Vier Tage, fünf Nächte

[Laurids Anders]

Augen: Geschlossen drehe ich mich links, umschlinge das Kissen im Nest der Wärme.
Zwinkern: Träume lösen sich von mir. Könnte man sie nur festhalten!
Öffnen: Die Sonntagmorgensonne: Zitternd wirft sie eingerahmte Schattenzweige zur weißen Wand.

Mein Blick richtet sich auf. Hände reiben Gähnentränen durch die Butzenscheiben ins zarte Grün dort draußen. Ich wünschte, Du wärst bei mir!

*
Die Nachbarkatze war so freundlich, mir beim Frühstück Gesellschaft zu leisten. Du kennst sie noch nicht. Saß hinter der Terrasse unter einem Strauch und traute sich nicht nach vorn. Wann kommst Du?
Deine Luka

*
Wie - Du hast das Visum? Oh ich freu mich, wie ich mich freue! In fünf Tagen? Nächsten Freitag!
Du wird wirst den Frühling hier lieben!

*
Klackfeuer beknistert die späte Zigarette. Der Sternenhimmel hat ein Seidentuch über den Garten gelegt. Mücken tanzen eine letzte Polka um den Brummton der Laterne.
Noch fünfmal schlafen.

*
Augen: Geschlossen drehe ich mich links, umschlinge das Kissen im Nest der Wärme.
Fallen: Die Nacht lässt los, schläft bald. Und ich sehne ein 'Du' an meine Seite.
Zu: Tief träumen die Schattenbilder meines Tages in Deinem Arm (ich weiß es!).

[Nihil]

Ganz ehrlich: Du hattest meinen einzigen sehr ausführlichen Kommentar bekommen. Aber da andere Aufgaben (Uni, Job, Familie – lächerliche Kleinigkeiten) mich von einer ausführlichen Bekommentarung der anderen Texte abhielten, musste ich die 800 Wörter meiner Rückmeldung leider reduzieren.

[Literättin]

Vermutlich wird es mir nicht möglich sein, angesichts der Textfülle dieses Wettbewerbs, allen Texten mit einem angemessenen Kommentar gerecht zu werden und vielleicht gehört dieser Text hier dazu. Das sagt dann aber eher etwas über meinen quantitativen Kommentierungsstress aus als etwas über die Qualität dieses Textes.

[HerbertH]

neutraler kommentar, um werten zu können

[hobbes]

Das ist vom Stil her gar nicht meins. Auch dieses Sehnsüchtige nicht. Noch dazu finde ich die Formatierung, quasi das äußere Erscheinungsbild des Textes unglücklich, oder zumindest mich schreckt es ab, lenkt mehr vom Text ab, als dass es etwas Gutes für ihn bewirkt.
Keine Punkte.

[anuphti]

Das ist soooooo schön.

Für mich der dritte Platz.

Romantisch, sprachlich originell, Thema fein umgesetzt, nette Formatierungsdetails, sehr gerne gelesen!

8 Punkte

LG
Nuff

[Einar Inperson]

Ein Text, der mir sehr gefällt. Schöne kleine Details, wie die Katze unter dem Strauch oder die Schattenbilder des Tages. Bleibt haften.

Dieser Wettbewerb hat aber viele gute Texte, deiner wäre für die Punkte in Frage gekommen, aber kleine Fehler habe ich als Ausschlusskriterium entschieden.

[Seraiya]

Hallo Inko,

Schöner Beitrag, den ich gerne gelesen habe, kommt auf meine Liste.

LG,
Seraiya

[Oktoberkatze]

Schöne Gedanken, als Geschichte für meinen Geschmack jedoch etwas wirr.

[Heidi]

Die Umsetzung deiner Geschichte finde ich soweit gelungen, nur wirkt sie stellenweise etwas kitschig auf mich. Das ist reine Geschmackssache und hat absolut nichts mit der Qualität zu tun. Andere Kommentatoren sehen die Sache vielleicht anders.

Ich habe die Texte, unabhängig von den ersten zehn, grob unterteilt
Dein Text hat es leider nicht unter die ersten zwanzig geschafft.

[tronde]

Hallo!
Die Rahmenhandlung bildet eine durchdachte Klammer. Das Dazwischen packt mich nicht. Liegt vielleicht am Wechsel zwischen dem Versuch der lyrischen Gedanken mit den profanen Nachrichten.
Grüße

[firstoffertio]

Ich mag ja die Situation: Schlafen. Im Bett liegen. Im Nest der Wärme.
Aber insgesamt überzeugt mich der Text weniger als andere.

[rieka]

Schön! Sprache, Ausbau, Szene. Eine kleine Liebesgeschichte, ein Warten.
Einige Bilder finde ich schön. Andere zu bemüht.
Auch der experimentelle Aufbau gefällt mir, irritiert mich aber in der Ausführung. Ist da was durcheinander geraten?
z.B. beim Versuch, Augen geschlossen, zwinkern, öffnen erlebbar zu machen:
„Augen: Geschlossen drehe ich mich links,…“.
Dreht Prota sich nun geschlossen nach links oder mit geschlossenen Augen nach links?
Kann es sein, dass die Zeichen anders gesetzt werden müssen?
Sie gefällt mir, deine Geschichte, sie hat es aber knapp nicht in meine ersten Zehn geschafft.

[Piratin]

Hallo Inko,

eine Momentaufnahme zwischen Warten, Tag und Nacht. Gelungen finde ich die drei vorangestellten Worte am Anfang und am Ende, sodass der Kreis sich schließt. Leider kann ich nur 10 Texten Punkte geben und so hat es nicht gereicht.
Viele Grüße
Piratin

[Mermaid]

Ich habe zwar ein Problem mit „Augen: Geschlossen drehe ich mich links …“ – "ich" ist ja nicht geschlossen … oder? Aber mir gefällt die Form, die symmetrische Anordnung der Absätze, das Augen-Öffnen und –Zufallen, das Klackfeuer und dass wahrscheinlich alles gut wird. So hat es Dein Text dann doch in meine Punkteränge geschafft und einen anderen herausgekickt, der ursprünglich die 4 Punkte bekommen sollte und mir beim abschließenden Noch-mal-Lesen plötzlich nicht mehr viel gesagt hat.

Von mir also 4 Punkte.

[Akiragirl]

Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in,

dies ist der letzte Text, der es noch in meine TOP10 geschafft hat. Irgendwo muss man ja leider den Cut ansetzen, auch wenn es noch mehr "punktewürdige" Texte im Wettbewerb gegeben hätte.

Was mir gefällt: Du erzählst sehr viel auf sehr wenig Platz, trotzdem wirkt der Text in sich abgeschlossen und nicht überfrachtet. Ich denke, gerade das ist eine der großen Herausforderungen des Wettbewerbs gewesen.
Deine Sprache ist sehr schön; lyrisch. Du malst tolle Bilder. Auch scheint mir das, trotz aller mitschwingender Melancholie, einer der positiveren Texte des Wettbewerbs zu sein, was auch eine schöne Abwechslung ist. Das Thema hast du für mein Empfinden auch zu 100% getroffen.

Daher mein Platz 10 und 1 Punkt an "Vier Tage, fünf Nächte".

Liebe Grüße
Anne

[Amaryllis]

Liebe/r Inko,

dein Text war mir eine Spur zu fragmentartig, ich konnte die wunderschöne Vorfreude, dei Romantik nicht ganz mitnehmen.

Außerdem finde ich, dass andere Texte die Thematik für mich etwas besser umgesetzt haben, das ist mir hier vielleicht eine Spur zu subtil.

Liebe Grüße,
Ama

[Jenni]

Vom Aufwachen bis zum Einschlafen denkt der Erzähler an Luka, die in vier Tagen kommt. Nachts träumt er von ihr.
Da sind einige Formulierungen, über die ich beim Lesen stolpere, „geschlossen drehe ich mich links“, „mein Blick richtet sich auf“, und ich weiß auch nicht, wie man „tief träumt“.
Das Thema Nachtseite sehe ich (über die Nacht als Nachtseite des Tages hinaus, was ich doch etwas simpel finde) nicht weiter verarbeitet.

[Tjana]

Zwischen zwei Nächten ein Tag voller Sehnsucht, mit wunderbaren Bildern.

[Lapidar]

Sehr poetisch. Gefällt mir.

[drusilla]

Sehr schöne Geschichte, ist unter meinen Favoriten. Wegen der zarten Sprache, der originellen Form und der gelungenen Verknappung

Lg, drusilla

[Bananenfischin]

Kein neues Thema, auch kein bedeutungsschweres, aber besonders erzählt. An vielen Stellen gefallen mir die erfindungsreichen Bilder, teilweise kommen sie mir zu geballt. 6 Punkte.