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Schreibfaul?

 
 
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Munin
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 15



Beitrag25.11.2007 19:14
Schreibfaul?
von Munin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

ich habe in den letzten Wochen viel Zeit damit verbracht, mich im Forum einzulesen. Zurzeit schreibe ich an einem historischen Roman, den ich im Groben noch heuer beenden möchte. (Die darauffolgenden Monate werden mich allerdings noch viel Zeit für die Überarbeitung kosten, da noch das ein oder andere Problem vorliegt)

Aber um zur Sache zu kommen:
Manchmal ist das Schreiben eine leidige Sache - besonders als Hobbyautor wird man oft von einer Schreibblockade nach der anderen heimgesucht. Hie und da geht ein Kapitel zwar wie von allein von der Hand, dann hakt's aber auch schon wieder. Sobald man nicht mehr hundertprozentig weiß, wie es weitergehen soll, hat man schon keine Lust mehr.
Will man seinen Roman/seine Geschichte auch irgendwann zu Ende schreiben, (ohne ein ganzes Jahrzehnt zu brauchen) dann muss man allerdings routinierter an die Sache herangehen: Man richtet sich eine tägliche Schreibzeit ein, nimmt sich vor, ein bestimmtes Mindestpensum zu erfüllen und so weiter.

Ich habe meine eigene Methode entwickelt, um gegen die „Schreibfaulheit“ vorzugehen.
Dabei mache ich mir eine Tabelle und lege für jeden Tag eine Mindestanzahl von geschriebenen Worten fest. (Man sollte sich das Ziel allerdings nicht zu hoch stecken.) An normalen Wochentagen beträgt dieses Pensum z.B. um die 500 Wörter, an Wochenenden oder vor Ferientagen auch mal 1000. Die tatsächlich geschriebene Anzahl an Wörtern trage ich anschließend ebenfalls in die Tabelle ein und lasse ausrechnen, wie viel Prozent der Tagesarbeit ich erledigt habe. Wenn ich dort dann 100% oder gar 200% lese, dann bin ich richtig zufrieden und motiviert, am nächsten Tag weiter zu schreiben.
Wenn es bei mir einmal eine Stelle gibt, an der ich nicht weiter weiß, dann springe ich in der Handlung einfach nach vorn und schreibe dort weiter, bis mir für den vorhergehenden Abschnitt etwas Passendes einfällt. Manchmal mag der Text dann wie ein Schweizer Käse aussehen, aber für mich hat das bisher immer gut funktioniert.
Auch wichtig, um der Schreibfaulheit vorzubeugen, ist auf jeden Fall eine feste Schreibzeit. Niemand kann behaupten, er habe keine Zeit, jeden Tag/jede Woche zu schreiben. Das ist Quatsch. Man hat (mit wenigen Ausnahmen) immer Zeit zum Schreiben! Wie wäre es zum Beispiel, die Abende vor dem Fernseher durch Schreibzeit zu ersetzen? Ich zumindest habe das noch nie bereut. (Oder auch nur mehr Zeit mit Schreiben als im Forum zu verbringen?  Wink )

Natürlich darf man sich nicht selbst mit dem Schreiben auf die Nerven gehen. Pausen sind wichtig und immer wieder auch nötig – nur sollten sie nicht zu lange dauern und nicht zu oft vorkommen. Ansonsten fällt man nur in seinen „Ich-komm-nicht-weiter“- Zustand zurück.

Als letztes noch ein Beispiel für eine solche „Arbeitstabelle“:
http://de.geocities.com/der_fluch_des_alchimisten/schreiben_arbeitsplan.htm
oder als Excel-Tabelle (zum selber Einsetzen ^^)
http://de.geocities.com/der_fluch_des_alchimisten/schreiben_arbeitsplan.xls

Vielleicht konnte ich einige von euch dazu anregen, ihrer Schreibfaulheit den Kampf anzusagen. (Anderen wiederum wird meine Methode vielleicht auch überhaupt nicht zusagen, es hat eben jeder seine Vorgehensweisen)

Was sagt ihr dazu / wie hindert ihr euch selbst daran, schreibfaul zu sein?

Grüße,
Munin
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6411
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag25.11.2007 19:41

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Die Idee ist irre! Daumen hoch
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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 732
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag27.11.2007 02:05

von Unstern
Antworten mit Zitat

Das ist auf jeden Fall eine gute Strategie - auch mit dem Pensum erscheint mir das realistisch, denn es nutzt nichts, wenn man sich sein Ziel so hoch steckt, dass man es ohnehin nicht erreichen kann.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich selber nicht so konsequent bin. Wenn ich schreibe, schreibe ich halt und wenn es mich nicht freut, dann nicht. Ich habe ja jetzt auch keine so großen Ziele, möchte einfach gelegentlich mal eine Kurzgeschichte unterbringen und erst auf Dauer dann mehr.

Ansonsten reiße ich mich halt am Riemen, wenn ich bei einer Ausschreibung mitmachen möchte und nahe dem Einsendeschluss schon recht weit bin, dass ich dann tatsächlich fertigmache. Ein bisschen Zeitdruck kann Wunder bewirken!
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scriptor
Geschlecht:männlichEselsohr
S


Beiträge: 255



S
Beitrag27.11.2007 07:01

von scriptor
Antworten mit Zitat

Kafka hat ein Leben lang über die Blockaden geklagt, die ihn am Schreiben hindern - und doch ein beachtliches Werk geschaffen...

Hans Fallada hat sich zum Schreiben gezwungen, in dem er am ersten Tag eine Seite geschrieben hat, am nächsten eine mehr usw. - und so sind trotz Rückschlägen umfangreiche Romane zu Stande gekommen...

Bei einem anderen Autoren (Name ist mir entfallen) soll gewirkt haben, dass er erst eine Seite von jemand anderem angeschrieben hat - und dann konnte er mit dem eigenen Text fortfahren...

Andere - auch Maler - kennen ja auch den "horror vacui" (die Angst vor der leeren Fläche oder dem unberührten Papier); Leonardo da Vinci soll einen Schwamm auf der Leinwand ausgedrückt haben - und auf dieser dann so befleckten Leinwand konnte er zu malen beginnen...
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Tanja Küsters
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 52
Beiträge: 222
Wohnort: Leverkusen


Beitrag27.11.2007 14:07

von Tanja Küsters
Antworten mit Zitat

Hallo Munin,

ich muss mich Gott sei Dank nicht zu etwas aufraffen. Ich bin alles, nur nicht Schreibfaul. Auch Schreibblockaden sind mir fremd.

Ich weiß nicht was es ist. Vielleicht mein Ehrgeiz, meine Disziplin und Konsequenz. Ich kann es nicht sagen.

Ich schreibe täglich 10 Seiten an meinem Manuskript. Ich könnte auch mehr oder weniger schreiben, aber zehn Seiten beträgt die Länge meiner Kapitel.
Ich recherchiere, nehme an Wettbewerben teil, lese viel und notiere mir dabei gekommene Gedanken, schnappe draußen nicht nur nach Luft, sondern schreibe auf, was mir auffällt, einfällt, mich fasziniert oder bewegt. Wer weiß, wann ich es einmal gebrauchen kann.

Dadurch bin ich sozusagen stets randvoll, habe immer etwas zu tun und kann aus einem bodenlosen Archiv schöpfen.

Vielleicht liegt es auch an der begrenzten und vor allen Dingen eingeschränkten Zeit, die ich zur Verfügung habe als Pflegerin meiner Mutter. Manchmal kann ich stundenlang nicht ins Netz oder ans Notebook und dann wieder kann ich jede Stunde mal kurz. Ich kann nichts, aber auch gar nichts planen und bin deshalb vielleicht anders, ticke anders, schreibe anders. Ich weiß es nicht.

Aber nicht schreiben wollen oder können? Nein.

Liebe Grüße, Tanja
P.S. Scriptors Post finde ich sehr sehr schön, gelungen und informativ!
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Mori
Geschlecht:weiblichWindprinzessin
M

Alter: 33
Beiträge: 203
Wohnort: Hannover


M
Beitrag27.11.2007 17:06

von Mori
Antworten mit Zitat

Das Gute ist, dass man das Gefühl hat, etwas geschafft zu haben, wenn man am Ende des Tages die geschaffte Anzahl von Wörtern in die Tabelle einträgt. Das motiviert unheimlich Very Happy
Eine super Idee, danke!  Laughing
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag27.11.2007 17:41

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

So ein ähnliches Statistik-System gibts auch bei der Autorensoftware KarlSoft Tevero (siehe Software-Fred). Da sieht man dann, wie viel Prozent des Tagespensums man geschafft hat, zusammen mit einem Pfeil, der je nachdem, aufwärts oder nicht ganz so steil geht.

_________________
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um die Dunkelheit zu sehen"
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag27.11.2007 17:43

von Nihil
Antworten mit Zitat

Mir gefällt deine Methode auch sehr gut und wenn es hilft, ist sie umso besser.  Aber nur weil man ab und an Schreibblockaden hat, ist man doch nicht gleich schreibfaul. Kreativität ist wie eine überall beliebte Freundin - sie geht des Öfteren auch ihre anderen Freunde besuchen. Also stempel dich nicht gleich ab, wenn du an einem Tag mal keine Mindestanzahl an Wörtern schaffst. Am besten ist es natürlich, wenn man zuerst mit Begeisterung schreibt und einige Seiten füllt - und später dann mit mehr emotionalem Abstand besieht, was man verbessern könnte. Aber solch ein Zustand kommt wohl nur allzu selten vor. ;)
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Munin
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 15



Beitrag28.11.2007 12:02

von Munin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ganymed hat Folgendes geschrieben:
Aber nur weil man ab und an Schreibblockaden hat, ist man doch nicht gleich schreibfaul.


Natürlich hast du damit Recht. Ich hatte fast den ganzen Sommer lang mit einer Blockade zu kämpfen und es war ja nicht so, dass ich keine Lust hatte bzw. zu faul zum Schreiben war.
Aber manchmal muss man sich auch nach einer Blockade wieder dazu aufraffen, mit neuem Schwung weiterzuarbeiten und den Anschluss nicht gleich wieder zu verlieren.
Alles in allem kann es motivieren. Wenn ich abends ins Bett gehe und an mein "getanes Werk" zurückdenke, kann ich zufrieden einschlafen und mich auf den nächsten Tag freuen.  Wink
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