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Mic000 Leseratte
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Beiträge: 166
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M 06.03.2016 20:00 Traumlande von Mic000
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Ihr Liebreiz zeigte sich mir bei Nacht, wenn wir auf der Felsenklippe saßen, die vom Mond in ein schaurig-schönes Licht getaucht wurde. Wir ließen unsere Beine baumeln, erzählten uns Geschichten, alberten herum oder schauten auch manchmal nur aneinandergelehnt auf das schwarze Meer. Sie sagte etwas, ich lauschte ihren Worten und spürte ein Kribbeln im ganzen Körper, so froh war ich.
Heute empfinde ich aber keine Freude über den sanften Flügelschlag der Seeschwalben. Kein Lächeln wird mir vom grünen Gras, vom gleißenden Sonnenlicht oder den herumtollenden Kindern entlockt, während ich genau an jener unserer Stelle stehe und einer geradezu krankhaften Melancholie verfalle.
Der wundervolle Klang der Musik der Nacht hat mich in der Jugend ergriffen und vollständig betört, so dass ich Zeit meines Lebens an jene glücklichen Stunden zurückdenken muss, in denen ich eins war mit dem mir angeborenen Wesen. Diese Geborgenheit fühlte ich nie wieder, aber während sie sich voller Tatkraft von den Träumereien der Jugend trennte und ins Leben vorstieß, war ich zu erstrarrt von der Traumlosigkeit der Realität, um mich dieser vollends hinzugeben.
Ich träume am Tag, ich träume in der Nacht. Früher war es schön und Freiheit, heutzutage bin ich ein Narr ohne Ziel.
Weitere Werke von Mic000:
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6154 Wohnort: Nullraum
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07.03.2016 05:14
von V.K.B.
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Ah, die Melancholie!
Sehr schön beschrieben. Eine Beziehung geht zu Ende, weil einer auf der Strecke bleibt und sich nicht weiterentwickelt. Wie viele Beziehungen kennt man, wo das so war? Habe etliche in meinem Bekanntenkreis. Sehr aus dem Leben und gut nachvollziehbar. Die Nachtseite hier als das Danach der Jugend, gefällt mir auch gut,
3 Punkte von mir
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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07.03.2016 08:33
von Literättin
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Vermutlich wird es mir nicht möglich sein, angesichts der Textfülle dieses Wettbewerbs, allen Texten mit einem angemessenen Kommentar gerecht zu werden und vielleicht gehört dieser Text hier dazu. Das sagt dann aber eher etwas über meinen quantitativen Kommentierungsstress als etwas über die Qualität dieses Textes.
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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07.03.2016 10:15
von HerbertH
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neutraler kommentar, um werten zu können
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4292
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07.03.2016 17:48
von hobbes
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Au wei. Für meinen Geschmack ist hier viel zu viel Zuckerguss am Text. Vor lauter Zuckerguss erkenne ich leider gar nicht, was der Kern des Ganzen ist. Also ich könnte vielleicht, wenn ich wollte. Will ich aber nicht.
Keine Punkte.
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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07.03.2016 19:36
von Piratin
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Hallo Inko,
eine schöne Atmosphäre und es bleibt etwas zum Nachdenken. Da es leider nur für 10 Texte Punkte geben kann, bist Du knapp nicht dabei.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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type Leseratte
Beiträge: 152
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08.03.2016 16:09
von type
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Hallo!
Sehr gut geschrieben und gerne gelesen.
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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08.03.2016 22:56
von Einar Inperson
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Eine melancholische Geschichte, die so gar keine melancholische Stimmung in mir weckt. Vielleicht, weil ich den Text neben den schönen Bildern, die er enthält, auf der anderen als zu berichtend empfinde.
Leider keine Punkte
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Seraiya Mondsüchtig
Beiträge: 924
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08.03.2016 23:50
von Seraiya
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Hallo Inko,
Ein sehr schöner Text, den ich in meine Top Ten aufnehme.
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Oktoberkatze Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 314
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08.03.2016 23:54
von Oktoberkatze
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Trotz ausdrucksvoller Worte springt der Funke leider bei mir nicht über.
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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11.03.2016 15:01
von Heidi
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Der Anfang liest sich gut, ab dem zweiten Absatz schaffe ich es aber nicht mehr, konzentriert weiterzulesen. Habe es mehrmals versucht und selbstverständlich auch zu Ende gelesen, aber so richtig mitreißen tut mich das Ganze nicht. Ich habe lange überlegt, woran das liegt, und gemerkt, dass mir der Text wie ein Monolog vorkommt, bei dem Gefühle außen vor bleiben bzw. "nur" erwähnt anstatt erlebbar gemacht werden.
Natürlich ist das auch eine Frage des Geschmacks. Andere Leser sehen die Sache vielleicht völlig anders.
Ich habe die Texte, unabhängig von den ersten zehn, grob unterteilt
Dein Text hat es leider nicht unter die ersten zwanzig geschafft.
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 11.03.2016 21:50
von tronde
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Hallo!
Die Quintessenz gefällt mir, das davor finde ich zu sperrig. Z.B. das "so froh war ich." ist schon von sich aus klar, ich würde es streichen.
Grüße
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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11.03.2016 22:02
von Jack Burns
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Das gefällt mir im Ansatz sehr. Allerdings ist mir die Sprache etwas zu schwülstig.
Ist leider aus der Wertung gerutscht.
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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12.03.2016 00:08
von firstoffertio
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Hier fehlt mir eine Geschichte.
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hypnobader Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 420 Wohnort: Voralpen
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12.03.2016 12:44
von hypnobader
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Das hat was. Den Rausch der Jugend, das Verliebtsein der pragmatischen, 'erwachsenen' Realität gegenüberzustellen. Etwas schade das wertende Ende.
Nah an den Punkten.
_________________ Es gilt das gebrochene Wort |
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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12.03.2016 14:52
von rieka
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Auch diese Geschichte, so traurig und so niederziehend.
Eine Jugendliebe, unglücklich endend. Der Zurückgebliebene bleibt in seinem träumerischen Kokon, während sie sich ins Leben wirft.
Ich fürchte, für mich ist dieser Textinhalt zu schwärmerisch, zu pubertär. Allerdings ist das etwas ganz Subjektives. Ein anderer Leser mag vielleicht grade das gerne lesen.
Du hast schöne Gedanken in blumig-malerische Sätze packen können.
Ein paar Fehler sind drin.
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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13.03.2016 16:36
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
dein Text hat mich leider nicht wirklich angesprochen, er ist mir eine Spur zu abstrakt ist. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich ihn überhaupt richtig verstanden habe, mir scheint es um die Veränderung der Wahrnehmung des Alleinseins zu gehen und vielleicht auch um den Verlust einer geliebten Person. Habe ich das richtig verstanden?
Andere Texte haben für mich dann aber insgesamt gesehen die Themenvorgabe deutlicher und ansprechender umgesetzt.
Tut mir leid!
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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Tjana Reißwolf
Alter: 63 Beiträge: 1786 Wohnort: Inne Peerle
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13.03.2016 19:38
von Tjana
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Hier wird mir alles erzählt, was ich wissen muss.
Gern hätte ich ein bisschen eigenen Spielraum behalten.
_________________ Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein) |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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14.03.2016 21:25
von Jenni
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Hier ist die Nachtseite die schönere, zumindest in der Wahrnehmung des Erzählers, der lieber Erinnerungen an vergangene Zeiten nachhängt, als sein Leben zu leben. Er ist sich der Gefahr dessen bewusst und zieht die Melancholie vor. Also vielleicht ist die Nachtseite auch nicht schöner, sondern gefährlich, aber verführerisch.
Mir erklärst du ein bisschen viel, was du vielleicht auch durch die Art der Wahrnehmung des Erzählers vermitteln könntest. Das melancholische Gefühl kommt trotzdem durch, spätestens am Ende, bei dem „Narr ohne Ziel“. Das gefällt mir.
Sprachlich könntest du m.E. auch noch mehr rausholen, manches wirkt mir unrund oder ungelenk. Gerade der Satz mit dem Narr ohne Ziel z.B.: „Früher war es schön und Freiheit“, da ist mir erstmal der Bezug (des „es“) unklar, das wirft mich raus. Schöner (prägnanter auch) fände ich „Früher von Freiheit, heute bin ich ein Narr ohne Ziel“. Oder diese Passivkonstruktion im Mittelteil
(„Kein Lächeln wird mir vom grünen Gras …“), holterdiepolter.
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Gefühlsgier Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 421
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15.03.2016 11:00
von Gefühlsgier
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Liebe/r Unbekannte/r,
ich mag das Bild, das du erschaffen hast und besonders gelungen ist dir mE der Satz:
"Ich träume am Tag, ich träume in der Nacht. Früher war es schön und Freiheit, heutzutage bin ich ein Narr ohne Ziel".
Allerdings kann ich deiner Sprache hier leider nur wenig abgewinnen und es fällt mir stellenweise schwer, die Stimmung des Protagonisten oder der Protagonistin nachzuempfinden. Ich habe das Gefühl, dass du hier stark eine "Richtung" vorgibst die - mir zumindest - wenig Raum für eigene Gedanken gibt. Es sind unter anderem Worte wie: "schaurig-schönes" und "Träumereien", die eine gewisse Denkrichtung vorgeben, z.B.: Es IST schön und schaurig zugleich[denk dir da selbst nicht so viel dazu, wie du diese Stimmung empfinden könntest. Es ist schaurig-schön und alles andere "bloß" Träumereien]
"[...]einer geradezu krankhaften Melancholie[...]"
Das ist mir subjektiv gesehen zu wertend und aus der "bemüht" objektiven Sicht frage ich mich: ab wann ist was "krankhaft"?. Finde ich so für mich nicht angemessen, auch mit einem etwas eingrenzenden Wort wie "geradezu" nicht. Vielleicht hättest du hier auch gut getan, wenn du die Melancholie außenvor gelassen hättest. Ich will mich hier aber auch nicht in die Nesseln setzen und dir einen total, vielleicht für dich völlig unpassenden, Vorschlag machen, der deinem Text möglicherweise nicht gerecht wird.
Hier hat sich noch ein kleiner Buchstabe zu viel hineingeschlichen:
"erstrarrt"
Es kann sein, dass ich da etwas hart gerade bin und ich weiß auch nicht, ob ich dir damit nicht unrecht tue. Ich versuche nur aufzuzeigen, was man vielleicht anders (ich sage bewusst nicht "besser") machen könnte und/oder wieso ein Text (nicht) auf mich wirkt.
Ich habe ihn aber gerne gelesen
liebe Grüße
_________________ "Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"
~
Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"
~
semidysfunktional |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2701 Wohnort: in der Diaspora
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15.03.2016 23:57
von Lapidar
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Interessante Interpretation des Themas.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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16.03.2016 10:23
von drusilla
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Hallo Verfasser(in)
Ist mir leider etwas zu klischiert (Felsen im schaurig-schönen Mondlicht, schwarzes Meer, sanfter Flügelschlag) und gestelzt (mit dem mir angeborenen Wesen...) geraten. Aber das ist nur meine subjektive Meinung. Dass du das Handwerk des Schreibens beherrschst, sieht man gut. Vielleicht hätte es einfach noch etwas mehr Zeit und eine Überarbeitung benötigt.
Lg, drusilla
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