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Ein stummer Schrei


 
 
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omchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag15.04.2016 21:22
Ein stummer Schrei
von omchen
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Hallo ihr Lieben, ich möchte nun auch einmal etwas von mir vorstellen.  Ich würde mich freuen, wenn ihr es lest und eure Meinung dazu sagt.
Liebe Grüße omchen


Ein stummer Schrei
Vieles konnte ich in meinem Leben nicht begreifen, aber als ich entsetzt meinen Mund aufriss und vergeblich nach Luft schnappte, änderte sich für mich das Leben.
Diese Krankheit kam nicht etwa leise oder langsam angeschlichen, sondern sie überfiel mich von jetzt auf sofort. Wie jeden Tag schwang ich meine Beine aus dem Bett …, aber in dem Moment versagte meine Lunge. Angst stieg in mir hoch, oder vielleicht auch Entsetzen, auf jeden Fall glaubte ich, mein Leben wäre vorbei. Zum Glück bemerkte mein Mann, dass etwas nicht stimmte, sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und rannte zur Hausapotheke. Schweiß stand auf seiner Stirn, als er mir kurz darauf ein Asthmaspray in die Hand drückte. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich wieder Luft.
   „Was ist passiert? Was hast du denn gemacht?“
   „Ich weiß nicht … ich, ich …“, hauchte ich mühsam und weinte. Aber was sollte ich jetzt tun? Wieder hinlegen – niemals! Aber ich musste ja auch dringend mal zur Toilette, doch wagte ich mich nicht aufzustehen. Mein lieber Ronny, der zunächst sprachlos neben mir stand, umarmte mich ganz sachte, als wäre ich aus Glas und führte mich dann ganz langsam zu meinem Sessel. Der gute Mann bereitete unser Frühstück, was er sonst nie gemacht hatte, und drückte mir eine Tasse Kaffee in die Hand. Von diesem Moment an ging alles sehr schnell bergab. Ich nahm vorsichtig einen kleinen Schluck und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. Die Marmelade, die Wurst und selbst das Brot bereitete mir schon beim Anblick Übelkeit. Starr sah ich durch das Fenster, welches direkt vor mir war und es erschien mir als würde ich schon zum Himmel schweben.
   „Etwas solltest du aber schon essen“, sagte Ronny und griff nach dem Brotkorb.
   „Ich kann nicht!“
Diese drei Worte hörte mein Mann eine lange Zeit von mir. Erstickungsanfälle kamen in unregelmäßigen Abständen, Ärzte kamen und gingen in unserer Wohnung ein und aus. Überall in der Wohnung waren Haken angebracht wurden, um den Tropf zu befestigen.
Ich wurde ein schwerer Pflegefall.
Jetzt verstand ich, wie sich Menschen fühlten, die um jede Kleinigkeit bitten mussten.
Jetzt verstand ich auch, warum manche ältere Leute sich festhalten mussten beim Laufen, oder wenn sie von Schwestern geführt in gebückter Haltung durch Krankenhausgänge schlurften. Ja wirklich, ich hatte es begriffen.
Als ich dann schließlich mit Blaurotlicht in das einzige Lungenkrankenhaus des Landes gebracht wurde, glaubte ich nicht daran in einem solchen Gebäude zu sein. Mein lieber Mann saß im Krankenwagen neben mir, aber in der Notaufnahme wurde er mir einfach weggenommen. Eine Schwester schob ihn durch irgendeine Tür hinaus und ich saß mutterseelenallein in einem Krankenhaus, weit weg von zu Hause. Ich konnte es nicht glauben in solch einem Gebäude zu sein, aber vielleicht lag es ja auch an meinem Zustand. Nachdem sie mich dort reichlich gequält hatten, schoben sie mich auf einem unglaublich klapprigen Gestell durch schmale Gänge, die schmutzig graue Betonwände hatten. Es gab auch Abzweigungen die lediglich durch eine schwache Glühbirne erhellt wurden – ich fühlte mich wie auf dem Weg zur Leichenhalle. Aber plötzlich schwenkten wir um eine Ecke in einen offenen Säulengang, frische Luft und Sonne strömten herein. Unglauben musste in meinem Gesicht gestanden haben, aber darum kümmerte sich niemand. Nachdem dieses Klapperding eine Schräge hinauf geschoben wurden war, fuhren wir an Zimmern ohne Türen vorbei, wo ich nun tatsächlich Betten sehen konnte. Die Decken waren ungewöhnlich hoch und an den Wänden waren weder Bilder noch sonstige Verschönerungen. Jetzt brachte man mich wohl zur Folterkammer, denn hier fühlte ich mich wie in einer alten Burg. Allerdings passten laute Musik und Geschrei nicht zu diesem Bild, aber jetzt wurde ich endlich in ein Zimmer gerollt, wo ein Bett und Ronny schon auf mich warteten. In diesem Raum waren sieben Betten und ein brüllender Fernseher, der Tag und Nacht lief. Nun wurde ich mit meiner normalen Kleidung in mein Bett gehievt, an Sauerstoff und einige Tropfe angeschlossen. Schlafanzug oder Nachthemd gab es hier nicht, auch kein Essen oder Trinken, darum musste sich jetzt Ronny kümmern. Er musste auch neben mir schlafen, aber nicht in einem Bett – nein – auf dem Fußboden, er musste mich waschen und auch eine Schwester holen, falls ich Probleme hatte. Es waren schlimme Tage und Nächte für uns beide, aber meine Lunge hatten sie wieder etwas stabilisiert. Nach etwa zwei Wochen wollte ich nach Hause, ich wollte endlich Ruhe.
Den Ärzten gefiel das nicht so gut und sie sahen mich an, als wäre ich soeben gestorben. Ja, aber ich habe ihnen den Gefallen nicht getan.

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Aneurysm
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 462



Beitrag15.04.2016 21:47

von Aneurysm
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Hi omchen,

ich habe gerade nicht so viel Zeit und schildere dir mal meinen ersten Leseeindruck.

Das ist eine sehr ergreifende Geschichte. Ich habe sie schnell und in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil gefällt mir, und du kommst ohne viele Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler aus. Ich weiß auch gar nicht, was ich groß kritisieren soll. Nur im letzten Satz änderst du die Zeitform:

Zitat:
Ja, aber ich habe ihnen den Gefallen nicht getan.


Besser wäre: Ja, aber ich tat ihnen den Gefallen nicht. Ist das eigentlich eine autobiographische Erzählung?

Liebe Grüße
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Wolfin
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg


Beitrag16.04.2016 10:41

von Wolfin
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Hallo,

ich finde die Geschichte gut. Ich konnte die Gefühle nachempfinden. Bei der Beschreibung des Krankenhauses, dachte ich eher an eine "Irrenanstalt", wie sie in schlechten Filmen zu sehen ist.


_________________
Mir reicht, dass ich weiß, dass ich könnte, wenn ich möchte.
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omchen
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Beitrag16.04.2016 20:25
Aneurysm
von omchen
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Hallo Aneurysm,

vielen Dank für deine schnelle Kritik. Und du hast vollkommen recht mit dem letzten Satz. Dein Vorschlag klingt auch viel besser. Ich danke dir und ich würde es auch gerne richtig stellen, weiß allerdings nicht wie das funktioniert.
Vielleicht kann mir jemand dabei helfen.

Gruß omchen
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omchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 75
Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag16.04.2016 20:31
Wulfin
von omchen
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Hallo Wölfin,

ich freue mich, dass du meinen Text gelesen hast und ihn als gut empfunden hast. Der Vergleich mit "Irrenanstalten" ist gar nicht so verkehrt.
Ich habe in diesem Lungenkrankenhaus eine Bekannte besucht und mir erschien es echt gruselig, aber es ist wirklich so. Daraus ist auch meine Erzählung entstanden.

liebe Grüße omchen
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Aneurysm
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 462



Beitrag16.04.2016 20:37

von Aneurysm
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Hi omchen,

du kannst deinen eigentlichen Text nicht mehr bearbeiten. Du kannst das aber ändern und dann in diesem Thread eine überarbeitete Version einstellen.

Liebe Grüße
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omchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 75
Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag16.04.2016 22:20
Aneurysm
von omchen
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Hallo Aneurysm,

ganz herzlichen Dank für deinen hilfreichen Hinweis.
Ich bin halt etwas dumm im Umgang mit Computer, Entschuldigung.

Gruß omchen
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bibo50
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 63
Beiträge: 78
Wohnort: NRW


Beitrag17.04.2016 09:52

von bibo50
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Hallo omchen,

ich habe deinen Text in einem durchgelesen ohne auch nur einmal innezuhalten.
Was mich interessieren würde - hast du deine Bekannte in Paraguay oder in Deutschland in dieser "Klinik" besucht?

Sonnige Grüße
Birgit


_________________
hija de sueños
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schrei.ben.
Wortedrechsler
S


Beiträge: 94



S
Beitrag17.04.2016 14:55
Re: Ein stummer Schrei
von schrei.ben.
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omchen hat Folgendes geschrieben:


Ein stummer Schrei

Vieles konnte ich in meinem Leben nicht begreifen, aber als ich entsetzt meinen Mund aufriss und vergeblich nach Luft schnappte, änderte sich für mich das Leben. Diese Wh ist ungeschickt
Diese Krankheit kam nicht etwa leise oder langsam angeschlichen, sondern sie überfiel mich von jetzt auf sofort. Wie jeden Tag schwang ich meine Beine aus dem Bett …, aber in dem Moment versagte meine Lunge. Angst stieg in mir hoch, oder vielleicht auch Entsetzen, auf jeden Fall glaubte ich, mein Leben wäre vorbei. Zum Glück bemerkte mein Mann, dass etwas nicht stimmte, sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und rannte zur Hausapotheke. Schweiß stand auf seiner Stirn, als er mir kurz darauf ein Asthmaspray eine normale Hausapotheke hat so etwas nicht grade in die Hand drückte. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich wieder Luft.
   „Was ist passiert? Was hast du denn gemacht?“
   „Ich weiß nicht … ich, ich …“, hauchte ich mühsam und weinte. Aber was sollte ich jetzt tun? Wieder hinlegen – niemals! Aber erneute Wh ich musste ja auch dringend mal zur Toilette, doch wagte ich mich nicht aufzustehen. Mein lieber Ronny, der zunächst sprachlos neben mir stand, umarmte mich ganz sachte, als wäre ich aus Glas und führte mich dann ganz langsam zu meinem Sessel. Der gute Mann bereitete unser Frühstück, was er sonst nie gemacht hatte, und drückte mir eine Tasse Kaffee in die Hand.Ich denke, sie muss dringend zur Toilette? Von diesem Moment an ging alles sehr schnell bergab. Ich nahm vorsichtig einen kleinen Schluck und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. Die Marmelade, die Wurst und selbst das Brot bereiteten mir schon beim Anblick Übelkeit. Starr sah ich durch das Fenster, welches direkt vor mir war und es erschien mir Komma als würde ich schon zum Himmel schweben. Du erwähnst eine dramatische Entwicklung (es ging bergab) die sich in der weiteren Schilderung nicht findet.
   „Etwas solltest du aber schon essen“, sagte Ronny und griff nach dem Brotkorb.
   „Ich kann nicht!“
Diese drei Worte hörte mein Mann eine lange Zeit von mir. Erstickungsanfälle kamen in unregelmäßigen Abständen, Ärzte kamen und gingen in unserer Wohnung ein und aus. Überall in der Wohnung waren Haken angebracht wurden, um den Tropf zu befestigen.
Ich wurde ein schwerer Pflegefall.
Jetzt verstand ich, wie sich Menschen fühlten, die um jede Kleinigkeit bitten mussten.
Jetzt verstand ich auch, warum manche ältere Leute sich festhalten mussten beim Laufen, oder wenn sie von Schwestern geführt in gebückter Haltung durch Krankenhausgänge schlurften. Ja wirklich, ich hatte es begriffen.
Als ich dann schließlich mit Blaurotlicht in das einzige Lungenkrankenhaus des Landes gebracht wurde, glaubte ich nicht daran in einem solchen Gebäude zu sein. Mein lieber Mann saß im Krankenwagen neben mir, aber in der Notaufnahme wurde er mir einfach weggenommen. Eine Schwester schob ihn durch irgendeine Tür hinaus und ich saß mutterseelenallein in einem Krankenhaus, weit weg von zu Hause. Ich konnte es nicht glauben in solch einem Gebäude zu sein, aber vielleicht lag es ja auch an meinem Zustand. Nachdem sie mich dort reichlich gequält hatten, schoben sie mich auf einem unglaublich klapprigen Gestell durch schmale Gänge, die schmutzig graue Betonwände hatten. Es gab auch Abzweigungen Komma die lediglich durch eine schwache Glühbirne erhellt wurden – ich fühlte mich wie auf dem Weg zur Leichenhalle. Aber plötzlich schwenkten wir um eine Ecke in einen offenen Säulengang, frische Luft und Sonne strömten herein. Unglauben musste in meinem Gesicht gestanden haben, aber darum kümmerte sich niemand. Nachdem dieses Klapperding eine Schräge hinauf geschoben wuorden war, fuhren wir an Zimmern ohne Türen vorbei, wo ich nun tatsächlich Betten sehen konnte. Die Decken waren ungewöhnlich hoch und an den Wänden waren weder Bilder noch sonstige Verschönerungen. Jetzt brachte man mich wohl zur Folterkammer, denn hier fühlte ich mich wie in einer alten Burg. Allerdings passten laute Musik und Geschrei nicht zu diesem Bild, aber jetzt wurde ich endlich in ein Zimmer gerollt, wo ein Bett und Ronny schon auf mich warteten. In diesem Raum waren sieben Betten und ein brüllender Fernseher, der Tag und Nacht lief. Nun wurde ich mit meiner normalen Kleidung in mein Bett gehievt, an Sauerstoff und einige Tropfe angeschlossen. Schlafanzug oder Nachthemd gab es hier nicht, auch kein Essen oder Trinken, darum musste sich jetzt Ronny kümmern. Er musste auch neben mir schlafen, aber nicht in einem Bett – nein – auf dem Fußboden, er musste mich waschen und auch eine Schwester holen, falls ich Probleme hatte. Es waren schlimme Tage und Nächte für uns beide, aber meine Lunge hatten sie wieder etwas stabilisiert. Nach etwa zwei Wochen wollte ich nach Hause, ich wollte endlich Ruhe.
Den Ärzten gefiel das nicht so gut und sie sahen mich an, als wäre ich soeben gestorben. Ja, aber ich habe ihnen den Gefallen nicht getan.


Leider überzeugt mich die Geschichte vor allem stilistisch nicht. Da kommt keine wirkliche Spannung rüber, die Sätze sind ungeschickt aneinander gereiht und der zeitliche Ablauf bleibt unklar.

Ben
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Saraa
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S
Beitrag18.04.2016 10:50

von Saraa
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Hallöchen, ich lass auch kurz meine Meinung da.

Mir hat der Inhalt des Textes auch gut gefallen, durch stilistische Fehler kommt die Stimmung aber leider nicht gut bei mir an.
Vor allem zum Ende des Textes sind die Sätze einfach nicht mehr schön zu lesen.

Zitat:
Als ich dann schließlich (eins von beidem reicht) mit Blaurotlicht (gibt es das Wort überhaupt?) in das einzige Lungenkrankenhaus des Landes gebracht wurde, glaubte ich nicht daran in einem solchen Gebäude zu sein.
...
Jetzt brachte man mich wohl zur Folterkammer, denn hier fühlte ich mich wie in einer alten Burg. Allerdings passten laute Musik und Geschrei nicht zu diesem Bild, aber jetzt wurde ich endlich in ein Zimmer gerollt, wo ein Bett und Ronny schon auf mich warteten. In diesem Raum waren sieben Betten und ein brüllender Fernseher, der Tag und Nacht lief. Nun wurde ich mit meiner normalen Kleidung in mein Bett gehievt, an Sauerstoff und einige Tropfe angeschlossen. Schlafanzug oder Nachthemd gab es hier nicht, auch kein Essen oder Trinken, darum musste sich jetzt Ronny kümmern. Er musste auch neben mir schlafen, aber nicht in einem Bett – nein – auf dem Fußboden, er musste mich waschen und auch eine Schwester holen, falls ich Probleme hatte.


Mich stören vor allem die vielen Wortwiederholungen, wobei ich das Wort "jetzt" und deine Erzählweise im Präteritum sehr unpassend finde. Sag doch lieber danach, daraufhin oder was ähnliches. Das gilt auch für das "nun", einfach ein unkreatives Wort, was da nicht so gut hinpasst. Überhaupt diese Art und Weise: Dann passiert das, danach das und dann das, macht daraus eher simple Angaben wie in einem Bericht, was leider etwas langweilig zu lesen ist.
Das gleiche mit dem "Müssen", die Sätze werden einfach total langweilig und einfallslos dadurch, versuch doch mehr zu variieren.


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omchen
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Beitrag18.04.2016 20:21
bibo50
von omchen
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Hallo bibo 50,

herzlichen Dank für deine Rückmeldung und fürs Lesen

Gruß omchen
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omchen
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Beitrag18.04.2016 20:27
schrei.ben.
von omchen
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Hallo schrei.ben.

ganz herzlichen Dank für deine intensive Korrektur. Es freut mich ehrlich, dass du mir Fehler aufzeigst, denn bis jetzt hat sich das keiner so recht getraut. Natürlich freue ich mich auch über Lob, aber was nicht gut ist sollte angesprochen werden.

Nochmals vielen Dank

omchen
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omchen
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Beitrag18.04.2016 20:34
saraa
von omchen
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Hallo saraa,

auch dir möchte ich ganz herzlich für deine Kritik. Ich war wirklich richtig schockiert, dass ich so viele Wiederholungen geschrieben habe. Der Stil, nun ja hat mir auch nicht so recht gefallen, aber ich wusste nicht wie ich es anders erzählen sollte. Deshalb habe ich es bei Erzählung eingestellt.
Auf jeden Fall werde ich versuchen es zu verbessern.

Nochmals Dankeschön omchen
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omchen
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Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag18.04.2016 21:49
Überarbeitung
von omchen
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Ich habe es noch einmal überarbeitet und hoffe, dass es sich jetzt besser liest.( Es ist das einzige Lungenkrankenhaus in Paraguay und die Sondersignallampen leuchten in blau und rot)

Ein stummer Schrei
Vieles konnte ich in meinem bisherigen Dasein nicht begreifen, aber als ich entsetzt meinen Mund aufriss und vergeblich nach Luft schnappte, änderte sich für mich das Leben.
Diese Krankheit kam nicht etwa leise oder langsam angeschlichen, sondern sie überfiel mich von jetzt auf sofort. Sicher gab es kleine Anzeichen, zu starkes Schnaufen beim Wandern, zum Beispiel. Aber an jenem Tag schwang ich meine Beine aus dem Bett …, und in dem Moment versagte meine Lunge. Angst stieg in mir hoch, oder vielleicht auch Entsetzen, auf jeden Fall glaubte ich, mein Leben wäre vorbei. Zum Glück bemerkte mein Mann, dass etwas nicht stimmte, sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und rannte zur Hausapotheke. Schweiß stand auf seiner Stirn, als er mir kurz darauf ein Asthmaspray in die Hand drückte. Ich saugte gierig einige Stöße ein. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich endlich wieder Luft.
   „Was ist passiert? Was hast du denn gemacht?“
   „Ich weiß nicht … ich, ich …“, hauchte ich mühsam und weinte. Was sollte ich jetzt tun? Wieder hinlegen – niemals! Sitzen bleiben war auch nicht die Lösung, zumal es im Schlafzimmer zu kühl war. Mein lieber Ronny, der zunächst sprachlos neben mir stand, umarmte mich ganz sachte, als wäre ich aus Glas und führte mich dann ganz langsam zu meinem Sessel ins Wohnzimmer. Sehr dankbar ließ ich mich hinein gleiten. Mein Mann wollte an meiner Seite bleiben, immer wieder sah er mich ängstlich an. Ich beruhigte mich allmählich und holte schön gleichmäßig Luft. Erst jetzt ging Ronny in die Küche und bereitete unser Frühstück, was er sonst nie gemacht hatte. Von diesem Moment an ging alles sehr schnell bergab. Ich nahm vorsichtig einen kleinen Schluck Kaffee und stellte die Tasse zurück auf den Tisch. Die Marmelade, die Wurst und selbst das Brot bereitete mir schon beim Anblick Übelkeit. Starr sah ich durch das Fenster, welches direkt vor mir war, und es erschien mir als würde ich schon zum Himmel schweben.
   „Etwas solltest du aber schon essen“, meinte Ronny und griff nach dem Brotkorb.
   „Ich kann nicht!“
Diese drei Worte hörte mein Mann eine lange Zeit von mir. Mein Körper wurde in kurzer Zeit zu einem Hautüberzogenem Skelett. Erstickungsanfälle traten in unregelmäßigen Abständen auf, Ärzte kamen und gingen in unserer Wohnung ein und aus. Überall schraubte Ronny Haken an die Decke, um den Tropf zu befestigen, der regelmäßig ausgetauscht wurde.
Ich war zu einem schweren Pflegefall geworden.
Jetzt verstand ich, wie sich Menschen fühlten, die um jede Kleinigkeit bitten mussten.
Jetzt verstand ich auch, warum manche ältere Leute sich festhalten mussten beim Laufen, oder wenn sie von Schwestern geführt in gebückter Haltung durch Krankenhausgänge schlurften. Ja wirklich, ich hatte es begriffen.
Als ich mit Blaurotlicht und Sondersignal in das einzige Lungenkrankenhaus des Landes gebracht wurde, glaubte ich nicht daran in einem solchen Gebäude angekommen zu sein. Mein Mann saß im Krankenwagen neben mir, aber in der Notaufnahme wurde er mir einfach weggenommen. Eine Schwester schob ihn durch irgendeine Tür hinaus und ich saß mutterseelenallein in einem Krankenhaus, weit weg von zu Hause. Ich konnte es nicht glauben, in solch einem Gebäude zu sein, aber vielleicht lag es ja auch an meinem Zustand. Nachdem sie mich dort reichlich gequält hatten, schoben sie mich auf einem unglaublich klapprigen Gestell durch schmale Gänge, die aus schmutzig grauen Betonwänden bestanden. Es gab auch Abzweigungen die lediglich durch eine schwache Glühbirne erhellt wurden – ich fühlte mich wie auf dem Weg zur Leichenhalle. Aber plötzlich schwenkten wir um eine Ecke in einen offenen Säulengang, frische Luft und Sonne strömten herein. Unglauben musste in meinem Gesicht gestanden haben, aber darum kümmerte sich niemand. Nachdem dieses Klapperding eine Schräge hinauf geschoben wurden war, fuhren wir an Zimmern ohne Türen vorbei, wo ich nun tatsächlich Betten sehen konnte. Die Decken waren ungewöhnlich hoch und an den Wänden waren weder Bilder noch sonstige Verschönerungen. Jetzt brachte man mich wohl zur Folterkammer, denn hier fühlte ich mich wie in einer alten Burg. Allerdings passten laute Musik und Geschrei nicht zu diesem Bild, aber schließlich wurde ich in ein Zimmer gerollt, wo ein Bett und Ronny schon auf mich warteten. In diesem Raum waren sieben Betten und ein brüllender Fernseher, der Tag und Nacht lief. Nun wurde ich mit meiner normalen Kleidung in mein Bett gehievt, an Sauerstoff und einige Tropfe angeschlossen. Schlafanzug oder Nachthemd gab es hier nicht, auch kein Essen oder Trinken, darum musste sich jetzt Ronny kümmern. Schlafen konnte er auf dem Fußboden. Am nächsten Tag besorgte er sich eine Liege, denn nur so konnte er durchhalten. Er kümmerte sich liebevoll um mich und auch eine Schwester holte er, falls ich Probleme hatte. Es waren schlimme Tage und Nächte für uns beide, aber meine Lunge hatten sie wieder etwas stabilisiert. Nach etwa zwei Wochen wollte ich nach Hause, ich brauchte endlich Ruhe.
Den Ärzten gefiel das nicht so gut und sie sahen mich an, als wäre ich soeben gestorben. Aber den Gefallen hatte ich ihnen nicht getan.
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Mara
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Beiträge: 141
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Beitrag19.04.2016 20:26

von Mara
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Hallo,
mir hat schon dein erster Text gut gefallen, die überarbeitete Version ist besser aber ich glaube du kannst noch mehr aus deiner Erzählung herausholen. Vorweg: Mich hat stark irritiert, dass der Mann auf dem Fussboden schlafen musste. Aus einem der anderen Posts habe ich dann erfahren, dass die Erzählung in Paraguay spielt - und offenbar die Protagonisten keine Einheimischen sind. Aus dem Text erschließt sich der Ort der Erzählung für mich nicht.
Ich glaube, wenn du den Text noch etwas verknappst, würde er noch intensiver werden. Hier ein paar Anregungen:

Ein stummer Schrei
Vieles konnte ich in meinem bisherigen Dasein nicht begreifen, aber als ich entsetzt meinen Mund aufriss und vergeblich nach Luft schnappte, änderte sich für mich das Leben.
Diese Krankheit kam nicht etwa leise oder langsam angeschlichen, sondern sie überfiel mich von jetzt auf sofort. Sicher gab es kleine Anzeichen, zu starkes Schnaufen beim Wandern, zum Beispiel. Statt „zum Beispiel“ würde ich hier noch ein zweites Anzeichen aufführen. Aber an jenem Tag schwang ich meine Beine aus dem Bett …, und in dem Moment versagte meine Lunge. Angst stieg in mir hoch, oder vielleicht auch Entsetzen, auf jeden Fall glaubte ich, mein Leben wäre vorbei. „Ich glaubte mein Leben wäre vorbei.“ ist ausreichend glaube ich. Den Mittelteil würde ich weglassen. Zum Glück bemerkte mein Mann, dass etwas nicht stimmte, sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und rannte zur Hausapotheke. Schweiß stand auf seiner Stirn, als er mir kurz darauf ein Asthmaspray in die Hand drückte. Asthmaspray in der Hausapotheke finde ich auch ungewöhnlich. Ich saugte gierig einige Stöße ein. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich endlich wieder Luft.
   „Was ist passiert? Was hast du denn gemacht?“
   „Ich weiß nicht … ich, ich …“, hauchte ich mühsam und weinte. Was sollte ich jetzt tun? Wieder hinlegen – niemals! Sitzen bleiben war auch nicht die Lösung, zumal es im Schlafzimmer zu kühl war. Mein lieber Ronny, der zunächst sprachlos neben mir stand, umarmte mich ganz Ein Füllwort, das entfallen kann. sachte, als wäre ich aus Glas und führte mich dann ganz langsam zu meinem Sessel ins Wohnzimmer. Sehr dankbar ließ ich mich hinein gleiten. Mein Mann wollte an meiner Seite bleiben, immer wieder sah er mich ängstlich an. Besser, da kürzer und prägnanter würde ich finden: Mein Mann blieb an meiner Seite. ODER: Ängstlich blieb mein Mann an meiner Seite. Wobei du für „ängstlich“ vielleicht noch ein treffenderes Wort findest. Ich beruhigte mich allmählich und holte schön gleichmäßig Luft. Erst jetzt ging Ronny in die Küche und bereitete unser Frühstück, was er sonst nie noch nie  gemacht hatte. Von diesem Moment an ging alles sehr schnell bergab. Diesen Satz verstehe ich überhaupt nicht. Ich würde ihn ersatzlos streichen. Ich nahm vorsichtig einen kleinen Schluck Kaffee und stellte die Tasse zurück auf den Tisch. Die Marmelade, die Wurst und selbst das Brot bereitete mir schon beim Anblick Übelkeit. Starr sah ich durch das Fenster, welches direkt vor mir war,  und es erschien mir als würde ich schon zum Himmel schweben.
   „Etwas solltest du aber schon essen“, meinte Ronny und griff nach dem Brotkorb. Ich kann nicht genau benennen was, aber irgendetwas stört mich an der direkten Rede.
   „Ich kann nicht!“
Diese drei Worte hörte mein Mann eine lange Zeit von mir. Mein Körper wurde in kurzer Zeit zu einem hautüberzogenem Skelett. Erstickungsanfälle traten in unregelmäßigen Abständen auf, Ärzte kamen und gingen in unserer Wohnung ein und aus. Überall schraubte Ronny Ronny schraubte Haken an die Decke, um den Tropf zu befestigen, der regelmäßig ausgetauscht wurde.
Ich war zu einem schweren Pflegefall geworden.
Jetzt verstand ich, wie sich Menschen fühlten, die um jede Kleinigkeit bitten mussten.
Jetzt verstand ich auch, warum manche ältere Leute sich festhalten mussten beim Laufen, oder wenn sie von Schwestern geführt in gebückter Haltung durch Krankenhausgänge schlurften. Ja wirklich, ich hatte es begriffen.
Als ich mit Blaurotlicht und Sondersignal in das einzige Lungenkrankenhaus des Landes gebracht wurde, glaubte ich nicht daran in einem solchen Gebäude angekommen zu sein. Mein Mann saß im Krankenwagen neben mir, aber in der Notaufnahme wurde er mir einfach weggenommen. Eine Schwester schob ihn durch irgendeine Tür hinaus und ich saß mutterseelenallein in einem Krankenhaus, weit weg von zu Hause. Ich konnte es nicht glauben, in solch einem Gebäude zu sein, Du schreibst zwei Mal, dass die Protagonistin nicht glaubt in so einem Gebäude zu sein: Im ersten Satz des Absatzes und in diesem Satz. Einmal würde ich es streichen. aber vielleicht lag es ja auch an meinem Zustand. Nachdem sie mich dort reichlich gequält hatten, schoben sie mich auf einem unglaublich klapprigen Gestell durch schmale Gänge, die aus schmutzig grauen Betonwänden bestanden. Es gab auch Abzweigungen die lediglich durch eine schwache Glühbirne erhellt wurden – ich fühlte mich wie auf dem Weg zur Leichenhalle. Aber plötzlich schwenkten wir um eine Ecke in einen offenen Säulengang, frische Luft und Sonne strömten herein. Unglauben musste in meinem Gesicht gestanden haben, aber darum kümmerte sich niemand. Nachdem dieses Klapperding eine Schräge hinauf geschoben wurden war, fuhren wir an Zimmern ohne Türen vorbei, wo ich nun tatsächlich Betten sehen konnte. Diesen Teil würde ich weglassen oder vorher wo erwähnen, dass Patienten auf dem Boden lagen. Die Decken waren ungewöhnlich hoch und an den Wänden waren weder Bilder noch sonstige Verschönerungen. Jetzt brachte man mich wohl zur Folterkammer, denn hier fühlte ich mich wie in einer alten Burg. Allerdings passten laute Musik und Geschrei nicht zu diesem Bild, aber schließlich wurde ich in ein Zimmer gerollt, wo ein Bett und Ronny schon auf mich warteten. In diesem Raum waren sieben Betten und ein brüllender Fernseher, der Tag und Nacht lief. Nun wurde ich mit meiner normalen Kleidung Diese Info geht aus dem nächsten Satz hervor, wäre also doppelt. in mein Bett gehievt, an Sauerstoff und einige Tropfe angeschlossen. Schlafanzug oder Nachthemd gab es hier nicht, auch kein Essen oder Trinken, darum musste sich jetzt Ronny kümmern. Schlafen konnte musste er auf dem Fußboden. Am nächsten Tag besorgte er sich eine Liege, denn nur so konnte er durchhalten. Er kümmerte sich liebevoll um mich und auch eine Schwester holte er, falls ich Probleme hatte. Es waren schlimme Tage und Nächte für uns beide, aber meine Lunge hatten sie wieder etwas stabilisiert. Nach etwa zwei Wochen wollte ich nach Hause, ich brauchte endlich Ruhe.
Den Ärzten gefiel das nicht so gut und sie sahen mich an, als wäre ich soeben gestorben. Aber den Gefallen hatte ich ihnen nicht getan.
Ich würde den vorletzten Satz noch zum vorigen Absatz hinzufügen, und den letzten Satz alleine in einem eigenen Absatz stehen lassen, um ihm mehr Gewicht zu verleihen. Das „aber“ würde ich weglassen.

Liebe Grüße!
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Mara
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Beiträge: 141
Wohnort: Linz/Donau


Beitrag19.04.2016 20:34

von Mara
Antworten mit Zitat

... noch ein kleiner Nachtrag zum Ende:

Es waren schlimme Tage und Nächte für uns beide, aber meine Lunge hatten sie wieder etwas stabilisiert. Nach etwa zwei Wochen wollte ich nach Hause, ich brauchte endlich Ruhe. Den Ärzten gefiel das nicht so gut und sie sahen mich an, als wäre ich soeben gestorben.
Aber den Gefallen hatte Den Gefallen habe ich ihnen nicht getan.

Mich stört die Vergangenheitsform des letzten Satzes. Ich würde ihn in der Gegenwart schreiben. Die Erzählerin hat das alles erlebt und überlebt und darum kann sie mir das jetzt erzählen. Das Präsens würde das in meinen Augen verdeutlichen. Für mich würde der Satz so noch stärker wirken.
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Alter: 75
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Wohnort: paragauy


Beitrag19.04.2016 23:31
Mara
von omchen
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Hallo Mara

ganz herzlichen Dank für deine Mühe und du hast recht, dass ich noch Füllwörter dazwischen habe. Den letzten Satz habe ich in der ursprünglichen Erzählen fast genauso stehen, wie du es mir vorschlägst. Auf anraten von Aneurysm habe ich ihn geändert Rolling Eyes  
Ich hätte sicher schreiben sollen, das die Geschichte sich so in Paraguay abgespielt hat. Natürlich habe ich sie einkürzen müssen wodurch es schwierig war sie in allen Einzelheiten zu erzählen.
Der Mann musste auf dem Fußboden schlafen, weil er nicht der Kranke, sondern der "Pfleger" war. Das Krankenhaus stellt ein Bett und die ärztliche Versorgung kostenlos für den Patienten, aber alles andere müssen Verwandte für den Kranken tun. Übrigens ist das Krankenhaus in der Hauptstadt Asuncion.
Nochmals danke fürs Lesen und deine Vorschläge.
Hast du auch schon etwas eingestellt? Würde ich gerne lesen.
liebe Grüße omchn
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Mara
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 141
Wohnort: Linz/Donau


Beitrag20.04.2016 13:23

von Mara
Antworten mit Zitat

Ich bin gerade vor Scham im Erdboden versunken und krabble gerade wieder langsam an die Oberfläche:

Den Gefallen habe ich ihnen nicht getan.
Das ist natürlich Vergangenheit (Perfekt) und nicht Gegenwart, wie ich behauptet habe! Embarassed

Den Gefallen hatte ich ihnen nicht getan.
Die Zeitform passt nicht, weil es Vorvergangenheit (Plusquamperfekt) ist und die Erzählung in der Mitvergangenheit (Imperfekt) verfasst ist.

Den Gefallen tat ich ihnen nicht.
Was Aneurysm gemeint hat, ist natürlich korrekt: Da der Text im Imperfekt verfasst ist, macht das auch für den letzten Satz Sinn.

Vom Gefühl her würde mir Perfekt am besten gefallen. Aber du siehst: Bei einigen Dingen herrscht weitgehende Einigkeit (z. B. Füllwörter weglassen), bei anderen kommt es auf die persönlichen Vorlieben an. Jeder liest den Text anders, jeder empfindet etwas anderes als passend und du als Autorin musst entscheiden, wie es geschrieben stehen soll! Smile

PS: Nein, ich habe noch keinen Text eingestellt. Aber: Coming soon ...
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag20.04.2016 14:11

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Hallo omchen,


[ und klar, im Folgenden nur meine Meinung ]

... habe nur die originale Einstellung gelesen   habe mich echt durch den Text gequält, weil: sehe ich einzig oberflächlich erzählte allerwelts_Klischees über ...

irgendwie ne Asthma Erkrankung,
röchel röchel ...
ein Tropf darf nicht fehlen,

dann eine übliche klischee'eske Todes_fantasie:
omchen hat Folgendes geschrieben:

Starr sah ich durch das Fenster, welches direkt vor mir war und es erschien mir als würde ich schon zum Himmel schweben.
.


dann die big allerwelts_Erkenntnis:
omchen hat Folgendes geschrieben:

Jetzt verstand ich, wie sich Menschen fühlten, die um jede Kleinigkeit bitten mussten.
Jetzt verstand ich auch, warum manche ältere Leute sich festhalten mussten beim Laufen, oder wenn sie von Schwestern geführt in gebückter Haltung durch Krankenhausgänge schlurften. Ja wirklich, ich hatte es begriffen.
.


... mal ehrlich: was hat denn Prota hier nun tatsählich begriffen ?? wird doch nix drüber gesagt.

dann: ... es darf natürlich nicht das Krankenhaus als Ungetüm fehlen  / mMn auch so eine Floskelei, wie unmenschlich doch ein Krankenhaus ist ???

und am Ende wieder zu Hause.

Mir erzählt der Text einzig allerwelts_Gedöhns bzgl 'krank sein' ... in einer absolut unspannenden Schreibe, nirgends bin ich echt in die Problematik von Prota hin_emotionalisiert worden; irgendwie ne pure Aufzählung von 'krank sein' surroundings  / habe ich irgendwie ähnlich, derart schon tausendmal genau so gehört [ gelesen ].


... und wie ich schon sagte, ist ja nur meine persönliche Meinung Wink ... hat mich ergo dein Text wirklich nicht mit(rein)_genommen. Ich hatte permanent das lese_Gefühl, einzig etwas additiv aufgezählt / abgespult zu bekommen, als wär Prota im Text nicht der Hauptprotagonist ... irgendwioe so ein seitliches außen_guck_Auge ohne echte Lust.


omchen, ... sei mir nicht bös ob meiner Sichtweise [ hab's halt so empfunden Wink  Gruß Stimmgabel ...

----------------------------

Nachtrag: der Titel "Ein stummer Schrei" erweckt eine lese_Erwartung, die vom Projekt sicher keine einfache Umsetzung darstellt  / aber gerade deswegen braucht's im Text auch tatsächlich das Aufblättern der inneren Seele des Protas ... wiedergegebene innere Spuren, die Prota durchlebt ... / dachte sofort im Auge deines Titels an das Bild "Der Schrei ... " von

Edvard Munch; und hierin z.B. empfinde ich jenen Ausdruck tatsächlich, mit dem Touch des stummen Schreiens ...



-


_________________
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Aranka
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A
Beitrag20.04.2016 15:24

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Omchen,

hier wird ein Ausschnitt sehr privaten Lebens (Krankheit und Angst und alles, was sich darum angesiedelt hat) eins zu eins "nacherzählt und aufgezählt". Das ist aber noch lange keine Erzählung.

Es ist ein Text, der für den Schreiber von großer Wichtigkeit ist und wahrscheinlich auch deshalb so haarklein aufgezeichnet werden will: ein Text, der in ein privates Tagebuch gehört.

Die Begebenheit und die gemachten Erfahrungen könnten durchaus Anlass, Auslöser und auch Hintergrund einer Erzählung werden. Dazu gehörte dann aber auch der Mut, die Wirklichkeit in der "Geschichte" herauszufiltern, sie zu finden und auch ein Stück weit zu erfinden.

Da man jedoch Schreiben durch Schreiben lernt, haben Tagebuchtexte, auch ganz private durchaus ihren Sinn und Wert (auch rein auf das Schreiben hin betrachtet). Aber ob sie in einem öffentlichen Forum gut aufgehoben sind?

Über diesen Text als Text lässt sich aus meiner Sicht nicht diskutieren.

Schreibe einfach weiter und versuche dich vielleicht einmal mutig von der "1 zu 1 - Schreibe" zu entfernen.


_________________
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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag20.04.2016 16:14
Re: Überarbeitung
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Ich muss mich Stimmgabel und Aranka anschließen.
Ich verstehe rein logisch, dass hier wohl ein traumatisches Erlebnis geschildert wird, aber eine wirkliche Nähe zur Gefühlswelt der Prota wird nicht hergestellt - dazu fehlt es
Zitat:
in dem Moment versagte meine Lunge. Angst stieg in mir hoch, oder vielleicht auch Entsetzen, auf jeden Fall glaubte ich, mein Leben wäre vorbei.

an Intensität, an Drama, an Metaphern, die mir das Unbegreifliche begreiflich zu machen suchen. So lieblos formuliert funktioniert das nicht, zumal auch noch durch "vielleicht" und "auf jeden Fall" (= ist ja auch egal, mir fällt halt nichts Passendes ein - Angst, Entsetzen, Leben vorbei reicht doch wohl?) relativiert.

Stilistisch hätte ich nicht nur den Nacherzählungsstil zu kritisieren, mir scheinen manche Sätze auch keinen Sinn zu ergeben, insbesondere die Gegenüberstellungen mit "aber".
Gleich der erste Satz:
omchen hat Folgendes geschrieben:

Vieles konnte ich in meinem bisherigen Dasein nicht begreifen, aber als ich entsetzt meinen Mund aufriss und vergeblich nach Luft schnappte, änderte sich für mich das Leben.

Nichtbegreifen des Daseins vs. (von außen aufgezwungene) Änderung des Lebens?
Btw: Was spielt es für die Geschichte für eine Rolle, was die Prota bis jetzt vom Leben begriffen hat?

Zitat:
Die Marmelade, die Wurst und selbst das Brot bereitete mir schon beim Anblick Übelkeit. Starr sah ich durch das Fenster, welches direkt vor mir war, und es erschien mir als würde ich schon zum Himmel schweben.

Ist direkt vor ihr nicht der Frühstückstisch? Und welche Rolle spielt es, ob sie frontal oder seitlich durch das Fenster schaut?
 
Zitat:
Als ich mit Blaurotlicht und Sondersignal in das einzige Lungenkrankenhaus des Landes gebracht wurde, glaubte ich nicht daran in einem solchen Gebäude angekommen zu sein. Mein Mann saß im Krankenwagen neben mir, aber in der Notaufnahme wurde er mir einfach weggenommen. Eine Schwester schob ihn durch irgendeine Tür hinaus und ich saß mutterseelenallein in einem Krankenhaus, weit weg von zu Hause. Ich konnte es nicht glauben, in solch einem Gebäude zu sein, aber vielleicht lag es ja auch an meinem Zustand.

Wieder das "aber", wieder "vielleicht":
Was soll das sagen? Was lag an ihrem Zustand (dass sie es nicht glauben konnte? - dass sie im Krankenhaus ist, liegt ganz sicher an ihrem Zustand), wieso "ja auch", und warum glaubt man nicht, in ein Krankenhaus zu kommen, wenn man dermaßen krank ist? Warum wird das gleich zweimal erwähnt? Und was für ein "solches Gebäude" - sind Begriffe wie Krankenhaus, Klinik, Klinikum, Hospital irgendwie unanständig? Ist der Mann ein Gegenstand, den man ihr "einfach wegnehmen" kann? Und warum sollte man das tun ... usw. usf.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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omchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 75
Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag20.04.2016 18:33
Antwort
von omchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Stimmgabel, Aranka und Nebenfluss

ich danke euch für eure Mühe, die ihr mit mir hattet. Ich gebe euch auch in einigen Dingen recht. Als ich dieses Krankenhaus gesehen habe, war ich schockiert. Eine Bekannte von mir, die ich dort besucht habe, hat mir über ihre Krankheit berichtet. Sicher hätte ich es besser umschreiben und zu einer Geschichte werden zu lassen. Es war mein erstes "Werk" und ich wusste nicht wie viel kann ich einstellen? Crying or Very sad
Ich werde mir Mühe geben mich zu verbessern. Rom ist schließlich auch nicht an einem Tag entstanden. Oder?

Liebe Grüße

omchen
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