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Die Treppe


 
 
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simplify
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Beiträge: 7



Beitrag07.03.2016 23:51
Die Treppe
von simplify
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Entstanden ist dieser Text zum Thema im Nebel als Kurzgeschichtensprint. Ich hatte ursprünglich eine Auflösung geplant, aber beim Schreiben senkte sich nach und nach ein Nebel um mich, und zum Schluss blieb alles etwas mysteriös offen. Mir gefällt es besser so. Twisted Evil

Gerne stelle ich euch den Text zur Kritik. Ich bin für alle Rückmeldungen offen: ob es euch gefällt (oder nicht), ob Spannung aufkommt (oder eben nicht), Stil, Aufbau, Glaubhaftigkeit der Beschreibung, Sujet, einfach alles. Dazu vielleicht noch die Anmerkung, dass ich als Schweizerin bewusst und voller Patriotismus auf das scharfe s verzichte. Alles andere, was sich für Deutsche (oder andere Schweizer) komisch anhört, ist zum Abschuss freigegeben.

Vielen Dank für eure Zeit, und ich bin gespannt auf eure Eindrücke!
 

Die Treppe

Ich lebe zur Miete in einem Zimmer in Zürich, direkt an der Limmat. Es ist ein altes Haus, so wie alle hier. Ein kleiner Innenhof führt vom Quai weg, und eine enge Aussentreppe führt hinauf zum Eingang. Die Tür ist hölzern, mit einer Klappe für Briefe und einem Fenster aus getrübtem Glas, durch das man von aussen gerade ausmachen kann, wenn sich drinnen etwas bewegt.

Ich wickle mich in meinen Schal und trete auf den oberen Treppenabsatz. Normalerweise erhasche ich von hier einen ersten Blick auf das Wasser, aber nicht heute.

Weiss. Überall.

Die Leute sagen, Schnee sei die Decke, welche die Welt bedeckt. Aber Nebel ist viel schlimmer. Nebel bedeckt die Welt nicht nur, er verhüllt sie. Nebel ist der Vorhang, der sich um uns schliesst und uns isoliert und verloren zurücklässt.

Ich blinzle. Winzige Wassertropfen kleben an meinen Wimpern. Fast kann ich spüren, wie der Nebel meine Wange streichelt.

Hinter mir ziehe ich die Haustüre ins Schloss und schliesse mit meinem alten Bleischlüssel ab. In den wenigen Momenten, in denen ich hier stehe, scheint der Nebel noch dichter geworden zu sein. Ich ziehe meinen Mantel enger um mich. Aus der Manteltasche hole ich meine Wollhandschuhe und ziehe sie über die bereits kühlen Finger. Ich kann nicht einmal den Fuss der Aussentreppe ausmachen. Nichts als weiss. Ein Unwohlsein keimt in meinem Bauch. Ich schiebe es zur Seite und lege meine Hand auf das gusseiserne Treppengeländer.

In diesem Moment wirbelt der Nebel auf, und für einen Augenblick meine ich, eine ganz andere Treppe vor mir zu sehen. Eine Treppe, die immer und immer weiter nach unten führt, so weit ich sehen kann, und dann im nichts verläuft. Ich schaudere. Doch als ich wieder hinsehe, ist alles weiss. Der Nebel steht. Kein Luftzug rührt sich. Nicht einmal schemenhafte Umrisse kann ich erkennen. Weiss, nichts als sanftes, eintöniges Weiss.

Ich drehe mich um. Die Holztür meines Wohnhauses steht genau dort, wo sie immer ist, und dieser Anblick bringt mich zurück in die Wirklichkeit. Ich fühle mich etwas albern, als ich den linken Handschuh ausziehe und mit den Fingern das Holz berühre. Trotzdem bin ich erleichtert, als meine Finger die Holzstruktur fühlen. Kleine Kerben sind spürbar, obwohl das Holz mit Glasur überzogen ist. Ich atme tief durch und schaue zurück zur Treppe. Zwei Stufen kann ich ausmachen, danach ist nichts zu erkennen.

Den abgezogenen Handschuh stecke ich zurück in die Manteltasche. Die nackte Hand strecke ich aus und lege meine Fingerspitzen an die Hauswand. Die behandschuhte rechte Hand lege ich auf das Geländer. Ich atme tief ein, schüttle den Kopf und setze meinen Fuss auf die erste Stufe. Und die nächste. Und die nächste. Ich schaue nicht nach unten; ich kenne diese Stufen, ich brauche sie nicht zu sehen, um zu wissen wie weit sie auseinanderliegen. Und die nächste, und die nächste. Mein Handschuh verfängt sich an einer Unregelmässigkeit des Geländers, und ein Faden zieht. Ich stecke ihn zwischen die Maschen und lege meine Hand zurück. Noch eine Stufe. Und noch eine Stufe.

Meine Fingerspitzen schleifen die Hauswand entlang. Die Steine sind kühl und glatt. Noch ein Schritt, eine weitere Stufe, und noch eine.

Ich schaue über meine Schulter zurück. Ich kann den Absatz nicht mehr sehen. Die Treppe verläuft ins Nichts. Ich schaue nach unten. Zwei Stufen kann ich erkennen, bevor das Weiss den Rest verschluckt. Die Härchen in meinem Nacken stellen sich auf. Ich stehe mitten im Nichts, zwischen dem kunstvollen gusseisernen Geländer und der glatten Hauswand, und überall um mich ist nichts als weiss.

Ich kenne diese Treppe. Es sind nur wenige Stufen bis in den Innenhof. Ich mache drei weitere Schritte, aber noch immer sehe ich den Boden nicht. Nur weitere Treppenstufen und darüber hinaus, das Nichts. Ich nehme einen tiefen Atemzug. Das ist lächerlich. Ganz Zürich verschwindet nicht einfach. Es wird da sein, unten an der Treppe. Ich mache einen weiteren Schritt, und das Geräusch von meinem Absatz auf der Steinstufe klingt dumpf und laut. Mir fällt plötzlich auf, wie geisterhaft still es um mich her ist.

Ich höre keine Fussgänger, die an der Limmat spazieren. Ich höre nicht den Lärm von Autos. Kein Geräusch von Trams, die am Bellevue halten. Keine Stimmen. Keine Motorgeräusche. Kein Klingeln. Nichts.

Der Nebel streicht um mich, und ich habe plötzlich den Eindruck, als würde er mich einkreisen. Als sei er auf der Jagd, und ich bin seine Beute. Ich ziehe meinen Reissverschluss bis ganz oben und ziehe meine Kapuze über den Kopf. Ich komme mir vor wie ein Kind, das gegen die Schrecken der Dunkelheit die Augen schliesst, als ob es das schützen würde.

Ich trete auf die nächste Stufe. Klack, macht mein Absatz. Und noch eine. Klack. Klack, klack, klack, klack. Klack.

Ich bin fast sicher, dass meine Aussentreppe gar nicht so viele Stufen hat, aber ich weigere mich, darüber nachzudenken. Nächster Schritt, nächste Stufe. Klack, klack, klack. Mein Handschuh streicht über das Geländer. Meine Fingerspitze berührt nur ganz leicht die Hauswand. Stufe, und Stufe, und Stufe. Ich gehe blind ins Nichts hinein.

Klack. Klack. Klack.

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Ingabe
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 41



Beitrag09.03.2016 11:36

von Ingabe
Antworten mit Zitat

Also irgendwie fand ich nicht in die Geschichte hinein. Spannung war für mich wenig bis gar nicht da :/

Beim zweiten Male lesen fand ich die Reaktionen des Protas sehr glaubhaft. Wäre ich in so einer Situation, würde ich mich wohl ähnlich verhalten.
Dennoch würde ich gerne wissen, was dein Prota sich die ganze Zeit über so denkt.

Zum Stil - Du schreibst unglaublich detailliert und mit viele Liebe fürs Detail!
Aber ab und zu waren es mir zu viele Details. Zum Beispiel diese Tür - Du erwähnst das Fenster darin. Ich dachte, dieses Fenster wäre für die Geschichte eventuell wichtig, was es aber schlussendlich nicht ist. Also lass die Tür einfach eine Holztür sein, jeder Leser kann sich dann selbst ein Bild von ihr machen smile
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simplify
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Beiträge: 7



Beitrag09.03.2016 23:43

von simplify
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Ingabe

Vielen Dank für deine Rückmeldung, ich schätze sie sehr!
Mit den Details hast du wohl recht. :/ Mal schauen was ich da verbessern kann.

Kannst du mir noch mehr zur Spannung sagen respektive dem Mangel davon? Fandest du den Text langweilig zu lesen? Und hast du eine Idee, was dieses Gefühl bei dir ausgelöst hat?
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Ingabe
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 41



Beitrag10.03.2016 09:39
Re: Die Treppe
von Ingabe
Antworten mit Zitat

simplify hat Folgendes geschrieben:
Entstanden ist dieser Text zum Thema im Nebel als Kurzgeschichtensprint. Ich hatte ursprünglich eine Auflösung geplant, aber beim Schreiben senkte sich nach und nach ein Nebel um mich, und zum Schluss blieb alles etwas mysteriös offen. Mir gefällt es besser so. Twisted Evil

Gerne stelle ich euch den Text zur Kritik. Ich bin für alle Rückmeldungen offen: ob es euch gefällt (oder nicht), ob Spannung aufkommt (oder eben nicht), Stil, Aufbau, Glaubhaftigkeit der Beschreibung, Sujet, einfach alles. Dazu vielleicht noch die Anmerkung, dass ich als Schweizerin bewusst und voller Patriotismus auf das scharfe s verzichte. Alles andere, was sich für Deutsche (oder andere Schweizer) komisch anhört, ist zum Abschuss freigegeben.

Vielen Dank für eure Zeit, und ich bin gespannt auf eure Eindrücke!
 

Die Treppe

Ich lebe zur Miete in einem Zimmer in Zürich, direkt an der Limmat. Es ist ein altes Haus, so wie alle hier. Ein kleiner Innenhof führt vom Quai weg, und eine enge Aussentreppe führt hinauf zum Eingang. Die Tür ist hölzern, mit einer Klappe für Briefe und einem Fenster aus getrübtem Glas, durch das man von aussen gerade ausmachen kann, wenn sich drinnen etwas bewegt.

Ich wickle mich in meinen Schal und trete auf den oberen Treppenabsatz. Normalerweise erhasche ich von hier einen ersten Blick auf das Wasser. Aber nicht heute.

Weiss. Überall.

Die Leute sagen, Schnee sei die Decke, welche die Welt bedeckt. Aber Nebel ist viel schlimmer. Nebel bedeckt die Welt nicht nur, er verhüllt sie und lässt uns isoliert in ihr zurück.
Ich blinzle. Winzige Wassertropfen kleben an meinen Wimpern. Fast kann ich spüren, wie der Nebel meine Wange streichelt...

Hinter mir ziehe ich die Haustüre ins Schloss und schliesse mit meinem alten Bleischlüssel ab. In den wenigen Momenten, in denen ich hier stehe, scheint der Nebel noch dichter geworden zu sein. Ich ziehe meinen Mantel enger um mich. Aus der Manteltasche hole ich meine Wollhandschuhe und ziehe sie über die bereits kühlen Finger. Ich kann nicht einmal den Fuss der Aussentreppe ausmachen. Nichts als weiss. Ein Unwohlsein keimt in meinem Bauch... Ich schiebe es zur Seite und lege meine Hand auf das gusseiserne Treppengeländer.

In diesem Moment wirbelt der Nebel auf, und für einen Augenblick meine ich, eine ganz andere Treppe vor mir zu sehen. Eine Treppe, die immer und immer weiter nach unten führt, so weit ich sehen kann, und dann im nichts verläuft! Ich schaudere. Doch als ich wieder hinsehe, ist alles weiss... Der Nebel steht. Kein Luftzug rührt sich. Nicht einmal schemenhafte Umrisse kann ich erkennen. Weiss, nichts als sanftes, eintöniges Weiss.

Ich drehe mich um. Die Holztür meines Wohnhauses steht genau dort, wo sie immer ist, und dieser Anblick bringt mich zurück in die Wirklichkeit. Ich fühle mich etwas albern, als ich den linken Handschuh ausziehe und mit den Fingern das Holz berühre. Trotzdem bin ich erleichtert, als meine Finger die Holzstruktur fühlen. Kleine Kerben sind spürbar, obwohl das Holz mit Glasur überzogen ist. Ich atme tief durch und schaue zurück zur Treppe. Zwei Stufen kann ich ausmachen, danach ist nichts zu erkennen.

Den abgezogenen Handschuh stecke ich zurück in die Manteltasche. Die nackte Hand strecke ich aus und lege meine Fingerspitzen an die Hauswand. Die behandschuhte rechte Hand lege ich auf das Geländer. Ich atme tief ein, schüttle den Kopf und setze meinen Fuss auf die erste Stufe. Und auf die nächste. Und die nächste. Ich schaue nicht nach unten; ich kenne diese Stufen, ich brauche sie nicht zu sehen, um zu wissen wie weit sie auseinanderliegen. Und die nächste, und die nächste. Mein Handschuh verfängt sich an einer Unregelmässigkeit des Geländers, und ein Faden zieht. Ich stecke ihn zwischen die Maschen und lege meine Hand zurück. Noch eine Stufe. Und noch eine Stufe.

Meine Fingerspitzen schleifen die Hauswand entlang. Die Steine sind kühl und glatt. Noch ein Schritt, eine weitere Stufe, und noch eine.

Ich schaue über meine Schulter zurück. Ich kann den Absatz nicht mehr sehen. Die Treppe verläuft ins Nichts! Ich schaue nach unten. Zwei Stufen kann ich erkennen, bevor das Weiss den Rest verschluckt. Die Härchen in meinem Nacken stellen sich auf. Ich stehe mitten im Nichts, zwischen dem kunstvollen gusseisernen Geländer und der glatten Hauswand, und überall um mich ist nichts als weiss.

Ich kenne diese Treppe! Es sind nur wenige Stufen bis in den Innenhof. Ich mache drei weitere Schritte, aber noch immer sehe ich den Boden nicht. Nur weitere Treppenstufen und darüber hinaus, das Nichts! Ich nehme einen tiefen Atemzug. Das ist doch lächerlich. Ganz Zürich verschwindet nicht einfach. Es wird da sein, unten an der Treppe. Ich mache einen weiteren Schritt, und das Geräusch von meinem Absatz auf der Steinstufe klingt dumpf und laut. Mir fällt plötzlich auf, wie geisterhaft still es um mich her ist...

Ich höre keine Fussgänger, die an der Limmat spazieren. Ich höre nicht den Lärm von Autos. Kein Geräusch von Trams, die am Bellevue halten. Keine Stimmen. Keine Motorgeräusche. Kein Klingeln. Nichts.

Der Nebel streicht um mich, und ich habe plötzlich den Eindruck, als würde er mich einkreisen. Als sei er auf der Jagd, und ich bin seine Beute. Ich ziehe meinen Reissverschluss bis ganz oben und ziehe meine Kapuze über den Kopf. Ich komme mir vor wie ein Kind, das gegen die Schrecken der Dunkelheit die Augen schliesst, als ob es das schützen würde.

Ich trete auf die nächste Stufe. Klack, macht mein Absatz. Und noch eine. Klack. Klack, klack, klack, klack. Klack. (Wenn Schnee auf den Stufen liegt, dann machen sie doch nicht "klack"? Oder liegt da gar kein Schnee?)

Ich bin fast sicher, dass meine Aussentreppe gar nicht so viele Stufen hat, aber ich weigere mich, darüber nachzudenken. Nächster Schritt, nächste Stufe. Klack, klack, klack. Mein Handschuh streicht über das Geländer. Meine Fingerspitze berührt nur ganz leicht die Hauswand. Stufe, und Stufe, und Stufe. Ich gehe blind ins Nichts hinein.

Klack. Klack. Klack.


Versuch einfach mit ein paar Satzzeichen mehr Spannung zu erzeugen smile
Ich glaube genau das war mein Problem mit der Geschichte.
Ein Beispiel an der Stelle:
Ich kenne diese Treppe.  
Da schwingt nicht viel mit, im Text.
Aber:
Ich kenne diese Treppe!
Hier schwingt einiges mit im Textfluss - Die Empörung, Verwirrtheit des Protas. Er kennt diese Treppe doch! Ganz Zürich kann doch nicht einfach von heute auf morgen verschwinden... unsw.
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Ylajali
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Beiträge: 89



Beitrag10.03.2016 11:09

von Ylajali
Antworten mit Zitat

Hallo Simplify,

mir gefällt deine schnörkellose Sprache gut. Außerdem haben sich eine Reihe sehr intensiver Bilder eingestellt bei mir, während ich deinen Text las.

Zitat:
zum Schluss blieb alles etwas mysteriös offen


Das ist allerdings der Punkt, den ich persönlich schade finde. Mir fehlt etwas bei der Geschichte. Es muss ja nicht unbedingt eine "Auflösung" sein, wie du schreibst, sondern irgendeine andere Intensivierung. So ist es mir auch noch nicht bedrohlich bzw. gruselig genug. Ich weiß nicht, welche "Richtung" du eher anstrebst...

LG Ylajali
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firstoffertio
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Beitrag10.03.2016 23:29

von firstoffertio
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Mir fehlt hier nichts an Spannung. Und ich finde die Beschreibung wunderbar anschaulich. Vielleicht ein bisschen viel "weiß". Das offene Ende gut.
Wie könnte der Text anders aufhören?
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Oktoberkatze
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Alter: 58
Beiträge: 314

Ei 1 Ei 9


Beitrag11.03.2016 15:17
Re: Die Treppe
von Oktoberkatze
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Hallo simplify,

ich finde deine Geschichte sehr gelungen. Die Spannung baut sich langsam, aber konstant bis zum Höhepunkt auf und auch wenn ich im Grunde kein Freund von offenen Enden bin, könnte ich mir hier kein anders vorstellen Daumen hoch
Einzig der erste Absatz enthält für meinen Geschmack etwas zu viel Beschreibung. Da es sich ja um eine Kurzgeschichte handelt, könntest du dich dort auf die unbedingt nötigen Informationen beschränken.
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weltensegler
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 85
Wohnort: Nürnberg


Beitrag13.03.2016 20:55

von weltensegler
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Hallo simplify,

das Thema deiner Geschichte und die melodische Sprache passen für mich sehr schön zusammen. Der Spannungsbogen ist sicher nicht drastisch gespannt, aber gerade die leise, zögerliche Skepsis der Protagonistin und die Tatsache das eigentlich NICHTS passiert machen die Handlung sehr spannend.

Für mich steigt sie hinab, in die eigene Seelentiefe. Ihre eigenen Schatten im Nacken... Auf die Weise bin ich als Kind viele Male die Kellertreppe in meinem Elternhaus hinabgegangen, weil ich irgendetwas holen sollte... wink

Bei der Tür muss ich Ingabe zustimmen. Da hatte ich mich auch kurz gedanklich festgehalten.

Das offene Ende ist gut so. Könnte ja doch noch...

Liebe Grüße

Weltensegler
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simplify
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Beiträge: 7



Beitrag13.03.2016 22:59

von simplify
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Allen vielen Dank, von Herzen, für das Feedback! Eure Rückmeldungen und unterschiedlichen Meinungen sind die beste Schule.

Ich fasse mal meine individuellen Antworten hier zusammen:

@Ingabe: Das mit den Satzzeichen ist ein interessanter Hinweis. Ich versuche immer, Ausrufezeichen ausserhalb der direkten Rede zu vermeiden. Da hier aber stellenweise die Gedanken des Erzählers nacherzählt werden, wäre "kreativere" Interpunktion durchaus vertretbar. Very Happy
Dein Hinweis mit Schnee hat mich zuerst überrascht. "Schnee? Es liegt doch kein Schnee?" Und dann habe ich realisiert, wie du darauf kommst. Gedacht habe ich das nur als Vergleich zum Nebel - aber das folgende "Weiss, überall" ist bestenfalls zweideutig. Gedacht ist weisser Nebel - nicht eine weisse Schneedecke. Das muss ich korrigieren. Besonders da das "Klack" des Absatzes gegen Schluss bedeutungsschwer sein soll.


@Ylajali: Ich weiss, was du meinst. Im Moment habe ich leider keine gute Idee, wie ich die von dir vorgeschlagene Steigerung gescheit erreiche. Embarassed  Aber ich überlege mir das noch.


@firstoffertio: Mit dem "weiss" hast du recht - da hab ich mich ein bisschen hinreissen lassen. Das wäre bei der Überarbeitung auch ein Augenmerk. Zum Ende - als ich angefangen habe, die Geschichte zu schreiben, wollte ich zum Schluss ihr ganzes Grauen auflösen, so dass nicht klar ist, ob sie nur knapp etwas unheimlichen entgangen ist, oder ob alles nur in ihrem Kopf war.
Aber dann fand ich es schade, eine einfache Erklärung verfügbar zu machen, und ich liess es stattdessen unvollendet.


@Oktoberkatze: Guter Hinweis mit den Details. Ich habe versucht, es durch diese Beschreibungen "anschaulich" zu machen und eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, aber es soll natürlich den Faden der Erzählung nicht stören, sonst ist es am Schluss ein Erzählknäuel. (So wie wenn meine Katze die Wolle in die Finger bekommt... das ist für Geschichten vermutlich genauso wenig förderlich wie für Strickzeug! Razz )


@weltensegler: Das mit der Kellertreppe kenne ich auch aus eigener Erfahrung! Noch grusliger war abends der Gang zur Nachbarin (ein paar hundert Meter), um frische Eier zu holen. Zwischen unseren Häuser waren keine Strassenlampen und links und rechts Felder und Bäume, aus denen die Dunkelheit ihre Finger nach mir ausstreckte. In meinem Kopf bin ich während dieser kurzen Strecken fünfzigmal in die Unterwelt abgestiegen und nur haarscharf wieder entkommen.
Die (allzu mysteriöse) Tür werde ich überdenken. Idea Wobei, vielleicht ist ja diese Tür bereits das Portal, durch das sie in eine Anderswelt getreten ist, und der Nebel ist nur die normale Wetterlage in diesen Gefilden ...? Shocked
Und ja, eben! Sie könnte ja doch noch ...! Wink
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