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Ich lese das nicht. Punkt.

 
 
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YukiTheCat
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Beitrag21.03.2016 16:45
Ich lese das nicht. Punkt.
von YukiTheCat
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Miau an alle Leseratten Wink

Ich habe die Zeit am Wochenende genutzt, um mal wieder meinen Bücherschrank aufzuräumen und dabei sind mir einige Bücher in die Hände gefallen, die ich gaaaaaanz weit hinten im Regal aufbewahrt hatte.
Es handelt sich dabei um Werke eines Autors, die ich als Jugendliche geradezu verschlungen habe und total super fand.
Nun habe ich schon vor einigen Jahren mitbekommen, das eben jener Autor mit seinen radikalen (und damit meine ich: menschenverachtenden) Ansichten für Furore gesorgt hat. Seitdem habe ich diese Bücher nicht mehr angerührt. Das wirklich erschreckende war, dass ich als Jugendliche seine Ideen total originell fand; im Nachhinein erkenne ich aber, dass er seine kranken Vorstellungen bereits in diesen frühen Büchern verpackt hatte.  
Nun hat mir eine Freundin zu meinem Geburtstag ein weiteres Buch von diesem Autor geschenkt, ich habe aber noch nichtmal den Klappentext gelesen. Ich weigere mich schlichtweg - obwohl man meinen könnte, ein Buch ist ein Buch und der Autor ist der Autor. Oder?
Ging es euch auch schonmal so, dass ihr euch von Autoren "getrennt" habt? Nicht, weil seine/ihre schriftstellerische Leistung abgenommen hat o. Ä., sondern weil ihr euch einfach nicht mehr mit ihm/ihr "identifizieren" konntet? Oder ist euch das alles schnurzpiepegal; so lange die Story stimmt, ist es egal, was für ein Mensch hinter der Geschichte steckt?
Und was zum Teufel sagt man Freunden, die es einfach nur gut meinen ("Aber du hast den doch früher so gern gelesen!") und einem noch so ein Buch schenken? Rolling Eyes


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Harald
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Beitrag21.03.2016 17:25

von Harald
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Meine Tochter, früher glühende Verehrerin des Autors, besser gesagt, seines vierbeinigen Protagonisten, rührt seine Bücher auch nicht mehr an, es geht ihr ums Pirinçcip …

 Rolling Eyes


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Harald
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Beitrag21.03.2016 17:30

von Harald
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Und ja, was er heute schreibt ist rechttsradikale Demagogie und tendiert auch Richtung "Reichsdeppen" und schlussendlich geht es um die Abschaffung der Institution "Bundesrepublik Deutschland" und eine Rückkehr zum "Deutschen Reich", wobei die "Kämpfer" sich noch nicht ganz einig zu sein scheinen, in welcher Form und mit welchen Grenzen dieses neue deutsche Reich entstehen soll …

 Shocked


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nebenfluss
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Beitrag21.03.2016 18:51

von nebenfluss
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Unterschiedlich.
Von Akif Pirinçci (falls der tatsächlich gemeint ist), habe ich nie etwas gelesen, meine Frau hatte aber "Felidae" im Schrank stehen und ich wüsste nicht, dass sie es inzwischen entfernt hat. Ist ja für jemanden, der sich der eigenen rechtschaffenen Haltung sicher ist, auch kein Problem.

Wenn ich/wir allerdings heute ein Buch von Pirinçci geschenkt bekäme/n, fände ich das schon sonderbar, weil seine Gesinnung wohl spätestens seit der Pegida-Rede jedem bekannt ist, und sich in Folge nicht nur sein Stammverlag von ihm distanziert hat und seine Werke nicht mehr auflegt, sondern es sogar zu einer Sperrung durch Facebook kam. Zu beidem gehört schon etwas.

Von manchen Autoren muss man mehrere Bücher lesen, damit einem die Gesinnung des Autors auffällt - beispiesweise von H. P. Lovecraft, dessen Rassismus und Xenophobie man höchtens dadurch entdeckt, dass er etwa Vertreter bestimmter Ethnien immer wieder positiv bzw. negativ darstellte. Wer sich allerdings einzig für die übernatürlichen Fantasy- und Horrorelemente in Lovercrafts Schreiben interessiert (und das tun sicher die meisten), ist wohl kaum gefährdet, dadurch unbewusst irgendein schändliches Gedankengut aufzunehmen.

Generell möchte ich aber kein Nazi-Zeug im Schrank stehen haben - es sei denn, zu Recherchegründen.


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YukiTheCat
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Beitrag21.03.2016 23:24

von YukiTheCat
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Harald und nebenfluss, danke für eure Antworten Wink

Ja, es handelt sich tatsächlich um den Herrn Pirinçci. Nachdem man jetzt weiß, wie dieser Mensch tickt, ergibt auch sein Roman über die Wiederbelebung einer alten Katzenrasse u.Ä. einen Sinn.
Ich ärgere mich nur im Nachhinein ein wenig über mich selbst, dass ich diese versteckte Ideologie nicht früher erkannt bzw. in Frage gestellt habe.
Vielleicht werd ich die Bücher zerhäckseln und als Katzenstreu verwenden - dann haben sie wenigstens noch einen Zweck Wink


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KeTam
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Das goldene Gleis Ei 1
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Beitrag22.03.2016 12:39

von KeTam
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Ich verstehe dich da gut, mir würde es genauso gehen.
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Willy Bemmert
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Beitrag23.03.2016 15:07
Unbedarft?
von Willy Bemmert
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Ähm, alle scheinen zu wissen, um wen es geht, aber irgendwie habe ich das nicht mitbekommen. Bin erst neu hier, vielleicht kenne ich noch nicht alle versteckten Hinweise. Aber so: Wer isses denn?
Ich muss gestehen, ich habe mich nicht von Hermann Hesse getrennt, als ich mitkriegen musste, dass er ein Chauvi und Rassist ist, auch habe ich über Jorge Amados presenile ideologischen Eskapaden hinweg gesehen, weil ich seine Bücher einfach geil finde. Aber, die beiden haben wenigstens keinen demagogischen Nazi-Scheiß geschrieben. Irgendwo gibts sicher eine Grenze, an der man vor sich selber ehrlich bleiben muss.


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nebenfluss
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Beitrag23.03.2016 16:18

von nebenfluss
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Was für versteckte Hinweise? Akif Pirincci wurde in den 90er Jahren mit seinen Katzenkrimis zum Bestsellerautor, und macht sich mittlerweile als Pseudo-Intellektueller mit Pegida-Schlagseite durch "Sachbücher" wie "Deutschland wider Sinnen - der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer" oder "Die große Verschwulung" unmöglich.
Näheres einfach bei wikipedia nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci


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Willy Bemmert
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Beitrag25.03.2016 10:12
Viele Parallelen...
von Willy Bemmert
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Okay, jetzt weiß ich erst einmal, um wen es geht. Einen, den ich immer noch im Verdacht habe, dass er hier eine große Verarsche abzieht und uns mit einer genialen PR-Masche á la Sarazin den Spiegel vorhalten möchte, wie sich Aufmerksamkeit erheischen lässt und alle auf einen anspringen. Nur, dafür macht er es vielleicht doch ein bisschen zu intensiv. Bzw. seine als PR-Masche gedachte Provokation hat sich ob ihres Erfolges verselbstständigt, ähnlich des Hitel-Tagebuchfälschers aus der Komödie "Schtonk"...
Was die "versteckten Hinweise" betrifft, die ich nicht kenne, da sehe ich viele Paralellen zu anderen Darstellern in der Öffentlichkeit. Kennt jemand zufällig Dan Browns "Das verlorene Symbol"? (oder blamiert man sich damit in einem Schriftsteller-Forum, wenn man Dan Brown kennt?) Jedenfalls, ich habe es als Hörspiel kennengelernt und dachte mir dabei: Donnerwetter, das ist ja astreine Scientology-Ideologie (womit ich mich als Journalist ziemlich intensiv befasst habe und das recht gut kenne), deutlich klarer als in allen Travolta-Filmen zusammen, über die stets so viel diskutiert wird. Wenn dann eines Tages rauskommen sollte, dass Dan Brown sich nicht nur Wesenszüge dieser sektiererischen Ideologie für einen weiteren Bestseller zunutze gemacht hat, sondern tatsächlich engere Verbindungen zur Miscavige- und Cruise-Truppe hat, dann fallen sicher auch die "versteckten Hinweise" in seinen Büchern auf.
Hinterher ist man eben immer schlauer - siehe Nostradamus: sämtliche seiner Prophezeiungen wurden als richtig gedeutet - aber keine im Vorfeld, sondern immer erst im Nachhinein!


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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag25.03.2016 10:31

von Babella
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Seit es überall diese öffentlichen Bücherschränke gibt, besuche ich sie regelmäßig, aber immer mit dem Vorsatz: Mehr reinstellen als rausnehmen.

Das ist sehr befreiend - es gibt so viele schöne Bücher und immer nur beschränkt viele Regalmeter (und zu wenig Zeit zum Lesen). Also raus mit den Büchern, die man nicht mehr lesen oder nicht mehr sehen will. Alles, was herumsteht und Unwohlsein verursacht (ein schlechtes Buch ebenso wie ein nicht mehr passendes Kleidungsstück oder ein nicht benutztes Fitnessgerät), sollte man schnellstmöglich entsorgen, denn es stimmt: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Und ein Herr P. ist es wirklich nicht wert, sich so viele Gedanken um ihn und seine Werke zu machen. Er hat sich disqualifiziert. Punkt.
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schrei.ben.
Wortedrechsler
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Beiträge: 94



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Beitrag25.03.2016 10:38

von schrei.ben.
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Geht mir genauso. Ich kenne die Katzenkrimis nur vom Hören, aber mich hat seine...Offenbarung (mehr inhaltlich, def. nicht literarisch!) erschreckt. Fazit: Man kann in keinen Kopf gucken! (Und Hunde sind mir eh lieber Very Happy )
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type
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 152



Beitrag25.03.2016 11:14

von type
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Babella hat Folgendes geschrieben:

Und ein Herr P. ist es wirklich nicht wert, sich so viele Gedanken um ihn und seine Werke zu machen. Er hat sich disqualifiziert. Punkt.


Ja natürlich hat er sich disqualifiziert, das wird wohl kaum jemand bestreiten.
Aber der Boykott auch seiner früheren! Romane durch Amazon und die großen Buchhandelsketten ist doch zumindest diskussionswürdig.
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nebenfluss
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Beitrag25.03.2016 12:37
Re: Viele Parallelen...
von nebenfluss
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Willy Bemmert hat Folgendes geschrieben:
Einen, den ich immer noch im Verdacht habe, dass er hier eine große Verarsche abzieht und uns mit einer genialen PR-Masche á la Sarazin den Spiegel vorhalten möchte, wie sich Aufmerksamkeit erheischen lässt und alle auf einen anspringen. Nur, dafür macht er es vielleicht doch ein bisschen zu intensiv. Bzw. seine als PR-Masche gedachte Provokation hat sich ob ihres Erfolges verselbstständigt, ähnlich des Hitel-Tagebuchfälschers aus der Komödie "Schtonk"...

Es handelt sich weder bei dem Output von Sarazzin noch beim dem von Pirincci um "PR-Maschen". Und "ein bisschen zu intensiv" finde ich untertrieben. Die Art, wie Pirincci seine "Meinung äußert" ist indikutabel. Da hat sich auch nichts "verselbstständigt", sondern er hat sich für seine Aussagen selbst zu verantworten, wie jeder andere Mensch auch, und die Konsequenzen zu tragen. Punkt.

type hat Folgendes geschrieben:
Aber der Boykott auch seiner früheren! Romane durch Amazon und die großen Buchhandelsketten ist doch zumindest diskussionswürdig.

Es handelt sich um freie Unternehmen, die selbst entscheiden können, weseen Bücher sie vertreiben oder nicht. Diskutieren kann man vieles, bringt aber in diesem Fall nichts.


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Rübenach
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Beitrag25.03.2016 12:56

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Babella hat Folgendes geschrieben:
Also raus mit den Büchern, die man nicht mehr lesen oder nicht mehr sehen will. Alles, was herumsteht und Unwohlsein verursacht (ein schlechtes Buch ebenso wie ein nicht mehr passendes Kleidungsstück oder ein nicht benutztes Fitnessgerät), sollte man schnellstmöglich entsorgen, denn es stimmt: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Und ein Herr P. ist es wirklich nicht wert, sich so viele Gedanken um ihn und seine Werke zu machen. Er hat sich disqualifiziert. Punkt.


hm. falls du aber einen pirinci-roman in solch ein bücherboard stellst, verschaffst du ihm damit neue leser.


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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag25.03.2016 16:39

von Babella
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
hm. falls du aber einen pirinci-roman in solch ein bücherboard stellst, verschaffst du ihm damit neue leser.


*lach* Genau den Gedanken hatte ich beim letzten Mal in der Bücherzelle. Und da habe ich zwei Bücher, die ich eigentlich hineinstellen wollte, wieder mitgenommen und in die Altpapiertonne getan - ich wollte ihnen keine Leser verschaffen.

Aber es gibt ja eine Menge Bücher, die sind Geschmacks-, Phasen-, Alters-, Interessenssache ... die dürfen gern die Runde machen.
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czil
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Beitrag25.03.2016 18:51

von czil
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Immerhin waren sie gut geschrieben, die Katzenkrimis, oder?
Ich finde, dass man schon ein wenig differenzieren kann zwischen dem Werk eines jungen Schriftstellers und dem des gleich nur alt.
Pirinçci ist mir vor Jahrzehnten empfohlen worden mit dem Roman "Tränen sind immer das Ende". Ich mochte das Buch. Ich mag es vermutlich auch immer noch, würde es jedenfalls nicht aus dem Schrank werfen, bloß weil sein "altes Ego" nun so ausrastet.
Die Entwicklung war absehbar in seinen Büchern, das stimmt. Das letzte was ich von ihm im Schrank hab, neben 1 Felidae, ist Yin. Eine Perversion nach der anderen, aber dennoch faszinierend geschrieben.
Nach diesem Buch war allerdings Schluss. Das hat mir von ihm gereicht.

Für die Bücher, die in meinem Schrank stehen, haben Bäume ihr Leben gelassen, die Inhalte haben mir einmal gefallen - was ihr Autor danach macht?

Ja, und ich lese auch Rimbaud. Der nach seiner Dichterphase zum Sklavenhändler und sonstigem Schwein mutierte. Seine Gedichte können nichts dafür.

Zu den Gedanken, eine Zensur zu fordern, egal nach welcher Seite kann ich nur eines sagen: NIE.
Wenn die Büchse der Pandora erst mal offen ist, dann brennen wieder Bücher und Menschen.


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Ithanea
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Beitrag25.03.2016 19:44

von Ithanea
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Es geht doch nicht darum, dass die Bücher im Nachhinein auf einmal schlechter werden. Sondern darum, dass man von bestimmten Leuten eben kein Buch im Regal haben will, genauso wie man manche Leute nicht in seiner Facebooktimeline haben will und mit manchen Leuten eben kein Bier trinken gehen mag, auch wenn sie vielleicht zu einer netten Unterhaltung fähig wären.
Insofern sind die Entscheidungen mancher Buchhandlungen nicht nur ihr gutes Recht, sondern im Vergleich mit privater Ebene m.E. nachvollziehbar.


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Akiragirl
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Beitrag25.03.2016 19:57

von Akiragirl
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Ich habe mich über den Boykott gefreut, da er ja das "Ziel" hatte, Pirincci aktuell zu "schaden" (indem er weniger Geld bekommt) als "Antwort" auf seine unmöglichen Äußerungen.
Dass ich mich deswegen schämen würde, eins seiner Bücher im Regal zu haben, kann ich dagegen nicht behaupten. Ich fand "Die Damalstür" von ihm z.B. recht lesenswert.
Ich kann eigentlich ganz gut trennen zwischen einem Menschen als Person und als Künstler. Ich mag auch Musik von Typen, wenn die ein Interview geben kriege ich das kalte Kotzen von soviel Schwachsinn, den die da labern. Trotzdem gefällt mir die Musik und ich höre sie gern. Ich kann mir auch Filme anschauen, in denen Leute mitspielen, die sich später als komplett verdreht entpuppt haben, wie z.B. Mel Gibson.
Nur, Geld würde ich denen dann ab einem bestimmten Punkt wirklich nicht mehr in den Rachen werfen. Also spätestens, wenn es politisch/gesellschaftlich allzu bedenkliche Züge annimmt.


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czil
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Beitrag25.03.2016 20:39

von czil
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Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Es geht doch nicht darum, dass die Bücher im Nachhinein auf einmal schlechter werden. Sondern darum, dass man von bestimmten Leuten eben kein Buch im Regal haben will, genauso wie man manche Leute nicht in seiner Facebooktimeline haben will und mit manchen Leuten eben kein Bier trinken gehen mag, auch wenn sie vielleicht zu einer netten Unterhaltung fähig wären.
Insofern sind die Entscheidungen mancher Buchhandlungen nicht nur ihr gutes Recht, sondern im Vergleich mit privater Ebene m.E. nachvollziehbar.

Klar ist es jedermanns Recht, das so zu handhaben.

Ich finde es im Falle der Buchhandlung auch richtig, denn das zeigt ja auch, dass es in dieser Buchhandlung wenigstens nicht allein um Kommerz geht, sondern auch politisch Flagge gezeigt wird.
Das ist ja, noch einmal, alles recht und richtig.
Aber warum soll ich etwas, das mir gefällt wegwerfen, weil derjenige inzwischen ein Trottel geworden ist?
Auch wenn ich den Kumpel der zur Pegidademo aufruft aus meiner Facebooktimeline rausschmeiße, erinnere ich mich doch gerne noch an die verbrachten Abende, als er noch nicht so war.
Ich vergesse meine Jugend nicht, auch das nicht, wofür ich mich heute schäme. Warum soll ich das vergessen wollen, was mir gefallen hat?
Bücher aus dem Schrank schmeißen, weil ich sie nicht mehr mag, kann ich nachvollziehen, aber rein dogmatisch, weil der Typ nicht mehr nach meiner jetzigen Nase ist?
Sorry, das kann ich einfach nicht für mich nachvollziehen.


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Klemens_Fitte
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Beitrag25.03.2016 20:53

von Klemens_Fitte
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czil hat Folgendes geschrieben:
Aber warum soll ich etwas, das mir gefällt wegwerfen, weil derjenige inzwischen ein Trottel geworden ist?


Ich habe den Faden jetzt nur überflogen, aber: das hat doch niemand von dir verlangt? Nur weil andere so reagieren – etwa, weil etwas, das früher gefallen hat, plötzlich einen Beigeschmack bekommen hat und eben dadurch nicht mehr gefällt –, musst du doch für dich nicht die gleichen Konsequenzen ziehen. Mal abgesehen davon, dass der Vergleich von "sich von Büchern trennen" und "Erinnerungen vergessen" extrem hinkt.


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100% Fitte

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czil
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Beitrag25.03.2016 22:47

von czil
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Zitat:
Nur weil andere so reagieren – etwa, weil etwas, das früher gefallen hat, plötzlich einen Beigeschmack bekommen hat und eben dadurch nicht mehr gefällt –, musst du doch für dich nicht die gleichen Konsequenzen ziehen.


Da hast du recht.


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Resa1310
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Beitrag02.04.2016 16:24

von Resa1310
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Mich selbst beeinflussen solche großen Offenbarungen tatsächlich schon deutlich in der Sichtweise über (auch frühere) Werke dieser Autoren. Ich muss auch gestehen, dass ich meist dann keinen Drang verspüre die Bücher erneut zu lesen- so wandern sie doch meist in den Keller. Ob man schon vorher hätte sehen können, was sich wirklich hinter den Worten des Autors verbirgt... ich denke meist eher nicht. So ist der Leser ja auch oft mehr inhaltlich interessiert und interpretiert das Werk ja nicht im Zusammenhang mit dem Leben des Autors (es seidenn man sitzt in der Schule...)
Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass ich solche Bücher nun gänzlich verbannen würde- war die Geschichte doch fesselnd und interessant- aber im Wissen um den Verlauf der Denkweise solcher Autoren, bin ich doch eher skeptisch bevor ich das Buch kaufen würde. Neuere Werke würde man in meinem Schrank allerdings nicht mehr finden.
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