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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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12.03.2016 11:48
von HerbertH
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Feine Darstellung der Ängste eines jungen Mädchens. Gut, dass offen bleibt, ob jener Fremde mit dem gebrochenen Englisch wirklich bedrohlich wird. Für das Mädchen aber ist es ein einsamer Albtraum. Nachtfahrplan ...
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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hypnobader Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 420 Wohnort: Voralpen
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12.03.2016 12:29
von hypnobader
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Ui, das ist spannend. Sehr gut eingefangen, man zittert mit. Und gut, dass das Ende offen bleibt.
Punkte im oberen Bereich.
_________________ Es gilt das gebrochene Wort |
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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12.03.2016 14:31
von rieka
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Die drohende Gefahr! Zwei offensichtlich gefährliche Männer!
Die Szenerie ist gut ausgearbeitet. Spannung und Lebendigkeit sind dir gelungen.
Aber ich habe einige Fragen an dich, Inco. Für mich sind da Unklarheiten, Unstimmigkeiten.
- Warum muss die Frau im Inneren der Bahn traurig blicken? Willst du damit eine Vorahnung andeuten? Oder meintest du, sie blickte bedauernd?
- Sie spürt die Stimme auf dem Haar. Auf dem Haar spürt man Stimme nicht.
Wenn man die Stimme spürt, dann auf der Kopfhaut. Die kräuselt sich dann.
Wenn auf den Haaren, dann den Atem, durch die Wärme und den leichten Luftzug, den kann man auf dem Haar spüren. Was genau meintest du?
- Warum sprechen die Männer englisch? Was willst du damit aussagen?
Um bei der hohen Anzahl der Texte in die Bewertung zu kommen, fehlen mir Klarheit und der letzte Kick.
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Mermaid Leseratte
Beiträge: 143
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12.03.2016 17:15
von Mermaid
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Die Stimmung ist gut eingefangen, das Unheimliche, die Angst. Dadurch, dass dann auch noch das Licht erlischt, wo die ganz leise Musik herkommt, hast Du die Spannung beinahe unerträglich gesteigert. Gut gemacht.
Und nun mein Kritikpunkt: Warum spricht der Mann englisch? Das impliziert, dass er Ausländer ist. Das bedient Klischees. Es hätten doch auch Deutsche sein können …?
Ich kann Dir nicht genau sagen, wie viele Punkte ich dafür abziehe, ich vergebe jedenfalls 7.
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Mic000 Leseratte
M
Beiträge: 166
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M 12.03.2016 17:58
von Mic000
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Hallo.
Schreibtechnisch ist dein Text solide, allerdings leider langweilig. Das liegt daran, dass der Inhalt quasi ab dem ersten Satz vorhersehbar ist und du es auch nicht schaffst, dass man mit dem Mädchen Sympathien aufbaut. Insgesamt fand ich deinen Versuch daher schwach.
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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12.03.2016 20:15
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
prinzipiell hat mir dein Text sehr gut gefallen, weil du einen schönen Aufbau hast, man trotz der geringen Wortanzahl sich die Situation wirklich genau vorstellen und mit dem Mädchen mitfühlen kann. Als Frau kennt man ja solche Situationen - und auch das offene Ende finde ich gut - es könnte ja auch sein, dass der Mann es tatsächlich nur gut meint und man völlig auf dem Holzweg ist.
Leider hat es aber im Wettbewerb Texte gegeben, die mir insgesamt gesehen besser gefallen haben, weil sie für mich das Thema Nachtseiten besser umgesetzt haben - einfach auch in Hinblick auf die Dualität Nacht und Tag.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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13.03.2016 12:29
von drusilla
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Hallo Verfasser(in)
Eine Geschichte, die wohl jede(r?) mal so erlebt hat. Da steht man dann wie der begossene Pudel und um einen herum hat's nur Verrückte... schön eingefangen! Was mich etwas stört ist der Violinkoffer. Er scheint so wichtig zu sein, dass er im Titel vorkommt. Allerdings würde die Geschichte mit einem Turnbeutel oder Aktenkoffer genau gleich funktionieren, er hat keine Relevanz. In mir schreit es dann immer "hätte man mehr draus machen können/ müssen". Aber auf jeden Fall ist der Text unter meinen Top 10.
Lg, drusilla
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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14.03.2016 18:23
von Abari
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In wenigen Worten erfasst Du eine spannende Situation. Dir gelingt es, die Spannung zu transportieren. Einer meiner Favoriten.
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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14.03.2016 21:07
von Jenni
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Nachts allein im Dunkel unterwegs, und jeder Fremde stellt plötzlich eine potentielle Bedrohung dar, diese Angst kennt wohl jede Frau. In dieser Szene droht sie tatsächlich böse zu enden. Inwiefern ist hier „Nachtseite“ als Thema umgesetzt? Eher geht es um die Nacht an sich. Ansonsten schon solide erzählt.
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Lilly_Winter Eselsohr
Alter: 43 Beiträge: 250 Wohnort: Dortmund
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17.03.2016 00:01
von Lilly_Winter
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Lieber Inko,
eine bedrohliche Seite der Nacht. Das Mädchen alleine unterwegs, durch wenige Worte schaffst du eine bedrohliche Stimmung, das Ende, bleibt offen, bekommt vielleicht deswegen einen noch düsteren Charakter.
Zitat: | Eine alte Frau im Inneren blickt sie durch die Scheibe traurig an und zuckt die Schultern. |
Sehr schön.
Mir gefällt die englische Sprache nicht, warum nicht deutsch?
lg Lilly
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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17.03.2016 12:25
von Ithanea
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Nacht, auf jeden Fall, die Nachtseite würde ich auch sehen. Trotzdem ist diese Geschichte nicht so mein Fall, da ich kein richtiges Gefühl für sie bekomme. Bedrohung kommt bei mir nicht an, vielleicht auch, weil das Mädchen "das Mädchen " bleibt.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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Gießkanne Volle Kanne ungeduldig
Alter: 21 Beiträge: 655 Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt
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17.03.2016 15:02
von Gießkanne
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Du hast eine ganz, ganz schöne Wortwahl!
_________________ Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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17.03.2016 19:47
von crim
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Flüssig zu lesen, sehr bildhaft. Hier soll wohl eine Bedrohungssituation geschaffen werden. Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass hier mit Stereotypen gearbeitet wird und diese Geschichte eher im rechten Spektrum auf Zuspruch stoßen könnte. Deren Ängste werden darin bedient. Das "wie nackt" evoziert schon Verletzlichkeit, der Atem des gebrochen Englischsprechenden eine Nähe, die nicht angenehm ist, "Sweety" ist dann noch herabwürdigend und das Licht geht aus. Ich will nicht sagen: Propagandamaterial, aber diese Geschichte könnte man sich wohl am Pegida-Osterfeuer erzählen, und erntete Jubel. Es ist gut geschrieben, ich kann aber keine Punkte geben, weil ich mir das immer wieder als AfD-Wahlwerbespot vorstelle.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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17.03.2016 19:50
von Constantine
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Bonjour!
Eine alltägliche Szene in der Nacht: den Bus verpassen und danach Aufkommen von Unwohlsein aufgrund zwielichtiger Gestalten. Ein Mädchen in der Opferrolle als klassisches Objekt, um welches sich der Leser Sorgen soll.
Insgesamt ein klassisches Szenario mit wenig Überraschungseffekt.
Solide geschrieben, aber für die Punkteränge hat es leider nicht gereicht.
Sorry: zéro points.
Merci beaucoup.
Constantine
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Gefühlsgier Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 421
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18.03.2016 13:08
von Gefühlsgier
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Hier weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll.
Deine Geschicht hat mich mitgenommen, von ersten bis zum letzten Satz. Und ich bin gerne mitgegangen
ein kleiner Tipp am Rande vielleicht noch: Ich fände es schöner, wenn du die Sätze nicht durch "-" und ... verbunden hättest, aber das ist nur eine Kleinigkeit.
liebe Grüße
_________________ "Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"
~
Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"
~
semidysfunktional |
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type Leseratte
Beiträge: 152
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19.03.2016 20:58
von type
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Hallo!
Vielen Dank für die Kommentare und die Punkte.
Die Hauptkritikpunkte scheinen zu sein: Vorhersehbarkeit, Klischees, Violinkoffer, Englisch.
Ja, die Geschichte ist vorhersehbar. Da gibt es nichts zu beschönigen.
Aber warum ist es klischeehaft, wenn sich ein Mädchen nachts im Park fürchtet? Ich denke es ist einfach nur realistisch. Das brave Mädchen und die bösen Buben. Sollte ich es umgekehrt versuchen?
Der Mann spricht englisch weil er englisch spricht. Warum denn auch nicht? So realitätsfern?
Wenn sich deswegen jemand unwohl fühlt oder Stereotype bedient sieht, spricht das ja auch für sich.
Wohlfühlvorschlag: Die Geschichte in Bukarest verorten; das Roma-Mädchen mit der Violine (Antiklischee!) und ein paar biodeutsche Rucksacktouristen auf den Spuren realsozialistischer Vergangenheit. Oder Hooligans.
Der "Violinkoffer" war ein Versuch der Charakterisierung aufgrund der Kürze des Textes.
Wer Violine spielt kommt ja oft aus gutem, gefestigtem Elternhaus. Ich dachte für so jemanden ist eine derartige Situation bedrohlicher als für eine Herumtreiberin.
Scheint nicht geklappt zu haben.
So, nochmals vielen Dank, ich freue mich echt über die Top 10 Platzierung.
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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19.03.2016 21:46
von crim
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Ja, ich sehe Stereotype bedient, die vor allem im rechten Spektrum kursieren. Und dass du dich selbst dazu rechnen würdest, willst du doch nicht bestreiten?Du musst diese Geschichte nirgends anders verorten, die Figurenkonstellation nicht verändern, zumindest ich habe das nie gefordert. Ich treffe nur für mich die Feststellung, dass ich dem Text eben keine Punkte geben kann. Meine Vermutungen bezüglich diesem Text haben sich spätestens mit dem Lüften der Wettbewerbsmaske bestätigt.
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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19.03.2016 21:52
von Einar Inperson
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Gelöscht
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Gießkanne Volle Kanne ungeduldig
Alter: 21 Beiträge: 655 Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt
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19.03.2016 23:20
von Gießkanne
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Zitat: | Das brave Mädchen und die bösen Buben. Sollte ich es umgekehrt versuchen? |
Ja! Gute Idee!
_________________ Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier |
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Lorraine Klammeraffe
Beiträge: 648 Wohnort: France
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20.03.2016 07:54
von Lorraine
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Herr type,
Abgesehen von deinem Text habe ich auch viele andere nicht kommentiert, das hatte mehrere Gründe. Bei deinem hier ging ich davon aus, dass einiges Kalkül dahinter steckte, wurde durch deine Antwort nach der Auflösung bestätigt.
Das hier
type hat Folgendes geschrieben: | Wer Violine spielt kommt ja oft aus gutem, gefestigtem Elternhaus. Ich dachte für so jemanden ist eine derartige Situation bedrohlicher als für eine Herumtreiberin. |
rundet das Bild, das ich mir bisher von der Art deiner Beiträge machen konnte, noch ab.
Dass du genau weisst, was du tust und wie du Leser auf deine Seite bekommst, hast du bewiesen. Wenn man auch nicht gerade von Subtilität sprechen kann, so doch von einer gewissen Gewieftheit.
Egal, wie du diesen Text eventuell noch verändern würdest, den Nachgeschmack, den er bei mir hinterlassen hat, den kriegtest du so schnell nicht weg.
Guten Morgen,
Lorraine
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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20.03.2016 11:04
von gold
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puuuh, ich hatte beim Kommentieren irgendwie die Brisanz des Ganzen gar nicht erfasst. Daher spielte es keine Rolle für mich, welcher Nationalität der Prota ist.
Ich komme auch zu dem Schluss, dass es fatal ist, dass gerade jetzt, in dieser angespannten, konfliktgeladenen Situation, die bedrohlichen Protagonisten nicht deutsch sprechen und die Klischees auf diese Weise mehr als bedient werden.
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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type Leseratte
Beiträge: 152
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20.03.2016 11:21
von type
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Lorraine hat Folgendes geschrieben: |
type hat Folgendes geschrieben: | Wer Violine spielt kommt ja oft aus gutem, gefestigtem Elternhaus. Ich dachte für so jemanden ist eine derartige Situation bedrohlicher als für eine Herumtreiberin. |
rundet das Bild, das ich mir bisher von der Art deiner Beiträge machen konnte, noch ab.
Lorraine |
Derartige Subtilität gefällt mir. Respekt.
Grundsätzlich noch: Jeder Teil der Realität darf auch thematisiert werden. Ausnahmslos. Stereotype hin, Klischees her.
(mal ganz davon abgesehen warum und wie die beiden überhaupt entstehen (können))
Von meiner Seite ist zu diesem kurzen Textchen nun alles gesagt.
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