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lunapinki Schneckenpost
Beiträge: 12
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06.03.2016 20:00 Dunkel und Reich von lunapinki
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Du bist arm, sagen sie, du siehst nichts, du lebst in ewiger Dunkelheit.
Ich bin reich, sagt der Blinde, ich sehe mit fünf Sinnen mehr als ihr mit den Augen.
Weitere Werke von lunapinki:
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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07.03.2016 11:02
von HerbertH
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neutraler kommentar, um werten zu können
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 07.03.2016 15:12 Re: Dunkel und Reich von Eulenbaum
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: |
Dunkel und Reich
Du bist arm, sagen sie, du siehst nichts, du lebst in ewiger Dunkelheit.
Ich bin reich, sagt der Blinde, ich sehe mit fünf Sinnen mehr als ihr mit den Augen. |
Das ist eher prosaisch als lyrisch. Es werden Gegensätze behandelt, es wird ansatzweise auf der Bildebene abgehandelt, ist aber eher eine Geschichte.
Mir ist das zu wenig, mir fehlt da die Ebene, die etwas anderes sagt, als auf den ersten Blick zu sehen ist, das Poetische eben.
Es wird hier alles vordergründig abgehandelt.
Es ist auch von der Form her nicht lyrisch, es sind einzig Gegensätze zu finden, das Thema dunkel (Nachtseite) und hell wird angesehen, insofern ist es zum Thema Nachtseite gerade noch richtig hier, verknüpft mit dem Thema arm-reich und sehend-blind (aber eben gar keine Lyrik oder Poesie, in meinen Augen).
Zwei Verse bzw. Zeilen machen noch keine Lyrik.
Gruß,
Eulenbaum
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 07.03.2016 23:27
von tronde
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Hallo!
Bilder verständlich, löst bei mir kaum Emotion aus. Etwas platt. Stolpere auch über die fünf Sinne, sollten es nicht vier verbleibende sein?
Grüße
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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08.03.2016 10:24
von drusilla
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Hallo Unbekannter
Schöne Idee, die Nachtseite auf Blinde zu beziehen. Mich dünkt, man hätte aber noch verknappen können, an den Formulierungen arbeiten, statt ein nüchternes "du siehst nichts". Deshalb entstehen bei mir fast keine inneren Bilder, das finde ich schade. Lg, drusilla
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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08.03.2016 21:10 Re: Dunkel und Reich von HerbertH
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Du bist arm, sagen sie, du siehst nichts, du lebst in ewiger Dunkelheit.
Ich bin reich, sagt der Blinde, ich sehe mit fünf Sinnen mehr als ihr mit den Augen. |
Die Dunkelheit ist ein Reichtum, nicht ein Makel, sagt uns der zweite Vers. Warum es ohne Sehen noch "fünf Sinne" sind, ist nicht ganz klar. Vielleicht wird hier dem Blinden im Gedicht ein 6. Sinn gewährt, den es klassisch betrachtet nicht gibt (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_%28Wahrnehmung%29). Dass der Blinde mehr wahrnimmt als die Sehenden, ist hier die gute Seite der Dunkelheit, der Nachtseite der Wahrnehmung. Denn sie schärft alle Sinne bis zum Äußersten, und so wiegt sie die Einschränkungen aufgrund der Blindheit mehr als auf. Und die Sehenden, die den Blinden als "arm" und die "ewige Dunkelheit" als Schrecken wahrnehmen und ihre eigene Furcht davor hinter Mitleid mit dem Blinden im ersten Vers verstecken, sind die eigentlich Armen. [/url]
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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09.03.2016 18:37
von Abari
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Schöne dialektische Darstellung. Die Dialogsituation gefällt mir, auch wenn sie nicht "lyrikgemäß" ist. Gern gelesen.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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10.03.2016 00:16
von firstoffertio
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Hier habe ich keine Punkte gegeben, weil mir der Inhalt nicht neu und auch nicht neu genug beschrieben ist.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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10.03.2016 17:15
von Mardii
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Hallo Lezepo;
die Sehenden können nicht wissen, was und wie der Blinde wahrnimmt. Er stellt die ganze Seherei in Frage, indem er nach den anderen Sinnen fragt. So wird deutlich, dass es mehr braucht als zwei Augen, bzw., dass man sie auch entbehren kann.
LG Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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11.03.2016 10:08
von menetekel
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Das ist wohl eher der Versuch eines Aphorismus als Poesie,
noch dazu nix wirklich Neues.
Selbst wenn man über den 7. Sinn verfügen sollte ...
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Gefühlsgier Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 421
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11.03.2016 17:42
von Gefühlsgier
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Liebe/ Unbekannte/r,
das hat ein bisschen etwas von einem Aphorismus und es ist wirklich wahr. Ich habe ziemlich Schrierigkeiten etwas aus dem Bereich "Lyrik" zu bewerten, aber ich habe nichts desto trotz das Bedürfnis dazu, sie in meine Favoriten aufzunehmen. Da ich erst einmal am Kommentieren bin und erst später bewerte, muss ich das noch für mich definieren.
Aber danke dafür
_________________ "Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"
~
Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"
~
semidysfunktional |
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Oktoberkatze Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 314
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11.03.2016 18:27
von Oktoberkatze
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Sehr weise, toll geschrieben, schön zu lesen, mein absoluter Favorit
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Wolfin Leseratte
Beiträge: 120 Wohnort: Duisburg
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11.03.2016 18:32
von Wolfin
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Warum sieht der Blinde mit fünf Sinnen?
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hypnobader Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 420 Wohnort: Voralpen
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12.03.2016 09:04
von hypnobader
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Ist mir in der Aussage zu banal.
Und auch sprachlich-rhythmisch nichts besonderes.
_________________ Es gilt das gebrochene Wort |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 889
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13.03.2016 09:53
von Babella
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Das ist mir zu platt. Das ist das immergleiche Gerede von den Blinden, die eigentlich besser sehen als die Sehenden. Das hat man einfach schon zu oft gelesen.
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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14.03.2016 17:30
von Literättin
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Für diesen Sinnspruch, oder Aphorismus braucht es nicht wirklich der lyrischen Verdichtung und folglich findet sie sich hier auch nicht. Mir allerdings reicht dieser Dialog des Außenstehenden mit dem Blinden nicht zur Erweiterung eines Denk-, oder Empfindungs-Horizontes, denn diese "Erkenntnis" erscheint mir in dieser Beschränkung ein wenig zu schlicht, zumal hier Worte in den Mund gelegt werden, bei denen nicht unbedingt nachvollziehbar ist, ob "sie" es wirklich so sagen würden, oder "der Blinde" es wirklich so sagen würde. Nicht weil ich hier unbedingt die Wirklichkeit abgebildet haben will, aber um wenigstens irgendetwas an dieser "Erkenntnis" einen Gehalt zu geben.
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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15.03.2016 12:54
von Zinna
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Hallo Inko,
(vermutlich) wahre Aussage. Doch man hat sie irgendwie/-wo/wann schon mehr als einmal gehört/-lesen/dacht.
Der positive Ton gefällt mir.
Gruß
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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16.03.2016 14:59
von crim
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Das ist mir ein bisschen zu einfach. Die Nichtblinden (wahrscheinlich) sagen dem Blinden, er sei arm, weil er nichts sieht, der aber hält sich für reich, weil er ohne Augenlicht mehr sehe, als die anderen. Ja und nun? Behauptungen hier, Behauptungen da. Mir fehlt zudem ein lyrischer Mehrwert. Die abgegriffene ewige Dunkelheit macht das auch nicht besser. Kein Text für mich.
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