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Kleine Stilübung - Personenbeschreibung

 
 
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 963
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Beitrag27.11.2015 16:56
Kleine Stilübung - Personenbeschreibung
von BerndHH
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Hallo zusammen,

mir machen im Moment Personenbeschreibungen Probleme und ich weiß nicht, wie ich ein Maximum an Information, bzw. eine treffende Kurzcharakterisierung am elegantesten hinbekommen kann.

Der afroamerikanische ehemalige Offizier der 3. US-Panzerdivision und Veteran des Vietnamkrieges, Liutenant General Colin L. Powell, mittlerweile zum Oberbefehlshaber des V. Korps befördert, hatte seine Stabsoffiziere in den Keller des Schloßes Kransberg bei Unsingen einberufen. Unruhig flackerte das Licht der Notbeleuchtung und ermüdete die Augen der überarbeiteten Offiziere. OPPLAN 33001 war mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. Sie standen über verschlüsselten Funkverkehr im direkten Kontakt mit dem vorgeschobenen Gefechtsstand des Korps bei Rudolpshan westlich von Hünfeld. Dort oben im Kampfgebiet, wo gerade die Erde brannte und von gewaltigen Detonationen erschütterte, so dass man meinen konnte, ein Riese wäre in Siebenmeilen-Stiefeln gerade auf dem Weg auf sie zu. Es sah nicht gut aus. Eine Hiobsbotschaft wurde von der nächsten überholt. Die Aufklärer würden es nicht mehr lange machen und auch die 3. US-PD und die 8. US-ID konnten die Aufgabe nicht allein bewältigen. Daher hatte Powell von der 2. Panzergrenadierdivision aus Kassel einen schnellen Alarmverband aus Panzergrenadierbrigade 5 und Panzerbrigade 6 angefordert. Sie sollten sich über die BAB-7 vom hundert Kilometer entfernten Kassel in Bewegung setzen, um im Einsatzraum das Schlimmste abzuwenden.

Ja, ich weiß stilistisch vielleicht sehr ungeschickt. Aktion der Person POWELL und im gleichen Satz ihn als Figur kurz zu skizzieren. Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Weiß jemand von Euch, wie man dergleichen Dinge eleganter löst? Also POWELL ist eine reine Nebenfigur.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

Gruß,
Bernd


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Zettelhexe
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 53
Beiträge: 136



Beitrag27.11.2015 17:30

von Zettelhexe
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Bin jetzt keine Expertin, aber...

Im ersten Satz erhalte ich eine Menge Informationen über den ethnischen Hintergrund sowie die ganzen militärischen Auszeichnungen von Powell. Fast habe ich das Gefühl, ein Sachbuch zu lesen. Über den *Menschen* Powell erfahre ich jedoch nichts.

Wäre es vielleicht möglich, eine oder zwei Zeilen Dialog einzubringen? Ihn den Befehl zur Einberufung direkt aussprechen zu lassen? Anhand einer Geste könntest du dabei zeigen, ob er eher besonnen-ruhig oder aber aufbrausend-ungeduldig ist. Oder was sonst. Stampft er mit dem Fuß auf, während er den Befehl gibt? Kratzt er sich am Kinn? Brüllt er oder spricht er ruhig? Greift er nach einem alkoholischen Getränk? Haut er mit der Faust auf den Tisch?

Meine zwei Euro-Cent
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1313



M
Beitrag27.11.2015 17:38

von meerenblau
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Dass er afroamerikanisch ist, spielt ja in diesem Absatz noch gar keine Rolle. Das könntest Du ja auch später noch erwähnen. Es wirkt an dieser Stelle auch besonders herausgehoben, weil ansonsten nur noch millitärische Dinge von ihm bekannt werden.

Ansonsten verstehe ich das Problem nicht so ganz. Das liest sich doch ganz gut. Alle für die Szene relevanten Daten sind enthalten, sie lesen sich zwar eher wie ein Sachbucheintrag, aber das passt gut zum dokumentarisch-dramatischen Stil.
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 963
Wohnort: HH


Beitrag27.11.2015 18:05

von BerndHH
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Hallo ihr beiden,

besten Dank für Eure Kommentare. Sachbucheintrag ja und nein, es geht um eine Erzählung mit Schwerpunkt: der WK III bricht in Schleswig-Holstein aus und darin liegt der Fokus.
Es geht hauptsächlich um autobiographische Erinnerungen, die ich selbst in dieser Zeit erlebt habe und um das Szenario, was passiert wäre, wenn aus einer NATO-Übung in selbst als Panzergrenadier erlebten Jahren 1985/86, auf einmal blutiger Ernst geworden wäre.
Ich kenne also den üblen Geruch des Schützentrupps im hinteren Kampfraum des Schützenpanzers Marders, ich weiß was es heißt: "SCHÜTZENTRUPP ABSITZEN!" und viele andere Dinge auch.
Ich kenne aber NICHT die Perspektive der Brigade/Division/Korps, das habe ich mir angelesen...

Dies ist nur ein Ausschnitt von vielen Kapiteln.
Hier wird der Einbruch/Durchbruch der 8. sowjetischen Gardearmee im FULDA GAP beschrieben und Collin Powell ist eine der damaligen Akteure. Eine bekannte Realperson, die ich nur ganz kurz skizzieren möchte.
Afroamerikaner habe ich nur deswegen erwähnt, weil POWELL
https://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Powell
damals tastächlich Kommandeur des V. US-Korps war und damit ein realer Bezug hergestellt wird.

POWELL ist nicht der Hauptakteur in diesem Kapitel. Er ist der oberste Kommandierende des V. US-Korps und er muss jetzt handeln.
Die enorme psychische Anspannung, rote Gefechtsbeleuchtung, es gibt einen Operationsplan aber die realen Ereignisse schmeißen wieder alles über den Haufen...

Und genau darüber habe ich berichtet...


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Gast







Beitrag27.11.2015 18:37

von Gast
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Hallo Bernd,

ich verstehe dein Problem sehr gut. Solch ein Informartionspaket, das du zu Anfang lieferst, ist etwas, das es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt. Der Leser hat meist keine Lust, einen Steckbrief oder Lebenslauf zu lesen. Dessen bist du dir aber, meiner Einschätzung nach, schon bewusst. Der Kniff besteht darin, die Informationen nach und nach in den Handlungsablauf einfließen zu lassen. Dies kannst du dir wie eine gute Flasche Wein vorstellen - du trinkst Schluckweise, willst genießen.
Ja, das erfordert Kreativität und ist oft schwer. Der Leser wird es dir aber danken.

LG
AC
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BerndHH
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Beitrag27.11.2015 18:39

von BerndHH
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Also wir schreiben das Jahr 1986 und auf einmal knallt es.
Aber so richtig. Für Korps, Division, Brigaden bis hin zu meiner Kampfkompanie geht es aus dem Bereitstellungsraum raus in die GDP-Räume (tatsächliche Stellung), also die uns zugewiesenen Gefechtsabschnitte, in denen wir entweder das Verzögerungs- oder das Verteidigungsgefecht zu führen haben.
Panzergrenadiere warten aufgesessen in ihren Schützenpanzern in gedeckten und gut getarnten Stellungen oder abgesessen als Schützentrupps auf das Unvermeidliche. Auf die Großoffensive des Warschauer Paktes. Auch NATO-Kampfpanzer (Leo 1 und 2) gut getarnt und bestenfalls eingegraben auf all das Megainferno an feindlichen Artillerieschlägen und Luftangriffen auf unsere Position. Das alles ist in anderen Kapiteln – meiner Meinung nach – sehr hautnah beschrieben. JEDEM also wirklich JEDEM wäre massiv der Stift gegangen – hätte sich in die Hose geschissen, vor allem in banger Aussicht auf einen möglichen ABC-Angriff des Gegners. Auf taktische Nuklearanschläge oder vielleicht noch schlimmer der Einsatz von biologisch-chemischen Kampfstoffen.
Aber das ist ein ganz anderes Kapitel.

Ich beschreibe beide Perspektiven. Die des einfachen Panzergrenadiers auf nächtlichem Alarmposten, der auf einmal von einem ganzen sowjetischen oder polnischen Panzerbataillon umringt ist, als auch die der Kommandeure, der Generalstäbler. Beide sind einer enormen Anspannungssituation ausgesetzt, die ein Zivilist vielleicht schwer begreifen kann. Der Grenadier sieht auf einmal ein helles Licht am Nachthimmel – NVA oder Sowjets leuchten gerade meine Stellung aus – und der Brigadegeneral, Generalmajor in seinem Gefechtsstand muss ad hoc eine Vielzahl von Entscheidungen fällen. Auf ihn brechen in einer realen Gefechtssituation auf einmal Millionen Entscheidungen ein, gut dafür hat er seine Stabsoffiziere. Wie löse ich die Minenwurfsperren aus, um den Gegner in eine bestimmte Richtung zu kanalisieren, wie setzte ich den Feuerplan der Artillerie um, um gegnerische Panzerspitzen zu vernichten, was mache ich mit meinem Bataillon, welches gerade vom Gegner pulverisiert wird, und, und, und…..
Ich denke mir, kaum ein Zivilist kann sich auch nur im Ansatz vorstellen, wie ein reales Gefecht WK III in den 80ern wohl geworden wäre und was das für einen Truppenführer bedeutet hätte….

Die NATO hätte zurückgeschlagen – soweit noch handlungsfähig nach den ersten 12 Stunden der Offensive – und zwar vornehmlich im NACHTGEFECHT, jenem unheimlichen Szenario aus Infrarot-Optiken, Grünlicht aus dem Wärmebildgerät des Führungspanzer und so weiter…
Das habe ich umfangreich beschrieben aber nicht im Satz von POWELL…


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BerndHH
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Beitrag27.11.2015 18:52

von BerndHH
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Hallo Ashcloud,

besten Dank für Deinen Hinweis aber POWELL - jeder kennt ihn aus den Nachrichten - ist für mich nur eine Art Vehikel zum Realitätsbezug.

Ich brauchte nur eine reale Person, die 1986 tatsächlich Kommandeu des V. US-Korps war, wirklich nicht mehr.
Das V. US-Korps war zusammen mit dem VII. US-Korps CENTAG unterstellt und sie mussten ENTSCHEIDUNGEN fällen - hätte es denn richtig geknallt.

Zum besseren Verständnis; wäre es 1985/86 zum V-Fall, zum Verteidigungsfall gekommen und wäre tatsächlich die 8. Gardeschützenarmee über die Grenze rüber, über POINT ALPHA, dann wäre es eine amerikanische Sache gewesen, die Zugänge nach Frankfurt am Main zu überwachen.
Wie soll ich das ausdrücken? Die Amerikaner hätten es als Chefsache angesehen, FRANKFURT AIRBASE zu verteidigen und ggf. taktische Atomwaffen einzusetzen, um für den Warschauer Pakt die kürzeste Entscheidung in der Schlacht um Europa zu verwehren...


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BerndHH
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Beitrag27.11.2015 18:56

von BerndHH
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FULDA GAP - das war für WAPA - Warschauer Pakt der kürzeste Weg in das Herz Mitteleuropas. Fallen Fulda, Rasdorf und Eiterfeld - bei mir in einer brutalen Panzerschlacht beschrieben, dann wäre es dann für die NATO.

Frankfurt war damals der Schlüssel im Kampf um Mitteleuropa und der berüchtigte FULDA GAP der kürzeste Weg zur Vorentscheidung.
Collin POWELL wäre damit eine der Schlüsselfiguren geworden...


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Gast







Beitrag27.11.2015 18:59

von Gast
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Dann erwähne Powell nur mit Namen und Rang.
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag27.11.2015 19:00

von BerndHH
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Ich kann auch gerne den kompletten Artikel SIE SIND DURCH hier reinstellen, falls Interesse besteht...

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lupus
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Beitrag27.11.2015 19:05
Re: Kleine Stilübung - Personenbeschreibung
von lupus
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Zunächst einmal müsste man sich fragen, welche Zielgruppe du im Auge hast. So wie es hier steht müßten es durch die Bank Militär-Experten sein.

Weiters ist das Hauptproblem, dass es sich entgegen deiner Angabe nicht um eine Personenbeschreibung handelt. aus diesen Zeilen lässt sich nichts erkennen, was Powell von irgendeinem anderen Militär unterscheiden würde. Es ergeben sich keine erkennbaren Charakterzüge, Powell bleibt mir völlig unbekannt. Was ich vor mir habe ist ein prosaischer Lebenslauf, aber er will sich ja nicht bei mir bewerben.

Außerdem sind da einige Fehler drinnen und einige Formulierungen, die ein bisserl hölzern daher hoppeln. Alles kein Problem, lässt sich alles easy reparieren. Wenn du willst.


BerndHH hat Folgendes geschrieben:
Der afroamerikanische eben, weil es sich um Powell handelt, ist es nicht nötig das überhaupt zu schreiben ehemalige Offizier der 3. US-Panzerdivision und Veteran des Vietnamkrieges, Liutenant General Colin L. Powell, mittlerweile zum Oberbefehlshaber des V. Korps befördert,

hier hast du zwei 'Zeitangaben' in einem Satz, die nur Verwirrung stiften, weil nicht klar ist, worauf sie sich beziehen. Gibt es ein t=0 oder bezeihen sie sich aufeinander, was einen überflüssig macht und eine Umformulierung nötig.

hatte seine Stabsoffiziere in den Keller des Schloßes Kransberg bei Unsingen einberufen. Unruhig flackerte das Licht der Notbeleuchtung und ermüdete die Augen der überarbeiteten Offiziere. 2x Offiziere und eher Journalisten-Stil - Geschmacksache OPPLAN 33001 war mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. Sie standen über verschlüsselten Funkverkehr im direkten besser: in direktem Kontakt mit dem vorgeschobenen Gefechtsstand des Korps bei Rudolpshan westlich von Hünfeld. Dort oben im Kampfgebiet, wo gerade die Erde brannte und von gewaltigen Detonationen erschütterte erschüttert wurde , so dass man meinen konnte, ein Riese wäre in Siebenmeilen-Stiefeln gerade auf dem Weg auf sie zu hier hast du ein echtes Problem, eigentlich zwei: (1) du fährst plötzlich ein Bild hoch, was so gar nicht zum restlichen Stil passen will, da ist die Rede von 'mit sofortiger Wirkung' also eher Militärsprache (würd ih im Übrigen kursiv setzen und dann so was und (2) dieses Bild ist so was von ausgelutscht, das haben Schriftsteller schon zu Vorderlader-Zeiten verwendet. Es sah nicht gut aus. Eine Hiobsbotschaft wurde von der nächsten überholt. warum passiv? warum nicht spannender machen, aktiver? Eine Hiobsbotschaft überholte die andereDie Aufklärer würden es nicht mehr lange machen und auch die 3. US-PD und die 8. US-ID USPDIDHÄH - BABkonnten die Aufgabe nicht allein bewältigen. welche Aufgabe?Daher hatte Powell von der 2. Panzergrenadierdivision aus Kassel einen schnellen Alarmverband aus Panzergrenadierbrigade 5 und Panzerbrigade 6 angefordert. Sie sollten sich über die BAB-7 vom hundert genau Hundert? wenn du in dieser Sprache schreibst, dann aber gaaaanz genauKilometer entfernten Kassel in Bewegung setzen, um im Einsatzraum das Schlimmste abzuwenden.


Mein Stil ist das nicht - ich hielte das nicht lange aus, aber es gibt ganz sicher Leute, die das gerne lesen und ja, das kann auch spannend werden, weil du sehr auf den Punkt schreibst. Allerdings: auch bei diesem Stil gibt es einiges zu beachten und - ganz wichtig - er muss stimmig bleiben.

lgl


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag27.11.2015 20:39

von Babella
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Bernd, mein Eindruck ist, du hast soviel Ehrfurcht vor diesem Powell, dass du dich nicht traust, auf auch nur ein Detail seines beeindruckenden Lebenslaufs zu verzichten.

In der Szene, die du beschreibst, ist er aber nur eine Figur. In diesem dramatischen Moment zählt nur seine aktuelle Rolle als -- siehst du, das habe ich längst vergessen, so lang und sperrig wie deine Aufzählung war.

Schreib einfach nur Powell, Oberfehlshaber (oder was das noch mal war), - und action.

Dass er in Vietnam war, kannst du später einfließen lassen, beispielsweise, indem du ihn kurz an dort überstandene Gefahren denken lässt. Oder so.

Zwei Zeilen Hauptwörter und Ehrerbietungen und dann ein schwaches "... hatte ...": Damit nimmst du dir selbst die Spannung.
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BerndHH
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Beitrag28.11.2015 02:46

von BerndHH
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Hallo,

ihr habt natürlich absolut recht.
Ich denke mal mit meinem Schreibstil hätte ich nur die allerwenigsten Leser bei mir. Es ist halt alles extrem über"technokratisch"...
In Tom Clancys: Im Sturm kam es noch gut an, als er auf jedes kleine technische Detail seiner über alles geliebten Marine einging...

Ein modernes Gefecht zu Land und zu Luft ist halt eine hochkomplexe Angelegenheit, wo sehr viele Dinge zugleich, auf verschiedenen Ebenen und vor allem meist auch vollkommen unerwartet passieren. Kein Einsatzplan überlebt den ersten scharfen Schuss, weil es dann sehr häufig vollkommen anders kommt. Panzer bleiben liegen, der Zugführerpanzer wird gleich als Erster getroffen, Volltreffer auf den Brigadegefechtsstand - die gesamte Kommandostruktur fällt auf einen Schlag aus, Luftschläge kommen zu spät oder nicht an der richtigen Stelle, der Gegner durchkreuzt die eigenen Vermutungen und macht etwas völlig anderes, der Alarmposten pennt nachts ein und merkt nicht, dass sich ein gegnerischer Spähtrupp an ihm vorbeischleicht. Und, und, und....


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BerndHH
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Beitrag28.11.2015 03:13

von BerndHH
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Spannend ist es allemal.
Ich denke, dass ich in anderen Kapiteln dem Leser sehr eindrucksvoll einen Gegenschlag der NATO bei Nacht geschildert habe. Am Tag spielt der Warschauer Pakt seine enorme Überlegenheit aus. Doch bei Dunkelheit verliert sich diese wieder und unsere nachtkampffähigen Kampfpanzer Leopard 1 und 2 versuchen, verlorenes Gelände wieder zurückzuerobern. NATO-Panzer haben Wärmebildgeräte und sehen bei Nacht ihre Welt in einem unheimlichen Grün. Ein Zug von vier Leopard 1 Panzern kämpft, indem ein Panzer entweder sein Infrarot-Zielgerät benutzt (damit aber auch leicht vom Feind geortet werden kann) oder als "Beleuchter" mit einem Scheinwerfer und Weißlicht den Feindpanzer kurz anleuchtet, damit ein anderer Panzer ihn in der kurzen Zeit anvisieren und bekämpfen kann.

Also man muss sich ein Nachtgefecht aus quälendem Warten, Langeweile, Erschöpfung und völliger Müdigkeit, sich gegenseitigem Belauern - Spähtrupps schleichen um die eigene und feindliche Stellung herum und dann wieder aus einer urplötzlich Orgie aus gleißendem Licht vorstellen.
Aus der Stille wird auf einmal ohrenbetäubender Krach, das Aufblitzen von Leuchtspurmunition...mit der schweren Panzerfaust wird Illum-Gefechtsfeldbeleuchtung verschossen. Ein Leuchtgeschoss, was nach oben verschossen wird und dann langsam an einem Fallschirm zu Boden segelt und mit sehr intensivem Licht das Vorgelände und alles, was sich darin verbirgt, gnadenlos ausleuchtet.
Und kurz danach wieder Stille und absolute Dunkelheit.

Kommandant und Richtschütze sehen die Nacht aus ihrem monochromen Wärmebildgerät. Eine Welt im grünen Schleier. Der Schütze draußen im Wald sieht nichts. Er hat maximal seinen Restlichtverstärker, der ihn bei Dämmerung oder weit entfernten Lichtquellen noch gewisse Bilder liefert, doch bei der absoluten Dunkelheit in einem Nadelwald ist er absolut blind.

In meiner Erzählung geht es um rasche Perspektivwechsel.
Wir sehen das Geschehen aus dem Blickwinkel meines Alter Ego, des einfachen Panzergrenadiers, der vorne in der Scheiße liegt und nur ganz wenige Informationen erhält, was um ihn herum passiert. Es soll halt das Maul halten und feindliche Mot-Schützen niederhalten.
Dann gibt es seinen Gruppenführer, Zugführer, Kompaniechef, die natürlich stufenweise immer mehr Informationen haben und immer größere Teile des Gesamtbildes sehen.
Über der Kompanie steht das Bataillon, die Brigade, die Division und danach das Korps. Bei der NATO ein Flickenteppich der Nationen.

In Schleswig-Holstein das deutsch-dänische Korps LANDJUT, bei NORTHAG deutsch-britisch-niederländisch-belgische Verantwortlichkeiten im Gefechtsabschnitt und so weiter.

Das Gesamtbild hat der SACEUR (Supreme Allied Commander Europe), der NATO-Oberbefehlshaber Europa, in der Zeit meiner Erzählung General Bernhard W. Rogers
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_W._Rogers
dem Schöpfer der AirLand-Battle Doktrin, also der Bekämpfung des Gegners tief in seinem Territorium.

Dann haben wir drei Kriegsschauplätze auf dem Territorium der BRD: Einbruch der 8. Gardearmee durch den berüchtigten FULDA GAP mit Stoßrichtung auf Frankfurt/Main, die große Panzerschlacht in der Norddeutschen Tiefebene und oben im Norden die jütländische Operationsrichtung des Warschauer Paktes auf die kimbrische Halbinsel, mit dem Ziel die Ostseezugänge zu erzwingen, um die baltische Flotte auf dem Atlantik einsetzen zu können.

Also ich finde meine Erzählung recht gelungen. Nur muss ich natürlich sprachlich eine Form finden, die einen breiten Leserkreis anspricht und nicht nur die Technikfreaks.


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Beitrag28.11.2015 06:41

von BerndHH
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Da folgte schon die nächste Schocknachricht: Luftlandungen in unbekannter Stärke bei Friedewald, Hauneck und Hünfeld. Im ersten Morgenlicht ließ die feindliche Artillerie auf kompletter Breite ihre geballte Feuerkraft los. Der Angriffsstreifen Phillipstal an der Werra bis rüber nach Rasdorf, sowie von Hünfeld bis Ehrenberg auf der Hessischen Rhön, wurde mit schwerstem Beschuss zugepflastert, so wie es die Welt noch nicht zuvor gesehen hatte.  Luftaufklärer berichteten mit ehrfürchtigem Staunen – sie konnten erst gar nicht glauben, welch urgewaltige Schauspiel sich in diesem Moment direkt unter ihnen abspielte – ihren wirren Meldungen zufolge, sähe von oben so aus, als würde ein betrunkener Titan voller Jähzorn und Wahn seinen Garten umgraben. Jeder Zentimeter Erde wurde einmal mit enormer Wucht hochgerissen und dann mit der gleichen Kraft wieder heruntergeschleudert, als wäre auf einmal ein Supervulkan, von einem Ausmaß wie der unter dem Yosemite-Nationalpark, auf der Fuldaer Landschaft ausgebrochen. Nein, als wäre er in einer unvorstellbar starken Detonation explodiert und hätte damit auf der Erde das Licht ausgepustet.

Und hier der Versuch, einen massierten Feuerüberfall der Sowjetarmee (in einem numerischen Verhältnis von 5:1 oder in konzentrierten Angriffsstreifen 15:1) irgendwie zu schildern. Kommt bei mir mehrfach vor. Auch im Norden bekommen die Panzergrenadiere sehr bald zu spüren, welche Wucht, Sprengkraft und Zerstörung schwere Rohr- und Raketenartillerie entwickeln kann. Also eine Potenzierung der Erfahrung aus dem letzten Weltkrieg... Als Naturkatastrophe, Ausbruch eines Megavulkanes, Supernova...mir fallen keine besseren Vergleiche ein.


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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag28.11.2015 08:12

von Babella
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Entschuldigung, Bernd, aber was spannend ist, bestimmt immer noch der Leser/die Leserin. Was willst du eigentlich? Du fragst nach Feedback zu einer Personenbeschreibung und statt deinen Text zu verbessern flutest du uns weiter mit Kriegsgeschichten.

Ich finde das öde - und die Faszination für Kampfhandlungen finde ich abstoßend - und bin raus.
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BerndHH
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Beitrag28.11.2015 10:41

von BerndHH
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Okay Entschuldigung bitte, wollte niemanden damit belästigen.

Es ging ja auch nicht um's Thema, sondern um Sprache und Stil. Und beides ist bei mir noch enorm ausbaufähig.
Sehr gute Antworten habe ich ja schon von Euch erhalten. Eine sachliche Darstellung nicht mit irritierenden Bildern, die überhaupt nicht in den Kontext passen, auseinanderreißen.
Und B - Charaktereigenschaften portionsweise abgeben. Ist nicht ganz einfach, dazu muss man schon im Vorfeld eine sehr genaue Vorstellung haben, wie und wann Nebendarsteller in der Geschichte agieren.

In meiner Geschichte sind die Figuren nicht so filigran ausgearbeitet. Überwiegend bekannte Realpersonen: Reagan, Weinberger, Gorbatschow, sein Widersacher Grigorij Romanow, Kohl, Verteidigungsminister Manfred Wörner, den damalige Generalinspekteur der Bundeswehr, des Heeres und natürlich die oberste Führungsebene der Armeekorps, einer ausgesuchten Division, dann weiter runter Brigade - Bataillon - Kompanie.

Auf der Kompanie-Ebene also im unmittelbaren Umfeld der Hauptperson spielt sich jedoch das meiste ab.


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lupus
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Beitrag28.11.2015 23:54

von lupus
Antworten mit Zitat

Vorschlag: schreib!!*)

keine Abhandlungen, sondern deinen Roman - sonst schrieb ein Sachbuch


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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BerndHH
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Beitrag29.11.2015 07:28

von BerndHH
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Guten Morgen,

klar, habe ich doch schon. Sind auch schon wieder über 100.000 Wörter. So etwas geht bei mir rasend schnell.
Wenn ich damit jedoch das Interesse anderer Menschen wecken möchte, dann muss ich zumindest die vielen langen Beschreibungen und Darstellungen "personifizieren", will heißen, mit den Aktionen der agierenden Figuren verbinden. Das ist noch die große Herausforderung.

1. Figuren
2. Verbesserung von Sprache und Stil

Das sind die Prioritäten.

Gruss


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