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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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06.03.2016 20:00 Veni, vidi, vici? von Amaryllis
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Veni, vidi, vici?
Blut, in seinem Gesicht bereits zu einer harten Kruste erstarrt, auf seinen Händen noch klebrig feucht. Es zeichnete dunkle Muster in den hellen Sand.
„Lang lebe Aramaron!“
Seine Männer streckten die Schwerter der untergehenden Sonne, den kreisenden Geiern entgegen. Ein historischer Sieg.
„Lang lebe Kaiser Aramaron!“
Nun würde es niemand mehr wagen, sich ihm zu verweigern. Die Zahl der Leichen, die seinen Weg pflasterten, war groß. Sein Vater, unglückseliger Badeunfall. Sein Bruder, ein scheuendes Pferd. Seine Mutter, Kindbettfieber. Seine Tante, Lebensmittelvergiftung. Und nun der Anführer der Rebellen, der einzige Tod, den er tatsächlich für sich beanspruchen durfte.
Als der Mond schon hoch am Himmel stand, wankte er sieges-(und wein-)trunken in sein Zelt.
„Wo bist du so lang gewesen, Kaiser Aramaron?“
Ihre Kurven waren weich, wo ihre Worte hart waren. Sie schob ihn zur Seite.
„Dein Badewasser ist kalt geworden. Ich warte im Bett auf dich.“
Er schrubbte sich, bis seine Haut brannte. Sie mochte es nicht, wenn er nach Blut roch. Unter den Seidendecken war ihre Haut heiß wie glühende Kohlen. Bei seiner Berührung drehte sie ihm den Rücken zu.
„Bitte, Seraphina ...“
Weitere Werke von Amaryllis:
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Gast
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06.03.2016 21:22
von Gast
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Ich mag den Text - wirklich!
Dennoch: das Thema sehe ich hier nicht gut genug, bis gar nicht, umgesetzt.
0 Punkte.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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07.03.2016 05:21
von V.K.B.
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Der große erfolgreiche Kaiser, der am Tag militärische Siege erlangt aber in seiner Beziehung kein Glück findet und untergebuttert wird. Gefällt mir. Ist auch schön geschrieben.
Mal sehen, ob ich noch Punkte habe?
Jo! 2 Stück.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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07.03.2016 08:35
von Literättin
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Vermutlich wird es mir nicht möglich sein, angesichts der Textfülle dieses Wettbewerbs, allen Texten mit einem angemessenen Kommentar gerecht zu werden und vielleicht gehört dieser Text hier dazu. Das sagt dann aber eher etwas über meinen quantitativen Kommentierungsstress als etwas über die Qualität dieses Textes.
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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07.03.2016 10:13
von HerbertH
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neutraler kommentar, um werten zu können
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4294
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07.03.2016 17:51
von hobbes
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Das ist so ein typischer "Ja, und?"-Text (falls das zu beleidigend daher kommt - ich fürchte, mein eigener fällt auch in diese Kategorie).
Ich lese ihn und denke: Ja, und?
Noch dazu ist das Setting so gar nicht meins und die Figuren schaffen es auch nicht, mein Interesse zu wecken.
Keine Punkte.
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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07.03.2016 19:35
von Ithanea
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Am Tag dicke Hose, in der Nacht nichts zu sagen. Unrealistisch zwar, dass in Settings, in dem das spielt, sich ein Heerführer so leicht abspeisen lassen würde, ist ein Kaiser ja sonst eher gewohnt, dass sein Wille was zählt - aber nun. Er ist halt zahm. Locker flockig geschrieben, postkartentauglich, leider hat die Geschichte nicht so mein Interesse geweckt, darum nicht in den TopTen.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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Oktoberkatze Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 314
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08.03.2016 23:11
von Oktoberkatze
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Fast könnte man Mitleid mit dem großen Krieger bekommen, hat mir sehr gut gefallen.
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Seraiya Mondsüchtig
Beiträge: 924
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08.03.2016 23:58
von Seraiya
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Hallo Inko,
Gerne gelesen, leider hat der Text es trotzdem nicht in meine Top Ten geschafft.
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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11.03.2016 21:55
von Heidi
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Der Schluss deiner Geschichte lässt mich verwirrt zurück.
Zitat: |
Bei seiner Berührung drehte sie ihm den Rücken zu.
„Bitte, Seraphina ...“ |
Hmmm ... will sie keinen Sex mit einem Mörder? Aber er hat ja schon öfter mal gemordet, also müsste es ihr ja egal sein ... Weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Beim ersten Mal Lesen fand ich die real beschriebenen "Blutausdrücke" in den ersten Zeilen, etwas unangenehm; beim Weiterlesen wurde mir aber klar, dass es sich um eine Satire handelt, da passt das dann auch. So wie die glühende Kohlenhaut
Alles in allem gut geschrieben, nur der Schluss ... du weißt schon.
Ich habe die Texte, unabhängig von den ersten zehn, grob unterteilt
Dein Text hat es leider nicht unter die ersten zwanzig geschafft (kommt aber knapp danach).
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 11.03.2016 22:11
von tronde
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Hallo!
Der Konflikt zwischen Außen und Innen gefällt mir. Der Rückblick, weiß nicht, ob es den braucht. Das geklammerte weintrunken stört mich, wirkt wie ein Komentar von außen.
Grüße
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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12.03.2016 00:10
von firstoffertio
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Das ist nicht mein Genre, tut mir leid.
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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12.03.2016 14:47
von Piratin
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Hallo Inko,
eine Gschichte, die die Tagseite als Kämpfer und die Nachtseite als Ehemann zeigt. Es hat mir gefallen, aber da ich leider nur 10 Texten Punkte geben kann, ist es leider knapp nicht dabei.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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12.03.2016 14:53
von rieka
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Badeunfall. Welch ein profaner Tod.
Armer Kerl. Da zappelt er nun um Anerkennung und es klappt hinten und vorne nicht.
Diese darin steckende Idee finde ich interessant. Ein um seine Bedeutung und Stellung kämpfender Mensch.
Du schreibst lebendig. Dass ich zu deiner Geschichte keinen besonderen Zugang bekomme, liegt daran, dass mir dieses Genre sehr fremd ist. Tut mir leid. In deinem Genre kommst du bestimmt gut an.
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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12.03.2016 22:48
von Einar Inperson
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Einer der wenigen Genretexte. Oder Genremix?
Die Macht der Frau über den Herscher.
Aber Leichen pflastern seinen Weg. Hm. Das hat mir nicht gefallen.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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13.03.2016 16:41
von Amaryllis
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Liebe Ama,
das war jetzt nicht die innovativste aller Ideen und sprachlich hätte man vl. auch an ein oder zwei Stellen noch ein bisschen feilen können, aber die Dualität ist gut umgesetzt. Für mich wär der Text jetzt nicht unter den Top 10, mal sehen, wie die anderen das beurteilen.
Alles Liebe,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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14.03.2016 21:23
von Jenni
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Ein großer und gnadenloser Krieger am Tage, nachts wartet die Frau mit den weichen Kurven, für die er alles tut. Seine Tag- und seine Nachtseite. Das Thema hast du umgesetzt. Darüber hinaus sagt mir diese Geschichte nichts.
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Tjana Reißwolf
Alter: 63 Beiträge: 1786 Wohnort: Inne Peerle
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15.03.2016 17:18
von Tjana
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Mit Gewalt erreicht man letztlich gar nichts.
Schön, wie diese Aussage in den (Tag und Nacht-) Zwiespalt des siegreichen Herrschers verpackt ist.
_________________ Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein) |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2701 Wohnort: in der Diaspora
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16.03.2016 00:00
von Lapidar
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Wirklich wirklich.. böse..
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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16.03.2016 18:10
von nothingisreal
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Hallo Inka/o,
das könnte der Auftakt zu etwas längerem sein, hat mir gefallen. Stilistisch gesehen fand ich manche Stellen nicht so schön. Bsp.: Seine Männer streckten die Schwerter der untergehenden Sonne, den kreisenden Geiern entgegen. Oder auch: Lebensmittelvergiftung. Vielleicht ist es nur mein Gefühl, das mich trügt, aber es will einfach nicht in diese „unmoderne“ Welt passen.
Über die Punktevergabe denke ich später nach.
LG NIR
Dieser Kommentar spiegelt meine persönliche Meinung wider und ist aus zeitlichen Gründen kurz und direkt gehalten - wie auch alle anderen Kommentare. Er ist auf jeden Fall nicht böse gemeint.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Aneurysm Eselsohr
Beiträge: 462
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17.03.2016 19:06
von Aneurysm
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Der Text gefällt mir. Historisch angehaucht, gut geschrieben, und das Thema gefällt mir auch. Der allmächtige, blutrünstige Herrscher, bei dem im Endeffekt dennoch die Frau die Hosen anhat (in zweierlei Hinsicht).
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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18.03.2016 07:54
von crim
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Zweigeteilt. Einmal Schlachtfeld. Einmal Bett. Genrelastig. Dafür wahrscheinlich ganz gelungen. Die Klammer muss dringlich weg und: Der letzte Dialogfetzen schließt die Geschichte nicht allzu gelungen ab. Keine Punkte.
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