermögen mitzubringen, um mein Gedicht zu verstehen, geschweige denn zu Lesen.

Macht aber nix, ein Bauer wie ich wird sich niemandem zuliebe verstellen.




Lieben Gruß
Erman


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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag14.07.2016 03:52

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Text hat Folgendes geschrieben:

Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut
Mein Auge gleitet über deine Transparenz
die feinen Linien sanft nachzeichnend
einfangend deinen Blütenmund
.


menetekel hat Folgendes geschrieben:

Man kann jemanden an der Zartheit seiner Haut erkennen, aber nicht sehen.
.



Hallo mentekel,
hallo Erman,

ich möchte zu Ermans lyrischen Zeile mal meine Gedanken erzählen; mir geht's dabei auch gar nicht darum, mich irgendwie wertend in euere beider Meinungssicht zwischenzuschalten.

------------------------

Da ist also diese Gedichtszeile:  Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut

Für mich persönlich ist sie sehr lyrisch. Warum?

Ich zerlege mal meine innere fühl_Ebenen dazu.

Zum einen sagt LI zu LD:  Ich sehe dich an

... allein dieser erzählende Akt ist für mich schon lyrisch insofern, dass LI das Gegenüber-LD in seinerselbst lassend ansieht, zudem bewusst als Gegenüber-Einheit sehen will und es auch laut sagt ... mMn schon eher unüblich, was uns so die übliche seh_Kommunikation zeigt, bei der wir ja schnell unsere inneren Folien drüberlegen.

Dann im nächsten [ parallelen ] Schritt sagt LI zu LD:  Ich sehe dich

... hier nun lässt LI nicht nur das Gegenüber_LD in seinerselbst, umso mehr besagt/meint es, dass es LD in seinerselbst_ICH sieht/empfindet  / als ließe es zudem LD zu, wollte LD dieses sich selbst Zeigen auch eingehen  / mMn beginnt hier ein sehr persönlicher Akt dieser beiden, umso mehr, dass hier wahrscheinlich ein beidseitig bewusstes sich Tauschen eröffnet.

Und nun in der gesamten Zeile:  Ich sehe dich an der Zartheit deiner Haut

... sagt/empfindet nun LI zu LD zusätzlich zu den vorigen Steps quasi in der Zartheit von LD's Haut nicht nur ein äußeres Merkmal sondern zugleich ein inneres, würde das Bild der zarten Haut quasi zugleich auch ein ICH-merkmal von LD [ in der LI-Empfindung ] sein.

... logo, alles aus der Sicht von LI.

In dieser Verquickung eröffnet sich zumindest mir persönlich eine intensive LI-Empfindung zu diesem LD ... wollte LI dieses LD in seinerselbst erfahren.


Nun zu deiner Empfindung, menetekel:  Man kann jemanden an der Zartheit seiner Haut erkennen, aber nicht sehen.

Bei dem Wort "erkennen auf diese Situation angewendet sehe ich hier doch mehr ein Wiedererkennen, was mMn die Gedichtszeile überhaupt nicht meint, so meine Empfindung  / geht's doch dieser Zeile vielmehr um ein Neu/an_sich Entdecken aprior.


Das war's schon ihr beiden ...  wieder ein Tschüss,  Stimmgabel / Frank ...


-


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