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Gast
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13.04.2016 16:01
von Gast
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Zitat: | E-Literatur: Sprache vor Plot
U-Literatur: Plot vor Sprache |
Und der schwere Spagat ist dann: Plot und Sprache. Gibt's solche Bücher überhaupt. Liegt wahrscheinlich eher im Auge des Betrachters, hm?
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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13.04.2016 16:17
von nothingisreal
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Ashcloud hat Folgendes geschrieben: |
Und der schwere Spagat ist dann: Plot und Sprache. Gibt's solche Bücher überhaupt. Liegt wahrscheinlich eher im Auge des Betrachters, hm? |
Ich denke, absolut alles liegt im Auge des Betrachters.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Gast
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13.04.2016 16:23
von Gast
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Zitat: | Ich denke, absolut alles liegt im Auge des Betrachters. |
Vor meinem inneren Auge erscheint nun jemand, der mir FSoG als E-Literatur verkaufen will. Danke!
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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13.04.2016 16:24
von nothingisreal
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Ashcloud hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich denke, absolut alles liegt im Auge des Betrachters. |
Vor meinem inneren Auge erscheint nun jemand, der mir FSoG als E-Literatur verkaufen will. Danke! |
Ich bin mir sicher, irgendwo dadraußen gibt es jemanden, der davon absolut überzeugt ist.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Miukumauku Wortedrechsler
M Alter: 34 Beiträge: 74 Wohnort: Bayern
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M 13.04.2016 16:36
von Miukumauku
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Ich glaube grundsätzlich, dass die Grauzone hier bei weitem den größten Teil einnimmt.
Und es ist falsch, dass über U-Literatur keine Abschlussarbeiten (auch Promotionsgrade!) geschrieben oder darüber nicht geforscht wird. Alleine für Harry Potter finde ich durch 2 Sekunden Googeln bereits einen aktuellen Forschungsstand.
Das Gleiche wird sicherlich bei Herr der Ringe oder Game of Thrones oderoderoder zu finden sein.
Klar wird in den Grundlagen eines Literaturstudiums Nathan der Weise oder sonstige Klassiker behandelt, aber die spätere Forschung macht viel, viel mehr aus.
Und Analysen kann man nicht nur zur sprachlichen Ebene durchführen. Wobei ich auch hier glaube, dass man da viel "U-Literatur" ebenfalls untersuchen, wenn man die richtige These aufstellt.
Wenn man selbst unfassbar viel Wert darauf legt, dass man nur E-Literatur liest und schreibt, dann soll man das tun. Fällt man dann tot vom Stuhl, wenn ein Werk plötzlich nicht genug E ist? Ich hoffe nicht.
Meine Liebe zur Literatur ist sowohl durch U und durch E entstanden, "beides" (und ich kannte diese Begriffe nicht, bevor ich mich hier im Forum angemeldet habe, ich Banause) hat mich erschüttert, zum Lachen gebracht, zum Nachdenken und auch bei "beidem" war für mich richtiger Rotz dabei.
_________________ Bleistift, Papier und Bücher sind das Schießpulver des Geistes.
Neil Postman |
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Aneurysm Eselsohr
Beiträge: 462
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13.04.2016 16:38
von Aneurysm
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Zitat: |
ich frage dich mal ganz direkt: Hältst du dich für einen besseren Autor, weil du E-Literatur schreibst?
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Nein, ganz und gar nicht! Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass das E-Literatur ist, was ich schreibe. Ich lese (fast) keine U-Literatur (von mir aus müsste es also keine U-Literatur geben). Das ist aber auch schon alles.
Das was wir hier machen im Forum ist für mich unabhängig von U und E. |
Offensichtlich kann man das - zumindest hast du es in diesem "Was zeichnet eure Texte aus?"-Thread selbst geschrieben
Freut mich jedenfalls, dass du so unvoreingenommen an die Textarbeit im DSFo gehst.
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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13.04.2016 17:14
von agu
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Hurra, ein Wespennest.
Jetzt muss ich mich mal selbst zitieren:
agu hat Folgendes geschrieben: | Deshalb schlagen sich U und E Vertreter auch gern die Köpfe ein, mit immer den gleichen Klischees. |
Irgendwie wusste ich es vorher, schon als ich den Titel des Threads las ... bei diesem Thema muss man nur langsam von 21 rückwärts zählen, und der heilige Krieg bricht los
Es mag schon sein, dass die U und E Klassifizierung rein wissenschaftlich betrachtet wertungsfrei gemeint ist, das heißt aber nicht, dass sie so auch gelebt wird.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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13.04.2016 17:18
von nothingisreal
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agu hat Folgendes geschrieben: |
Irgendwie wusste ich es vorher, schon als ich den Titel des Threads las ... bei diesem Thema muss man nur langsam von 21 rückwärts zählen, und der heilige Krieg bricht los
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Mir ging es genauso.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2934 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
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13.04.2016 17:26
von Klemens_Fitte
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agu hat Folgendes geschrieben: | Hurra, ein Wespennest.
Jetzt muss ich mich mal selbst zitieren:
agu hat Folgendes geschrieben: | Deshalb schlagen sich U und E Vertreter auch gern die Köpfe ein, mit immer den gleichen Klischees. |
Irgendwie wusste ich es vorher, schon als ich den Titel des Threads las ... bei diesem Thema muss man nur langsam von 21 rückwärts zählen, und der heilige Krieg bricht los |
Wo siehst du hier den heiligen Krieg losgebrochen? Und wer führt ihn? Und gegen wen?
tendernessandglory hat Folgendes geschrieben: | Die Unterteilung ist ein veraltetes Paradigma aus der deutschen Literaturwissenschaft und Literaturkritik. Im angelsächsischen Raum gibt es diese Unterteilung nicht, und zum Glück schließt sich die Lücke auch im deutschsprachigen Raum.
Cross the border, close the gap - wie Leslie Fiedler schon in den 60er Jahren forderte. Diskussionen, was unterhaltend und was ernsthaft ist, finde ich persönlich ein bisschen retro. Selbst im Feuilleton der FAZ wird inzwischen auch die sog. "leichtere" Kost rezensiert. |
Gerling hat Folgendes geschrieben: | Danke Agu für die ausführliche Beschreibung, die wohl den Kern trifft.
Ich habe übrigens den Eindruck gewonnen, dass es überwiegend Autoren sind, die auf diesen Unterschieden herumreiten.
Dem "normalen" Leser wird es schnuppe sein. |
Babella hat Folgendes geschrieben: |
Und ja, die Übergänge sind fließend, es gibt gelungene Mischungen und Unentscheidbarkeiten. Aber nur weil es zwischen schwarz und weiß so viel grau gibt, dass man sich manchmal nicht entscheiden kann, heißt es ja nicht, dass es schwarz und weiß nicht gibt. |
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben: | Eine Unterscheidung zwischen U und E ist wenig zielführend und schürt lediglich Ressentiments von beiden Seiten. |
lupus hat Folgendes geschrieben: | zunächst sind U und E rein deskriptive Begriffe, die ein Literarizitätskontinuum festlegen, und die Literaturwissenschaft versucht diese mit Kriterien zu unterlegen. Intuitiv scheint jedem klar zu sein, dass ein Unterschied bezüglich Literarizität besteht zwischen Joyce-Borges-Kehlmann-Leon(Donna)-Eva Rossmann. Worin nun dieser UNterschied liegt ist Gegenstand der Wissenschaft.
Die E-Gemeinde nun blickt keinesweg dünkelhaft auf die U-Gemeinde. Ein Köhlmeier würde sich nie lustig machen über die Rossmann oder über einen Wolf Haas, wohl wissend, dass hier Leute am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen und völlig andere Ziegruppen bedienen und zwar sehr gekonnt. |
Ynishii hat Folgendes geschrieben: | Die Frage, welche sich mir zum wiederholten Male stellt ist: Warum muss man hier in Deutschland (wie es in Österreich oder der Schweiz ist, weiß ich nicht), alles in kleine, enge Schubladen stopfen und sich hinterher darüber wundern, warum alles rausquillt.
Soweit ich es verstanden habe, gibt es derlei viele undeutbare Mischungen, dass eine Klassifikation im Einzelnen nur noch auf philosophischen Nuancen basiert.
Wieso kann man nicht einfach alle schreiben lassen und hinterher sagen: "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht"? Was ist so schwer daran, ein schriftliches Werk einfach zu genießen ohne es zwanghaft zu klassifizieren? |
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Ashcloud hat Folgendes geschrieben: |
Und der schwere Spagat ist dann: Plot und Sprache. Gibt's solche Bücher überhaupt. Liegt wahrscheinlich eher im Auge des Betrachters, hm? |
Ich denke, absolut alles liegt im Auge des Betrachters. |
Miukumauku hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube grundsätzlich, dass die Grauzone hier bei weitem den größten Teil einnimmt.
[…]
Meine Liebe zur Literatur ist sowohl durch U und durch E entstanden, "beides" (und ich kannte diese Begriffe nicht, bevor ich mich hier im Forum angemeldet habe, ich Banause) hat mich erschüttert, zum Lachen gebracht, zum Nachdenken und auch bei "beidem" war für mich richtiger Rotz dabei. |
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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13.04.2016 17:29
von nebenfluss
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Ganz abgekürzt könnte man sagen:
U wird um des Lesers willen geschrieben, will ihn unterhalten.
E wird um seiner selbst willen geschrieben, will etwas zeigen/aussagen.
In der Literaturwissenschaft wird oft in drei Kategorien unterteilt:
T (Trivial-Lit.), U (U-Lit.) und E (ernsthafte Lit.)
Brauchbare Zusammenfassung etwa hier:
T-Lit.
U-Lit.
E-Lit. ("Hochliteratur"/"Dichtung")
In die Kategorie T fällt dann von agus Übersicht ungefähr dieses aus dem U-Bereich:
agu hat Folgendes geschrieben: |
Früher wurde U-Literatur vor allem durch einen Negativ-Kriterien-Katalog definiert: Billige Effekthascherei durch Kitsch und Klischees, eindimensionale Figuren, schlichte Sprache, das Vermeiden der Auseinandersetzung mit politischen oder zeitgeschichtlichen Themen.
[...]
Der Klassiker und die reinste Essenz der U-Lit sind Heftchenromane. Formelhaft vorhersehbare Geschichten, bei denen nur die Kulissen ausgetauscht werden, Fast-Food für den Leser, der bei der Unterhaltung abschalten will und sich nicht mit überraschenden Wendungen oder anstrengendem Gedankengut belasten möchte. |
Die Grenzen legt wohl jeder Leser für sich fest (oder lässt es einfach).
Für mich ist T alles, was ich eben nicht mehr unterhaltsam finde, weil mich die stereotypen Protagonisten nicht interessieren, die Sprache so einfallslos ist, dass ich mir genauso gut das Miauen meines Katers anhören kann und die Handlung alle Spannung vermissen lässt, weil zu jedem Zeitpunkt klar ist, wie die Sache ausgeht (ausgehen muss). Zu lachen gibt es auch nichts, höchstens über die Flachheit des ganzen. T ist wie Dschungelcamp-Gucken, nur dass bei der ersten Folge schon verraten wird, wer König wird.
U lese ich ab einer gewissen Qualität durchaus gerne. Für originellen Humor, eine pfiffige Idee oder einen packenden Thriller bin ich zu haben.
U füllt dabei ein breites Spektrum, von seichtem U (z. B. Tommy Jaud) bis zu gehobenem U, wo ich z. B. "Eine Billion Dollar" von Andreas Eschbach oder "Der Schwarm" von Frank Schätzing verorten würde - also Romane, die sich zwar stilistisch des Thrillers (oder anderer Genres) bedienen, aber inhaltlich einer Fragestellung oder einem Thema nachgehen, das auch für E taugen würde. Überhaupt finde ich die Zuordnung Genre = U (oder T) zu pauschal, sieht man m. E. auch am Krimi. Die Kriminalromane von Dürrenmatt oder Fred Vargas? Für U zu philosophisch, aber darf ein Krimi E sein? Meiner Meinung nach schon.
Mit der Einführung einer "Ü"-Grauzone konnte ich mich leider in der Literaturwissenschaft bis jetzt nicht durchsetzen
Gerade für manche US-Autoren, die ich gerne lese - z. B. T. C. Boyle oder Matt Ruff - bräuchte man die. Soll wohl E sein, aber vielleicht in Teilen doch zu un-ernsthaft/trashig im Ansatz?
Dazu gibt es übrigens auch eine wababbel-Blogkolumne von Ex-dsfolerin debruma aus der Reihe "U, E, Kopfweh":
Zitat: | Und ist diese Unterteilung sinnvoll? |
Wie lupus sinngemäß schon schrieb: Es geht zunächst um die Theorie, die unterschiedliche Zelsetzungen des Schreibens und Erwartungshaltung des Rezipienten abbilden soll. Ich denke, jeder kann nachvollziehen, dass eine Erzählung von Franz Kafka oder Michel Houllebecq und eine von Nicholas Sparks oder Anna Todd da so gut wie nichts gemein haben.
Die Unterteilung ist so ungenügend und sinnvoll wie jede andere Unterteilung, etwa die von Romanen in Genres. Ob man sich daran orientiert oder nicht, muss jeder Leser (und Schreiber) für sich selbst entscheiden.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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13.04.2016 17:51
von agu
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: |
U wird um des Lesers willen geschrieben, will ihn unterhalten.
E wird um seiner selbst willen geschrieben, will etwas zeigen/aussagen.
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Finde ich als Kurzbeschreibung gut - ja, das trifft es recht genau.
Das Dreischichtmodell (T / U / E) ist ja nun auch schon ein paar Jahrzehnte alt ... ich habe gerade noch mal nachgeschaut, die Definition stammt von 1965. Seither hat sich auf dem Buchmarkt viel getan, und es ist nicht überraschend, dass eine scharfe Abgrenzung der Kategorien nicht mehr möglich ist. Sie ist aber auf jeden Fall genauer als nur E und U.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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13.04.2016 18:42
von Piratin
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Ashcloud hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | E-Literatur: Sprache vor Plot
U-Literatur: Plot vor Sprache |
Und der schwere Spagat ist dann: Plot und Sprache. Gibt's solche Bücher überhaupt. Liegt wahrscheinlich eher im Auge des Betrachters, hm? |
Gibt es und das ist dann der pure Genuss. Zum Beispiel Umberto Eco: Der Name der Rose / Focaultsches Pendel. (Beim Baudolino war es dann schon etwas anders und da trifft es nicht mehr so perfekt zusammen). Das sind die ersten, die mir dazu einfallen.
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
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13.04.2016 18:57
von preusse
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | Ganz abgekürzt könnte man sagen:
U wird um des Lesers willen geschrieben, will ihn unterhalten.
E wird um seiner selbst willen geschrieben, will etwas zeigen/aussagen.
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Ich will aber beides - unterhalten und etwas zeigen/aussagen.
Es gibt sogar Leute die behaupten, dass mir das gelingt.
Was nun?
Aber lasst's mal gut sein. Ich wusste wie agu, dass hier gleich der heilige Krieg losbricht.
Schreibe ich lieber an meinem weiter.
Aber was zum Geier ist FSoG?
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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13.04.2016 19:10
von agu
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Piratin hat Folgendes geschrieben: |
Gibt es und das ist dann der pure Genuss. Zum Beispiel Umberto Eco: Der Name der Rose / Focaultsches Pendel. (Beim Baudolino war es dann schon etwas anders und da trifft es nicht mehr so perfekt zusammen). |
Ja. Ja. Und Ja. Auch beim Friedhof in Prag hat es nicht mehr gepasst. Aber die beiden erstgenannten sind quasi ein perfektes Beispiel für diese Symbiose. Das Focaultsche Pendel war praktisch DAS Buch meiner frühen Studentenzeit . Ich bin bis heute nicht drüber weggekommen, dass er das nach dem Pendel so nicht mehr hingekriegt hat.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Aneurysm Eselsohr
Beiträge: 462
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13.04.2016 19:13
von Aneurysm
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preusse hat Folgendes geschrieben: | nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | Ganz abgekürzt könnte man sagen:
U wird um des Lesers willen geschrieben, will ihn unterhalten.
E wird um seiner selbst willen geschrieben, will etwas zeigen/aussagen.
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Ich will aber beides - unterhalten und etwas zeigen/aussagen.
Es gibt sogar Leute die behaupten, dass mir das gelingt.
Was nun?
Aber lasst's mal gut sein. Ich wusste wie agu, dass hier gleich der heilige Krieg losbricht.
Schreibe ich lieber an meinem weiter. |
Der Nächste, der von einem heiligen Krieg spricht. Sobald hier mal eine anständige Diskussion mit viel Beteiligung stattfindet, wird das Wort "Krieg" in den Mund genommen. Ich verstehe ja, dass das Forum eine Wohlfühlzone ist. Aber muss Meinungspluralität gleich herabgewürdigt werden?
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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13.04.2016 19:17
von agu
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Nur für den Fall, dass dem einen oder anderen die feine Ironie entgangen sein sollte, und weil ich mit dem heiligen Krieg angefangen habe:
Es handelt sich hierbei um das Stilmittel einer Hyperbel, also einer bildhaften, absichtlichen Übertreibung, geboren aus dem Amüsement, das wiederum aus einer gewissen Vorhersehbarkeit von Diskussionen geboren ward'.
Also kein Grund, sich gestresst zu fühlen
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Gast
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13.04.2016 19:21
von Gast
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Piratin hat Folgendes geschrieben: | Ashcloud hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | E-Literatur: Sprache vor Plot
U-Literatur: Plot vor Sprache |
Und der schwere Spagat ist dann: Plot und Sprache. Gibt's solche Bücher überhaupt. Liegt wahrscheinlich eher im Auge des Betrachters, hm? |
Gibt es und das ist dann der pure Genuss. Zum Beispiel Umberto Eco: Der Name der Rose / Focaultsches Pendel. (Beim Baudolino war es dann schon etwas anders und da trifft es nicht mehr so perfekt zusammen). Das sind die ersten, die mir dazu einfallen. |
Danke für den Tipp, habe mich sofort in den nächsten Bus geschwungen - ab zur Mayerschen. Hoffe, ich komme noch vor Ladenschluss an.
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Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2934 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
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13.04.2016 19:22
von Klemens_Fitte
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preusse hat Folgendes geschrieben: | Aber lasst's mal gut sein. Ich wusste wie agu, dass hier gleich der heilige Krieg losbricht. |
Vielleicht kannst du mir dann an agus Stelle meine Frage von vorhin beantworten?
agu hat Folgendes geschrieben: | Nur für den Fall, dass dem einen oder anderen die feine Ironie entgangen sein sollte, und weil ich mit dem heiligen Krieg angefangen habe:
Es handelt sich hierbei um das Stilmittel einer Hyperbel, also einer bildhaften, absichtlichen Übertreibung, geboren aus dem Amüsement, das wiederum aus einer gewissen Vorhersehbarkeit von Diskussionen geboren ward'. |
Nun, aber der Begriff 'Krieg' (ob als Hyperbel oder nicht) legt doch eine Auseinandersetzung bzw. Fronten nahe, ebenso deine Aussage:
agu hat Folgendes geschrieben: | Deshalb schlagen sich U und E Vertreter auch gern die Köpfe ein, mit immer den gleichen Klischees. |
Ich fühle mich keineswegs gestresst, ich wüsste nur gern, wo diese Auseinandersetzung zwischen zwei (implizierten) Lagern hier im Faden zu finden ist.
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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13.04.2016 19:24
von Babella
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Ich verstehe auch nicht, warum man sich darüber zanken muss??
Es gibt Fastfood und Dreisterneküche. Na und? Beide haben ihre Berechtigung. Was soll diese gewollte Gleichmacherei? Ob das jemand anders anders sieht, hängt vom Typ und sicher auch vom Alter ab (ich habe früher Hanni und Nanni gelesen und Marie Louise Fischer).
Ich schlage ein Buch auf und denke, gähn, da kommt die übliche Kost. Das ist wie ZDF-Krimi. Ganz nett, aber das hat man gleich vergessen, wenn man es nicht verschlafen hat.
Und dann fange ich eins an zu lesen und merke auf einmal: Oh. Endlich mal etwas, was den Namen Literatur verdient. Vielschichtig. Sprachlich virtuos. Mit "tiefen" Gedanken. Etwas, was hängenbleibt. Etwas, was ich auch nicht unbedingt in einem Rutsch lese, nämlich, weil es mich fordert.
Ich finde es einfach sonderbar, wenn man sich weigert, den Unterschied zu sehen. Also könne man nicht unterscheiden, ob man ein Fertiggericht isst oder etwas "Echtes".
Ob man nun E, U, T sagt oder was auch immer, darüber kann man sprechen. Aber dass es Unterschiede gibt, ist offensichtlich.
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Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2934 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
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13.04.2016 19:29
von Klemens_Fitte
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Babella hat Folgendes geschrieben: | Ich verstehe auch nicht, warum man sich darüber zanken muss??
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Es wurde sich doch gar nicht gezankt? wie sich anhand der Kommentare aus diesem Faden, die ich bereits zitiert habe, unschwer erkennen lässt. Wie man darauf kommen kann, hier würden sich Vertreter von E und U die Köpfe einschlagen (Übertreibung beiseite) ist mir völlig schleierhaft.
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
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Aneurysm Eselsohr
Beiträge: 462
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13.04.2016 19:37
von Aneurysm
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agu hat Folgendes geschrieben: | Nur für den Fall, dass dem einen oder anderen die feine Ironie entgangen sein sollte, und weil ich mit dem heiligen Krieg angefangen habe:
Es handelt sich hierbei um das Stilmittel einer Hyperbel, also einer bildhaften, absichtlichen Übertreibung, geboren aus dem Amüsement, das wiederum aus einer gewissen Vorhersehbarkeit von Diskussionen geboren ward'.
Also kein Grund, sich gestresst zu fühlen |
Ich bin noch nicht lange hier und habe noch nicht so viele heilige Kriege miterlebt. Mir ist der ironische Unterton nicht entgangen, dennoch halte ich den Begriff "Krieg" hier für unpassend. Mich würde es aber interessieren, wie die Diskussionen bis jetzt verlaufen sind. Jeder gegen jeden und BlueNote gegen alle?
So, das ist jetzt aber schon ziemlich ins Off-Topic abgedriftet. Meine zusammenfassende Meinung zum Thema: Es gibt Merkmale für E-, U- und T-Literatur. Heutzutage wird es aber immer schwerer, genaue Grenzen zu ziehen. Denn - wie preusse richtig gesagt hat - es wollen viele Schriftsteller sowohl unterhalten als auch eine Botschaft vermitteln. Aus diesem und weiteren Gründen empfiehlt es sich, Texte nicht genau zu kategorisieren und sie stattdessen einfach nur zu lesen.
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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13.04.2016 19:44
von Jack Burns
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Ich erkenne hier tatsächlich entgegengesetzte Meinungen. Aber nicht zwischen der Wertigkeit der Kategorien, sondern über deren Sinnhaftigkeit. Automatisch wird von manchen der Unterhaltungsliteratur fehlende Aussagen und anspruchsloser Stil unterstellt. Zugleich wird E-Literatur vom Grundsatz her ein höherer Qualitätsanspruch zugestanden. Der Unsinn dieser Einteilung wird darin deutlich, dass viele Autoren sich überhaupt nicht eindeutig in eine der Kategorien pressen lassen. Es dient allein dem Überlegenheitsgefühl des Lesers, wenn er stolz verlauten lassen kann, dass er gerade den Grass, Kehlmann oder Mann auf seinem Nachttisch stehen hat. So wird seit Jahrzehnten einfach ignoriert, dass in der SF bedeutende philosophische und moralische Fragen thematisiert werden. Das ist belächelte Genre-, Unterhaltungs- oder gleich Trivialliteratur.
Alles Nonsens, geboren aus dem menschlichen Bedürfnis, die Strukturen der Welt durch ein Ablagesystem zu vereinfachen. Die Abstufungen von gut nach schlecht sind uns zu verschwommen.
Ich habe mal gelernt, dass vor Goethes Zeit, der Roman als Gattung generell zur Trivialliteratur gezählt wurde. Romanhafter Stil war ein Schimpfwort.
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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