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Infantilist Gänsefüßchen
Alter: 24 Beiträge: 23
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13.04.2016 14:58 Letzte Worte von Infantilist
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Letzte Worte
Gib dir nicht die Schuld
Niemand hat mich verletzt
Niemand kann mich retten
In mir hat sich eine Wut breit gemacht
Jeden Tag
Jeden Tag verliere ich einen
Eine Woche
Einen Monat
Ein Jahr
Ein Leben
Die Erinnerungen lösen sich auf
Gesichter und Geschichten verschwinden
Heute weiß nicht mehr
Wo ich gewesen bin
Was ich gegessen habe
Mit wem ich gesprochen habe
Am Anfang war da noch Trauer
Die Zeit hört nie auf zu laufen
Alles wird genussfrei schnell
Und keiner wird gezwungen
Dann aber kam zur Trauer eine Wut
Weil ich kaum weiß wie es mal anders war
Wie soll man weitermachen wenn es kein vor mehr gibt?
Ich schaue mich um und merke
Es geht auch anderen wie mir
Die Trauer löst sich auf
Doch die Wut bleibt
Und ist in aller Stille
Außer Kontrolle geraten
Jetzt ist ihr Tosen das Einzige
Was wir noch hören
Ich will diese Wut nicht fühlen
Weitere Werke von Infantilist:
_________________ Friedvolle Grüße
Infantilist |
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Quadratschädel Leseratte
Q Alter: 70 Beiträge: 159 Wohnort: Berlin-Ost
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Q 13.04.2016 15:48
von Quadratschädel
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Hallo Infantilist
da ist ja einer mächtig wütend. Nur verstehe ich als Leserin nicht, warum. Das würde ich aber gerne wissen.
Ein Tipp: Lies mal nach dem Schreiben deinen noch mal auf Vollständigkeit durch.
Quadratschädel
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Infantilist Gänsefüßchen
Alter: 24 Beiträge: 23
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13.04.2016 18:05
von Infantilist
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Hallo Quadratschädel,
ich habe versucht die Wut zur Beschreibung der Zeitlichkeit und Vergänglichkeit, zu instrumentalisieren. Ob mir das gelungen ist, kann ich nicht beurteilen. Das lyrische Ich, so wie ich es mir vorgestellt habe, ist ein Junge, welcher feststellt, dass die Zeit das Vergänglichste der Welt ist und die Zeit nie aufhört zu laufen.
_________________ Friedvolle Grüße
Infantilist |
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Quadratschädel Leseratte
Q Alter: 70 Beiträge: 159 Wohnort: Berlin-Ost
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Q 13.04.2016 18:30
von Quadratschädel
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Hallo Infantilist
ja, da hast du Recht, die Lebensuhr tickt und tickt, und man kann sie nicht anhalten, das ist das Wesen der Zeit. Darüber ärgere ich mich eigentlich aber nicht, jedenfalls bin ich da sehr tolerant, ich ärgere mich zum Beispiel nur, wenn ich mir im Fernsehen einen schlechten Film angesehen habe oder ein schlechtes Buch gelesen und nun feststelle, dass das vertane Lebenszeit war. Ja, die verplemperte Zeit - da kann ich mir Ärger wirklich gut vorstellen. Aber allein deshalb wütend sein, weil sie vergeht - findest du das nicht ein bisschen heftig?
Quadratschädel
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Infantilist Gänsefüßchen
Alter: 24 Beiträge: 23
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13.04.2016 19:25
von Infantilist
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Hallo Quadratschädel,
ich denke das die Wut, die das lyrische Ich fühlt, eine Melange aus Angst vor der Zukunft, Hass auf die Schnelllebigkeit (verursacht von der Globalisierung/Modernisierung) und, ganz banal, Langweiligkeit ist. Berücksichtigt man diese Faktoren, warten die Gedanken und sobald man über etwas nachgedacht hat und es verinnerlicht, intensivieren Gefühle und potenzielle Handlungen(z.B. Suizid).
_________________ Friedvolle Grüße
Infantilist |
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