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Litauische Poesie


 
 
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YukiTheCat
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Beiträge: 12
Wohnort: Hessen / Katzenkorb


Beitrag19.03.2016 15:59
Litauische Poesie
von YukiTheCat
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Miau an alle fleißigen Schreiberlinge!

*Achtung, Achtung - langer, langweiliger Erklärungstext*

Heute komme ich mit einer etwas ungewöhnlichen Bitte zu euch:
Wie ihr vielleicht wisst (oder auch nicht) ist im Jahr 2017 Litauen das Gastland auf der Leipziger Buchmesse. Da unsere Universität eng mit der in Vilnius zusammenarbeitet, haben ich und ein paar Kommilitonen (die Katze nennt sich stets zuerst) ein Projekt gestartet, um auf der Buchmesse litauische Poesie dem deutschen Publikum etwas näher zu bringen. Wir übersetzen dazu das Buch "stebėto jo užrašai" (zu dt.: "beim Schreiben beobachtet") von Dainius Dirgėla erstmals ins Deutsche.
Nun ist es - gerade in der Lyrik - gar nicht so einfach mit der Übersetzung. Was im Litauischen funktioniert, muss nicht automatisch auch in der deutschen Sprache funktionieren. Erschwerend kommt hinzu, dass ich sowohl privat als auch im Studentenleben eher ein Prosa-Kätzchen und weniger ein Lyrik-Kätzchen bin; dabei ist der Übersetzer eines Gedichts doch stets gezwungen, selbst zum Dichter zu werden...oder?
Daher meine Bitte: würdet ihr euch einige ausgewählte Übersetzungen von mir einfach mal durchlesen und mir eure Eindrücke schildern? Klingt es in euren Ohren? Findet ihr irgendetwas holprig/unharmonisch/verbesserungswürdig?
Die Gedichte reimen sich im Litauischen nicht, daher werdet ihr auch in der Übersetzung kein "Reim dich, oder ich fress dich" finden. Zudem habe ich als Übersetzer die Aufgabe, so dicht wie möglich am Original zu bleiben; ich habe die komplette Strophenstruktur daher aus dem Litauischen übernommen. Wenn ihr - die ihr viel mehr Ahnung habt von solchen Dingen als ich - aber der Meinung seid, man müsse des Klanges wegen Worte umstellen, die Struktur verändern etc. dann könnt ihr das gerne kundtun.
Ihr müsst auch nicht unbedingt alle drei Übersetzungen lesen (könnt ihr aber natürlich, wenn euer Wochende auch so grau und langweilig ist wie meines); es würde mir schon helfen wenn ihr euch nur eins herauspickt und kommentiert.

Eine letzte Anmerkung: Falls auf zufällig-magische Weise jemand unter euch des Litauischen mächtig ist, so kann er/sie/es das genannte Buch bei Google Books finden und in die Originaltexte reinschnuppern.

*Langweiliger Erklärungstext - Ende*

Jetzt aber genug miaut und frisch ans Werk!

1.
* * *
der Geist meines Feindes
der Glanz in den Augen meines Feindes
ist mein Geist
und der Glanz meiner Augen

all das bin ich
all das ist meine Stärke

im Tod noch heller
mein strahlender Stern
am Himmel

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 42)

2.
* * *
I.
träumen, glauben, hoffen
versprechen, versuchen, bewältigen
kauen, schlucken
anfangen zu ersticken, runterwürgen, Schluckauf
sprachlos sein
II.
Zeit, innezuhalten; sich umschauen
die Lage einschätzen, darüber nachsinnen
es noch einmal versuchen
es soll sich nicht wiederholen
III.
nicht mehr träumen, nicht mehr glauben, nicht mehr hoffen
nicht mehr versprechen; nicht mehr versuchen, zu bewältigen
kauen, schlucken
nicht mehr ersticken, nicht mehr runterwürgen, kein Schluckauf
den Atem zurückgewinnen
VI.
einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen
einatmen, nicht mehr ausatmen, erstaunt sein
V.
sei nicht überrascht, nicht zu sein

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 55-56)

3.
* * *
die linkshändige Frau legt ihre linke Hand auf deine Schulter
die linke Hand windet sich um deinen Hals
die Füße hinten um ein Glas Rotwein
der purpurrote Sonnenuntergang durchbricht das Glas
grelle Heiligenscheine

die linkshändige Frau kämmt sich mit der linken Hand
und rasiert sich die Haare, schminkt sich die Lippen
und bemalt die Augen -
links mehr und es leuchtet greller

die linke Brust der linkshändigen Frau
erscheint reifer, vielleicht wegen
unsichtbarer Zentrifugalkraft
es zieht sie ständig nach links

die linkshändige Frau
nimmt deinen Schwanz immer in die linke Hand
wenn du die linke Seite bevorzugst
und wenn du gehst oder kommst, hineingehst oder hinausgehst
dann von links

die linkshändige Frau
schaut immer zuerst nach links
nach links zum nächsten Morgen und Abend
nach links – zum Anfang und zum Ende

aber es scheint, dass dies alles
nichts mit ihrem Blick zu tun hat -
sie sieht einfach nach links
wartet auf ein Zeichen
von dem Herren, der auf der rechten Seite sitzt

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 35)

Weitere Werke von YukiTheCat:


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schrei.ben.
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S


Beiträge: 94



S
Beitrag19.03.2016 18:34

von schrei.ben.
Antworten mit Zitat

Hallo!

Vorweg: ich bin kein guter Lyrikkritiker, denke ich. Ich lese selbst manchmal gern bestimmte Autoren, aber Gedichte auf die schlachtbank zu führen und zu sezieren ist nicht so meins. Deshalb kann ich nur meine Bauchgefühle wiedergeben. Insgesamt aber ein tolles Projekt!! Hoffentlich bekommt ihr hier viel Resonanz!

1) Die erste Strophe mag ich, auch die 2te stimmt. Das ende lässt mich rätselnd zurück...aber vermutlich kann man daran nicht viel ändern, Worte wie "Tod/Stern" sind ja im Urtext vorgegeben.

2) gefällt mir ganz gut

3) okay, mir zu hart im Inhalt (ich bin eine zarte Seele Cool ) aber witzig
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firstoffertio
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Beitrag19.03.2016 23:02

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Hier wollte ich nachfragen:

im Tod noch heller
 mein strahlender Stern
 am Himmel

Da bin ich mir nicht sicher, ob das die ursprüngliche Bedeutung ist.
Könnte mir auch Folgendes denken:

Im Tod strahlt mein Stern noch heller am Himmel

mein im Tod noch hell erstrahlender Stern am Himmel

Selbst im Tod erstrahlt mein Stern hell am Himmel

... So Syntaxsachen und -feinheiten sind oft schwer zu übersetzen.
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firstoffertio
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Beitrag19.03.2016 23:04

von firstoffertio
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Aus 2:

es soll sich nicht wiederholen

Wirklich so gemeint im Original?
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YukiTheCat
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Beitrag20.03.2016 00:13

von YukiTheCat
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@schrei.ben.
Danke für deine Eindrücke Smile

@firstoffertio
Auch an dich ein Dankeschön, dass du dir die Zeit genommen hast Smile

Ja, es ist wirklich zum Teil sehr knifflig, die Intentionen des Autors sowie die grammatischen Feinheiten im Litauischen zu erkennen und dann ins Deutsche zu übertragen.
zu 1.
Was hier so irritiet ist das fehlende Prädikat; das hat auch mich mit der Stirn runzeln lassen. Der Fehler lag aber bei mir: ich alter Schussel hab die Verbalendung nicht erkannt und stattdessen mit einem (gesteigerten) Adjektiv übersetzt; als nicht-Muttersprachler kann man hier schnell stolpern.
Tatsächlich haben wir aber ein Verb an dieser Stelle, das folgende Übersetzungsmöglichkeiten hat:
- sich abzeichnen
- zutage kommen, u.Ä.

Vielleicht dann eher so:

nach dem Tod zeichnet sich
mein strahlender Stern
am Himmel ab

oder:
nach dem Tod erscheint
mein strahlender Stern
am Himmel

Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Ideen Wink

zu 2.
Auch so eine seltsame Stelle; ich verstehe deine Skepsis firstoffertio.
Wenn man die einzelnen Worte übersetzt, würde an dieser Stelle stehen:
Original: mėginti kartoti nesikartoti
meginti = versuchen (Infinitiv)
kartoti = wiederholen (Infinitiv)
nesikartoti = eine Verbindung aus ne- (Negation) + -si- (Reflexiv) und kartoti (Infinitv) = also: sich (selbst) nicht wiederholen

Das würde bedeuten:
versuchen zu wiederholen sich nicht zu wiederholen --> ich verstehe das so, dass man einen erneuten Versuch startet, dabei aber die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen will

Ich habe also (etwas sperrig vielleicht) mit: "es soll sich nicht wiederholen" übersetzt.
Vielleicht finde ich ja eine andere Möglichkeit, der auch den Infinitv aus dem Original berücksichtigt, z.B. einfach "versuchen, sich nicht zu wiederholen" o.Ä.

Auf jeden Fall vielen Dank für eure Anmerkungen und Anstupser in die richtige Richtung! ein dickes *schnurr* von mir Wink


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Beitrag20.03.2016 00:57

von firstoffertio
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Jetzt wird das aus 1. klarer.

nach dem Tod erscheint
 mein strahlender Stern
 am Himmel


Ist das strahlen das gleiche Wort wie davor das Glaenzen?

Auch (dann) denkbar: Nach dem Tod wird mein Stern am Himmel glaenzen.

Vielleicht.


Zu 2.

Da sind ja sonst vor allem Infinitive drin.

Also vielleicht auch da einfach bei ihnen bleiben?

versuchen, wiederholen, sich nicht wiederholen
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YukiTheCat
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Beitrag20.03.2016 01:59

von YukiTheCat
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke, firstoffertio Wink

Im Original heißt es:
po     mirties       daug           ryškesnė
nach  dem Tod    viel/mehr    erscheinen/sich abzeichnen

mano    žvaigždės    šviesa
mein     Stern           hell/strahlend (Adjektiv)

danguje
Himmel (Lokativ)

Ich denke,
Nach dem Tod erscheint
mein heller/strahlender Stern
am Himmel
...trifft es ganz gut Wink

Fragt sich nur, wie man das "viel/mehr" noch unterbringt (und ob es unbedingt nötig ist).
Wahrscheinlich ist hier gemeint, dass der Stern nach dem Tod noch viel heller erscheint (daher war ich bei der ersten Übersetzung auch so schnell mit dem Adjektiv bei der Hand). Aber das "viel/mehr" bezieht sich im Original auf das Verb, nicht auf das Adjektiv; also "noch mehr erscheinen/sich viel mehr abzeichnen" etc.

Dann wäre z.Bsp. auch

Nach dem Tod
zeichnet sich mein heller Stern
noch deutlicher am Himmel ab

möglich.

Ich weiß nicht, ob mir das gefällt; es würde zumindest die Originalstruktur ziemlich auseinanderreissen und klingt irgendwie sperrig; andererseits wäre damit das "viel/mehr" ausgedrückt.
Bei solchen Texten wird einem bewusst, wie umständlich unsere deutsche Sprache manchmal ist - wo andere Sprachen ein Wort brauchen, braucht das Deutsche fünf Wörter mehr Very Happy

Dein erster Vorschlag scheint mir aber trotz allem ein guter Kompromiss zu sein Wink Zumal er, in seiner kurzen und knappen Form, sich auch besser in den Rest der Übersetzung eingliedert, die ja auch eher knapp formuliert ist.

Auch deinen Vorschlag mit den Infintiven im zweiten Gedicht werde ich auf jeden Fall nochmal überdenken und in die nächste Projektsitzung einbringen. Passen würde er auf jeden Fall Wink


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Beitrag21.03.2016 23:31

von firstoffertio
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Noch eine Frage:

Bezieht sich das/gehört das ryškesnė auf jeden Fall zum Stern, oder kann es sich auf etwas davor beziehen (Geist, Stärke)?  Also, was ist das Subjekt dazu?
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Beitrag31.05.2016 15:43

von YukiTheCat
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Auch hier nochmal ein liebes Miau, besonders an dich, firstoffertio Wink Bitte entschuldigt meine lange Abwesenheit hier im Forum - dieses seltsame Ding namens "Leben" kann manchmal ziemlich aufdringlich sein.
Ich fliege übrigens diese Woche nach Litauen und werde eventuell die Möglichkeit haben, die Gedichte zusammen mit einem professionellen Übersetzer zu überarbeiten. Ich kann die Ergebnisse ja dann gegebenenfalls hier posten Wink

Noch kurz zu deiner Frage, firstoffertio: das ryškesnė bezieht sich in diesem Fall auf Stern - es ist quasi das Verb zum Stern, also der Stern zeichnet sich ab/erscheint/etc.

So, jetzt ans Eingemachte: hier noch vier weitere Übersetzungen; ein etwas längeres Gedicht und drei kürzere. Wenn euch etwas seltsam/unharmonisch/spanisch vorkommt, könnt ihr das gerne kundtun. Viel Spaß Wink

1.
* * *
Wenn der Tod dich anhält
brauchst du keinen Führerschein
oder TÜV-Brief vorlegen
du musst keinen berauschenden Alkoholdunst
in das Teströhrchen blasen
oder einen Feuerlöscher
und einen veralteten Erste-Hilfe-Kasten vorzeigen
Unsere Sicherheitsmaßnahmen und sozialer Status
belustigen ihn

Wenn der Tod dich anhält
verlangt er nicht von dir, auszusteigen
du kannst sitzen bleiben
in bizarrer Pose
und mit seltsam verdrehten Körperteilen:
er lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen

Er schlägt plötzlich zu
und lässt dir keine Wahl
So überzeugend und schön du hier auch scheinst -
kopflos und mit zertrümmerten Beinen:
Deine ästhetischen Argumente sind ihm egal
und kümmern ihn nicht

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 29-30)

2.
* * *
Die Werbung sagt ständig
euer Leben im Diesseits
sei nur eine Demo-Version

Fehler werden korrigiert
alles wird perfekt sein
wenn ihr anfangt, im Jenseits zu leben

Aber, und ihr werdet mir zustimmen,
in Wirklichkeit ist die Demo-Version
immer noch
under construction

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 71)

3.
* * *
nichts ist ewig für das Vorübergehende
nichts ist gesetzmäßig für den Zufall
nichts ist zufällig für das Gesetz
nichts ist einmalig für den Körper
nichts ist ewig für das Nichts
nichts ist alles

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 46)

4.
* * *
Pažaislis

eiserne Tore im Hof des Klosters
diesseits ein Schild: weitergehen verboten
jenseits ein Garten wie ein Garten

diesseits Materie von Körper und Gegenstand
jenseits die fromme Seele

über den Köpfen ein azurblauer Himmel
unter den Füßen ein Pfad durch rostige Torstangen

auf einer Seite des Tores Freiheit
weiter zu fragen ist verboten

(Anmerkung: Pažaislis ist ein Kloster in Litauen, genauer: in Kaunas. Als Eigenname wird es deswegen nicht übersetzt.)

(Original aus: stebėto jo užrašai (eilėraščiai). Dainius Dirgėla. S. 58)


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