Glücklich sein

[Hallogallo]

Nichts sagen müssen
nicht gut aussehen müssen
nicht flirten müssen
nicht souverän wirken müssen
nicht lächeln müssen
keine Fragen beantworten müssen
kein Bayern 1 hören müssen
schlecht gelaunt und ungeduscht sein dürfen
die Spaghetti aus dem Topf essen dürfen
den teuren Rotwein aus den IKEA-Saftgläser trinken dürfen
das Motörhead-Shirt zum Schlafen und zum Einkaufen anziehen dürfen
die Clash-CD durchs Haus dröhnen lassen zu dürfen
ein paar Gedichte von Charles Bukowski lesen dürfen
es ist nicht viel was ich brauche um glücklich zu sein

[Perry]

bis auf den "teuren Rotwein", malst Du hier gut den "Aussteiger", der  
unangepasst durchs Leben gehen möchte.
Ein wenig fehlt mir die Begründung des LI für sein Sehnen , auch wenn ich einige Gründe wüsste.
LG
Perry

[Babella]

Nicht funktionieren müssen. Sich nicht beeinflussen lassen, und einfach zu sich stehen, nicht überall mitrennen.

Ist angekommen. Sollte man sich öfter dran erinnern. Gern gelesen.

Dass es "nicht viel" ist, ist aber nicht ganz richtig. Es gibt nämlich auch abgesehen von der Kunst, sich nicht selbst im Weg zu stehen, eine Menge Voraussetzungen dafür, ungeduscht eine CD durchs Haus dröhnen zu lassen - nicht nur Haus und CD. Auch den Rotwein in den Ikea-Gläsern muss man sich erst mal verdienen.

[purpur]

Guten Morgen Hallogallo

Du verdichtest mir aus dem Herzen, ja.
Tue ich gerade alles
 
Mit Musik, Sonnenschein und Spaghetti auf dem Teller
Grüßt dich
PpP

[Resa1310]

Kann ich bestens verstehen und noch einige Gedanken im Geiste hinzufügen ich glaube die Beweggründe hinter deinen Versen sind für jeden absolut verständlich. Wer wünscht sich das nicht alles auch, zumindest für ein paar Minuten

[Wolfin]

Den Nagel auf den Kopf getroffen. Ach ja, der Wunsch Aussteiger zu sein, führt nicht dazu nur noch schlechten Wein zu trinken. Aussteiger und gutes Essen und Trinken schließen sich nicht aus. Also, ich würde auch aus IKEA Gläsern trinken.

[Quadratschädel]

Hallo Hallogallo

das Gedicht könnte ich bei einem 16-Jährigen ganz gut verstehen, aber in deinem Alter wirkt das schon ein bisschen komisch. Vielleicht ist es auch eine Jugendsünde.

Sprachlich würde ich dir vorschlagen, auf das jedesmalige "müssen" zu verzichten, das so zusammenzufassen, dass es nicht überhand nimmt.

Quadratschädel

[schrei.ben.]

Es erinnert an Erich Fried, ein wenig, ein junger Fried vielleicht.

Den Einwand mit dem Alter begreife ich nicht, ein sich Ankommen  wünschenist mE zeitlos und der Wunsch nach Glück oder glückseligen Momenten kein Vorrecht der Jugend (im Gegenteil).

Gern gelesen!

Ben