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lunapinki Schneckenpost
Beiträge: 12
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06.03.2016 20:00 Nachtlauf von lunapinki
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Sie hört ihre Schritte, ihr gleichmäßiges Traben. Es ist ungewohnt still und ruhig. Sie riecht die milde, würzige Luft. Ihre Taschenlampe hat sie längst ausgeschaltet. Der bei Tag vertraute Weg erscheint fremd. Zu ihrer Linken erhebt sich die schwarze Silhouette des Waldes. Zu ihrer Rechten glänzt dunkel der See. Über ihr der funkelnde Sternenhimmel. Der helle Vollmond zeichnet ihren Schatten auf den grauen Asphalt. Sie läuft wie schwerelos. Ihr Gefühl für Entfernung, Zeit und Geschwindigkeit verliert sich in der Nacht. Sie ist ganz bei sich, ganz in ihrem eigenen Rhythmus.
Plötzlich schreckt sie hoch. Von einer Sekunde auf die andere ist ihre Leichtigkeit verflogen. Wo bin ich? Habe ich den Weg zum Dorf verpasst? Sie besteht nur noch aus Angst und Erschöpfung. Sie läuft weiter, erst langsamer, zögerlicher, dann immer zügiger. Die Einsamkeit in der stillen Vollmondnacht ist nicht mehr beruhigend, sondern bedrohlich. Sie keucht, ihre Beine sind schwer. Sie will nichts anderes mehr als nach Hause, ins helle Zimmer. Sie schaltet ihre Taschenlampe ein. Der Lichtkegel tanzt zick-zack auf dem Boden, als wäre auch er orientierungslos. Bis er endlich die Abzweigung erhellt, den Weg nach Hause weist.
Weitere Werke von lunapinki:
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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07.03.2016 08:31
von Literättin
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Vermutlich wird es mir nicht möglich sein, angesichts der Textfülle dieses Wettbewerbs, allen Texten mit einem angemessenen Kommentar gerecht zu werden und vielleicht gehört dieser Text hier dazu. Das sagt dann aber eher etwas über meinen quantitativen Kommentierungsstress als etwas über die Qualität dieses Textes.
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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07.03.2016 10:24
von HerbertH
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neutraler kommentar, um werten zu können
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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07.03.2016 20:41
von Ithanea
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Tja, puuh.
Irgendwie war ich seit "Traben" so auf Pferd geprimt, dass ich immer dachte, ein Pferd gallopiert am Wald entlang. Das passt natürlich nicht zur Taschenlampe, denn Pferde können nicht greifen. Ist vom Schreibstil leider nicht so mein Fall, viele funkel-glänz-schwerelos-Wörter darin. Auch die Nachtseite ist für mich hier eher nur eine Nacht - das Gegenüber des Tages fehlt. Oder?
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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07.03.2016 21:58
von hobbes
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Das ist mir zu viel leblose Beschreibung. Heißt: sie (die Beschreibung) macht nichts mit mir, ist nicht fühlbar. Die Tendenz zum monotonen Satzbau macht es auch nicht besser.
Dadurch (durch diese "Leblosigkeit") kommen auch die zwei Seiten des nächtlichen Laufs bei mir so überhaupt nicht an.
Keine Punkte.
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Oktoberkatze Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 314
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08.03.2016 23:36
von Oktoberkatze
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Sehr anschaulich geschrieben, da springt die Angst direkt auf mich über.
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Seraiya Mondsüchtig
Beiträge: 924
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08.03.2016 23:53
von Seraiya
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Hallo Inko,
Noch ein schöner Text.
Ich hätte gerne mehr Punkte zu vergeben.
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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09.03.2016 16:23
von nebenfluss
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Das ist mir ... zu wenig.
Altbekannte sprachliche Versatzstücke mit redundanten Adjektiven (schwarze Silhoutte, heller Vollmond), auch "funkelnder Sternenhimmel" reißt mich nicht gerade vom Hocker.
Das vermeintliche Verpassen der Abzweigung nach Hause hat ein bisschen für Aufregung gesorgt, führte dann aber auch zu nichts.
Ich hätte mir da mehr Besonderheit gewünscht, sprachlich, inhaltlich oder gedanklich. Hier wird amS keine Nachtseite (in Abgrenzung zu einer Tagseite) beschrieben, sondern lediglich eine Nachtwanderung.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 09.03.2016 23:24
von tronde
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Hallo!
Der erste Teil gefällt mir, im zweiten scheint die Wortbegrenzung zugeschlagen zu haben: Die Angst hätte ich gerne mehr dargestellt bekommen als erzählt. Äste schlagen ihr ins Gesicht, sie keucht, lauscht etc.
Wohl keine Punkte.
Grüße
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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11.03.2016 16:35
von Piratin
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Hallo Inko,
Die Prota läuft durch in der Nacht, kennt sich eigentlich dort aus und genau das ist für mich der Punkt, warum die Geschichte nicht funktioniert, denn es gibt keinen Grund, warum sie auf einmal direkt panisch wird. Würde etwas passieren, wie ein Tier, dass sie umrempelt oder sie knickt mit dem Fuss um und hat Schmerzen, etc. Außerdem ist immer noch der Vollmond da, es ist also eigentlich hell und sie müsste die Abzweigung auch so erkennen können.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Mermaid Leseratte
Beiträge: 143
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11.03.2016 20:15
von Mermaid
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Zwei Seiten der Nacht: erst Wohlfühlen, dann Panik, an sich gut beschrieben. Was mir fehlt, ist der Auslöser für die Wendung. Was lässt sie aufschrecken? Ein Geräusch? Ein Schatten? An der Stelle falle ich aus der Geschichte, die Angst ist nicht ganz nachvollziehbar.
Von mir leider keine Punkte.
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1443
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11.03.2016 21:36
von Jack Burns
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Ich hätte nicht gedacht, dass es jemand schafft, trotz der engen Begrenzung der Wortzahl, so viele unnötige Füllwörter in den Text zu packen. Und der Plot ist nun auch nicht gerade interessant.
Sorry, keine Punkte.
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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11.03.2016 22:25
von firstoffertio
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Der erste Absatz ist nicht schlecht, macht mich neugierig. Der zweite enttäuscht mich. Das sind mir zu fiele Worte für das nach Hause finden.
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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11.03.2016 22:57
von Heidi
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Du hast die Geschichte sehr bildhaft geschrieben. Im ersten Absatz erzeugst du eine schöne Atmosphäre, aber dann kommt die Wende und lässt mich ratlos zurück. Ich verstehe noch immer nicht, wodurch die Idylle deiner Protagonistin gestört wurde? Gut, wenn eine Geschichte nur dahinplätschert und alles "gut" ist, dann ist sie auf Dauer langweilig, aber irgendeinen Anhaltspunkt für die plötzlichen Ängste hätte ich mir schon gewünscht.
Ich habe die Texte, unabhängig von den ersten zehn, grob unterteilt.
Dein Text hat es leider nicht unter die ersten zwanzig geschafft.
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hypnobader Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 420 Wohnort: Voralpen
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12.03.2016 12:38
von hypnobader
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Den Wechsel in der Stimmung gut eingefangen. Gefällt mir auch gut, dass da gar kein äußerer Anlass dafür besteht.
Punkte im mittleren Bereich.
_________________ Es gilt das gebrochene Wort |
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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12.03.2016 14:19
von Einar Inperson
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Und wieder ein Text, der Punkte verdiente. Ein Text, der mich auch anspricht.
Ein Text, der Nachtseite, so klar herausgearbeitet hat. So deutlich haben nur wenige Texte, obwohl alle themengerecht sind, die Vorgabe umgesetzt. Der Moment der Scheide. Die Plötzlichkeit.
Unmerkbar die Übergangsphasen. Entscheidend ist der Moment, zu dem man auf der anderen Seite ist.
Und zurück. Ein Weg nach Haus.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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12.03.2016 14:46
von rieka
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Dir gelingt eine schön gezeichnete Szenerie eines alltäglichen Geschehens, des Joggens, ziehst mich rein in diese fast meditative Atmosphäre der Läuferin.
Der rasante Bruch im Erleben nach dem Erschrecken ist nachzuvollziehen, wird mir im Umfang der beschriebenen Attribute aber zu krass. Klarer ausgedrückt: der Angst kann ich folgen, der Erschöpfung nicht. Gerade der Erschöpfung nicht. Müsste nicht Adrenalin sie jetzt aufputschen?
Die folgende Atmosphäre finde ich dann wieder stimmig.
Um bei der hohen Anzahl der Texte unter die ersten Zehn zu kommen, fehlt mir hier der für mich letzte Kick.
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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13.03.2016 12:33
von drusilla
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Hallo Verfasser(in)
Habe ich gerne gelesen. Es passiert nicht viel, aber es ist in treffende Worte gekleidet. Mir gefällt, wie uns die eigene Wahrnehmung einen Streich spielen kann: Plötzlich wird die Nacht bedrohlich, Selbstzweifel plagen einen. Dabei ist alles in Ordnung und der Weg nach hause ist da, wo er immer war.
Lg, drusilla
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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13.03.2016 16:06
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
eine ganz alltägliche Situation, die vermutlich jeder von uns schon einmal erlebt hat. Sehr gut beschrieben und wiedergegeben, Themenvorgabe gut erfüllt.
Leider hats dann im Vergleich knapp nicht gereicht, vielleicht auch, weil das Thema dann gegen die anderen doch ein bisschen zu prosaisch war.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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Tjana Reißwolf
Alter: 63 Beiträge: 1786 Wohnort: Inne Peerle
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13.03.2016 16:46
von Tjana
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Vorab:
Ich freue mich über jede Geschichte hier und bewundere den Mut, sie zu zeigen und der Kritik preiszugeben. Sollte also gleich nicht so viel Lob folgen, bitte trotzdem wieder mitmachen!
Ein (angedeuteter) Grund für die plötzliche Panik hätte der Geschichte vielleicht Tiefe verleihen können.
So bleibt es eine Momentaufnahme, die mit einer ungehaltenen Frage endet.
_________________ Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein) |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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14.03.2016 21:28
von Jenni
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Die Tagseite und die Nachtseite der Nacht. Nacht im Sinne von Einsamkeit, Dunkelheit und - Nacht.
Der erste Teil, die Tagseite, klingt für mich ein bisschen wie eine angeleitete Meditation. Es erweckt kein wirkliches Bild dieser Nacht bei mir. Du beschreibst die Figur so von außen, was sie tut, was sie empfindet. Es wäre schöner, du würdest den Rhythmus und ihr „bei sich sein“ durch die Erzählweise und Sprache transportieren, als dass du beides benennst.
Ja, ich denke, um das zu vermitteln, diese zwei verschiedenen (gegenteiligen) Eindrücke der Nacht, wäre eine weniger externe Perspektive geeignet.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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15.03.2016 15:12
von nothingisreal
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Hallo Inka/o,
hm … irgendwie kann ich damit nichts anfangen. Der Erzählstil ist flüssig bis auf paar winzige Ausnahmen, die jedoch Geschmackssache sind. Es gibt eine Story. Aber es fehlt der Inhalt. Ich frage mich, was bringt mir dieser Text für einen Neuwert. Und darauf finde ich keine Antwort.
Vermutlich wird der Text deswegen keine Punkte erhalten. Tut mir Leid.
LG NIR
Dieser Kommentar spiegelt meine persönliche Meinung wider und ist aus zeitlichen Gründen kurz und direkt gehalten - wie auch alle anderen Kommentare. Er ist auf jeden Fall nicht böse gemeint.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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