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Babella
Klammeraffe
 Alter: 60 Beiträge: 867
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 06.03.2016 20:00 Freischwimmer von Babella
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Diesmal war sie vorbereitet, straffte ihre Schultern und hob den Blick, als sie auf die Bademeisterkabine zuging. „Auch die dunkle Seite in uns hat ihre Berechtigung“, hatte ihre Therapeutin gesagt, und hatte sie nicht viel zu oft nachgegeben, sich bemüht, niemanden zu verletzen und sich lieber selbst gestoßen, bis ihre Seele voller blauer Flecken war?
Dabei war es so einfach.
„Ich habe meine Schwimmbrille liegen lassen … sie war grau … ach, da ist sie ja!“
Sie kannte das Eimerchen, es war bis oben hin voll mit Schwimmbrillen, blau, grau, weiß, sie musste nur erfreut zugreifen, niemanden ansehen dabei, und sich dann herzlich bedanken.
Sie ging davon mit dem Gefühl, es könne ihr jemand auf die Schulter tippen, was nicht geschah. Sie zog ihre Bahnen, wissend, dass sie sich unrechtmäßig etwas angeeignet hatte, das ihr nicht gehörte, beinahe erwartend, sie von Teufelshand unter Wasser in die Tiefe des Ozeans gezogen würde, was auch nicht geschah.
Es war so einfach, und niemand würde es je erfahren. So reifte ihr Entschluss. Als sie nach ihren tausend Metern etwas schwerfällig aus dem Wasser stieg, war sie eine andere.
„Sie haben sich freigeschwommen, endlich“, würde ihre Therapeutin sagen. Was wusste die schon!
Weitere Werke von Babella:
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Gast
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06.03.2016 21:58
von Gast
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Platzhalter.
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Oktoberkatze
Eselsohr
 Alter: 57 Beiträge: 321
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 06.03.2016 22:54
von Oktoberkatze
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Anschaulich geschrieben, doch leider ein Flüchtigkeitsfehler.
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V.K.B.
[Error C7: not in list]
 Alter: 50 Beiträge: 6036 Wohnort: Nullraum
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 07.03.2016 00:25
von V.K.B.
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Der Wechsel auf die dunkle Seite beginnt mit einer kleinen Geste. Toll! Gefällt mir. Ist auch gut geschrieben. Der letzte Satz hat es in sich! Man kann sich jetzt alles mögliche ausmalen, was kommen wird…
ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen:
Zitat: | Sie zog ihre Bahnen, wissend, dass sie sich unrechtmäßig etwas angeeignet hatte, das ihr nicht gehörte, beinahe erwartend, sie von Teufelshand unter Wasser in die Tiefe des Ozeans gezogen würde, was auch nicht geschah. |
Der Satz ergibt so keinen Sinn, da fehlt ein zweites "dass". Gut, am Wortzähler liegt es nicht, da wäre noch Platz für vier gewesen.
Schöne Geschichte, 4 Punkte von mir.
_________________ Warning: Cthulhu may occasionally jumpscare people … |
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hobbes
Tretbootliteratin
 Moderatorin
Beiträge: 4642
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 07.03.2016 00:52
von hobbes
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Hä? Sie klaut also eine Schwimmbrille (die vermutlich sowieso niemals mehr irgendjemand für sich beansprucht hätte, aber egal), schwimmt tausend Meter und ist eine andere.
Ja klar.
Vielleicht bräuchte es noch ein paar Wörter mehr, damit das auch bei mir ankommt. Vielleicht würde das aber auch nichts nützen.
Wobei der Titel ja durchaus seinen Reiz hat, im Zusammenhang mit der Geschichte. Aber nur der Titel haut es dann eben auch nicht raus.
Und der Schluss - entweder verstehe ich ihn nicht, oder da stimmt was nicht.
Sie ist eine andere, aber die Therapeutin hat trotzdem keine Ahnung? Hä? Hat sie (die Therapeutin) ihr (der Prota) nicht genau das gesagt/geraten?
Und warum eigentlich "diesmal"? Hat sie schon öfter versucht, unrechtmäßig Schwimmbrillen an sich zu nehmen? Was ist jetzt anders?
Das ist mir alles zu unausgereift.
Keine Punkte.
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Literättin
Exposéadler
 Alter: 57 Beiträge: 2078 Wohnort: im Diesseits
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 07.03.2016 08:25
von Literättin
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Irgendetwas fehlt mir hier zu einer wirklichen Nachtseite: die Bagatelle in Form der gestohlenen Schwimmbrille kann es ja eigentlich nicht sein, selbst wenn er die Therapeutin zur Zustimmung verleiten würde. Bleibt eine Anspielung auf wirkliche Nachtseiten irgendwo zwischen den Zeilen hängen, außer in den letzten drei Worten? Ich finde sie nicht. Und der letzte Satz hängt für mich ein wenig zu sehr in der Luft. So ist mir das tendenziell ein bisschen zu wenig. Ansonsten rein sprachlich und textlich solide: die kleine Geschichte an sich passt tatsächlich in den gesteckten Rahmen. Nur wie gesagt: Nachtseite?
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HerbertH
Klammeraffe

Beiträge: 555 Wohnort: terra sol III
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 07.03.2016 10:33
von HerbertH
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neutraler kommentar, um werten zu können
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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nothingisreal
Papiertiger

Beiträge: 4594 Wohnort: unter einer Brücke
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 07.03.2016 12:57
von nothingisreal
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Hallo Inka/o,
interessante, runde Geschichte. Hier und da hapert es noch an der Umsetzung z.B.: hatte sie nicht viel zu oft nachgegeben. Manches könnte man knackiger machen bzw. weglassen z.B.: was auch nicht geschah. Das ist ja klar.
Über die Punktevergabe denke ich später nach.
LG NIR
Dieser Kommentar spiegelt meine persönliche Meinung wider und ist aus zeitlichen Gründen kurz und direkt gehalten - wie auch alle anderen Kommentare. Er ist auf jeden Fall nicht böse gemeint.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Einar Inperson
Reißwolf

Beiträge: 1742 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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 08.03.2016 22:11
von Einar Inperson
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Eine einfache Geschichte, eine ganz kleine, fast nichtige Episode. Aber sie erzählt, ohne etwa zu verraten, von der Geschichte hinter der Geschichte. Die Prota bekommt Gestalt.
Gerne gelesen.
4 Punkte
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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nebenfluss
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 5591 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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 09.03.2016 15:24
von nebenfluss
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Die Grundidee finde ich nicht schlecht: Da schwimmt sich jemand frei von dem eigenen Kleinmachen und Nachgeben. Dass als Symbol dieser Verhaltensänderung das Aneignen einer fremdem Schwimmbrille gewählt wurde, war wohl der Gesamtsymbolik geschuldet und wirkt auf mich seltsam.
Ich vermute, dass der Entschluss zu diesen Text kruz vor knapp kam, ansonsten wäre dir sicher das fehlende "dass" in desem Satz aufgefallen:
Zitat: | Sie zog ihre Bahnen, wissend, dass sie sich unrechtmäßig etwas angeeignet hatte, das ihr nicht gehörte, beinahe erwartend, sie von Teufelshand unter Wasser in die Tiefe des Ozeans gezogen würde, was auch nicht geschah. |
So wie er da steht, ist er grammatikalisch unmöglich, und das sollte bei einem solch kurzen Text nicht passieren.
Unschön fand ich auch diese Dopplung:
Zitat: | Dabei war es so einfach. |
Zitat: | Es war so einfach, und niemand würde es je erfahren. |
Der zweite Satz ist eigentlich redundant, oder?
Und welcher Entschluss reift in der Prota?
Und was will mir der letzte Satz sagen - die Therapeutin scheint doch für sie eine wichtige Orientierung zu sein, warum also plötzlich dieser spöttische Gedanke?
Für mich zu viele Ungereimtheiten und Fragezeichen, von daher sicher keine Punkte.
_________________ "Ich bin Ethan Figman. Ich bin der Trickfilmberater Ihrer Tochter, Mrs Jacobsen."
(Meg Wolitzer, "Die Interessanten")
"Seit ich weiß, dass bald Jüngstes Gericht ist, hab ich ganz viel Zeit."
(Klemens_Fitte, auf dsfo.de) |
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 540
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T 09.03.2016 22:41
von tronde
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Hallo!
Die Lawine kommt ins Rollen. Nur ist es die dunkle Seite, wenn man an sich selbst denkt? Diese Schuldgefühle werden ja oft vermittelt, damit wir tun, was andere wollen, und wir nicht an uns denken. Ich würde auch die letzte Zeile weiter vorne einbauen, als Aufforderung der Therapeutin "Schwimmen Sie sich frei!" und hinten das "So reifte ihr Entschluss." streichen und sie einfach als andere aus dem Wasser steigen lassen. Der Wechsel nochmal zur Therapeutin nimmt mir etwas den Schwung am Ende.
Grüße
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Seraiya
Mondsüchtig

Beiträge: 938
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 10.03.2016 01:35
von Seraiya
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Hallo Inko,
Schöne Idee, sehr gerne gelesen, für die Top Ten reichte es leider nicht.
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Jack Burns
Reißwolf
 Alter: 53 Beiträge: 1547
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 10.03.2016 16:05
von Jack Burns
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Ich habe die Ahnung eines Konfliktes. Aber mir ist das zu vage. Nachtseite ist gut umgesetzt worden.
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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shatgloom
Eselsohr

Beiträge: 380 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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 10.03.2016 22:15
von shatgloom
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Ein ganz anderer Ansatz, um die "Nachtseite" deutlich zu machen.
Eine Schwimmerin eignet sich unrechtmäßig etwas an und lebt so ihre dunkle Seite (ein erstes Mal) aus.
Klingt unspektakulär, ist aber gut geschrieben und gefällt mir gut.
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firstoffertio
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 6083 Wohnort: Irland
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 10.03.2016 23:19
von firstoffertio
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Hhm. Was soll ich sagen? Bin nicht recht überzeugt von deiner Geschichte
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Piratin
Exposéadler
 Alter: 57 Beiträge: 2564 Wohnort: Mallorca
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 11.03.2016 16:06
von Piratin
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Hallo Inko,
die Themenstellung war die Nachtseite und nicht die dunkle Seite, weshalb in meinen Augen das Thema nicht getroffen ist. Da nur 10 Texten eine Wertung gegeben werden kann, kann ich hier leider keine Punkte geben. Auch ist mir nicht klar, ob es sich um ein Schwimmen am Meer handelt oder doch im Schwimmbad, weshalb dann die Angst vor der Tiefe des Ozeans nicht passen würde.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Heidi
Reißwolf
H Alter: 42 Beiträge: 1499 Wohnort: Hamburg
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H 11.03.2016 18:08
von Heidi
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Ich habe deine Geschichte mehrmals gelesen, komme aber einfach nicht dahinter, welchen Entschluss deine Protagonistin getroffen hat. Deshalb bleibe ich zum Schluss ratlos. Vielleicht magst du mir des Rätsels Lösung verraten?
Zitat: | „Auch die dunkle Seite in uns hat ihre Berechtigung“, hatte ihre Therapeutin gesagt, und hatte sie nicht viel zu oft nachgegeben, sich bemüht, niemanden zu verletzen und sich lieber selbst gestoßen, bis ihre Seele voller blauer Flecken war? |
Dieser Satz macht für mich die Geschichte spannend. Ich hätte mir zum Schluss aber eine allgemein veständliche Auflösung gewünscht.
Ich habe die Texte, unabhängig von den ersten zehn, grob unterteilt
Dein Text hat es leider nicht unter die ersten zwanzig geschafft.
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lunapinki
Gänsefüßchen

Beiträge: 31
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 12.03.2016 01:51
von lunapinki
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Neutrale Bewertung zur Punktevergabe
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HerbertH
Klammeraffe

Beiträge: 555 Wohnort: terra sol III
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 12.03.2016 11:52
von HerbertH
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Die Nachtseite liegt in uns, glaubt man dieser Geschichte, die nuancenreich und fein den Versuch einer Frau beschreibt, sich ihren Ängsten zu stellen. Aber was wissen wir schon, von der Therapeutin ganz zu schweigen.
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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rieka
Sucher und Seiteneinsteiger

Beiträge: 983
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 12.03.2016 14:40
von rieka
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Klar und eindeutig beschrieben. Lebendig und mit logischem Aufbau auch. Eigentlich ein klares, eindeutiges Geschehen, eine klare eindeutige Aussage.
Und dann doch wieder nicht.
Es bleibt das Kryptische > Was wusste die schon!<
Eigentlich mag ich’s kryptisch. Aber irgendetwas kann ich nicht nachvollziehen.
Ja was wusste sie denn nicht, die Therapeutin? Dass die Prota nun auf dem besten Weg ist, eine Berufskleptomanin zu werden? Oder noch Schlimmeres?
Was davon würde sie der Therapeutin erzählen, damit die auf die Idee kommt, etwas vom Freischwimmen zu fantasieren?
Hat sie etwa vorher mit der Therapeutin geübt, das Klauen zu meistern, mit straffen Schultern und gehobenem Blick?
Obwohl eigentlich ein ansprechendes, anregendes Geschehen, auch gut formuliert – durch die Verwirrung die es in mir macht, schafft er es nicht in meine Top-Ten.
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Lapidar
Bücherwurm
 Alter: 60 Beiträge: 3374 Wohnort: in der Diaspora
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 12.03.2016 21:02
von Lapidar
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Sehr symbolisch, das Thema ist interessant umgesetzt. Finde ich.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Tjana
Reißwolf
 Alter: 62 Beiträge: 1932 Wohnort: Inne Peerle
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 13.03.2016 14:15
von Tjana
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Zuerst dachte ich, eine Schwimmbrille stehlen? Wie lächerlich. Am Ende saß ich da und fragte mich, was diese Frau wirklich entfesselt hat.
Eine Geschichte, bei der das Nachdenken nicht am letzten Punkt endet. Das ist gut.
Der Pleonasmus
Zitat: | dass sie sich unrechtmäßig etwas angeeignet hatte, das ihr nicht gehörte |
das fehlende „dass“
Zitat: | beinahe erwartend, dass sie von Teufelshand unter Wasser in die Tiefe des Ozeans gezogen würde |
und die wiederholte Erklärung
Zitat: | was nicht geschah / was auch nicht geschah |
haben mich etwas gestört und den Text in die Mitte geschoben.
_________________ Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein) |
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