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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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P 01.07.2016 09:54 Abendbrot von poesie
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Abendbrot
Ich saß als Kind meist in der Küche,
am Tisch beim Abendbrot,
wenn ich dabei Geschichten las,
dann lachte ich mich fast tot.
Es waren wunderbare Reime
mit Witz, gepaart mit Geist.
Heinz Erhardt hatte sie geschrieben,
wie es richtig heißt.
Ich spürte, wie die gute Laune
von mir Besitz ergriff,
ich konnte fühlen, wie frischer Wind
durch das Hirn mir pfiff.
Es tat dann eine Tür sich auf,
in eine andere Welt,
dort gab`s Geschichten, Anekdoten,
die Klarheit und auch Vielfalt boten,
so wie es mir gefällt.
Nun hab`ich selber diese Gabe
und Leidenschaft geweckt.
Drum möcht`ich mich vor euch verneigen,
ein wenig Freude bringen
und jedem, der Verstand hat, zeigen,
dass Heinz sich nur versteckt.
Weitere Werke von poesie:
_________________ Berlinerin mit Herz und Schnauze |
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James Blond Eselsohr
Alter: 70 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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04.07.2016 08:20
von James Blond
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Liebe poesie,
für den Heinz Ehrhardt in dir musst du aber noch einiges tun: allzu holprig erscheint mir dein Einstand, als dass der Bedichtete sich daran ergötzen könnte, denn Ehrhardts Reime waren nicht nur humorvoll, sondern auch formstark.
Deine Grundidee, 4- und 3-hebige Jamben abzuwechseln, ist gut, es wirkt belebend. Allerdings wird das Metrum zu oft durchbrochen, die Betonung der Wörter läuft teilweise dem Metrum zuwider und weicht zu oft vom Schema ab (s. Silbenzahl). Bei humorvollen Texten, die stets locker und flüssig wirken sollten, ist das besonders nachteilig.
Auch erwartet man bei Humorvollem die Würze der Kürze. Quantität vermag hier nicht zu überzeugen: Was breit ausgewalzt dargeboten wird, verliert an Fahrt und wirkt ermüdend. Weniger ist mehr, hier gibt es zu viele Verse, die im Grunde das gleiche ausdrücken. Ich würde den Einstand noch einmal gründlich überarbeiten.
Zitat: | Ich saß als Kind meist in der Küche, (9)
am Tisch beim Abendbrot, (6)
wenn ich dabei Geschichten las, (8)
dann lachte ich mich fast tot. (7) Metrum beachten, sonst lacht bestimmt keiner!
Es waren wunderbare Reime (9)
mit Witz, gepaart mit Geist. (6)
Heinz Erhardt hatte sie geschrieben, (9)
wie es richtig heißt. (5) Metrumwechsel und Leervers, der nur den Reim liefert.
Ich spürte, wie die gute Laune (9)
von mir Besitz ergriff, (6)
ich konnte fühlen, wie frischer Wind (9) Metrum passt nicht
durch das Hirn mir pfiff. (5) Metrum wechselt
Es tat dann eine Tür sich auf, (8)
in eine andere Welt, (6)
dort gab`s Geschichten, Anekdoten, (9)
die Klarheit und auch Vielfalt boten, (9)
so wie es mir gefällt. (6) Metrum
Nun hab`ich selber diese Gabe (9)
und Leidenschaft geweckt. (6)
Drum möcht`ich mich vor euch verneigen, (9)
ein wenig Freude bringen (7)
und jedem, der Verstand hat, zeigen, (9)
dass Heinz sich nur versteckt. (6) |
Grüße
JB
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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P 04.07.2016 10:37 Hallo JB von poesie
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Meine überarbeitete Version:
ich hoffe, es ist mir einigermaßen geglückt, wenn nicht, wird weiter gefeilt.
Abendbrot
Wenn ich in der Küche saß,
am Tisch beim Abendbrot,
lustige Geschichten las,
dann lachte ich mich tot.
Laune mit Humor gepaart,
von mir Besitz ergriff,
vor mir stand mein Freund Heinz Erhardt,
im Geist auf 'nem Gespensterschiff.
Ich hab' mich fürchterlich erschreckt,
er rief nur " Hallo, Maat ! "
" Hier hab' ich mich versteckt,
denn jetzt bin ich Pirat."
Ich denke, es ist noch nicht ausgereift, vielleicht hast du noch ein paar Vorschläge.
Lieben Gruß
poesie
_________________ Berlinerin mit Herz und Schnauze |
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James Blond Eselsohr
Alter: 70 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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05.07.2016 13:50
von James Blond
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Meine liebe Poesie,
Es ist schon viel lebendiger geworden - aber ...
Metrum - Metrum - Metrum!
Lies dir dein Gedicht laut vor und leier dabei übertrieben, dann wirst du bald merken, wo's brennt. Gib nicht zu viel auf das, was du dir vorgenommen, überlasse mehr dem Zufall, lass dich vom Rhythmus führen.
Beispiel:
Abendbrot
Wenn ich in der Küche aß,
meist zum Abendbrote
angeregt Gedichte las,
lachte ich mich tote.
Heinz, der Ehrhardt trieb mich hier
kichernd in die Wanten,
dass es tropfte, auch aus mir
bis in die Quadranten.
Stürme voller Heiterkeit
durften wir durchsegeln,
Mastbruch, Schotsteg, Grönlandfahrt
lehrten mich die Regeln.
Werde selbst nun Reime zimmern,
ausgenommen vom Talent,
dürfen sie die Welt verschlimmern,
weil mich hier doch keiner kennt.
Seemännische Grüße
JB
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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05.07.2016 15:58 Re: Abendbrot von Harald
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poesie hat Folgendes geschrieben: | Abendbrot
Ich saß als Kind meist in der Küche,
am Tisch beim Abendbrot,
wenn ich dabei Geschichten las,
dann lachte ich mich fast tot.
Es waren wunderbare Reime
mit Witz, gepaart mit Geist.
Heinz Erhardt hatte sie geschrieben,
wie es richtig heißt.
Ich spürte, wie die gute Laune
von mir Besitz ergriff,
ich konnte fühlen, wie frischer Wind
durch das Hirn mir pfiff.
Es tat dann eine Tür sich auf,
in eine andere Welt,
dort gab`s Geschichten, Anekdoten,
die Klarheit und auch Vielfalt boten,
so wie es mir gefällt.
Nun hab`ich selber diese Gabe
und Leidenschaft geweckt.
Drum möcht`ich mich vor euch verneigen,
ein wenig Freude bringen
und jedem, der Verstand hat, zeigen,
dass Heinz sich nur versteckt. |
Hallo poesie,
ich finde den Ansatz recht gelungen, die Schwachstellen wurden schon angesprochen, aber irgendwie ist da ja schon das Raster vorhanden,
eine Zeile vierhebig, eine dreihebig,
die man für das komplette Gedicht verwenden könnte.
Ich habe mal ein wenig daran "herumgepfuscht" …
Ich las als Kind meist in der Küche,
am Tisch beim Abendbrot,
Gedichte, die mich faszinierten
ich lachte mich fast tot.
Es waren wunderbare Reime
voll Witz, Geist und Humor.
Heinz Erhardt hatte sie geschrieben,
zu ihm schau ich empor.
Ich spürte, wie die gute Laune
von mir Besitz ergriff,
der frische Wind war fast zu fühlen,
der durch das Hirn mir pfiff.
Für mich tat sich die Tür dort auf,
zur Welt der Fantasie,
es gab Geschichten, Anekdoten,
langweilig war es nie.
Ich möchte selber diese Gabe
und Leidenschaft erwecken,
um eines Tages aufzuzeigen,
Heinz kann sich nicht verstecken
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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05.07.2016 16:22 Re: Lieber Harald von Harald
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poesie hat Folgendes geschrieben: | Vielen Dank dafür. Bin doch froh, dass noch nicht Hopfen und Malz verloren ist |
Ganz im Gegenteil, vom Gefühl her ist schon einiges vorhanden, das muss halt in die ricjhtigen Bahnen kommen.
Ich komme ja ursprünglich im weitesten Sinn aus der Songschreiber-Szene, von daher lege ich manchmal fast unbewusst eine Melodie hinter die Verse.
Bei deinem Lied könnte man fast den "Bi-Ba-Butzelmann" als Hintergrundmelodie nehmen, es holpert aber am Ende der ersten Zeile, wemm noch eine unbetonte Silbe folgt.
Aber als Stütze, zum Überprüfen der "Taktung" ist der Tipp eventuell hilfreich - eventuell …
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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P 05.07.2016 18:08 Auf ein Neues von poesie
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überarbeitete Version Nr.2
Abendbrot
wenn ich in der Küche saß,
am Tisch beim Abendbrot,
lustige Geschichten las,
dann lachte ich mich tot.
Heinz Erhardt, direkt mit am Tisch,
imaginär natürlich,
Freitags gab es immer Fisch,
Fleisch wäre ungebührlich.
Witze, Limericks, Anekdoten,
alles mit Humor und Pfiff,
er hat den Menschen viel geboten,
formvollendet und mit Schliff.
Meine Synapsen sind geweckt,
jetzt werd' ich alles geben,
Heinz hat sich wohl bei mir versteckt,
ist er durch mich am Leben?
_________________ Berlinerin mit Herz und Schnauze |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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05.07.2016 18:52 Re: Auf ein Neues von Harald
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Tja, metrisch ist nun mehr der Wurm drin als im Original.
Ich markiere mal blau für die Verse in Jamben und dunkelrot für die in Trochäen und rot für die, die holpern.
poesie hat Folgendes geschrieben: | überarbeitete Version Nr.2
Abendbrot
wenn ich in der Küche saß,
am Tisch beim Abendbrot,
lustige Geschichten las,
dann lachte ich mich tot.
Heinz Erhardt, direkt mit am Tisch,
imaginär natürlich,
Freitags gab es immer Fisch,
Fleisch wäre ungebührlich.
Witze, Limericks, Anekdoten,
alles mit Humor und Pfiff,
er hat den Menschen viel geboten,
formvollendet und mit Schliff.
Meine Synapsen sind geweckt,
jetzt werd' ich alles geben,
Heinz hat sich wohl bei mir versteckt,
ist er durch mich am Leben? |
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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Gast
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06.07.2016 20:18 Re: Lieber Harald von Gast
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poesie hat Folgendes geschrieben: | Bin jetzt schon ein wenig am verzweifeln, weil ich nicht mehr voran komme. Deine Version kommt meiner Urfassung am nächsten und ich wüsste im Moment nicht, was ich noch besser machen könnte.
Gruß
poesie [/i] |
Bitte verzage nicht, poesie. Das hat ein jeder schon einmal erlebt. Das Zauberwort lautet: Zeit. Du musst Distanz zum Text gewinnen. Das wird die Dinge in neues Licht rücken. Es ist wirklich immer so.
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poesie Gänsefüßchen
P Alter: 68 Beiträge: 20 Wohnort: NRW
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Gast
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06.07.2016 20:32 Re: Guten Abend, Ashcloud von Gast
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poesie hat Folgendes geschrieben: | Danke für die aufmunternden Worte. Der Gedanke war mir auch schon gekommen. Leider bin ich immer sehr ungeduldig und möchte Probleme sofort lösen. Funktioniert bloß nicht.
Ich versuche mal, deinen Rat zu befolgen.
:-)geduldige Grüße
poesie |
Etwas, das ich bisher lernte:
Mit Texten verhält es sich wie mit einer Flasche Wein, die reifen muss - nur umgekehrt.
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