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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Vorwort zu einer Horror-Anthologie


 
 
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BirgitJ
Klammeraffe


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Beitrag06.06.2016 13:19

von BirgitJ
Antworten mit Zitat

Leveret Pale hat Folgendes geschrieben:
Abseits davon würde mich interessieren, wie du, BirgitJ, ein Vorwort verfassen würdest bzw. wie du es anders machen würdest. Vielleicht hilft mir das mehr weiter. Das Vorwort ist jetzt auch nicht übermäßig lang, wie gesagt, 3 Seiten. Selbst Stephen King lässt sich gern mal über 10 Seiten lang über das folgende Buch aus und ich hab schon Wälzer gesehen mit 30 Seiten Vorwort bzw. zwei Vorwörtern.

Eine Seite im gedruckten Buch wäre bei mir Platz für das Vorwort. Im Vorwort einen Ich-Erzähler einzusetzen kommt mir wie überflüssige Manieriertheit vor.
Was verbindet die Geschichten im Buch, was trennt sie? Vielleicht hast du die Geschichten zu Themenblöcken zusammengefasst, dann kannst du was dazu sagen und den Leser hinführen, was ihn in den einzelnen Blöcken erwartet. Diese Punkte haben in meinen Augen eine Berechtigung in einem Vorwort.
In der Sprache würde ich nüchtern, klar und sachlich bleiben. Bei alledem würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich nicht besser die erste Geschichte für sich sprechen lassen statt eines Vorwortes.
Nur weil Stephen King etwas macht, müssen mir lange, manieriert daherkommende Vorwörter trotzdem nicht gefallen.

Besten Gruß von BirgitJ


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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1313



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Beitrag06.06.2016 13:59

von meerenblau
Antworten mit Zitat

[quote="Jack Burns"][quote="BirgitJ"]
meerenblau hat Folgendes geschrieben:


Und so:
Zitat:
[...] Viele Worte, viel Text, [...]der Inhalt kann ja nicht so doll sein, wenn der Autor mit einem extra langen Vorwort dafür sorgen muss, dass möglichst wenig von den eigentlichen Texten in der Leseprobe auftaucht.Was mich dazu bringen würde, Dein Buch zu kaufen, sind keine Erklärungen, sondern die Aufmachung

geht man wohl an Literatur, wenn man nur noch auf Amazon herum hängt.


Tja, dummerweise hängen da aber inzwischen die meisten Leser herum. Da - und in den Buchhandlungen, wo sie aber auch nichts anderes tun als bei Amazon - Aufmachung angucken, Buch aufschlagen, die ersten Seiten lesen.
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Leveret Pale
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Beitrag06.06.2016 14:16

von Leveret Pale
Antworten mit Zitat

meerenblau, da hast du leider Recht.

Vielen Dank BirgitJ.
Da stimmst du mit Willebroer ziemlich überein.
Ich habe mal versucht ein sachliches und kurzes Vorwort umzusetzen. Geht das in die richtige Richtung?

http://www.dsfo.de/fo/userpix/18315_wahnsinn_finalbuchcover_1.jpg
Cover erstellt von Marion Morgenroth


Vorwort
Wahnsinn hat etwas von heißem Teer: Er verbrennt bei Berührung das Fleisch, frisst sich hinein und lässt nicht mehr los, ist zäh und erkaltet schnell, wird zum dauerhaften Bestandteil der Persönlichkeit. Im Gegensatz zu Teer aber, ist Wahnsinn lebendig, tritt in verschiedenen Gestalten auf und wohnt in uns allen inne, lauert tief vergraben in den Abgründen unserer Seele. Ob bewusst oder unbewusst, die meisten Menschen meiden diese Abgründe, um nicht in ihnen zu versinken. Doch manchmal passiert das trotzdem, die Norm zerfällt, unsere rationalen Schutzhüllen werden aufgebrochen und oft merken wir gar nicht oder erst zu spät, dass wir die verwaschene Grenze zum Wahn übertreten haben. Davon handeln die Geschichten auf den folgenden Seiten. Von übernatürlichen Mächten, die über die Vorstellungskraft eines gesunden Geistes gehen, wie in Lemuria oder Valentin Rosenthal. Vom alltäglichen Wahnsinn, der in uns allen innewohnt, wie in der Rauscherzählung Kratom, die selbst psychotische Züge annimmt, oder in den Erzählungen Früher war alles besser und Die Kolonne der abgefuckten Gestalten. In anderen Geschichten hingegen geht es um Menschen, die bereits diese Grenze überschritten haben, und nicht mehr zurückkönnen, wie in Der Bunker und Erimosis. Ein Zustand der einsetzt, wenn man zu lange in den Abgründen verweilt, jenen, die sich auch auf den folgenden Seiten manifestieren.
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Jack Burns
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Beitrag06.06.2016 15:28

von Jack Burns
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Noch etwas kürzer und du hast deinen Klappentext.

Jack


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Leveret Pale
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Beitrag06.06.2016 15:47

von Leveret Pale
Antworten mit Zitat

lol Jack, du bist in letzter Zeit ja ziemlich zynisch unterwegs.

So kurz ist das nicht, eine Taschenbuchseite. Ich habe zwar kein einziges Buch bei mir zuhause liegen, dass, sofern es überhaupt eins hat, ein so kurzes Vorwort besitzt, aber anscheinend ist das der neue Amazontrend.

Okay, Version 1 ist scheinbar zu egozentrisch, klischeehaft und ausschweifend, Version 2 zu kurz und imho etwas trocken. Also, welchen Ansatz soll ich weiterverfolgen? Die Meinungen gehen hier offensichtlich weit auseinander. Ich versuche mal Version 1 noch etwas umzustellen, die Wiederholungen zu streichen usw. und den Fokus vom Schreibenden(Ego) auf das Buch zu verschieben. Dann melde ich mich nochmal und lege ich es meinen Testlesern vor. Mal sehen, wie die Reaktionen ausfallen.

Ich wünschte, ich hätte irgendeine Anekdote, die ich im Vorwort erzählen könnte. Das sind nämlich die interessantesten Vorwörter, die die irgendeine Geschichte erzählen. Die anderen sind häufig, wenn auch nicht immer, trockenes Geschwafel, welches ich überblätter. Ich habe aber keine Anekdote, also muss ich das irgendwie anders lösen.

Danke für eure Einschätzungen bis jetzt
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

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Beiträge: 1443



Beitrag06.06.2016 16:49

von Jack Burns
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Hallo Leveret Pale,
Erst mal ne kurze Antwort,
Ich hatte mich hier eingehängt, weil ich meine Sicht auf literarische Aspekte deines Vorworts beitragen wollte. Marketingfragen interessieren mich nicht.
Und du musst jetzt für dich entscheiden, was du mit dem Vorwort erreichen möchtest; Amazon Konsumenten zum Kauf manipulieren oder dem Leser einen atmosphärisch passenden Einstieg präsentieren.
Im letzteren Fall, wäre noch etwas Detailarbeit sinnvoll. Da könnte ich noch ein, zwei Dinge ansprechen.
Zynisch werde ich vermutlich, weil mich dieses "wie verkaufe ich mein Buch"-Gesülze bis in die Werkstatt verfolgt.

Gruß
Jack


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Leveret Pale
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Beitrag06.06.2016 16:57

von Leveret Pale
Antworten mit Zitat

Zitat:
Im letzteren Fall, wäre noch etwas Detailarbeit sinnvoll. Da könnte ich noch ein, zwei Dinge ansprechen.


Das würde mich sehr interessieren. Ich halte nämlich nicht viel davon, mich markttauglich zu verbiegen, vor allem, weil ich die Schriftstellerei ohne ernsthafte Profitabischten betreibe. Ich will jetzt aber auch nicht potenzielle Leser mit einem schlechten Vorwort vergraulen.
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1313



M
Beitrag06.06.2016 17:27

von meerenblau
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Ich finde die neue Version erheblich besser als die davor, sie ist kürzer, prägnanter und einstimmender auf das Buch.

Was ich ein bisschen schade finde, ist, dass es anscheinend anrüchig ist, auch mal daran denken zu wollen, wie man ein Buch am besten verkauft. Auch die größten Literaten hatten Hunger! Aber das ist eine andere Geschichte.
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Leveret Pale
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag06.06.2016 17:35

von Leveret Pale
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Danke meerenblau für deine Meinung.
Ich finde es nicht anrüchig darüber nachzudenken, wie man am besten verkauft, allerdings steht das bei mir sehr weit unten auf der Prioritätenliste, weil ich nicht vom schreiben leben muss und auch keinen Hunger habe. Also versuche ich einfach ein Werk abzuliefern, dass sowohl mir, als auch den Lesern am besten gefällt. Wobei ich nicht unbedingt einen große Anzahl an Lesern ansprechen muss.
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Angst
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Beitrag06.06.2016 22:52

von Angst
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Lieber Leveret Pale

Die folgenden Kommentare beziehen sich auf die dritte (?) Version des Vorworts. Vielleicht helfen sie dir bei der Findungsphase.

Leveret Pale hat Folgendes geschrieben:
Vorwort zu Wahnsinn

Warum eigentlich Wahnsinn?

Ich finde diesen ersten Satz recht ungeschickt. Ein Text sollte für sich allein stehen können, d. i. auch ohne Titel funktionieren. Aber ohne Titel (der Anthologie oder des Vorworts) ist diese Frage überhaupt nicht verständlich. Wenn überhaupt, müsste hier so etwas stehen wie: "Ich habe ein Buch über den Wahnsinn geschrieben. Weshalb?" Das ist allerdings auch nicht wesentlich geschickter. Überigens ist "Vorwort zu Wahnsinn" ein langweiliger Titel. Den würde ich dringend überdenken. Dann doch lieber einfach "Vorwort".

Zitat:
Ich halte inne und überlege, wie ich auf diese Frage antworten soll. Draußen im Mondlicht hat eine dicke Nebelbank die Stadt verschlungen und ich starre mit blutunterlaufenen Augen auf das Manuskript dieses Buches. Ich habe eine Gänsehaut, nicht nur, weil es dunkel ist und meine lebhafte Vorstellungskraft Gestalten in den Schatten erschafft, die mit langen, spinnenartigen Fingern nach mir greifen, sondern weil ich spüre, wie mir die Realität langsam unter den Pfoten zu entgleiten droht und ich mich vor der Frage und den Folgerungen aus der Antwort fürchte. Diese scheint zunächst simpel: Weil die Werke in diesem Buch Wahnsinn verkörpern. Obwohl sie in unterschiedlichen Stilen geschrieben sind, von verschiedenen Begebenheiten handeln und auch manchmal das Genre nicht ausschließlich Horror ist, haben sie einen gemeinsamen Kern und Ursprung:
Die Tiefen der menschlichen Seele, die Finsternis jenseits der Pforten der Wahrnehmung, namenlose Abgründe des Schreckens, wo die archaischen Ängste und Jagdinstinkte des Prädators homo sapiens lauern. Ob bewusst oder unbewusst, die meisten Menschen meiden oder leugnen diese Tiefen, verhindern mit aller Kraft das Ausbrechen dieser uralten Mächte. Doch wenn es trotzdem dazu kommt, wenn die Norm zerfällt, der Todestrieb sein Werk erfüllt, Unvorstellbares unsere rationalen Schutzhüllen aufknackt, dann bezeichnet man das als Wahnsinn. Und, wenn es ihn gibt, den Betroffenen als Wahnsinnigen.

Hier zeigt sich mein Hauptproblem mit dem Text. "Wahnsinn" gehört zu den wichtigsten Themen der Weltliteratur. Wer auch nur ein bisschen was gelesen hat, wird mit den oben beschriebenen Gedanken bestens vertraut sein; so vertraut, dass sie klischiert wirken. Ganz grundsätzlich: Wenn etwas simpel ist, brauchst du es nicht zu betonen. Es ist klar dass sich das vorliegende Buch um den Wahnsinn dreht. Das Hauptproblem scheint mir hier doch zu sein, dass der fiktive Autor Leveret Pale zu viel nachdenkt. Weshalb alle diese Erklärungen? Ein Autor (und sei es auch ein erfundener) sollte tunlichst darauf verzichten, seine eigenen Texte zu interpretieren. Wenn es im Folgenden um das Unvorstellbare gehen soll, das "unsere rationalen Schutzhüllen aufknackt" (schönes Bild), dann will ich dieses Unvorstellbare fühlen und nicht eingangs rational erklärt bekommen. Ganz besonders dann nicht, wenn der Autor behauptet, in den Abgrund des Wahnsinns getaucht zu sein. Da scheint er ja noch einmal glimpflich davon gekommen zu sein, wenn er noch so klar denkt! Verstehst du, was ich meine? Stil und Inhalt passen überhaupt nicht zusammen. Wenn du auf diesem Vorwort bestehst, dann mach den Wahnsinn des fiktiven Autors deutlich! Mach ihn zu einer Figur! Jetzt ist er nur eine neutrale Stimme, die über der Anthologie schwebt.

Zitat:
Davon handeln die folgenden Geschichten. Manche erzählen von alten, übernatürlichen Mächten, die über den menschlichen Verstand hinausgehen, wie in Lemuria oder Valentin Rosenthal. In anderen, wie der Der Bunker oder Erimosis, geht es um die Urtriebe des Menschen zu zerstören und zu töten, aber auch zu lieben und zu erschaffen. Beide Seiten nehmen oft wahnsinnige Züge an. Andere Geschichten hingegen, sind an sich bereits wahnsinnig, verströmen den fiebrigen Geruch einer Psychose, wie Nur ein Anruf oder die Rauscherzählung Kratom. Natürlich lasse ich auch nicht den alltäglichen Wahnsinn aus - die Frage, inwiefern Normalität auch Rationalität und psychischer Gesundheit entspricht, ist ein Thema mit denen sich Früher war alles besser und Die Kolonne der abgefuckten Gestalten beschäftigen. All diese Geschichten und viele mehr, habe ich aus eben jener archaischen Finsternis meines Unterbewusstseins entlockt, habe meine Albträume niedergeschrieben und die Gedankenwindungen von Mördern und Geisteskranken nachvollzogen, mich in sie hineinversetzt und mit ihren Seelen geatmet. Ich habe lange Zeit in diesen Abgründen verbracht und über sie geschrieben, mit ihren düsteren Visionen gelebt. Doch haben diese Abgründe etwas in mir verändert, wie Nietzsche in seinem Aphorismus postuliert? Sicherlich, aber in welche Richtung und inwieweit? Wie kam ich überhaupt in diese Abgründe? Wann habe ich diese verbotene Tür aufgestoßen und bin durch sie hindurchgeschritten? Steht sie noch offen oder fiel sie hinter mir ins Schloss? Und was sagt das am Schluss über dich aus, mein Leser, wenn du mir auf diesen Pfaden folgst?

Ich will nicht wissen, worum es in den einzelnen Geschichten geht. Das werde ich schon selbst herausfinden. Es fühlt sich ganz so an, als wollte Herr Pale mich hier belehren. Er soll seine Leserin mal nicht unterschätzen! Pale übernimmt hier den Job der Literaturkritiker gleich mit. Das ist unnötig. Überhaupt: Die einzelnen Geschichten stichpunktartig abzuklappern und in eine Schublade zu stecken, ist höchst unästhetisch. Es zerstört vieles. Das ergibt nur bei Aufsätzen in einer wissenschaftlichen Anthologie einen Sinn.

Wenn du ein Vorwort schreibst, dann soll es in einer interessanten, literarischen Stimme verfasst sein. Ich finde, eine nüchterne Einführung kannst du dir gleich schenken. Schau dir zum Beispiel einmal Harlan Ellisons Vorwort zu I Have No Mouth and I Must Scream von 1966 an. Das ist interessant! Interessant genug jedenfalls, um ihm die Manierismen zu verzeihen.

Übrigens: Ich habe mich mit diesen Text beschäftigt, weil er mich entfernt an meine eigenen erinnert. Manchmal denke auch ich zu viel nach – und zwar gerade dort, wo es am schädlichsten ist. Den Wahnsinn rationalisieren zu wollen ist Unsinn.

Beste Grüsse
Scheinheilige


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Leveret Pale
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Beitrag07.06.2016 21:06

von Leveret Pale
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Vielen Dank, scheinheillig.

Ich habe jetzt nachgedacht, meine Texte durchgesehen und einen Beschluss gefasst. Ich habe nichts über meine Texte zu sagen, was sie nicht selber sagen oder der Leser wissen kann. Alles was ich schreiben könnte, wäre daher nicht viel mehr als zusammengekratztes Geschwafel, welches weder mir noch dem Leser besonders schmeichelt. Ich streiche das Vorwort, auch wenn das für eine Anthologie etwas ungewöhnlich ist, ohne eins da zu stehen, aber besser keins, als ein schlechtes, das sowohl meine als auch die Zeit meines Leser stiehlt und dessen Intelligenz beleidigt.
Ich könnte eine wahnsinnige Figur, bevorzugt mein Alter Ego Herr Pale, sprechen lassen, aber der kommt selber in einer eigenen Geschichte zu Wort, also wäre das auch nichts als spoilern.

Vielen Dank an alle für eure Kommentare und Bemühung. Vieles hat mir geholfen und mich zum nachdenken gebracht und vieles behalte ich im Hinterkopf für zukünftige Vorwörter, aber bei diesem Mal macht es in meinen Augen keinen Sinn und eins nur zu schreiben, weil es so üblich ist, wäre etwas autodestruktiv.
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BirgitJ
Klammeraffe


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Beitrag08.06.2016 16:14

von BirgitJ
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Das ist gut. Die Texte können besser für sich sprechen, als es jedes Vorwort fertigbringt.

Besten Gruß von BirgitJ


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Saraa
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S
Beitrag22.06.2016 09:19

von Saraa
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Hallöchen,

ich hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen, vllt wiederhole ich jetzt die Meinung eines anderen, aber ich wollte dir trotzdem kurz ein paar Sätze da lassen.

Meine Empfindung ist so: Ich lese die ersten Sätze (vor dem eigentlichen Text) und denke: Oh cool, jetzt wird es spannend, gruselig, fiebrig. Ich bin bereit und in freudiger Erwartung mich "gruseln" zu können.
Und dann kommt der erste Satz, diese langweilige Frage. Und die Stimmung ist weg, sofort. Schon die erste Frage zerstört bei mir die Atmosphäre und auch alles danach kann die nicht wieder aufbauen. Es ist wie ein Wikipedia-Artikel, wie eine Reportage oder ein simpler Bericht. Ich hab bis zur Hälfte gelesen und hatte keine Lust mehr.
Also willst du damit nur ein paar Infos zum Hintergrund geben, sag ich, ok wenn es die Leser interessiert, ist das vllt ganz ok. Willst du damit aber eine bestimmte Stimmung erzeugen, mich als Leser auf die folgenden Geschichten einstimmen, sag ich, lass es bitte bitte weg. Ich glaub nicht, dass ich nach dem Vorwort Lust hätte weiterzulesen.


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"Ein Ausrufezeichen ist wie über seinen eigenen Witz zu lachen" - M.Twain
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Diamond
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Beiträge: 280



D
Beitrag22.06.2016 09:50

von Diamond
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Hallo Leveret,

Ich habe Dein Vorwort gelesen und die Kommentare überflogen. Ich denke mir die ganze Zeit: Warum probiert er es nicht mit einer rhetorischen Frage am Anfang? Der Effekt wäre: Zack, und der Leser ist im Thema. Vor allem erzeugt das Interesse. Das wäre mein Vorschlag.

VG Diamond
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Leveret Pale
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Beiträge: 786
Wohnort: Jenseits der Berge des Wahnsinns


Beitrag24.06.2016 18:12

von Leveret Pale
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Hallo Diamond. Danke für deinen Vorschlag. Die Idee ist gut und vielleicht setze ich sie bei nächsten Mal um. Wie ich aber bereits geschrieben habe, habe ich mich letztendlich dafür entschieden das  Vorwort zu streichen, weil ich nicht das Gefühle habe etwas Relevantes im Vorwort sagen zu müssen, da die Geschichten am besten für sich selbst sprechen können. Mittlerweile lässt sich das auch nicht mehr umkehren, weil die Publikation in drei Wochen ist und Seitenzahl sowie Inhalt bereits fix sind.
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