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Babella
Klammeraffe
 Alter: 60 Beiträge: 866
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 06.03.2016 20:00 Vor dem Schlaf von Babella
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Vor dem Schlaf
Voll war dein Tag. Schlag die Nachtseite auf, sie ist weiß, doch beschreibe sie nicht.
Leicht ist die Leere, so frei wie dein Träumen. Und nun lösch das Licht.
Weitere Werke von Babella:
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 877
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E 07.03.2016 08:57 Re: Vor dem Schlaf von Eulenbaum
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Vor dem Schlaf
Voll war dein Tag. Schlag die Nachtseite auf, sie ist weiß, doch beschreibe sie nicht.
Leicht ist die Leere, so frei wie dein Träumen. Und nun lösch das Licht. |
Diesen Text wünsche ich mir dichter, er hat seinen Reiz, aber er ... "redet" mir zu viel. Aber er macht gleichzeitig viel aus jedem einzelnen Sprachteil, was mir gefällt!
Ein sehr liebevoller Text.
Die weiße Nachtseite, die nicht ausgesprochene Bettdecke.
Dann wird diese Nachtseite auch noch mit Papier assoziiert. Klasse!
Leicht ist die Leere, frei. Papier, Nacht, Bettdecke, ja, kann alles frei gedacht werden, dieser Zusammenhang paßt gut und läßt Raum um zu denken: Ist denn jede Nacht frei? Der Text behauptet nicht, auch das gefällt mir. Er spricht!
Das mit dem Träumen, ja, das ist die Stelle, die mir weniger gefällt, freies Träumen, auf der einen Seite stimmt das in gewisser Weise, auch dadurch, daß dieses "frei" in den Zusammenhang mit dem ganzen Text steht wird das abgemildert, aber Träume werden so oft mit "frei" assoziiert meiner Erfahrung nach, daß es abgedroschen klingt und dadurch einen Mißklang mit reinbringt.
Lösch das Licht ... ist dann noch einmal eine interessante Wendung: Es ist ein Abschluß da, aber auch ein Anfang, nämlich jetzt beginnt die wirkliche Nachtseite, die ja weiß und unbeschrieben und (erstmal) leer ist.
Offen gehalten, viele Verknüpfungen und Assoziationen.
Gruß,
Eulenbaum
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HerbertH
Klammeraffe

Beiträge: 555 Wohnort: terra sol III
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 07.03.2016 10:54
von HerbertH
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neutraler kommentar, um werten zu können
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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Stimmgabel
Papiertiger

Beiträge: 4383 Wohnort: vor allem da

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 08.03.2016 15:07 Re: Vor dem Schlaf von Stimmgabel
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Vor dem Schlaf
Voll war dein Tag. Schlag die Nachtseite auf, sie ist weiß, doch beschreibe sie nicht.
Leicht ist die Leere, so frei wie dein Träumen. Und nun lösch das Licht.
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Hallo Inko,
Zeit ist ein seltsames Ding; zuweil geht sie schnelleren Schrittes ... blieb nur Zeit fürs Lesen und Bewerten.
Gruß Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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crim
sex, crim & rock'n'roll

Beiträge: 1328 Wohnort: München

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 08.03.2016 20:00
von crim
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Hier mag ich den Rhythmus und die klare Sprache, die sich leider ein paar zu allgemeiner Begriffe bedient, um mich wirklich vollends überzeugen zu können: Es bietet nichts wirklich persönliches, keinen wesentlichen Gefühlstransport. Eine Art Sinnsprüchlein, das ganz nett ist, aber auch schnell in seiner Allgemeinheit wieder an mir vorbeirauscht. So oft ich es gelesen habe, da fügt sich nichts mehr hinzu. Eher nimmt es ab, und wird zu einer relativ banalen altklugen Anleitung. Und am Ende bleibt dann doch noch 1 Punkt, kurz bevor ich komplett eingelullt bin.
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HerbertH
Klammeraffe

Beiträge: 555 Wohnort: terra sol III
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 08.03.2016 21:37 Re: Vor dem Schlaf von HerbertH
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Vor dem Schlaf
Voll war dein Tag. Schlag die Nachtseite auf, sie ist weiß, doch beschreibe sie nicht.
Leicht ist die Leere, so frei wie dein Träumen. Und nun lösch das Licht. |
Dieses Gedicht spielt mit Gegensätzen: "Voll" vs. "Leere", der "Tag", der "war" vs. der Nacht, die "weiß ist". Die Leere ist "leicht" und "frei", man assoziert, dass der Tag nicht nur voll war, sondern auch schwierig und unfrei. Die Träume aber sind die Nachtseite der Freiheit. Diese Seite soll weiß bleiben, nicht beschrieben werden. Denn sonst verliert sie die Leichtigkeit der Leere. Am Schluss steht dieses entspannte Schweben ins Träumen, das das Löschen des Lichtes zur Freiheit werden lässt.
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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firstoffertio
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 6083 Wohnort: Irland
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 08.03.2016 21:48
von firstoffertio
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Erst dachte ich beim Lesen nur an Bettlektüre. Dann, nach dem vollen Tag, wurde mir die weiße, unbeschriebene Seite bewusst.
Interessant, dass gerade die Nachtseite so genannt wird. Was auf ihr beim Träumen geschrieben wird, wissen wir nicht vorher, Können wir auch nicht beeinflussen. Träume sind frei. So lese ich das, und mag es so.
Metrisch und sprachlich wunderbar passend gemacht. Fast einschläfernd. (Das meine ich positiv).
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 540
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T 08.03.2016 22:28
von tronde
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Hallo!
Schönes Bild, kann ich mitgehen.
Grüße
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holg
Exposéadler
 Moderator
Beiträge: 2271 Wohnort: knapp rechts von links
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 09.03.2016 13:00
von holg
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Neutraler Kommentar. Ich will nur Punkte vergeben.
_________________ Why so testerical? |
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Abari
Alla breve
 Alter: 42 Beiträge: 1892 Wohnort: ich-jetzt-hier
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 09.03.2016 17:59
von Abari
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Dein Text gefällt mir sehr gut, u. a. weil das Spiel mit der Nachtseite in so schlichten Worten mich berührt hat. Auch metrisch sehr stimmig. Einer meiner Favoriten.
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hypnobader
Eselsohr
 Alter: 62 Beiträge: 426 Wohnort: Voralpen
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 10.03.2016 10:32
von hypnobader
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Vor dem Schlaf: Das kommt etwas unbedarft daher. Eine Mutter bringt ihr Kind zu Bett? Ich finde das Bild einer vom Alltag freien Nacht ganz nett.
Punkte im mittleren Bereich.
_________________ Es gilt das gebrochene Wort |
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Mardii Stiefmütterle
 Alter: 63 Beiträge: 1837
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 10.03.2016 18:03
von Mardii
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Hallo Lezepo,
das ist ein guter Rat, die weißen Seiten der Nacht nicht mit beschwerlichen Worten des Tags zu beschreiben. So bleibt die Leichtigkeit des Ungesagten erhalten, die Erholung von der Schwere des Tages bieten kann.
LG Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Oktoberkatze
Eselsohr
 Alter: 57 Beiträge: 321
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 11.03.2016 20:56
von Oktoberkatze
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Schöner Gedanke, klar geschrieben, hat mir gut gefallen
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lunapinki
Gänsefüßchen

Beiträge: 31
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 12.03.2016 02:28
von lunapinki
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Neutrale Bewertung zur Punktevergabe
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Lorraine
Klammeraffe

Beiträge: 717 Wohnort: France
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 13.03.2016 09:27 Re: Vor dem Schlaf von Lorraine
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Lesezeichen hat Folgendes geschrieben: | Vor dem Schlaf
Voll war dein Tag. Schlag die Nachtseite auf, sie ist weiß, doch beschreibe sie nicht.
Leicht ist die Leere, so frei wie dein Träumen. Und nun lösch das Licht. |
Hallo,
Ein endgereimter Zweizeiler, rhythmisch so gestaltet, dass eine einschläfernde "Leier" entsteht, das passt durchaus. Sieben, bzw. sechs Hebungen, kein Hebungsprall festzustellen.
Vordergründig sieht das Ganze nach einer wohlwollenden Aufforderung aus, sich doch auszuruhen. Drei mal Imperativ, "schlag auf", "beschreibe nicht", "lösch das Licht", da wird insistiert. Die Verlockung, den Tag hinter sich zu lassen, sich von einem (zu?) vollen Tag in eine Leere zu begeben, die mit Leichtigkeit, der Freiheit zu träumen positiv besetzt wird - diese Verlockung soll, so scheint mir, auf das Du übertragen werden.
So ganz wohl ist mir nicht dabei, wie der Tag zum Schweigen gebracht, mit einem (leeren) Versprechen in den Schlaf gewiegt werden wird. Die mit Hebungen besetzten Silben ergeben Folgendes:
voll tag. nacht auf weiß. schrei nicht
leicht leer frei träum nun licht
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der volle Tag nicht in die Träume schwappt, dieses nicht zu beschreibende Weiss der Nachtseite ... mir würde widerstreben, einen solchen Rat anzunehmen, aber manchmal muss das wohl sein: den Kopf leer bekommen.
Soweit von mir. Grüsse,
Lorraine
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Literättin
Exposéadler
 Alter: 57 Beiträge: 2078 Wohnort: im Diesseits
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 14.03.2016 18:09
von Literättin
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Das hat Rhythmus und ist irgendwie sogar poetisch. Ein kleiner Nachtspruch für das Kind / den oder die Liebste, hübsch gemacht und federleicht. Für Punkte reicht es bei mir leider nicht. Dafür ist es mir ein bisschen zu "idyllisch", zu "ungetrübt" von irgendetwas.
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Zinna
schweißt zusammen, was

Beiträge: 1732 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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 15.03.2016 13:13
von Zinna
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Hallo Inko,
dein Beitrag hat einen schönen, poetischen Klang, wirkt weich wie eine Daunendecke.
Gruß
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Rübenach
Exposéadler
R
Beiträge: 2985
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R 15.03.2016 13:26
von Rübenach
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drei punkte
knapp wars, zwischen den plätzen sieben und zwölf. mag sein, dass da nicht die qualität der lyrik, sondern die psychische konstitution der kritikers maßgebend war.
_________________ "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg. Bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hin müssen."
Erich Maria Remarque. |
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menetekel
Exposéadler
 Alter: 102 Beiträge: 2395 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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 15.03.2016 14:31
von menetekel
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Zitat: | Voll war dein Tag. Schlag die Nachtseite auf, sie ist weiß, doch beschreibe sie nicht.
Leicht ist die Leere, so frei wie dein Träumen. Und nun lösch das Licht. |
Das Oxymoron mundet mir sehr. Den Schlussvers hingegen finde ich nicht ganz optimal. - Schöner wäre hier m. E. eine weitere L-Alitteration gewesen. Etwas wie:
Zitat: | ... dein Träumen. Lösch leise das Licht! |
Aber auch deine Version zeigt Reize.
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Bananenfischin
Show-don't-Tellefant
 Moderatorin
Beiträge: 6032 Wohnort: NRW

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 18.03.2016 11:14
von Bananenfischin
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Die Zeit lief fort, darum leider nur Punkte: 4.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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