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Autor |
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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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10.06.2016 15:19 Loslassen (Blowin' in the Wind) von Silvian
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Das Danach,
es liegt im Dunkeln.
Je mehr ich denke, fürchte, sehne,
desto weniger kann ich sehen.
Und auf manche Fragen
antwortet nicht einmal der Wind.
Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit. (Gibt es dort Wind?)
Weitere Werke von Silvian:
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 10.06.2016 23:56
von Eulenbaum
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Hallo Silvian,
gefällt mir wieder gut, einfach, aber dicht bei Dir.
Nur der Titel, den mag ich nicht so.
Aber es ist Dein Text.
Gern gelesen.
Gruß,
Eulenbaum
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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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11.06.2016 10:31
von Silvian
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Lieber Eulenbaum,
danke dir sehr.
Ganz glücklich bin ich mit dem Titel auch nicht. Ich wollte die Verbindung zu dem Wind (als Dylan-Fan). Vielleicht sollte ich mich davon lösen, "loslassen". Würde dir dieser Titel allein besser gefallen? Oder hast Du eine ganz andere Idee?
LG
Silvian
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menetekel Exposéadler
Alter: 103 Beiträge: 2447 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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11.06.2016 11:25
von menetekel
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Hallo Silvian,
auf meine letzte (ausführliche) Einlassung zu "aber wir" hast du gar nicht geantwortet, scheinst kritischen Äußerungen gegenüber ein wenig verstockt zu sein ...
Na, vielleicht klappt es ja diesmal.
Zitat: | Eulenbaum resümiert:
gefällt mir wieder gut, einfach, aber dicht bei Dir.
Nur der Titel, den mag ich nicht so.
Aber es ist Dein Text. |
Da ich dich, Silvian, nicht kenne, weiß ich natürlich nicht, wann du "dicht bei dir bist" oder eben nicht. Von meiner Seite her versuche ich, möglichst dicht am vorgefundenen Gedicht zu bleiben.
In diesem Fall ist das nicht schwer:
ein wenig Dylanverschnitt (Blowing in the wind), ein wenig Nachdenken über den Sinn des Lebens und sein Danach, um kurz darauf festzustellen:
Zitat: | Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit. (Gibt es dort Wind?)
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Für viele stellen sich die Grundfragen der Philosophie täglich neu. Kein Wunder!
Allerdings wirkt die Frage nach Wind in solchen Sphären schon ein wenig ...
banal.
Sei also nicht verstimmt, wenn ich dem Werk nix abgewinnen kann.
Ich bin mir sicher, dass es einigen anderen gefallen wird.
Mit unverdrossen freundlichen Grüßen
m.
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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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11.06.2016 12:05
von Silvian
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Danke auch dir, M.
Sorry, die letzten Kommentare sind mir durchgegangen. Wahrscheinlich weil sie viele Wochen nach Erscheinen des Textes kamen.
Ich bin nicht verstimmt, wenn jemand mit meinem Gedicht nichts anfangen kann. Dazu stehe ich dicht genug bei mir selbst, jedenfalls was das Schreiben angeht.
Ja, diese großen Dinge, das Nichts, die Ewigkeit, sind so unvorstellbar, dass man sie nur mit banalen Sachen in Verbindung bringen kann. Ich fand das passend, angemessen.
Wir Menschen glauben ja z.B. auch, dass die Toten in ihrer vermeintlich ewigen Seelenwelt nichts besseres zu tun haben (nur was???), als uns auf der Erde zu beobachten.
LG
Silvian
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 11.06.2016 12:34
von Eulenbaum
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Hallo Silvian,
ich denke noch ein bißchen nach, ob ich noch etwas zu dem Titel sagen kann, "loslassen" empfinde ich auch noch nicht so richtig passend.
@menetekel: Ich kenne Silvian auch nicht (persönlich), nur von einigen Texten hier, mit denen ich mich beschäftigt habe.
Trotzdem macht das für mich die Texte aus, daß sie einfach sind, sogar deswegen leicht übersehbar, aber mit etwas, das eine Wirkung hat, die ich im Moement eben nur mit "dicht bei sich" fassen kann.
Es wird mit dem Wenigen, Einfachen an Sprachmaterial etwas gemacht, das ich woanders so nicht finde und das mir "etwas" (im lyrischen Kontext) sagt.
Wie auch immer.
Ich mag die Texte (meist) gern lesen.
Gruß,
Eulenbaum
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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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11.06.2016 18:08
von Silvian
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Hallo Eulenbaum,
ich freue mich über deine Wertschätzung meiner Art des Schreibens. Besonders weil Du genau die Punkte ansprichst, die ich selbst hervorheben würde.
Zum Titel: Vielleicht "Danach" oder "Im Dunkeln". Ich überlege noch...
LG
Silvian
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 13.06.2016 21:01
von Eulenbaum
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Zitat: | Danach
Das Danach,
es liegt im Dunkeln.
Je mehr ich denke, fürchte, sehne,
desto weniger kann ich sehen.
Und auf manche Fragen
antwortet nicht einmal der Wind.
Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit. (Gibt es dort Wind?) |
Hallo Silvian,
ich finde das mit diesem Titel bedeutend besser als den Titel vom Anfang.
Ja, gefällt mir. (Aber noch einmal: Es ist Dein Text.)
Gruß,
Eulenbaum
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Ralf Langer Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 699 Wohnort: Gelsenkirchen
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16.06.2016 18:21
von Ralf Langer
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Lieber Silvian,
ich finde dieses Gedicht der Form nach unfertig, und dadurch nicht gelungen. Das Tiefgründige selbst findet sofort mein Interesse. Ontologisches, also alles was die Frage nach der Existenz stellt, ist auch Teil meiner spirituellen Welt.
Wie soll ich sagen. Ich hätte mich über ein paar Antworten gefreut, nichts endgültiges, aber vielleicht einen „Wurf“ hinter diese Fragen.
Ich kann leider kaum Verbesserungsvorschläge unterbreiten. (Es ist ja dein Text)
Loslassen
Das Danach,
es liegt im Dunkeln.
Je mehr ich denke, fürchte, sehne,
desto weniger kann ich sehen.
Und auf manche Fragen
antwortet nicht einmal der Wind.
Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit. (Gibt es dort Wind?)
Die erste beiden Zeilen wissen mir zu gefallen. Auch ob ihrer „Einfacheit“.
Die Aufzählung der Verben: Denke, fürchte, sehne
befremdet mich. Ich sehe hier keine Folge, sozusagen keinen Grund für diese Anordnung,
Sehne nach dem danach? Denken was ist danach. Fürchten was ist danach. Da empfehlte ich eine andere Zusammenstellung, vielleicht:
ahne, grüble, denke ( das wären inhaltlich ähnliche Begriffe)
Die Zweite Zeile der zweiten Strophe läuft sich in meinen Ohren melodisch tot, aber ohne auf das „danach“ zu zielen.
Ich denke „sehen“ müsste ersetzt werden durch ein Wort mit stimmhaftem Ende, also vielleicht mit vokalischem Ende, so das die Sprachmelodie das noch Kommende stimmhaft einfängt.
Leider finde ich Zeile drei und vier als völlig unangebracht. Gerade weil:
„the answer ist blowing in the wind“
deutlich mehr aussagt, als diese inhaltlich ins Gegenteil gesetzte Komposition.
Was mir sehr gut gefällt, du aber aus für mich unerfindlichen Gründen in Klammer gesetzt hast ist
„Gibt es dort Wind“
Die Frage nach physischer Anwesenheit von „etwas“ im empfundenen Nichts, das gibt mir tief zu denken.
Ich würde hier extrem mit Zeilenbrüchen und Gegensatzpaaren arbeiten.
Wenn ich so frei sein darf mal ein Vorschlag:
Gibt es dort Wind?
Dort wo alles im Dunkeln
singt auch im „danach“
etwas ein Lied vielleicht
weiß um die Antwort
nur der Wind
(völlig aus der Hüfte geschossen, sehr verschroben , auf meine Art)
Lg
Ralf
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 16.06.2016 20:43
von Eulenbaum
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Hallo Silvian, hallo Ralf,
Ralf schreibt:
Zitat: | Sehne nach dem danach? Denken was ist danach. Fürchten was ist danach. |
Hier die umliegenden Gedichtzeilen dazu:
Zitat: | Das Danach,
es liegt im Dunkeln.
Je mehr ich denke, fürchte, sehne,
desto weniger kann ich sehen.
Und auf manche Fragen
antwortet nicht einmal der Wind. |
Ich beziehe die markierte Zeile nicht auf das "Danach", sondern es drückt für mich sozusagen die Unruhe im Leben aus.
Je mehr ich (in das Leben und im Leben unruhig) denke, fürchte, sehne, desto mehr verliere ich den Bezug auf das "Danach", im JETZT werden manche Fragen nicht einmal von dem "Unwegsamen"*, dem Wind, beantwortet,
Zitat: | Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit. (Gibt es dort Wind?) |
Wenn ich dazu gekommen bin, zu bemerken, daß nicht einmal der Wind antwortet,
hier, im Jetzt,
-> dann bin ich im Jetzt und Hier ohne Sehnen, ohne Fragen,
-> dann sehe ich: Zitat: | Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit. |
Ich suche nicht mehr danach, es ist einfach "da", als "unüberspürbare Größe".
(in Anlehnung an unübersehbar etc.)
Das Große - vielleicht gibt es dort Wind, ich habe auf einmal einen Bezug!
Ich finde, auch die Klammern sind genau angebracht. Es ist der Schritt in "das Andere", in die Verbundenheit mit dem "Großen", nicht Begreifbaren.
Auch dort vielleicht das Unwegsame des Windes.(?)
Also, ich mag den Text genauso, wie er ist.
Aber vielleicht verstehe ich ihn ja anders, als Du ihn verstanden haben möchtest, Silvian, ich weiß es nicht. Und Ralfs Kommentar ist sozusagen dichter dran an dem, was Du in dem Text siehst?
Ich finde den Text auf seine Weise prägnant.
Er öffnet einen Verständnis-Raum, der mir etwas bedeutet.
*ich nenne es mal das "Unwegsame", was mir hier dieses Windwort an Bedeutung im Text inhaltlich "mitgibt".
Gruß,
Eulenbaum
EDITIERT.
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Ralf Langer Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 699 Wohnort: Gelsenkirchen
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16.06.2016 22:47
von Ralf Langer
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Halli Eulenbaum,
mir gefällt dein Kommentar zu diesem Stück sehr.
Ich verstehe auch deine Erkenntnis, die du in den Gedicht findest.
Leider hab ich erst nach meinem Posting gesehen das dieses Gedicht nicht in der Werkstatt steht.
Ich hätte meine Auslassung anders zusamnengestellt.
Sei es wie es sei. Sivian ist am Zug
Dir einen lieben Gruss
Ralf
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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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17.06.2016 10:10
von Silvian
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Hallo Ralf, hallo Eulenbaum,
danke für eure ausführlichen Kommentare.
Es fällt mir schwer, Ralf, auf deine Kritik einzugehen, weil Du das Thema total anders aufziehen würdest. Das an sich kann ich nachvollziehen. Ich hab's halt auf meíne Art gemacht und empfinde den Text - zumindest als eine von vielen Betrachtungsweisen - als stimmig. Ich denke auch nicht, dass es angebracht wäre, irgendwelche Antworten anzubieten. Ich finde es gut, wenn verschiedene Interpretationsmöglichkeiten offen bleiben.
Deshalb möchte ich meine Gedanken auch nicht groß erklären. Ich mag die Sichtweise von dir, Eulenbaum, genauso wie meine eigene, obwohl beide nicht genau deckungsgleich sind (z.B. das Sehnen, Denken, Fürchten beziehe ich für mich schon auf das Danach).
Mir gefallen besonders deine Gedanken zum Schluss des Gedichts:
Zitat: | Wenn ich dazu gekommen bin, zu bemerken, daß nicht einmal der Wind antwortet,
hier, im Jetzt,
-> dann bin ich im Jetzt und Hier ohne Sehnen, ohne Fragen,
-> dann sehe ich:
Zitat:
Unbegreiflich, beides:
Nichts.
Ewigkeit.
Ich suche nicht mehr danach, es ist einfach "da", als "unüberspürbare Größe".
(in Anlehnung an unübersehbar etc.)
Das Große - vielleicht gibt es dort Wind, ich habe auf einmal einen Bezug!
Ich finde, auch die Klammern sind genau angebracht. Es ist der Schritt in "das Andere", in die Verbundenheit mit dem "Großen", nicht Begreifbaren.
Auch dort vielleicht das Unwegsame des Windes.(?)
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Das Thema und speziell dieses Nichtmehrsuchen am Ende habe ich noch mal deutlicher in Form eines Sonetts bearbeitet (Veröffentlichung folgt). Da ist das LI allerdings wesentlich gesprächiger als hier...
LG
Silvian
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Ralf Langer Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 699 Wohnort: Gelsenkirchen
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17.06.2016 11:22
von Ralf Langer
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Hallo Sivian,
hab ich verstanden. Letztlich bin ich kein Berufskritiker. Ich kann nur darüber schreiben wie ein Gedicht zu mir spricht.
Nichts destotrotz
Auf einen intensiven Austausch
Lg
Ralf
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