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Nachtsaite

 
 
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Autor Nachricht
drusilla
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 41
Beiträge: 224
Wohnort: Schweiz
Ei 7


Beitrag26.03.2016 14:58

von drusilla
Antworten mit Zitat

So, zu Ostern noch ein ausführlicher Kommentar. Ich habe erst jetzt begriffen, dass die Texte absteigend nach Punktzahl geordnet sind. Das macht ja den 7. Platz für mich! Shocked Ich bin grad etwas geplättet.

Eigentlich wollte ich einen Prosatext einreichen, aber herausgekommen ist ein Gedicht. Und das nach etwa 15 Jahren seit den letzten Lyrikversuchen. Es war mir rätselhaft, darum habe ich erneut meine Gedanken wandern lassen - und promt ein zweites Gedicht geschrieben... Rolling Eyes Da dachte ich: Ach, weisst was... und habe mich an die Feinjustierung des ersten Gedichts gemacht. Dass der "Unfall" so gut angekommen ist, freut mich wirklich sehr!
Nochmals vielen Dank an alle, die Punkte gegeben haben. 3x sogar 12 Punkte, ganz besonderen Dank dafür!

@Bananenfischin/ Nihil/Rübenach/lunapinki: Danke für die Punkte. Wenn ihr noch einen Kommentar nachreichen wollt und könnt, würde ich mich sehr freuen.



crim hat Folgendes geschrieben:
Irgendwie kommt das Gedicht nicht wirklich über seine Wortspielchen hinweg. Auch wenn ich das Violentcello ziemlich witzig finde, und diese Musik und Gewalt-Verbindung ganz originell umgesetzt ist, hat es leider nicht für die Punkteränge gereicht.


Schade, aber die anderen Gedichte waren natürlich auch stark. Die Wortspielchen entstanden übrigens relativ spät im Entstehungsprozess, es war also durchaus zuerst der Sinn da und dann die Form. Nur den Titel "Nachtsaite" gab es von Anfang an, bildete quasi den Gedanken-Ausgangspunkt.


menetekel hat Folgendes geschrieben:
Wäre von mir mit einer 12 bewertet worden, hättst du nicht das "er" dupliziert. Das finde ich in einem so kurzen Text unnötig und irgendwie doof ...

Lauernd knarrt die Nacht. G forte, er kommt!
Viertelpause, Doppelschlag:|| Und beherrscht das Violentcello.

Ansonsten echt nett.
Ein Frägelchen bleibt: Heißt es nicht Violoncello?


Hallo menetekel. Schade, dass es so knapp nicht für die 12 gereicht hat. 8 Punkte sind aber auch schön, herzlichen Dank!
Ja, über die Doppelung habe ich auch lange nachgedacht, du hast da einen wunden Punkt getroffen. Allerdings passt das "Und" auch nicht optimal. Die Zeichen "Neutral|" sollten ein "da capo" andeuten, also dass die Gewalthandlungen immer wieder stattfinden. Der letzte Satz ist dann eine nachgeschobene Feststellung, darum habe ich das "Er" dupliziert. Aber vielleicht fällt mir mal noch eine bessere Version ein.

Natürlich heisst es Violoncello. Das war eines der von crim erwähnten Wortspielchen.

Zinna hat Folgendes geschrieben:
Holla! dachte ich, da geht gleich die Post ab, frisch über Oktaven.
Aber das Violentcello (ergoogelt) legt einen (möglichen) Schatten von Gewalt darüber, durch den einige Worte ein anderes Bild zeigen (können).

Schön zusammengefasst, vielen Dank dafür.

Mardii hat Folgendes geschrieben:
es gibt diesen Spruch von den anderen Saiten, die man anzuschlagen gedenkt, der als Drohung gemeint ist. Hier ist nun jemand, der von vorneherein das Violentcello spielt, also ein Instrument zum Spielen von Gewalt von vorneherein. Das ist jemand, der durch die Nacht tappt und auflauert, um Gewalt auszuüben. Sehr zynisch.

Danke für deine Assoziationen, Mardii. Meine Intention war keineswegs, mich über Opfer von Gewalt lustig zu machen (wenn du "zynisch" so verwendet hast). Ja, es fehlt im Gedicht die Opferseite, das "lyrische Ich" ist zwischen die Zeilen verschwunden, hat sich ins Nichts zurück gezogen. So wie viele Opfer sich aus der Gesellschaft zurück ziehen. Und es hat natürlich diesen etwas "beissenden Unterton", der aber als schwarzer Humor (sehr gefällt mir Literättins "Film noir" Anspielung) gedacht war und keine Herabwertung beinhaltet. Wenn das nun zynisch rüberkommt, ist das sehr schade.



hypnobader hat Folgendes geschrieben:
Das ist witzig.
Auch vom Rhythmus sehr stimmig.
Und der Titel passt
Könnte bei mir ganz oben landen.

Vielen Dank für die Punkte und den Kommentar, hypnobader. Hier scheine ich den Humor also besser getroffen zu haben. Hoffentlich ist dir auch die Dringlichkeit des sehr traurigen Themas bewusst geworden.

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Keine Punkte diesem Text gegeben, weil es nicht genug zu verteilen gab.
Dieser hat durchaus was, und setzt Inhalt sprachlich und bildlich gut um.

Danke für die Erklärung und das Dennoch-Kompliment, firstoffertio.

Abari hat Folgendes geschrieben:
Brachiale häusliche Gewalt trifft auf Musik... Eine bemerkenswerte Verbindung, die Du spannend umzusetzen vermagst.

Vielen Dank, Abari. Besonders für die 12 Punkte Smile

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Erst wollte es nicht so recht zünden bei mir, doch dann gefiel mir mehr und mehr das Schwarzhumorige an diesem finsteren Cellisten. Es knarrt so schön und verbreitet eine rätselhaft altmodische Atmosphäre irgendwo zwischen Stummfilm und Film Noir mit einem leisen Anklang von Buster Keaton - wie auch immer es das schafft. Das "Violentcello" bleibt mir jedenfalls im Gedächtnis und erhält sieben Punkte.

Danke für die 7 Punkte und den ausführlichen Kommentar, Literättin. "Film noir", das gefällt mir sehr. Ich habe mir die Verbindung zur Musik auch als "Filmmusik" gedanklich geformt, eine Untermalung. Und die Verbindung zu "ein Instrument beherrschen" - eine Redensart, die ich nie verstanden habe. Wer ein Intstrument "beherrscht", kann doch keine Musik machen, man müsste ein Instrument doch eher "tanzen", wo man(n) führt, aber auch der andere, also das Instrument, etwas mitgibt.

Tronde hat Folgendes geschrieben:
Mir gefallen die Sprachspiele, auch wen ich nciht weiß, ob ich sie so verstehe, wie sie gemeint sind.

Hallo Tronde. Das ist doch das Schöne an Lyrik, dass zuweilen auch etwas im Gedicht liegt, dass erst der Leser dort hinein getan hat.

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Das gefällt mir. Ein Wortspiel, durch das Thema inspiriert, und dann - sich die Vorstellungskraft des Lesers zunutze machend, mit Musikwörtern und Wortspielen eine geradezu spannende Szenerie zu entwerfen, das ist nicht schlecht in der vorgegebenen Kürze. Ein Instrument zu maltraitieren reicht nicht, um diese Spannung zu erzeugen, es muss beherrscht werden, wie die Sprache, in der man schreibt, beherrscht werden sollte.

Nicht nur, dass du sehr inspiriert mit der Themenvorgabe spielst, du hast hier vieles, was in der Lyrik möglich (und für mich wünschenswert ist) recht virtuos eingesetzt. Komm. G, das gefällt mir.

Liebe Lorraine, vielen Dank! Interessante Verbindung zur Sprache, die auch beherrscht sein will. Aber auch hier würde ich lieber mit Worten tanzen, in schlechteren Zeiten vielleicht sogar ringen, als sie be-herrscht aufs Blatt zu bringen.

Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:
Der Text verknüpft Bedeutungsebenen miteinander, Musik mit einer anderen Ebene, einer Beziehungsebene. Man kann es als Beschreibung eines sexuellen Akts lesen (die Nacht knarrt -> das Bett knarrt), in dem nur die "Befriedigung" des "LERs" eine Rolle spielt, wobei "er" Gewalt anwendet: Er beherrscht das gewaltvoll sein "Instrument".

(Beide werden einsam, wenn der Partner/die Partnerin als Instrument der Sexualität des LER gesehen wird, dann verlieren beide den Kontakt).

Es ist keine Musik. Musik bedeutet Kontakt, es ist Mißklang.
Ein Instrument beherrschen macht noch keine Musik.
Auf die andere Ebene gebracht:
Der/die andere kommt gar nicht ins Bild.

Einsamkeit, durch Gewalt hergestellt, für beide ist das ein Verschwinden voneinander.

Geräusche statt Musik.

Vielen Dank, lieber Eulenbaum, für deine Interpretation. An einen sexuellen Akt habe ich beim Schreiben nicht gedacht, aber es liegt zuweilen mehr in einem Gedicht, als man denkt. Das gefällt mir! Du schreibst "der/die andere kommt gar nicht ins Bild", gerade diese Nicht-Existenz von Gewaltopfern, dieses Verschwinden, wollte ich darstellen. Es geht nur um den "ER", was er will, was er tut, was er be-herrscht. So handeln auch die Sätzen nur von "IHM". Schön auch, dass du mit mir einig bist, dass ein Instrument beherrschen, noch keine Musik macht.

gold hat Folgendes geschrieben:
Uah, Grusel, Schauer. Ein bisschen Sado...
Shades of black.

Viel Dramatik, jedoch besticht mich die Sprache nicht so sehr.

Doch bist du für mich mit einem Punkt dabei.

Danke, gold. "Shades of black": nennst du nur zufällig den Titel der FilmPARODIE auf "50 Shades of Grey"?

So, ich hoffe, ich habe niemanden vergessen. Nochmals Danke und schöne Ostereiersuche euch allen!
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