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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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C 25.01.2016 11:48 Eheleute von cindysherman
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Es ist spät, nach ein Uhr nachts. Normalerweise schläft sie jetzt schon.
Sie sitzt vor dem Bildschirm und schaut mit Kopfhörern einen Film. Völlig gebannt schaut sie zu.
Der Mann kommt nach Hause. Sie hört ihn nicht kommen. Plötzlich steht er in der Tür des Wohnzimmers, Mütze, Schal, Tasche, alles noch an. Sie schaut auf, erschrocken. Sie hatte ihn vergessen; dabei ist doch heute sein großer Tag.
Er kommt aus dem Theater wo eben sein Stück Premiere hatte. Eine Produktion, bei der es bis zuletzt unklar war, ob es ein Fiasko oder Erfolg werden würde. Die Produktion, an der er seit Wochen sehr hart arbeitete, die ihn mehrere Nächte um den Schlaf gebracht hat.
Sie weiß schon durch eine Sms dass die Premiere kein Fiasko wurde. Das Publikum mochte den Abend.
Normalerweise würde sie jetzt aufstehen, ihn begrüßen und ihn sein müdes Heldenhaupt auf ihren Schoß betten lassen. Aber das geht nicht: der Film nähert sich seinem Höhepunkt und sie ist total investiert in das, was dem Liebespaar dort geschieht. Sie entschuldigt sich und bleibt am Bildschirm kleben.
Als sie sich später am Küchentisch treffen, sind beide Eheleute noch in ihrem eigenen Trance, einer im Theater, die andere im Kino. Jetzt sitzen sie da und bewohnen den Selben schmalen Raum.
Sie isst die Reste vom Abendessen aus der Schüssel. Die Salatsoße ihrer Gäste hat viel zu viel Knoblauch drin. Sie kriegt eine fürchterliche Fahne.
Er sieht unsagbar müde aus. Grau, fast schon durchsichtig um die Augen. Sein Atem riecht nach Alkohol. Von der Premierenfeier.
Normalerweise stinkt keiner von beiden so sehr aus dem Mund wie heute. Und wenn, dann stinken sie nach dem Gleichen.
Normalerweise schlafen diese Eheleute in verschiedenen Betten. Heute nicht. Sie legen sich ins gleiche Bett und fallen nach einem kurzen Augenblick, der sonst ewig dauert, übereinander her.
Die Leidenschaft überwindet bleierne Müdigkeit, ungeduschte Körper, stinkenden Atem und die getrennten Erfahrungswelten des Abends. Die Leidenschaft ist rein und lustvoll, sie wäscht alle Hindernisse weg wie ein Tsunami die Häuser am Strand beiseite schiebt.
Nein. Stopp. Da stimmt was nicht. Denkt sie und macht weiter.
Diese Leidenschaft ist doch von Projektion entfacht. Sie ist entstanden aus den völlig verschiedenen Erfahrungswelten zuvor: jeder lebt seinen Traum am Anderen aus. Er ist heute ein gefeierter Regisseur. Hat seine Schaffenskraft sich und Anderen bewiesen. Seine Männlichkeit hat den Sieg davon getragen und ist ganz da.
Sie hat zufällig am selben Abend diesen Film gesehen, der sie stark erotisiert hat. Ein Film, der genau ihre Sprache spricht, an dem nichts peinlich war. Und der die Leidenschaft der Protagonisten bis zuletzt nicht erfüllt, also zumindest nicht auf dem Bildschirm. Da fehlt noch eine Szene!
Ungehemmt lässt sie das Kopfkino laufen solange es läuft. Die Bilder in ihrem Kopf verschwimmen zunehmend mit dem echten Mann, den sie nun nicht mehr sicher einordnen kann. Ist er ihre Projektionsfläche für den Schauspieler gerade, der ja doch erheblich mehr Muskeln hatte? Oder ist das hier die Liebe ihres Lebens?
Es fühlt sich an wie Beides. Wunderschön.
In dem Augenblick davor, als sie zu ihm ins Bett schlüpfte, da sagte er: „oh, hier kommt ja die Ehefrau.“
Und sie sagte: „nenn mich bitte nicht so.“
Er: „warum denn?“
Sie: „es klingt wie bereits erbeutet, tot, wie eine beendete Jagd. Lieber wär´s mir, ich hätte dich heute auf der Premierenfeier abgeschleppt.“
Die Zeiten der Jagd sind lange vorbei.
Nach dem Liebesakt, der so überraschend intensiv war, so ehrlich und unehrlich zugleich, liegen sie da. Denkblasen in der Dunkelheit über ihren Köpfen.
Sie hat eine riesige Denkblase, vollgestopft mit kleiner Schrift:
„Ist es das, was Ehe bedeutet?
Erleben andere Eheleute das auch? Wahrscheinlich, sonst gäb es nicht diesen saudumme Satz:
Appetit holt man sich woanders, gegessen wird zuhause.
Wenn ich also mehr Leidenschaft will, muss ich mich woanders umschauen, Inspiration suchen.
Ob das gut geht..? Hätte ich vor Kurzem nicht für Liebe gehalten,
wenn ich beim Sex an jemand anders denke.
Ob er wohl auch an eine Schauspielerin gedacht hat? Eine echte aus seinem Stück?
Oder er dachte an sich und ich zur Strafe nicht? Aber es war soooo schöööön…
Wie kann Schönheit aus einem Mißverständnis entstehen?
Ist Ehe einfach nur gute Kompromissfähigkeit?“
Seine Denkblase ist klein und kommt wie ein Flackern aus dem Stammhirn:
„Diese aufgeblähte Denkblase stört…“
Weitere Werke von cindysherman:
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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26.01.2016 12:26
von Mercedes de Bonaventura
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Betrifft (unbedingt notwendige) Überarbeitung.
Ein mit Fehlern gespickter Text, der im Feedback steht: man fühlt sich als Leser gefrotzelt.
Nichtsdestotrotz:
Inhalt, Aufbau: Hier ein wenig Inspiration:
Tex Rubinowitz hat Folgendes geschrieben: |
(…) Ich fand den Zettel auf dem Küchentisch. Sie hatte ihn geschrieben, wir
schrieben uns oft solche kleinen Botschaften, banale („Keine Butter“)
oder mysteriöse („Die Zeit der Unschuld ist vorbei, wenn das Klopapier
durch Hasendraht ersetzt wird“). Sie saß im Wohnzimmer (das auch unser Schlafzimmer ist) und sah fern, es lief eine Dokumentation über
Eulen, sie rauchte. Was sah ich zuerst, sie oder den Rauch?
„Alles klar?“
Sie sagt nichts.
„Du rauchst?“
„Nein, ich schaue einen Eulenfilm.“
„Aber du rauchst dabei.“
„Scheint so.“
Ich mag es nicht, wenn sie im Wohn/Schlafzimmer raucht, wir rauchen
eigentlich nur in der Küche, also ich selten, eher nie, sie dauernd. Einmal
meinte sie zu mir: „Du rauchst wie ein Nichtraucher denkt, dass ein
Raucher raucht.“ Ich weiß auch nicht, warum wir in der Küche rauchen,
vielleicht weil in der Küche weniger Stoff ist, in dem der Rauch hängen
bleiben kann, komisch, dass Rauch nicht in Essen hängen bleibt, gar
nicht so komisch eigentlich, Essen wird ja auch immer gleich
aufgegessen, und Teppiche eben nicht, und nicht ohne Grund hängen
vor Küchenfenstern eher selten Gardinen. Ein Zimmer, in dem nicht
geraucht wird, ist wie ein Zimmer ohne Vorhänge - ihre Worte.
Sie hat, als ich sie wieder mal dafür kritisierte, dass sie im Wohnzimmer
raucht, sinngemäß gesagt, dass Raucher freigeistige und
genussfreudige Menschen seien, denen ihr freier Genuss vermiest
werden und als "Sucht" stigmatisiert werden solle. Bezeichnenderweise
seien ja auch Hitler und Stalin Nichtraucher gewesen. Wenn mehr
Menschen rauchen würden, gäbe es wohl nicht mal mehr Kriege, denn
die Raucher seien so entspannt, dass sie genussvoll leben und leben
lassen können.
Auf meinen Einwand, dass Stalin doch Kettenraucher gewesen sei,
seufzte sie edie-sedgwickhaft: „Aber er hat sich verhalten wie ein
Nichtraucher.“
Ich wollte diese Diskussion nicht. Mich störte der Rauch auch weniger
als ihre Unberechenbarkeit.
„Ich hab den Zettel in der Küche gelesen.“
„Nicht jetzt.“
„Wenn du den Film zu Ende gesehen hast, gehst du?“
„Ja.“
„Und kommst wieder?“
„Nicht jetzt“
„50 Minuten?“
Keine Antwort. Ich habe nichts gegen Pragmatismus, Eulen, Rauchen an
den richtigen Orten, einfach mal so eben Verschwinden, aber manchmal
würde ich mir bei ihr vielleicht etwas mehr Leidenschaft, Pathos
wünschen. Einen durch und durch pragmatischen Menschen kann man
nicht anfassen, man kann ihn ja eigentlich auch nicht umbringen, du
kriegst ihn nicht.
„Geht’s dir nicht gut? Ist was?“
Sie zündete sich eine neue Zigarette an, und sah mich mit einem Blick
wie ein verhungerter Blitz an: „Pass mal auf, lass mich bitte diesen Film
zu Ende ansehen, dann kümmern wir uns um dich, ok?“
Wieso um mich kümmern? Ich kann mich leicht um mich selbst
kümmern, zumindest für die Länge eines Eulenfilms. Ich ging in die
Küche, nicht um zu rauchen, ich hätte ja für sie dort rauchen können,
aber ich machte mir ein Bier auf, das ist meins, sie trank kein Bier. Sie
meinte, die Bitterkeit des Bieres sei ihr zu arrogant.
Irma trank auch keinen Wein oder sonst was, sie leckte an Batterien. Sie
hatte immer eine Batterie bei sich, an der sie lutschte, abwechselnd
rauchen und an der Batterie lecken. Zigaretten und Batterien, das hielt
offenbar ihre Maschine am Laufen. Zumindest weniger irritierend, als an
Steckdosen zu lecken und Pfeife zu rauchen. (…)
Tex Rubinowitz. Wir waren niemals hier. Tage der deutschsprachigen Literatur 2014.
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Frohes Schaffen,
Merci.
_________________ "Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf) |
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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C 26.01.2016 13:48 Eheleute von cindysherman
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Es ist spät, nach ein Uhr nachts. Normalerweise schläft sie jetzt schon.
Sie sitzt vor dem Bildschirm und schaut mit Kopfhörern einen Film. Völlig gebannt schaut sie zu.
Der Mann kommt nach Hause. Sie hört ihn nicht kommen. Plötzlich steht er in der Tür des Wohnzimmers, Mütze, Schal, Tasche, alles noch an. Sie schaut auf, erschrocken. Sie hatte ihn vergessen; dabei ist doch heute sein großer Tag.
Er kommt aus dem Theater wo eben sein Stück Premiere hatte. Eine Produktion, bei der es bis zuletzt unklar war, ob es ein Fiasko oder Erfolg werden würde. Die Produktion, an der er seit Wochen sehr hart arbeitete, die ihn mehrere Nächte um den Schlaf gebracht hat.
Sie weiß schon durch eine Sms dass die Premiere kein Fiasko wurde. Das Publikum mochte den Abend.
Normalerweise würde sie jetzt aufstehen, ihn begrüßen und ihn sein müdes Heldenhaupt auf ihren Schoß betten lassen. Aber das geht nicht: der Film nähert sich seinem Höhepunkt und sie ist total investiert in das, was dem Liebespaar dort geschieht. Sie entschuldigt sich und bleibt am Bildschirm kleben.
Als sie sich später am Küchentisch treffen, sind beide Eheleute noch in ihrem eigenen Trance, einer im Theater, die andere im Kino. Jetzt sitzen sie da und bewohnen den Selben schmalen Raum.
Sie isst die Reste vom Abendessen aus der Schüssel. Die Salatsoße ihrer Gäste hat viel zu viel Knoblauch drin. Sie kriegt eine fürchterliche Fahne.
Er sieht unsagbar müde aus. Grau, fast schon durchsichtig um die Augen. Sein Atem riecht nach Alkohol. Von der Premierenfeier.
Normalerweise stinkt keiner von beiden so sehr aus dem Mund wie heute. Und wenn, dann stinken sie nach dem Gleichen.
Normalerweise schlafen diese Eheleute in verschiedenen Betten. Heute nicht. Sie legen sich ins gleiche Bett und fallen nach einem kurzen Augenblick, der sonst ewig dauert, übereinander her.
Die Leidenschaft überwindet bleierne Müdigkeit, ungeduschte Körper, stinkenden Atem und die getrennten Erfahrungswelten des Abends. Die Leidenschaft ist rein und lustvoll, sie wäscht alle Hindernisse weg wie ein Tsunami die Häuser am Strand beiseite schiebt.
Nein. Stopp. Da stimmt was nicht. Denkt sie und macht weiter.
Diese Leidenschaft ist doch von Projektion entfacht. Sie ist entstanden aus den völlig verschiedenen Erfahrungswelten zuvor: jeder lebt seinen Traum am Anderen aus. Er ist heute ein gefeierter Regisseur. Hat seine Schaffenskraft sich und Anderen bewiesen. Seine Männlichkeit hat den Sieg davon getragen und ist ganz da.
Sie hat zufällig am selben Abend diesen Film gesehen, der sie stark erotisiert hat. Ein Film, der genau ihre Sprache spricht, an dem nichts peinlich war. Und der die Leidenschaft der Protagonisten bis zuletzt nicht erfüllt, also zumindest nicht auf dem Bildschirm. Da fehlt noch eine Szene!
Ungehemmt lässt sie das Kopfkino laufen solange es läuft. Die Bilder in ihrem Kopf verschwimmen zunehmend mit dem echten Mann, den sie nun nicht mehr sicher einordnen kann. Ist er ihre Projektionsfläche für den Schauspieler gerade, der ja doch erheblich mehr Muskeln hatte? Oder ist das hier die Liebe ihres Lebens?
Es fühlt sich an wie Beides. Wunderschön.
In dem Augenblick davor, als sie zu ihm ins Bett schlüpfte, da sagte er: „oh, hier kommt ja die Ehefrau.“
Und sie sagte: „nenn mich bitte nicht so.“
Er: „warum denn?“
Sie: „es klingt wie bereits erbeutet, tot, wie eine beendete Jagd. Lieber wär´s mir, ich hätte dich heute auf der Premierenfeier abgeschleppt.“
Die Zeiten der Jagd sind lange vorbei.
Nach dem Liebesakt, der so überraschend intensiv war, so ehrlich und unehrlich zugleich, liegen sie da. Denkblasen in der Dunkelheit über ihren Köpfen.
Sie hat eine riesige Denkblase, vollgestopft mit kleiner Schrift:
„Ist es das, was Ehe bedeutet?
Erleben andere Eheleute das auch? Wahrscheinlich, sonst gäb es nicht diesen saudumme Satz:
Appetit holt man sich woanders, gegessen wird zuhause.
Wenn ich also mehr Leidenschaft will, muss ich mich woanders umschauen, Inspiration suchen.
Ob das gut geht..? Hätte ich vor Kurzem nicht für Liebe gehalten,
wenn ich beim Sex an jemand anders denke.
Ob er wohl auch an eine Schauspielerin gedacht hat? Eine echte aus seinem Stück?
Oder er dachte an sich und ich zur Strafe nicht? Aber es war soooo schöööön…
Wie kann Schönheit aus einem Mißverständnis entstehen?
Ist Ehe einfach nur gute Kompromissfähigkeit?“
Seine Denkblase ist klein und kommt wie ein Flackern aus dem Stammhirn:
„Diese aufgeblähte Denkblase stört…“
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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26.01.2016 13:50 Re: Eheleute von nebenfluss
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Ich mag die Thematik die Textes und die Fragen, die er aufwirft.
Allerdings wirkt er auf mich auch unnötig wirr (hatte ähnliche Gedanken beim Lesen der "Finnenkerze") und irgendwie nicht aus einem Guss.
Das Zurückspulen des Films:
Zitat: | Nein. Stopp. Da stimmt was nicht. Denkt sie und macht weiter.
Diese Leidenschaft ist doch von Projektion entfacht. |
lässt sich sicherlich besser lösen. "Stopp" denken und gleichzeitig weitermachen, womit auch immer? Seltsam. Die Emotionalität der "entfachten Leidenschaft" wird durch das Psycho-Fachwort "Projektion" geradezu karikiert. Du brauchst dieses Wort, diesen Satz nicht. Es wird doch im Folgenden mehr als deutlich, was gemeint ist.
Vieles ist mir zu umgangssprachlich, zu wenig literarisch formuliert. Beispiel:
cindysherman hat Folgendes geschrieben: | Er kommt aus dem Theater wo eben sein Stück Premiere hatte. |
Diesen Satz halte ich logisch für unmöglich:
Zitat: |
Sie legen sich ins gleiche Bett und fallen nach einem kurzen Augenblick, der sonst ewig dauert, übereinander her. |
Ein kurzer Augenblick kann nicht ewig dauern. "Der Augenblick, sonst kurz, dauert ewig" ginge schon eher.
Gruß vom nebenfluss
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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26.01.2016 18:57
von Mercedes de Bonaventura
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cindysherman hat Folgendes geschrieben: | Ist das jetzt Feedback gewesen? |
Ja. Feedback ist Kritik. Gerne kurz und knapp. Was sollte man mehr sagen, wenn es nicht mehr zu sagen gibt! (noch nicht!)
cindysherman hat Folgendes geschrieben: | Einen anderen Text rein zu stellen? |
Einen anderen Text? Dieser, dein überarbeiteter Text interessiert mich, kein anderer.
cindysherman hat Folgendes geschrieben: | Ich stelle meinen Text gerne in die Werkstatt. |
Gute Entscheidung!
Sieh meinen zitierten Textausschnitt als Anregung. Zwischenmenschliches lässt sich auf so unterschiedliche Weise darstellen. Es tut nicht weh, auch mal einen Tex Rubinowitz und seine Form der Paaranalyse zu lesen.
_________________ "Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf) |
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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C 26.01.2016 20:42
von cindysherman
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Liebe Frau Bonaventura,
Ob und was weh tut, müssen Sie mir überlassen. Ich finde es nicht richtig, jemandem einen ähnlichen Text als "Leitbild" reinzustellen. Würde ich nie machen. Feedback hat nichts damit zu tun jemanden zu belehren, sondern von sich zu sagen, welchen Eindruck etwas gemacht hat. Denn es bleiben subjektive Aussagen, dessen sollte man sich auch als Rechtschreib- und Literaturkanone bewusst sein.
Ich bin weder noch. Aber eine eigene Stimme möchte ich doch entwickeln. Und lesen, was mir gefällt, auch. Der Text, den Sie meinem gegenüberstellen, mag ja besser sein: aber für mich ist er auch ganz anders. Er scheint mir aus einer anderen Zeit und Mentalität zu stammen. Was ja nicht schlimm ist. Glücklicherweise, eigentlich, sonst würde ich jetzt vor Ehrfurcht erstarren und nie wieder ein Wort schreiben. Wurde ja schon alles gesagt.
Guten Abend,
cindysherman
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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26.01.2016 22:24
von Mercedes de Bonaventura
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Gnä‘ Frau,
geh bitte! Der Text nimmt dir nicht deine Stimme und er sagt dir auch nicht was dir gefallen soll.
Das ist ein Werk, das dich inspirieren müsste, das dir zeigen könnte, dass es auch okay ist, wenn man mal zum Zeitvertreib Batterien leckt.
Und nebstbei:
Welche Art von Kritik man serviert bekommt, das alleine liegt in den Händen des Publikums.
Der weise Autor zieht daraus seine Schlüsse,
und konstruiert im Hintergrund (s)eine perfekte Geschichte.
Beste Grüße,
Merci.
_________________ "Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf) |
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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28.01.2016 22:50
von Jack Burns
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Hallo Cindy,
ich bleib mal beim Feedback.
Kälte und gegenseitiges Desinteresse - dahin führte die monogame Verbundenheit die Protagonisten. Schade um die offensichtlich vorhandene Leidenschaft, die nur noch durch außereheliche Anreize in Schwung kommt.
Obwohl inhaltlich berührend, stören mich einige Mängel bei der literarischen Umsetzung.
An dieser Stelle keine Detailkritik, aber diesen Absatz möchte ich erwähnen:
Zitat: | Diese Leidenschaft ist doch von Projektion entfacht. Sie ist entstanden aus den völlig verschiedenen Erfahrungswelten zuvor: jeder lebt seinen Traum am Anderen aus. Er ist heute ein gefeierter Regisseur. Hat seine Schaffenskraft sich und Anderen bewiesen. Seine Männlichkeit hat den Sieg davon getragen und ist ganz da.
Sie hat zufällig am selben Abend diesen Film gesehen, der sie stark erotisiert hat. Ein Film, der genau ihre Sprache spricht, an dem nichts peinlich war. Und der die Leidenschaft der Protagonisten bis zuletzt nicht erfüllt, also zumindest nicht auf dem Bildschirm. |
Jetzt wird es mir erklärt. Mag ich überhaupt nicht. Stellenweise kommt der belehrende Ton mehrmals durch. Das klingt wie eine Off-Stimme, die mir unnötig den Film zuquatscht. Im Prinzip könnte ich diesen Zusammenhänge selbst erkennen. Um es genauer zu machen, genügten kurze Einblicke in die Gedanken der Beiden, während oder nach dem Akt.
Mein Fazit: Im Ansatz gut - Umsetzung nicht optimal.
Grüße
Jack
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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