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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Die schlimmsten ausgelutschten Formulierungen in Trash-Romanen

 
 
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MrsMurphy
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
M


Beiträge: 10



M
Beitrag11.04.2016 09:19

von MrsMurphy
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Nina C hat Folgendes geschrieben:
Zum ursprünglichen Thema Smile :

„1000-Watt-Grinsen“ Lisa Jackson – Bitter sollst du büßen
... ich finde die Formulierung ohnehin hässlich (aber das ist einfach Geschmackssache), und dann gleich dreimal? Bäh.

So ohne Kontext gefällt es mir auch nicht sonderlich...

Ich finde, gerade zu 50 Shades darf man eine deutliche Meinung haben. Eine Fanfiction schreiben, dann halbherzig die Namen und ein paar äußerliche Details der Charaktere ändern und das ganze als volle Eigenleistung darzustellen - nein, sorry. Geht gar nicht.
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Airmed
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 156
NaNoWriMo: 76742



Beitrag11.04.2016 09:31

von Airmed
Antworten mit Zitat

Interessant, wie der Thread sich vom Thema "ausgelutschte Formulierungen" in Richtung "Über andere Autoren lustig machen" umgeschwenkt ist. Wenn ich eine Formulierung als unglücklich, stilistisch nicht gelungen o.ä. finde, dann mache ich mich damit nicht über die Autoren lustig. Es geht nur um eine Formulierung. Der Rest des Romans kann sogar richtig klasse sein und mir super gefallen haben, das mache ich nicht an einer missglückten Formulierung fest.

Formulierungen sind sowieso Geschmacksache. Was der eine als originell und neu empfindet, weil er bisher nicht viel / anderes gelesen hat, ist für den nächsten Vielleser ein alter Hut. Wenn der eine sich neue, ruhig auch experimentelle und gewagte Formulierungen wünscht, empfindet das ein anderer als nervig und anstrengend. Zudem sollten die Formulierungen dem Genre und der Zielgruppe entsprechen.

Was mir, fernab von Geschmack und Zielgruppe, nicht gefällt: Sich über andere Autoren lustig zu machen. Aber das mag ich sowieso nicht, also könnt ihr auch für den Begriff "Autoren" "Menschen" nehmen. Eine Formulierung witzig finden, das geht, aber über die Person Autor zu lästern/zu lachen, das mag ich nicht. Vermutlich geht es z.B. der Autorin von Fifty Shades of Grey ziemlich am Hintern vorbei, die hat ausgesorgt und es wird ihr egal sein, wenn andere sich über sie mokieren. Trotzdem ist das etwas, was mir überhaupt nicht gefällt und was ich auch nicht tun werde.

Mir gefällt auch die Bezeichnung "Trash" in Bezug auf Bücher nicht. Den Begriff habe ich hier im Forum das erste Mal entdeckt. Ich lese auch einige Bücher nicht gerne, aber als Trash würde ich sie nicht bezeichnen. Das empfinde ich als Abwertung nicht nur der Bücher, sondern auch der Leser.
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Fortune
Leseratte
F


Beiträge: 140



F
Beitrag11.04.2016 12:53

von Fortune
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Nina C hat Folgendes geschrieben:
Zum ursprünglichen Thema Smile :

„1000-Watt-Grinsen“ Lisa Jackson – Bitter sollst du büßen


Da verstehe ich die Kritik gar nicht. So eine Wortschöpfung wäre genau mein Stil. Ein Grinsen, das strahlt wie das Licht aus einer 1000-Watt Glühbirne. Ist doch ein angenehmes Bild? hmm
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag11.04.2016 13:41

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Sich lustig machen - das ist doch manchmal das Einzige, was noch bleibt angesichts der eigenen Machtlosigkeit.


Ich finde es tatsächlich unkollegial, sich über die, die Erfolg hatten, lustig zu machen oder sie abzuwerten, weil sie dieses oder jenes nicht genauso getan haben, wie man selbst es

a.) gern gern lesen würde
b.) selbst gern schreiben können würde


Solange es viele Leser gibt, die genau das wollen und dafür bezahlen, dürfen die Kollegen es ihnen auch geben - und wenn ihr gern Anspruchsvolleres lesen oder schreiben wollt, verbietet euch niemand, euch an Diogenes oder Edition Suhrkamp zu wenden!


Wenn man das wörtlich nehmen würde, wäre der ganze Thread hier ein Aufruf zur Unkollegialität. Allerdings bin ich kein Kollege, sondern (potentieller) Käufer und Leser.   

Handelt nicht "Der Name der Rose" genau von dieser Frage, ob Lachen eine Sünde ist und was das für Konsequenzen haben kann (und ist das ein schlechter Roman, weil er schlecht recherchiert ist oder weil er ausgelutschte Formulierungen benutzt)? Zwischendurch hieß das nicht mehr "Sünde", sondern "Majestätsbeleidigung", und heute nennt man es halt "unkollegial". Weil das Strafrecht nichts mehr hergibt, versucht man es mit der Moralkeule.

Es ist auch ein weit verbreiteter Trick, einer Kritik auszuweichen, indem man dem Kritiker alle möglichen schlechten Motive unterstellt: schwere Kindheit, neidisch auf den Erfolg, vielleicht nur aufgehetzt, neidisch auf den Erfolg, mit dem falschen Bein aufgestanden und immer wieder neidisch auf den Erfolg. Man spart sich damit die echte Auseinandersetzung (und hofft vielleicht, andere würden sich davon abschrecken lassen).

Ein guter Witz ist übrigens nur möglich, wenn man etwas VERSTANDEN hat. Er funktioniert vor allem von unten nach oben. Gute Beispiele findet man in der Tradition des jüdischen Witzes oder überhaupt der politischen Satire.

Leider hat der gute Witz einen populären dunklen Bruder, der sich vor allem über Dinge lustig macht, die er NICHT verstanden hat. Matthias Claudius hat das sogar in Verse gepackt. Mit dieser Variante möchte ich wiederum GAR NICHTS zu tun haben.

Wenn man etwas pointiert ausdrückt, dann "trifft" man natürlich viel eher als mit irgendeinem Wischiwaschi-Wattekissen. Ich habe die persönliche Erfahrung gemacht, daß sich Kritik und Ratschläge besonders gut einprägen, wenn sie witzig verpackt sind. An einige Beispiele aus meiner Schulzeit kann ich mich jetzt noch erinnern.

Airmed hat Folgendes geschrieben:
Interessant, wie der Thread sich vom Thema "ausgelutschte Formulierungen" in Richtung "Über andere Autoren lustig machen" umgeschwenkt ist. Wenn ich eine Formulierung als unglücklich, stilistisch nicht gelungen o.ä. finde, dann mache ich mich damit nicht über die Autoren lustig. Es geht nur um eine Formulierung. Der Rest des Romans kann sogar richtig klasse sein und mir super gefallen haben, das mache ich nicht an einer missglückten Formulierung fest.


Du bringst es auf den Punkt. Wer sich über Fomulierungen lustig macht, der macht sich nicht automatisch über den Autor als Person lustig. Ich kann auch lachen, wenn  ich bei mir selber einen lustigen Fauxpas entdecke. Es gibt allerdings eine Grenze, wenn die Fehlerquote ein bestimmtes Maß überschreitet. Dann fühlt man sich als Leser nicht mehr ernst genommen. Wenn das bei bestimmten Autoren passiert, dann kommen die natürlich auch als solche in die Kritik.
preusse hat Folgendes geschrieben:


Du kennst das Paar, oder?
Haben sie, kann ich versichern.
Die Einbindung des Konzils von Konstanz, der Hussitenbewegung und die gesamte Darstellung der damaligen Zeit stimmen so was von genau, dass es umfangreicher, langer Recherche bedarf, um es so beschreiben zu können.


Wie bereits gesagt, kenne ich das Paar schon länger aus der Zeit vor dem Erfolg, und ich gönne den beiden alles. Vor allem schätze ich sie nicht so humorlos ein, wie sie hier dargestellt werden.

Sprachliche Fehlleistungen haben aber überhaupt nichts mit der Frage einer guten historischen Recherche zu tun. Wenn eine Geschichte gut und spannend erzählt ist (inkl. der sprachlichen Umsetzung), dann interessiert mich die historische Authentizität nur ganz am Rande. Ein guter Autor kann beides.

Und mal ehrlich: Würdest du drei Wochen auf Recherchereise gehen und dir dann die paar Minuten oder Stunden für die Überprüfung der sprachlichen Umsetzung sparen?

Eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden, ist es auch wert, gut erzählt zu werden.
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Kris
Eselsohr


Beiträge: 453



Beitrag11.04.2016 15:27

von Kris
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:

...

Es gibt allerdings eine Grenze, wenn die Fehlerquote ein bestimmtes Maß überschreitet. Dann fühlt man sich als Leser nicht mehr ernst genommen. Wenn das bei bestimmten Autoren passiert, dann kommen die natürlich auch als solche in die Kritik.



Wichtiger Punkt, die Dosis macht auch hier das Gift. Eine Handvoll verunglückter Sprachbilder in einem 500 Seiten starken und ansonsten mitreißenden Roman sind für mich kein K.O.-Kriterium.

Und die ein oder andere "Standardfloskel" liest sich auch weg, wenn der Rest so spannend ist, dass mir die Geschichte keine Zeit lässt, darüber nachzudenken.

Wenn es aber in jedem zweiten Satz hakt, wird es ärgerlich und dann hört der Lesespaß irgendwann auf.  

Mir sind im übrigen hundgewöhnliche Sprachbilder, die mich nicht aus dem Lesefluss reißen lieber, als auf Teufel komm raus neu gedrechselte Sprachbilder, die beim ersten Lesen kryptisch und beim zweiten Lesen lächerlich wirken.

Natürlich sollte in jedem Autor der Wunsch nach neuen Bildern, unverbrauchten Vergleichen und eigenen Formulierungen stecken. Aber bitte nicht l'art pour l'art, die im Zweifel verunglückt.

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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 992
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Beitrag11.04.2016 23:03

von Nina C
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Zitat:
Da verstehe ich die Kritik gar nicht. So eine Wortschöpfung wäre genau mein Stil. Ein Grinsen, das strahlt wie das Licht aus einer 1000-Watt Glühbirne. Ist doch ein angenehmes Bild? hmm


Also soweit ich weiß, ist es keine neue Schöpfung, sondern kommt im Deutschen und Englischen hier und da vor. So und so - das meinte ich mit Geschmackssache. Ich empfinde es aber immer als schlechten Stil einen sehr speziellen Ausdruck öfter zu verwenden (weil der Leser sich dann daran erinnert und es als Widerholung betrachtet). Und den "1000-Watt-Grinsen"-Ausdruck mehr als einmal im Buch zur Personenbeschreibung zu verwenden, zeugt für mich eher von etwas mangelnder Kreativität...
Wobei damit nicht gesagt ist, dass mir solche "Lieblingswörter"-Klopse nicht auch passieren...

Liebe Grüße,

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag11.04.2016 23:27

von Jack Burns
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Die 1000-Watt-Birne kannte ich noch nicht. Die reicht schon nach einem Mal Lesen.

"...der Schlag trieb ihm die Luft aus den Lungen."
vorzugsweise im Abenteuer- und Action-Bereich verwendet.

Stil ist keine Geschmacksfrage, sondern eine Frage des Anspruchs an den Lesestoff und an die eigene Arbeit. Und Spott über schlechten Stil, bedeutet nicht Spott über die Person des Autors. Zumal die Bestseller-am-Fließband-Schreiber sich ganz bewusst dieser sprachlichen Mittel bedienen, um eine breite, anspruchslose Leserschaft zu bedienen. Die grinsen sich  selbst eins über den Quark, den sie schreiben, während sie ihre Kontoauszüge abheften.


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How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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schrei.ben.
Wortedrechsler
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Beiträge: 94



S
Beitrag12.04.2016 08:11

von schrei.ben.
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Ich zb frug mich beizeiten, wer die Dialoge für GZSZ verfasst, wie viel Gläser leckeren Rotweinchens nebenbei gesüffelt werden und wie oft einer der Drehbuchautoren fast vom Stuhl fällt vor Lachen, weil er eine besonders üble und abgeschlabberte Formulierung unterbringen kann - und die Einschaltquoten stimmen Very Happy Shocked
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MosesBob
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Administrator
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Beitrag12.04.2016 08:56

von MosesBob
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Bei wandernden Gliedern fällt mir sofort dieses nette Exemplar ein: *klick*

Ganz persönlich kriege ich Sodbrennen, wenn etwas "wie Espenlaub zittert" oder "wie Schuppen von den Augen fällt" oder wenn "der Himmel seine Schleusen öffnet", und wenn mir auf einem Cover der Satz "Kommissar xy ermittelt" entgegenspringt oder auch "Kommissar xy's neuer Fall", kriege ich auf der Stelle einen Dammriss.


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(Laotse)
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phronesis
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Beiträge: 135



Beitrag12.04.2016 12:28

von phronesis
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MosesBob hat Folgendes geschrieben:

Ganz persönlich kriege ich Sodbrennen, wenn etwas "wie Espenlaub zittert" oder "wie Schuppen von den Augen fällt" oder wenn "der Himmel seine Schleusen öffnet"


Die Formulierungen sind doch auch unabhängig ihrer Ausgelutschtheit furchtbar. Laughing Die würde ich sogar dann nicht verwenden, wenn sie total originell und neuartig wären. ^^ Mir gefallen die Bilder einfach nicht.


_________________
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Belfort
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Beitrag13.04.2016 08:14

von Belfort
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Isabelle34 hat Folgendes geschrieben:
Mich stören (oft bemühte) Phrasen nicht besonders. Manches geht einfach nicht anders. Wie das hier erwähnte 'schlug die Augen auf' beispielsweise. Was soll man da anderes schreiben? Da würde mich wohl eher eine umständliche Umschreibung nerven.


Wie wäre es mit: "Sie öffnete die Augen." ?
Manchmal ist die einfache Formulierung besser als ein geschraubtes Konstrukt, finde ich.
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Belfort
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 641
Wohnort: tief im Herzen


Beitrag13.04.2016 08:27

von Belfort
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Das ist kein Grund, um sich über die Kollegen lustig zu machen oder ihre kleineren stilistischen Unsauberheiten groß durch den Kakao zu ziehen - vor allem, wenn diese Kollegen (wie die meisten hier im Brotberuf) eben durchaus unter Zeitdruck arbeiten, Leistung bringen müssen und nicht alles so perfekt machen wie in "der einen Meisterarbeit", die z. B. die Masterarbeit im Studium bedeuten würde. Jeder von euch macht im Berufsalltag mal Flüchtigkeitsfehler, und die wenigstens arbeiten tatsächlich aus reinem Idealismus in einem Job, wo sie in jedem einzelnen Augenblick 150% geben, um immer noch ein bisschen weiter über die Erwartungen hinauszuwachsen. Oft reicht es eben im Beruf auch, wenn man - nachdem man ihn beherrscht - seine Arbeit zuverlässig und im Rahmen der gewünschten Parameter macht.


Sehr Ihr das wirklich so?
Natürlich passiert es im Schreibprozess, dass einem peinliche oder ausgelutschte Formulierungen herausrutschen oder dass man aus Versehen auf einer Seite fünfmal das selbe Wort benutzt. Aber spätestens im Lektorat sollte so etwas verbessert werden, finde ich.
Vielleicht habe ich da einen anderen Anspruch - aber ich erwarte in einem Buch, dass sich der Autor Mühe gibt und dass es "überdurchschnittlich" formuliert ist. Das, was jeder zustande bringen würde, reicht für mich persönlich nicht aus, um dafür Geld zu verlangen.

Ich vergleiche das mit einem Restaurant. Zur Weihnachtszeit habe ich in einem Lokal Gänsekeule mit Rotkohl bestellt. Es wurde Rotkohl aus dem Glas serviert, kein frischer Rotkohl. In einer Kantine würde ich auch nichts anderes erwarten. Aber in einem gutbürgerlichen Lokal, das für dieses Essen weit über zwanzig Euro verlangt hat, möchte ich frischen Rotkohl bekommen.

Ähnlich verhält es sich mit Romanen, zumindest bei mir.

Allerdings glaube ich andererseits, dass vielen Lesern Plattitüden oder überstrapazierte Formulierungen gar nicht auffallen oder aber nichts ausmachen. Eben jenen vielen Lesern, die solche Romane kaufen. Vielleicht stören sich auch viele Restaurantgäste nicht am Rotkohl aus dem Glas, mich aber hat es gestört.
Ich persönlich kann mich (anders als beim Rotkohl) über abgegriffene, kitschige oder auch "falsche" Formulierungen amüsieren und nahm an, dass hier im Forum auch andere überdurchschnittlich an Formulierungen interessierte Menschen ebenfalls darüber schmunzeln können. Außerdem kann man ja daraus auch etwas lernen.
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Willebroer
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Beitrag13.04.2016 14:08

von Willebroer
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Belfort hat Folgendes geschrieben:

Seht Ihr das wirklich so?


Nein, ich nicht. Zeitdruck ist ein häufiger Grund für Fehler, kann aber nicht alle erklären. Oft trägt er dazu bei, die Fehlertoleranz zu erhöhen. Man hat ja auch eine gute Ausrede.  

Wenn man etwas richtig macht, ist das nicht unbedingt zeitaufwendiger. Neu-Delhi mit Bindestrich zu schreiben, dauert etwa so lange wie Neu Delhi ohne Bindestrich. Wenn man weiß, wie es richtig ist.

Das meiste macht man nämlich richtig, ohne groß nachdenken zu müssen. Beim Autofahren zum Beispiel wäre es anders kaum denkbar. Dann würden alle ständig Unfälle bauen.

Die Unfälle sind es aber, die auffallen. Mit Recht. Auch wenn man Massenliteratur schreibt, darf man nicht glauben, die Fehler würden keinem auffallen oder wären egal. Vielleicht rutschen 90% darüber hinweg, dann bleiben 10% Unzufriedene. Von denen werden die meisten es auch noch tolerieren, wenn ihnen die Story gefällt. Aber die Konkurrenz ist groß, und schnell hat man dann doch Leser verloren. Selbst wenn es nur 1 % sein sollte.

Falls man nur Auflagen von 200 erreicht, ist das alles egal. Bei einer Auflage von 100.000 wäre man dann schon 1.000 Leser los.

Auch auf der Konsumentenseite gibt es immer Sättigungsprozesse (um mal im Restaurant-Bild von Belfort zu bleiben ... Wink ). Spätestens wenn man ihnen jeden Tag einen dicken Roman liefern würde, könnten die meisten gar nicht mehr mithalten. Es gibt Ermüdungserscheinungen unabhängig von der Masse, wenn ein Thema ausgelutscht ist. Dann ist es gut, wenn man als Autor immer wieder mal geübt hat, nicht nur auf Erwartungshaltungen zu reagieren, sondern selber Impulse zu setzen.

Ich weiß, ich weiß - das machen ja sowieso alle ... Rolling Eyes Dann könnt ihr diesen Beitrag überlesen.
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Airmed
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Beitrag14.04.2016 08:43

von Airmed
Antworten mit Zitat

@Belfort:
Zitat:
Allerdings glaube ich andererseits, dass vielen Lesern Plattitüden oder überstrapazierte Formulierungen gar nicht auffallen oder aber nichts ausmachen.


Genau das denke ich auch. Um mal bei dem Rotkohl zu bleiben: Viele Restaurantgäste stören sich nicht nur nicht daran, dass der Rotkohl aus dem Glas ist, die wollen überhaupt keinen frischen Rotkohl. Der schmeckt denen gar nicht, weil sie eben den Rotkohl aus dem Glas gewohnt sind. Frischer Rotkohl wäre viel zu ungewohnt.
Auf Bücher bezogen: Nicht ohne Grund liegen auf den Tischen der Buchhandlungen einander sehr ähnelnde Romane. Zur Zeit z.B. viel mit jungen Leuten, die (unheilbar) krank sind, früher waren es die Glitzervampire, dann die panemartigen Dystopien. gefolgt von hunderten von Fifty Shades of Grey Abklatschen. Die meisten Leser möchten offenbar immer die gleiche, vertraute Lesekost zu sich nehmen und auch gerne immer die gleichen Formulierungen lesen. Das ist so schön gemütlich wie alte Schlappen.

Gestern wurde wieder in mehreren Klappentexten "die Welt auf den Kopf gestellt", Leben "geraten aus den Fugen", und "Schicksale nehmen dramatische Wenden" bis "nichts mehr ist wie es war". Laughing
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Willebroer
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Beitrag14.04.2016 11:55

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Airmed hat Folgendes geschrieben:
@Belfort:
Zitat:
Allerdings glaube ich andererseits, dass vielen Lesern Plattitüden oder überstrapazierte Formulierungen gar nicht auffallen oder aber nichts ausmachen.


Genau das denke ich auch. Um mal bei dem Rotkohl zu bleiben: Viele Restaurantgäste stören sich nicht nur nicht daran, dass der Rotkohl aus dem Glas ist, die wollen überhaupt keinen frischen Rotkohl. Der schmeckt denen gar nicht, weil sie eben den Rotkohl aus dem Glas gewohnt sind. Frischer Rotkohl wäre viel zu ungewohnt.
Auf Bücher bezogen: Nicht ohne Grund liegen auf den Tischen der Buchhandlungen einander sehr ähnelnde Romane. Zur Zeit z.B. viel mit jungen Leuten, die (unheilbar) krank sind, früher waren es die Glitzervampire, dann die panemartigen Dystopien. gefolgt von hunderten von Fifty Shades of Grey Abklatschen. Die meisten Leser möchten offenbar immer die gleiche, vertraute Lesekost zu sich nehmen und auch gerne immer die gleichen Formulierungen lesen. Das ist so schön gemütlich wie alte Schlappen.

Gestern wurde wieder in mehreren Klappentexten "die Welt auf den Kopf gestellt", Leben "geraten aus den Fugen", und "Schicksale nehmen dramatische Wenden" bis "nichts mehr ist wie es war". Laughing


Was auf den Tischen liegt, wird auch eher gekauft. Es zeigt also mehr, was Buchhändler glauben, es würde gekauft. Selbsterfüllende Prophezeiung. Ähnlich wie am Aktienmarkt.
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Willy Bemmert
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Beitrag15.04.2016 12:53

von Willy Bemmert
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Statt der die Gefühlslage bei erotische Ausschweifungen beschreibenden Formulierung "to break into a thousand pieces" könnte man ja sagen: "There goes the Mail up", oder "There will be the dog grazy in the pan"! Daumen hoch²
Wobei, bei uns in Sachsen heißt Organsmus schlicht und treffend "ferrtsch". Wie kann man das eigentlich ins Englische übersetzen?


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"Diejenigen, die behaupten, Ordnung ist das halbe Leben, für die ist Ordnung in Wirklichkeit das Wichtigste im Leben, egal in welcher Situation. Und weißt du auch, warum? Weil sie nämlich sonst keine Inhalte haben, nichts, woran sie sich orientieren können!" - aus: "Modellversuch"
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Willebroer
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Beitrag15.04.2016 13:07

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Da heißt das "I'm finished"
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Willy Bemmert
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Wohnort: Lichtenstein


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Beitrag15.04.2016 13:16

von Willy Bemmert
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Oh, thank you!

Aber mal noch eine Frage an die Runde zum Thema "ausgelutschte Formulierungen": Was haltet ihr von dem Satz "Ein Tautropfen löste sich im Zeitlupentempo von der Spitze eines Zweiges, schien eine Weile unschlüssig angesichts der erschreckenden Höhe, in der er sich befand und fiel irgendwann urplötzlich zu Boden."
Bin gespannt auf zerreißende Analysen!


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hexsaa
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Beitrag15.04.2016 13:31

von hexsaa
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Willy Bemmert hat Folgendes geschrieben:
"Ein Tautropfen löste sich im Zeitlupentempo von der Spitze eines Zweiges, schien eine Weile unschlüssig angesichts der erschreckenden Höhe, in der er sich befand und fiel irgendwann urplötzlich zu Boden."

Hier kommt es mMn wieder auf den Kontext an. Der Satz könnte sogar funktionieren, wenn der restliche Text passt. Für sich genommen liest er sich albern, weil ein Tautropfen nichts Lebendiges ist.


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nothingisreal
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Beitrag15.04.2016 15:35

von nothingisreal
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Willy Bemmert hat Folgendes geschrieben:


Aber mal noch eine Frage an die Runde zum Thema "ausgelutschte Formulierungen": Was haltet ihr von dem Satz "Ein Tautropfen löste sich im Zeitlupentempo von der Spitze eines Zweiges, schien eine Weile unschlüssig angesichts der erschreckenden Höhe, in der er sich befand und fiel irgendwann urplötzlich zu Boden."


Das hängt echt vom Kontext ab.

Aber wenn das ganze Buch so geschrieben ist, würde ich damit nicht klarkommen, andernfalls wäre es ein Stilbruch - also würde ich auch damit nicht klarkommen. Laughing Wie man es dreht und wendet, ich würde damit nicht klarkommen.


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LeviathanII
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Beitrag15.04.2016 19:34

von LeviathanII
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Willy Bemmert hat Folgendes geschrieben:
Oh, thank you!

Aber mal noch eine Frage an die Runde zum Thema "ausgelutschte Formulierungen": Was haltet ihr von dem Satz "Ein Tautropfen löste sich im Zeitlupentempo von der Spitze eines Zweiges, schien eine Weile unschlüssig angesichts der erschreckenden Höhe, in der er sich befand und fiel irgendwann urplötzlich zu Boden."
Bin gespannt auf zerreißende Analysen!


Nun gut, wenn du schon fast darum bittest:
Der Satz ist nicht ausgelutscht, ich glaube sogar, dass ich ihn nie in meinem Leben las: Aber, so für sich genommen, ist er leer.
Im Kontext könnte er genial sein, aber nicht wenn er beschreibend benutzt wird:
Symbolisch, für eine schwierige Entscheidung zum Beispiel, könnte es absolut genial sein, da das letztendliche Zersplittern , zerschellen am Boden eine unausgesprochene Vorhersagung wäre:
Passte es zur symbolisierten Situation, dass heißt zu einer, in der der Leser weiß, auch wenn er es nicht möchte, dass es eine Entscheidung wäre, die entsetzlich enden muss.
Angesiedelt sein könnte der Satz im viertem Akt: Nach einer schweren Nacht (wie der Morgentau also) einen letzten Höhepunkt einläutend.

Deskriptiv würde ich von diesem Satz absehen:
Es wäre ein Zoom (den beschreibenden Teil eines Buches kann man meiner Meinung nach sehr gut mit Filmen vergleichen), jedoch ohne größeren Sinn.
Ich sehe es da so, dass es gut Berge und Wälder geben kann, bzw. eine Kulisse, die alleine dazu dient, der Szene das richtige Gefühl zu geben:
Der Fokus des Bildes diene aber der Handlung und der Aussage des Werkes...

Deswegen: Symbolisch, wie in Almayers Folly, wo besagter Almayer von der Veranda auf den golden glänzenden Fluss herabsieht, oder in Kafkas Schloss, wo unten im Dorf viel weniger Schnee zu liegen scheint - genial.
Beschreibend: Im bestem Fall nicht störend...
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Willy Bemmert
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Wohnort: Lichtenstein


W
Beitrag16.04.2016 15:46

von Willy Bemmert
Antworten mit Zitat

Danke, ich finde eure Interpretationen sehr interessant. Bewusst wollte ich Meinungen dazu hören, ohne dass der Kontext bekannt ist.

Der Satz ist der Einstieg in den Prolog; es geht dabei nicht um den Tautropfen, sondern um einen Käfer, der bei seiner spätabendlichen Nahrungssuche vor diesem fallenden Tropfen zurückschreckt. Anschließend wagt er sich erneut hervor, nimmt ihm bekannte Moleküle organischen Ursprungs wahr, wenngleich in deutlich größerem Umfang, als er es gewohnt ist.
Der Käfer ist auf Blut gestoßen; menschliches Blut, stammend vom schwer verletzten Protagonisten der Handlung. Die Herbeiführung dieses Ereignisses - die eigentliche Story des Buches - wird in Retrospektiven erzählt, alternierend zu momentanen Empfindungen, Gedanken, dem Leidensempfinden bis hin zum Delirieren. Schuldfrage wird natürlich bis zuletzt hinausgezögert, sterben lasse ich den Kerl wohl schon (bin nicht so für Happy Ends), aber er wird wahrscheinlich noch über die Hintergründe aufgeklärt und somit auch über einen falschen Verdacht, der ihn die ganze Zeit gequält hat (natürlich gegen 'ne Frau, bisschen Klischee muss halt sein!)


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"Diejenigen, die behaupten, Ordnung ist das halbe Leben, für die ist Ordnung in Wirklichkeit das Wichtigste im Leben, egal in welcher Situation. Und weißt du auch, warum? Weil sie nämlich sonst keine Inhalte haben, nichts, woran sie sich orientieren können!" - aus: "Modellversuch"
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