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Stasis – Anfang


 
 
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gruen
Geschlecht:männlichLeseratte
G

Alter: 35
Beiträge: 133



G
Beitrag12.05.2016 10:02
Stasis – Anfang
von gruen
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Absolute Stille. Es ist nass. Mir ist durch und durch kalt. So, als ob die Kälte nicht nur von außen angreifen würde, sondern auch aus meinem inneren heraus strahlt.
Die Schmerzen in meinem Rachen scheinen bis hinunter in die Lunge zu reichen. Ich kann nicht atmen!
Als ich meine Augen öffne, sehe ich wie durch Glibber. Nichts ist zu erkennen außer etwas Licht und ein paar blasse Farben.
Ich verharre einige Zeit und starre hinaus. Ein Schatten taucht auf und verschwindet schnell wieder. Nach wenigen Momenten kommt er zurück. Diesmal sind sie zu zweit. Dann wieder nur einer.
Langsam kann ich wieder einen klaren Gedanken fassen und Panik beginnt sich in mir auszubreiten.
Ich versuche mich zu bewegen. Vergeblich!
Mein ganzer Sinn wird nur von einen primitiven aber fundamentalen Gedanken beherrscht.
„Ich – will - nicht - sterben!“
Wenn ich nicht ersticke, dann erfriere ich. Was auch immer mich davon abhält mich zu bewegen, es ist überall. Nicht einmal meine Augenlider kann ich schließen. Hatte ich sie überhaupt geöffnet? Egal, ich muss hier raus!
Die Panik steigt ins unermessliche. Die Schatten sind nun zu dritt und huschen hektisch hin und her.
Plötzlich fährt ein starker Schmerz durch meinen Kopf. Was hatte mich da getroffen?
Reflexartig möchte ich, meine Hand an meinen Hinterkopf führen. Unmöglich.
Mir wird schlecht.
Endlich öffnet sich der Zylinder und gibt mich frei. Wie ein toter Fisch gleite ich auf dem schleimigen Gel zur Erde.
Eine hübsche Frau beugt sich über mich und zieht mir einen langen Schlauch aus dem Rachen. Hätte ich was im Magen, dann würde ich mich jetzt wohl übergeben, doch nichts kommt raus.
„Ich hasse diese Uralt-Stasyskapseln“, schimpft sie.
Sie nimmt ein Handtuch und trocknet mir damit das Gesicht. Danach holt sie eine kleine Taschenlampe aus ihrer Brusttasche und leuchtet meine Augen ab.
„Sir, wissen Sie wie Sie heißen“, fragt sie.
Ich öffne meinen Mund um zu antworten, doch ich kann keinen Ton hervorbringen.
„Ach sorry, meine schuld. Warten Sie“, sagt die sichtlich genervte Frau und geht zum Tresen um mir die Flasche Wasser zu reichen.
„Trinken Sie das“.
Als der widerliche Geschmack jeglichen Freiraum in meinem Mund flutet, nehme ich zum ersten mal wieder meine eigene gedankliche Stimme war.
OK... KEIN Wasser!
„Als Sie in Panik gerieten, wären Sie uns beinahe weggestorben Herr Stone“, fährt die Frau fort, „deshalb mussten wir Ihnen leider ‚ISMAEL‘ implementieren“.
Das ekelhafte Nass zeigt sofort Wirkung und ich spüre wie ich schnell wieder zu Kräften komme.
„Wer ist Ismael?“, frage ich verwirrt und nippe nochmal an der Flasche. Der Geschmack wird jedes Mal ein bisschen besser.
„Nicht wer, sondern was!“, antwortet sie. „ISMAEL bedeutet ‚Intelligent System-manager and elementary Leadership‘. Es ist eine Künstliche Intelligenz, die wichtige Körperfunktionen besonders in Stresssituationen am Laufen hält.“
„Ok, ist doch cool“, sage ich und trinke.
„Ist es tatsächlich, aber auch Teuer. Das wird Sie weitere 100 Credits kosten“, sagt sie etwas zickig.
Vor Schreck, spucke ich den gesamten Inhalt meines Mundes auf ihren Kittel. Angewidert weicht sie zurück und hechtet zum Schrank.
„100 Credits?“, wiederhole ich ungläubig. „Dann holen Sie das Ding wieder aus meinem Kopf!“

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TZH85
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 300
Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag12.05.2016 11:57
Re: Stasys-- Anfang
von TZH85
Antworten mit Zitat

Hey gruen,

ich finde, der Einstieg hat Potential, vor allem die Wende, dass da eine KI im Gehirn des Protagonisten steckt.
Aber an der Umsetzung könntest du noch feilen. Sprachlich harpert es an einigen Stellen und es sind auch noch relativ viele Fehler drin.

Rot sind Fehler, Grün Korrekturen, Blau Anmerkungen.

gruen hat Folgendes geschrieben:
Absolute Stille. Es ist nass. Mir ist durch und durch kalt. So, als ob die Kälte nicht nur von außen angreifen würde, sondern auch aus meinem inneren Inneren heraus strahlt.
Die Schmerzen in meinem Rachen scheinen bis hinunter in die Lunge zu reichen. Ich kann nicht atmen!
Als ich meine Augen öffne, sehe ich wie durch Glibber. Nichts ist zu erkennen außer etwas Licht und ein paar blasse Farben.
Ich verharre einige Zeit und starre hinaus. Ein Schatten taucht auf und verschwindet schnell wieder. Nach wenigen Momenten kommt er zurück. Diesmal sind sie zu zweit. Dann wieder nur einer. Dafür, dass er nicht atmen kann, verhält er sich viel zu rational und liefert sogar Beschreibungen. Finde ich nicht realistisch.
Langsam kann ich wieder einen klaren Gedanken fassen und Panik beginnt sich in mir auszubreiten. Das ist widersprüchlich. Erstens hat er gerade eben schon klare Beobachtungen gemacht. Und zweitens führen klare Gedanken ja nicht zu Panik. Eher ist ja das Gegenteil der Fall - Panik verhindert klare Gedanken. Du könntest ihn entweder panisch darstellen, dann wären z. B. Satzfragmente, eingestreute, halb fertige Gedanken oder wirre Eindrücke passend. Oder du schilderst, dass er die anfängliche Panik überwindet als er merkt, dass er doch nicht erstickt und schilderst dann seine Beobachtungen. Diese Mischform ist nicht gut nachvollziehbar.
Ich versuche mich zu bewegen. Vergeblich! Jetzt erst?
Mein ganzer Sinn wird nur von einen primitiven aber fundamentalen Gedanken beherrscht.
„Ich – will - nicht - sterben!“
Wenn ich nicht ersticke, dann erfriere ich. Was auch immer mich davon abhält mich zu bewegen, es ist überall. Nicht einmal meine Augenlider kann ich schließen. Hatte ich sie überhaupt geöffnet? Egal, ich muss hier raus!
Die Panik steigt ins unermessliche. Die Schatten sind nun zu dritt und huschen hektisch hin und her. Siehe oben. Der ganze Abschnitt kommt zu spät. Das könnte viel besser die allererste Reaktion nach dem Wiedererlangen des Bewusstseins sein. Aber an der Stelle wirkt es zu verzögert.
Plötzlich fährt ein starker Schmerz durch meinen Kopf. Was hatte mich da getroffen?
Reflexartig möchte ich, meine Hand an meinen Hinterkopf führen. Unmöglich.
Mir wird schlecht.
Endlich öffnet sich der Zylinder und gibt mich frei. Wie ein toter Fisch gleite ich auf dem schleimigen Gel zur Erde.
Eine hübsche Frau beugt sich über mich und zieht mir einen langen Schlauch aus dem Rachen. Hätte ich was im Magen, dann würde ich mich jetzt wohl übergeben, doch nichts kommt raus. Komplimente an die Libido des Protagonisten. Gerade noch fast erstickt, aber dass die Frau hübsch ist, fällt ihm als Erstes auf Wink
„Ich hasse diese Uralt-Stasyskapseln“, schimpft sie.
Sie nimmt ein Handtuch und trocknet mir damit das Gesicht. Danach holt sie eine kleine Taschenlampe aus ihrer Brusttasche und leuchtet meine Augen ab.
„Sir, wissen Sie wie Sie heißen?“, fragt sie.
Ich öffne meinen Mund um zu antworten, doch ich kann keinen Ton hervorbringen.
„Ach sorry, meine schuld Schuld. Warten Sie“, sagt die sichtlich genervte Frau und geht zum Tresen um mir die Flasche Wasser zu reichen.
„Trinken Sie das“. Punkt vor dem Abführungszeichen: "... das."
Als der widerliche Geschmack jeglichen Freiraum in meinem Mund flutet, nehme ich zum ersten mal Mal wieder meine eigene gedankliche Stimme war.
OK... KEIN Wasser! Großbuchstaben einsetzen um etwas zu betonen, finde ich scheußlich. Ist vielleicht Ansichtssache, aber ich finde, die Worte allein müssen die Betonung tragen können. Außerdem widersprüchlich: Wieso kann er seine eigenen Gedanken erst jetzt wahrnehmen? Er hat doch in der Kapsel nichts anderes getan, als zu denken. Du hast seine Gedanken weiter oben sogar in Anführungszeichen zitiert.
„Als Sie in Panik gerieten, wären Sie uns beinahe weggestorben Herr Stone“, fährt die Frau fort, „deshalb mussten wir Ihnen leider ‚ISMAEL‘ implementieren“. Sie hat ihn gerade noch gefragt, ob er weiß, wie er heißt. Jetzt liefert sie selbst die Info. Sollte sie nicht beharrlicher checken, ob er geistig gerade auf der Höhe ist? Entweder ist deine Wissenschaftlerin kurz vor der Kündigung oder sie bewirbt sich schon von allein weg Wink
Das ekelhafte Nass zeigt sofort Wirkung und ich spüre, (Komma)wie ich schnell wieder zu Kräften komme.
„Wer ist Ismael?“, frage ich verwirrt und nippe nochmal an der Flasche. Der Geschmack wird jedes Mal ein bisschen besser.
„Nicht wer, sondern was!“, antwortet sie. „ISMAEL bedeutet ‚Intelligent System-manager and elementary Leadership‘. Es ist eine Künstliche Intelligenz, die wichtige Körperfunktionen besonders in Stresssituationen am Laufen hält.“ Sind Elemente irgendwie Teil deiner Story? Falls nicht, ist dein Akronym ziemlich sinnentleert. Elementary leadership? Und die englische Schreibung ist auch nicht einheitlich: eigentlich müsstest du die Großbuchstaben ganz rauskicken: "system management and elementary leadership".
„Ok, ist doch cool“, sage ich und trinke.
„Ist es tatsächlich, aber auch Teuer teuer. Das wird Sie weitere 100 Credits kosten“, sagt sie etwas zickig.
Vor Schreck, (kein Komma) spucke ich den gesamten Inhalt meines Mundes auf ihren Kittel. Angewidert weicht sie zurück und hechtet zum Schrank. "Weicht sie zurück und hechtet zum Schrank" ist eine seltsame Kombi. Zurückweichen ist eine langsame Bewegung, Hechten eine schnelle. Wenn jemand unerwartet vollgespritzt wird, ist die erste Reaktion ein - schneller - Reflex, die zweite kann dann langsamer geschildert werden: "sprang sie zurück und ging zum Schrank".
„100 Credits?“, wiederhole ich ungläubig. „Dann holen Sie das Ding wieder aus meinem Kopf!“
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nothingisreal
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Beitrag12.05.2016 12:15

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Hallo gruen,

ich schließe mich den meisten Anmerkungen von TZH85 an (warum musstest du auch so einen seltsamen Nick wählen, ich muss immer nachschauen, wie man ihn schreibt Laughing ).
Insbesondere stolperte ich über die "schöne" Frau.

Zitat:
„Ach sorry, meine schuld. Warten Sie“, sagt die sichtlich genervte Frau

Warum ist sie genervt? "Ach, sorry" klingt es für mich eher nach dem Motto, sie denkt: Gott, bin ich ein Dummchen, dabei mache ich den Job doch schon seit Jahren.

Zitat:
wären Sie uns beinahe weggestorben komma Herr Stone“

Das "weggestorben" stört mich.

Zitat:
„Ok, ist doch cool“, sage ich und trinke.

Da musste ich stutzen. Vielleicht ist es in deiner Welt anders, aber wenn mir einer was ins Hirn pflanzt, finde ich es erst mal nicht cool.
Vor allem dieses "doch" verstehe ich nicht.

Und dann ist der Wechsel zwischen Panik über gelähmt sein und der Aufregung über 100 Credits für mich nicht nachvollziehbar. Keine Ahnung, wie viel das in deiner Welt wert ist, aber ganz ehrlich, im ersten Moment wäre ich erst einmal froh, nicht auf irgendeinem Seziertisch gelandet zu sein.

Warum reagiert die Frau so panisch auf das Spucken?

Insgesamt würde die letzte Hälfte mehr Gedanken vertragen.

LG NIR


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Aikaterini
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Beiträge: 14



Beitrag12.05.2016 12:20

von Aikaterini
Antworten mit Zitat

Hallo Gruen!

Gleich vorweg, starke Einstieg und sogleich ein steiler Spannungsbogen. Very Happy

Auch hast du eindringlich das Innenleben geschildert, der Leser war sogleich im Körper und in den Gendanken des Protagonisten.

Ich hätte mir gewünscht, als der Prota aus der Kapsel gleitet, etwas mehr über den Raum und die Lichtverhältnisse zu erfahren. Befinden wir uns auf einem Raumschiff, in einem Labor, in einem Bunker? Was für Sinneseindrücke nimmt der Prota wahr, welche Gerüche, wie ist es für ihn, wieder zu atmen, fühlt es sich noch fremd an?

Mir ging es auch eine Spur zu schnell, dass der Prota sich gedanklich fasst nach der Panik. Ich begleite ihn nicht als Leser bei seinen Erinnerungen. Weiß er wieder, warum er hier ist? Weiß er, dass er in Sicherheit ist? Hat er eine Ahnung, wo er sich gerade befunden hatte? Hat man ihn das angetan oder hat er das gewählt?

Die Idee mit dem wohlklingenden ISMAEL finde ich gut, das hat unendlich viel Potenzial. Smile

Ich bin ein absoluter Science-Fiction Fan und deine Story hat mich sehr angesprochen. Nur weiter so und noch viel Freude am Schreiben!
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gruen
Geschlecht:männlichLeseratte
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Alter: 35
Beiträge: 133



G
Beitrag12.05.2016 13:28

von gruen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wow wirklich vielen Dank für deine Mühe TZH85 (vorsorglich im Vorfeld schon mal in die Zwischenablage kopiert lol2)

Du hast mir wirklich einige gute Punkte geliefert an denen ich arbeiten möchte.

Meine Schwierigkeit ist zu beschreiben, das er kognitiv nicht ganz auf der Höhe ist, wie nach einem Schlaf.
Ich persönlich wurde schon ein Paar mal von meinem Handywecker geweckt und hab in den ersten verschlafenen Sekunden, einfach nicht gerafft, wie ich ihn ausschalte lol2.
so soll er auch sein. er versteht erst gar nichts. Weiß gar nichts erkennt gar nichts. und umso wacher er wird, desto mehr verfällt er in Panik.
er ist ja in einer stasiskapsel mit einem Schlauch im Rachen, vollständig umgeben von kühlgel welches auch im Körper ist.
was ich beschreibe soll die Aufwachphase sein. doch die Schwierigkeit ist das ich ihn langsam Wachwerden lasse. vllt sollte er gleich in Panik verfallen
(sorry ich kann zeitlich nicht auf alle deine Anmerkungen eingehen. aber ich finde sie alle gut! ich überarbeite das und werde neu posten.)

@nothingisreal du fragtest unter anderem:

Zitat:
Warum ist sie genervt? "Ach, sorry" klingt es für mich eher nach dem Motto, sie denkt: Gott, bin ich ein Dummchen, dabei mache ich den Job doch schon seit Jahren.

hmm sie soll nicht wegen dem Prota persönlich genervt sein, sondern wegen der uralten Kapsel und die Probleme die sie hatten ihn lebendig raus zu bekommen.

Zitat:
Da musste ich stutzen. Vielleicht ist es in deiner Welt anders, aber wenn mir einer was ins Hirn pflanzt, finde ich es erst mal nicht cool.


ist es tatsächlich, wird nicht viel später aber auch erwähnt. er kommt aus einer Zeit in der man sich alles mögliche hat einpflanzen lassen.
Z.b. NFC-Schlüssel, drohnensteuerungsmodule, Implantate...

In der zeit in der er jetzt aufwacht gibt es Implantate zwar immer noch, aber sie werden nicht mehr so exzessiv verwendet.

@Aikaterini

Danke für dein Lob smile

Zitat:
Ich hätte mir gewünscht, als der Prota aus der Kapsel gleitet, etwas mehr über den Raum und die Lichtverhältnisse zu erfahren. Befinden wir uns auf einem Raumschiff, in einem Labor, in einem Bunker? Was für Sinneseindrücke nimmt der Prota wahr, welche Gerüche, wie ist es für ihn, wieder zu atmen, fühlt es sich noch fremd an?

Da hast du Recht! Die Umgebungsbeschreibung fehlt (noch).

Zitat:
Mir ging es auch eine Spur zu schnell, dass der Prota sich gedanklich fasst nach der Panik. Ich begleite ihn nicht als Leser bei seinen Erinnerungen. Weiß er wieder, warum er hier ist? Weiß er, dass er in Sicherheit ist? Hat er eine Ahnung, wo er sich gerade befunden hatte? Hat man ihn das angetan oder hat er das gewählt?

Diese Fragen würden beantwortet werden, allerdings ist es in dieser kurzen Einleitung noch zu früh dafür.

Zitat:
Die Idee mit dem wohlklingenden ISMAEL finde ich gut, das hat unendlich viel Potenzial

vllt vorweg, das wird ihm nicht nur vom nutzen sein. Durch eine Fehlfunktion erlangt die K.I. nämlich Zugang zu seinen Gedankensträngen und wird im Prinzip zu einer zweiten Persönlichkeit in seinem Kopf, welche ihn kritisiert, lobt, oder anspornt.


Generell:
Das unter Umständen einige Fragen unbeantwortet bleiben ist ja klar, handelt es sich ja nur um die Einleitung smile

Bitte verzeiht mir meine Schreibfehler, musste grad schnell gehen smile
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag12.05.2016 14:32

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

gruen hat Folgendes geschrieben:


vllt vorweg, das wird ihm nicht nur vom nutzen sein. Durch eine Fehlfunktion erlangt die K.I. nämlich Zugang zu seinen Gedankensträngen und wird im Prinzip zu einer zweiten Persönlichkeit in seinem Kopf, welche ihn kritisiert, lobt, oder anspornt.


Das ist eine ganz tolle Idee. Wo krieg ich das Buch her? Laughing

Schreib weiter!


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gruen
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Alter: 35
Beiträge: 133



G
Beitrag13.05.2016 13:57

von gruen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi, ich habe versucht all eure Anmerkungen zu integrieren:



Absolute Stille. Es ist nass. Mir ist durch und durch kalt. So, als ob die Kälte nicht nur von außen angreifen würde, sondern auch aus meinem Inneren heraus strahlt.
Die Schmerzen in meinem Rachen scheinen bis hinunter in die Lunge zu reichen. Ich kann nicht atmen!
Ich sehe wie durch Glibber. Nichts ist zu erkennen außer etwas Licht und ein paar blasse Farben..
Ich versuche mich zu bewegen. Vergeblich! Ich habe Angst!
Was auch immer mich davon abhält mich zu bewegen, es ist überall. Nicht einmal meine Augenlider kann ich schließen. Hatte ich sie überhaupt geöffnet? Egal, ich muss hier raus!
Mein ganzer Sinn wird nur von einen primitiven aber fundamentalen Gedanken beherrscht.
„Ich - will - nicht - sterben!“
Meine Angst wandelt sich in Panik.
Mit aller Kraft kämpfe ich gegen diesen Glibber an, der mich fest hält. Er ist überall, sogar in mir. Ich kann ihn schmecken. Doch all mein Bemühen, mich zu befreien bleibt erfolglos. Ich bin regungslos.

Ein Schatten taucht auf und verschwindet schnell wieder. Nach wenigen Momenten kommt er zurück, aber nicht alleine. Diesmal sind sie zu zweit. Dann wieder nur einer.
Mir wird schlecht.
Ich werde hier sterben.
Ich erinnere mich an Esther, die Liebe meines Lebens. Vor meinem geistigen Auge kann ich sie ganz deutlich sehen. Sie hat ein weißes Kleid an, welches im Wind flattert. Ich rieche den Duft ihrer langen schwarzen Haare. Himbeere. Sie lächelt. Dann kommt sie auf mich zu und schaut mit ihren unglaublich grünen Augen, tief in meine.
„Endlich“, sagt sie, geht ein paar Schritte zurück und reicht mir ihre Hand, „Komm mit mir“.
Ich will ihre Hand greifen, endlich wieder mit ihr zusammen sein. Ich habe dich so vermisst Esther.Plötzlich fährt ein starker Schmerz durch meinen Kopf. Was hatte mich da getroffen?
Reflexartig möchte ich, meine Hand an meinen Hinterkopf führen. Unmöglich.
Die Schatten sind nun zu dritt und huschen hektisch hin und her.

Endlich öffnet sich der Zylinder und gibt mich frei. Wie ein toter Fisch gleite ich auf dem schleimigen Gel zur Erde. Ich kann immer noch nicht atmen und merke wie ich kurz davor bin, das Bewusstsein zu verlieren. Ich bekomme Krämpfe. Jemand hält mich fest und eine Gestalt beugt sich über mich. Dann zieht sie mir einen langen Schlauch aus dem Rachen. Hätte ich was im Magen, dann würde ich mich jetzt wohl übergeben, doch nichts kommt raus.
Ich schnappe einige Male hastig nach Luft und richte mich auf.
„Ich hasse diese Uralt-Stasiskapseln“, schimpft die Person vor mir und trocknet mir mit einem Handtuch das Gesicht ab.
Endlich kann ich wieder scharf sehen. Vor mir hockt eine junge Frau mit weißem Kittel.
Sie holt eine kleine Taschenlampe aus ihrer Brusttasche und leuchtet meine Augen ab.
„Sie zittern ja wie Espenlaub“, sagt sie und winkt jemanden her, der mir eine Decke über die Schultern legt.
„Wissen Sie noch wie Sie heißen, Sir?“, fragt sie.
Ich öffne meinen Mund um zu antworten, doch ich kann keinen Ton hervorbringen.
„Ach sorry, meine schuld. Warten Sie“, sagt die sichtlich gestresste Frau und geht zum Tresen.
An meinen Füßen hockt ein Mann. Eine Schweißperle läuft seine Stirn hinunter, während er  noch meine Knöchel in der Hand hat.  
„Haben Sie keine Angst“, sagt er noch völlig außer Atem, „Sie sind in Sicherheit.“
Hier hat sich viel verändert, denke ich mir und sehe mich um.

Bevor ich in Stasis versetzt wurde, war hier alles neu. Wenn man den hellen und durchaus freundlichen Raum betrat, sah man direkt auf die 10 Kapseln an der gegenüberliegenden Wand. Auf der linken Seite waren Spinde, in denen wir unsere Wertsachen verschließen konnten und auf der rechten Seite war ein langer Tresen mit bestimmt 20 Schubladen.
Fast alles in Weiß gehalten, abgesehen von einigen Eyecatchern.

Und jetzt ist daraus ein dunkler, karger Raum geworden. An den Wänden ist überall Rost, der Tresen ist voller Staub und der ganze Boden ist voller Kühlgel. Weiß ist hier gar nichts mehr. Rechts von mir ist eine zerbrochene Kapsel, ansonsten scheinen alle anderen noch intakt zu sein.

Die Frau kommt zurück um mir eine Flasche Wasser zu reichen.
„Trinken Sie das“.
Der widerliche Geschmack flutet jeglichen Freiraum in meinem Mund.
OK... Kein Wasser!, denke ich.
„Also“, sagt die Frau, „wissen Sie noch wie Sie heißen?“
„Albert Stone“, antworte ich mit fröstelnder Stimme.
„Sehr gut Herr Stone“, sagt sie, „als Sie in Panik gerieten, wären Sie beinahe gestorben“, fährt sie fort, „deshalb mussten wir Ihnen leider ‚ISMAEL‘ implementieren“.

Das ekelhafte Nass in meinem Mund zeigt sofort Wirkung und ich spüre wie ich schnell wieder zu Kräften komme.
„Wer ist Ismael?“, frage ich verwirrt und nippe nochmal an der Flasche. Der Geschmack wird jedes Mal ein bisschen besser.
„Nicht wer, sondern was!“, antwortet sie. „ISMAEL bedeutet ‚Intelligent system-manager and elementary leadership‘. Es ist eine Künstliche Intelligenz, die wichtige Körperfunktionen besonders in Stresssituationen am Laufen hält.“
„Ok, cool“, sage ich und trinke.
„Ist es tatsächlich, aber auch Teuer. Das wird Sie weitere 100 Credits kosten“, sagt.
Vor Schreck, spucke ich den gesamten Inhalt meines Mundes auf ihren Kittel. Angewidert hechtet sie zurück und geht zurück zum Tresen.
„100 Credits?“, wiederhole ich ungläubig. „Dann holen Sie das Ding wieder aus meinem Kopf!“
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Mogmeier
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Wohnort: Reutlingen


Beitrag13.05.2016 18:33

von Mogmeier
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Hallo gruen,

ich habe das Fehlerteufelchen im Titel auf deinen Wunsch hin vertrieben.
Der Neugier halber habe ich gleich mal bei Google geschaut, was es mit dem Begriff Statis auf sich hat, den kannte ich nämlich noch gar nicht. – Wieder was gelernt.

Wenn du möchtest, kann ich auch noch die zwei halblebigen Bindestriche [--] in einen formvollendeten Gedankenstrich [–] umwandeln. Soll ich?

Beste Grüße,
Mog


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Laotse
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gruen
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Beitrag15.05.2016 20:10

von gruen
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Gerne,  danke smile
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