|
|
Autor |
Nachricht |
Infantilist Gänsefüßchen
Alter: 24 Beiträge: 23
|
22.12.2015 17:44 Fleischliche Begierde von Infantilist
|
|
|
Diese geheiligte Sehnsucht
Sie hat geatmet wie eine Frau
Geschrien, gelitten, gesegnet
Ein Gedanke der wie Gott
Die menschliche Vorstellungskraft verlässt
Ist eine Sünde wie der Akt
Lüstern blicken die Katholiken
Keiner will ihn zugeben
Den Drang zum Ausleben
Den Drang der die Sehnsucht genehmigt
Den Drang sie zu lieben
Die Versuchung ist groß
Will ich sie vergöttern
So mache ich mir ein Gottesbild
Begehe ich eine Sünde
Verrate ich den Glauben
Begehe ich keine
Verrate ich mich
Leider gab es Verstand
Einen Ausrutscher namens Darwin
Ein Kind namens Jesus
Vielleicht mal jedem begegnet
Vielleicht eine Hand voll Götter
Oder Glück, welches schrie, litt und segnete
Weitere Werke von Infantilist:
_________________ Friedvolle Grüße
Infantilist |
|
Nach oben |
|
|
Quadratschädel Leseratte
Q Alter: 70 Beiträge: 159 Wohnort: Berlin-Ost
|
Q 22.01.2016 09:13
von Quadratschädel
|
|
|
Hallo Infantilist,
du beklagst in deinem Gedankengedicht den Zwiespalt, in dem durch die Scheinheiligkeit der Kirche jeder Katholik steckt, nämlich den Zwiespalt des "Liebet und vermehret euch" und des "Sündigt nicht". Ein Thema, das man heutzutage eigentlich nur noch mit Ironie und Sarkasmus angehen sollte. Ernst nehmen kann man es wohl kaum, vorausgesetzt, man beabsichtigt nicht die Karriere des geschlechtlichen Neutrums, das sich Priester nennt. Das Zölibat, das aus einem inbrünstigen, übermächtigen Gottesverständnis grauer Vorzeit stammt, hat, wie man weiß, zu oft zu Verbrechen geführt, weil eben der stärkste Trieb des Menschen unterdrückt werden soll, so die Liebe zu Gott bezeugend.
Zum Gedicht selbst: Ich finde es, nicht nur deinem Alter entsprechend, beachtlich. Der Zwiespalt zwischen Glauben und Rationalität wird gut herausgearbeitet. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die 3. Strophe die letzte sein könnte. Sie geht stark aus dem Gedicht heraus, nämlich mit der Erkenntnis, dass das lyrische Ich sich selbst verraten könnte.
Sprachlich zeugt das Gedicht davon, dass du keinerlei Schwierigkeiten hast, auch kompliziertere Gedankengänge ausdrücken zu können. Was dem Gedicht vielleicht fehlt, sagt sich vielleicht manch einer, sind Bilder, Vergleiche oder Metaphern, eine Frage des Verständnisses von Lyrik, vielleicht auch der Tagesform des Verfassers.
Quadratschädel
|
|
Nach oben |
|
|
BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
|
22.01.2016 09:27
von BlueNote
|
|
|
Kommentar gelöscht!
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
|