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Ghost in the attic

 
 
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag28.11.2015 15:27

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Sodenn meine Lieben, dann mache ich mich mal ans Werk zu meinem Kommentare-kommentieren-Kommentar. Ein paar Worte vorher:

Ich bin wirklich stolz darauf, in diesem Wettbewerb, in dem das Feld mindestens der Top10 Texte wirklich hart umkämpft und voller herausragend guter Geschichten war, den siebten Platz belegt zu haben. Noch mehr habe ich mich über eure vielen und z.T. sehr ausführlichen Kommentare gefreut smile Wenn man das alles liest, soviel Lob und vor allem (das freut mich besonders) so viel emotionale Betroffenheit, kann es einem als Autor ganz schwindelig werden.

„Ghost in the attic“ ist ein Text, der mir selbst viel bedeutet, weil ich ein ähnliches Erlebnis tatsächlich hatte, allerdings war’s nicht ganz so dramatisch. Ich habe als Kind mit meinem Bruder gezockt, nicht nur Rennspiele, sondern auch sehr viel „The Legend of Zelda“. Eines unserer Lieblingsspiele als Kinder war „Mario Kart“ (damals noch NES), dort gibt es ebenfalls eine ghost-Funktion, und ich bin tatsächlich gegen den ghost meines Bruders gefahren, als ich die Konsole (bei mir voller Pokemon- statt Fußball-Sticker) mal wieder herausgekramt habe. Nun ist mein Bruder nicht tot und auch der Kontakt nicht abgebrochen und trotzdem hat es mich irgendwie fertig gemacht, weil ich mich tatsächlich kurz in diese Zeit zurückversetzt fühlte und, was soll ich sagen?, ich bin wohl ein ziemlich nostalgischer Mensch und trauere diesen sorglosen Sommerferien hin und wieder nach. Es geht in dem Text also nicht nur um den besonderen Menschen, den der/die Prota verloren hat, sondern auch um die verlorene Kindheit und Jugend, die irgendwie in der Konsole konserviert wurde.

Einige haben sich gefragt, ob die zwei Figuren Verliebte sind. Die meisten haben zwei Jungs in ihnen gesehen. Ich habe absichtlich sowohl das Geschlecht als auch die Beziehung der beiden zueinander offen gelassen. Es könnten Kumpel sein, zwei, die sich später ineinander verliebten oder auch Geschwister. Ich wollte gern, dass jeder, der selbst gern gezockt hat, sich irgendwie in die Geschichte hineinprojizieren kann, zusammen mit der Person, die mit ihm spielte.
Natürlich hatte die Geschichte eine größere Wirkung auf diejenigen, die selbst PC-/Konsolenspiele spielen oder früher gespielt haben. Wer damit nichts anfangen kann, wird wohl auch zum Text keinen Zugang finden. Ich war jedoch positiv überrascht, wie diesbezüglich hier im Forum das Verhältnis ausfiel (hatte es anders erwartet). Das war auch der Grund für die *-Erklärung, die ich eigentlich nicht drin haben wollte, aber notgedrungen eingefügt habe, weil ich dachte, sonst haben Leute, die nie Rennspiele gezockt haben in ihrem Leben, ja gar keine Chance den Text zu verstehen.

Viele von euch mochten den Text, haben aber Punkte abgezogen wegen der Vorgaben. Kann ich sehr gut verstehen. Während „Menschmaschine“ für meine Begriffe schon ganz gut umgesetzt ist in diesem Text, ist das Fragmentarische tatsächlich nur mit einer sehr weiten Auslegung des Begriffs und viel Augen-Zudrücken zu erkennen. Ebenso die E-haftigkeit. Ich denke, dass bisher alle meine Texte für die 10.000er-Wettbewerbe sich an der Grenze zwischen E und U bewegt haben, vielleicht fast mehr in Richtung U … Nichtsdestotrotz wollte ich den Text genauso schreiben. Natürlich freue ich mich, wenn ich in einem Wettbewerb gut abschneide, aber am Ende zählt für mich, dass ich einen Text zustande gebracht habe, der mir gefällt und der so ist, wie ich ihn haben will. Dafür habe ich in Kauf genommen, die Vorgaben ein wenig zu verletzen.

Genug der Vorrede, nun zu euren Kommentaren:

@holg: Da haben wir vorher im SmallTalk noch darüber geflaxt, und nun bekomme ich tatsächlich ganze 8 Punkte von dir! Wahnsinn, vielen Dank. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut. Mit Roy/Ray hast du natürlich vollkommen Recht! *schäm* Kann dir gar nicht mehr sagen, ob das RS-Korrektur oder Brainfart meinerseits war. Was die Themeneinhaltung angeht, hast du Recht (s.o.)

@Schreibhand: Aber keine Punkte? Hmm … Schade, dass der Kommentar so kurz ausgefallen ist.

@Literättin: Danke für das Lob smile ich freue mich, dass dich der Text berührt hat. Ich muss zugeben, dass er mich selbst berührt (klingt das doof?).

@Ithanea:
Zitat:
ich wollte schon beim Aufholen den/die Prota warnen: Was machst du da?

smile extra Haha, ja, das hatte ich (zumindest bei den Zockern) ein bisschen gehofft. Danke für deine Eindrücke. Dass der Text manchmal etwas ins Pathetische abgleitet, haben auch andere noch bemängelt.

@Vanir7777:
Zitat:
Die Geschichte arbeitet auf eine sehr schöne Art und Weise heraus, dass Technik nicht nur „böse“ ist

Darüber habe ich mich ganz besonders gefreut. Ich mag die Technik im Wesentlichen und war in diesem Wettbewerb manchmal ein bisschen traurig, wie überwiegend negativ sie in vielen Texten dargestellt wurde. Ich freue mich, dass ich dazu ein Gegengewicht bilden konnte smile
Ein bestimmtes Rennspiel hatte ich nicht vor Augen. Ich selbst habe ja wie gesagt Mario Kart gezockt, aber das kam mir zu spezifisch vor. Ich wollte gern, dass möglichst viele Leser sich im Text wiedererkennen und habe deshalb ein ganz generisches Rennspiel beschrieben; auch die Konsole könnte jede mögliche sein.

@Babella:
Eigentlich spricht der/die Prota nicht die Maschine an, sondern den/die ehemaligen Freund/in/Geschwister, den Spielpartner, der nun seit langem tot ist. Es geht also weniger um die Vermenschlichung der Konsole als vielmehr um das, was von dem Menschen in der Konsole „zurück geblieben“ ist, eine Erinnerung.

@Tjana:
Könntest du vielleicht noch eine kurze Erklärung nachschieben, inwiefern die *-Erklärung für dich die Erfüllung des Themas „Menschmaschine“ beeinflusst hat? So wirklich verstanden habe ich das nicht.

@rieka:
Wie gesagt, ich hatte schon befürchtet, dass nicht jeder etwas mit dem Thema anfangen kann. Mit Männer/Frauen hat das allerdings gar nichts zu tun Wink Danke trotzdem für’s Lesen und Kommentieren.

@Gießkanne:
smile extra

@Michel:
Das ist tatsächlich sehr interessant. Ich hatte die Idee durch mein eigenes Erlebnis mit meiner NES-Konsole, das mir nach dem Lesen des Themas dieses Wettbewerbs wieder in Erinnerung gerufen wurde. Dann fing ich an den Text zu schreiben; ich merkte, dass ich irgendwie erklären musste, was ein „ghost“ ist und suchte in Google nach einer kurzen, verständlichen „Definition“. Dazu gab ich so Sachen wie „Rennspiel“, „ghost“, „Zeitrennen“ oder so ein. Und dabei stieß ich auf den von dir erwähnten Artikel in der sz-online! Kannst du dir vorstellen, wie ich mich gefreut habe? Etwas ganz ähnliches, wie ich es schreiben wollte, ist tatsächlich passiert! Und ich gebe zu, ich habe mir dann aus dem Artikel die eine oder andere Auto-Beschreibung „geliehen“, weil ich von Autos 0 Ahnung habe.
Schade, dass dir dadurch der Text nicht mehr originell genug war. Ich finde, so besonders abwegig ist der Gedanke ja gar nicht.

@Jenni: Ja, freut mich, dass jemand die Analogie zu „Ghost in the Shell“ erkannt hat smile Daran musste ich tatsächlich bei dem Titel denken. Und irgendwie gefiel mir die Vorstellung eines Geistes, der seit Jahren auf dem Dachboden „haust“. Auch finde ich es interessant, dass du keinen Kitsch und Pathos gefunden hast, was andere Leser ja ganz anders empfunden haben. Zeigt mal wieder, dass die „Schmerzgrenzen“ diesbezüglich doch bei jedem ganz woanders liegen. Dass der Text die Vorgaben nicht so wirklich ganz erfüllt … s.o.

@Flotte Schreibefeder: Ja, der knappe, etwas abgehackte Stil war für mich auch mal ein Experiment, sonst schreibe ich nicht so. Ich wollte sehr tief in die Ich-Perspektive und habe versucht, die Art, wie Menschen denken, in den Satzstrukturen nachzubilden. Normal denkt man ja nicht in vollständigen Sätzen, sondern in Stichworten.

@tronde: Lieblingsgeschichte? love Danke für die Blumen (und Punkte)!

@Eredor: Oh, schön dass der Text was mit dir gemacht hat! smile Vielleicht magst du ja selbst die Tage mal gegen einen alten ghost fahren? Ist ein komisches Gefühl, wenn man sich darauf einlässt. Was genau mochtest du an dem Titel nicht? Einfach das Englische?

@lupus: Keine Ahnung wieso, aber wenn du was Positives über einen Text von mir sagst ist das irgendwie gleich doppelt gewichtig, selbst wenn es nicht zu Punkten reicht.
Zitat:
der ich-Erzähler hat dieses Ding jahre- vielleicht jahrzehntelang nicht in der Hand, dennoch soll ich glauben, dass er die Bestzeit aus zeiten ind denen die beiden 'Profis' waren, schlägt??

Ähm … Ja … Erwischt Embarassed Dazu kann ich rein gar nichts Verteidigendes sagen. Du hast ganz einfach Recht. Ich glaube, ich hatte diesen Gedanken sogar selbst beim Schreiben für einen kurzem Moment, habe dann aber die Logik auf dem Altar der Dramaturgie geopfert … Wollte einfach nicht beschreiben, wie er erstmal fünf Stunden „übt“ …
Zitat:
Das ist einer der Texte, den ich mag, wo ich aber keinen Bezug zu E herstellen kann, wo ich auch kein Fragment finde. Zugegebenermaßen hat mich der Text allerdings über weite Strecken gefangen genommen und ich hab vergessen darauf zu achten - erst bei mehrmaligem Lesen hab ich wieder daran gedacht.

Bestes Kompliment ever B-) Ja, ich bin wohl tief im Herzen einfach keine geborene E-Literatin … Ich bemühe mich für die Wettbewerbe, aber ich kann mich nicht total verbiegen, ich schreibe eben so, das ist einfach mein Zugang zu Geschichten.

@Nihil: Ha! Ich hab auch so eine tolle Überschrift und so einen Teaser bekommen. Deine Kommentare waren echt der Knaller smile Du hast viel aus dem Text herausgelesen, viele Gedanken, die ich beim Schreiben hatte. Ich finde auch, dass ein Spiel noch etwas anderes ist als Tonaufnahmen oder Fotos. Es konserviert eben die Handlung eines Menschen, und gegen jemanden, der lange nicht mehr da ist, ein Rennen zu fahren, hat für mich schon auf eine Art etwas Transzendentes …
In der Machart hat dich der Pathos gestört, es kam dir übertrieben vor. Ich kann mich erinnern, dass du so ähnlich schon über einige Texte von mir geschrieben hast (z.B. der vom Spiegelwelt-FFF). Ich muss aber zu meiner Verteidigung sagen: Ich schreibe nicht so, um die Leser emotional zu manipulieren (ich hasse es selbst, wenn ich das Gefühl habe, ein Autor versucht das bei mir), sondern weil ich tatsächlich im Moment des Schreibens selbst gefühlsmäßig so tief drin bin, dass ich mich von meinen eigenen Gefühlen ein bisschen mitreißen lasse. Das ich während des Schreibens dieses Textes quasi in Endlosschleife „Lost in the Echo“ gehört habe, hat mir dann auch nicht gerade zu einem nüchterneren Schreibstil verholfen. Trotzdem, vielen, vielen Dank für 8 Punkte smile

@anderswolf: Du hast den Finger, wie so viele, in die Wunde gelegt. Fragmentarisch ist der Text wirklich nur mit viel gutem Willen. Aber du hast mir trotzdem sehr viele Punkte gegeben, das freut mich ganz außerordentlich – Danke!

@nebenfluss: Komischerweise fand ich das Ende selbst gar nicht überraschend, es war auch nicht als Pointe angelegt. Wer Rennspiele kennt, wusste, dass er durch das Gewinnen des Spiels den Ghost auslöschen würde und hätte ahnen müssen, dass er bremsen wird. Dass der Freund/in/Geschwister tot ist, war für mich eigentlich schon zu Beginn recht eindeutig. Allein der Titel, der Begriff „Ghost“ – in der Literatur benutzt man solche Begriffe doch mit Hintergedanken. Geister haben nur Tote. Insofern sollte das E-hafte hier eher in den Überlegungen dazu liegen, wieviel von einem Menschen tatsächlich Teil der Dinge wird, die er im Leben zuvor getan hat. Wie Nihil schon andeutete, wird das gerade in Hinblick auf PC-Spiele nochmal echt interessante Formen annehmen. Wenn wir virtuelle Figuren erschaffen und sie durch unser Handeln beeinflussen, sind sie dann so eine Art Teil von uns, der tatsächlich in Maschinen weiterlebt nach dem Tod? Nun ist ein Rennspiel da ein eher banales Beispiel, aber ich wollte keine SciFi schreiben, sondern etwas aus dem Alltag.
Sprachlich wollte ich den Text gern möglichst nahe an den Gedanken des Protas lassen, nicht zu vollendet ausformuliert.

@Mary: Schön, dass du „durchgehalten“ hast, auch wenn das Thema nicht so deins war smile Und noch so viele Punkte dagelassen hast, obwohl du doch mit Spielekonsolen nichts anfangen kannst.

@wwwave: Ja, ich find sie auch traurig. Aber gleichzeitig auch schön. Also positiv, jedenfalls möchte ich sie so verstanden wissen smile


Ich danke euch allen für die Zeit, die ihr euch für meinen kleinen Text genommen habt und für eure schönen Kommentare. Daumen hoch²

Liebe Grüße
Anne[/b]


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Traumtagebuch
Beitrag28.11.2015 15:32

von Eredor
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Zitat:
Was genau mochtest du an dem Titel nicht? Einfach das Englische?


Ne, das ist mir ganz egal - aber Ghost in the Attic, sofern das keine Anspielung auf etwas ist, das ich nicht kenne, erinnert mich mehr an einen 08/15 Horrorfilm und nimmt mir sofort jegliche Motivation, das zu lesen. Ich finde auch, dass der Titel nicht zu der Atmosphäre deiner Geschichte passt. Hm. Confused


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Akiragirl
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Beitrag28.11.2015 15:37

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Okay, verstehe.
Es ist in der Tat eine (wohl nicht sonderlich gelungene) Anspielung auf "Ghost in the Shell". Ich hatte sogar kurzzeitig überlegt, die Geschichte direkt Ghost in the Shell zu nennen, weil das auch gut gepasst hätte, allerdings wäre mir eine direkte Titelgleichheit dann doch nicht so gut erschienen, weil jeder sofort anfängt irgendwelche Parallelen zu ziehen. (in Ghost in the Shell geht es um eine Maschine, die selbständig anfängt zu denken)


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Nihil
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Beitrag28.11.2015 15:41

von Nihil
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Ich musste auch an Ghost in the Shell denken. Für Eingeweihte war das eigentlich auch klar. Und so schön das Thema auch ist, war es (für mich) dennoch schwierig, eben solche großartigen Beispiele wie Ghost in the Shell, Battlestar Galactica und SOMA (darauf will ich irgendwo auch nochmal richtig eingehen) aus dem Kopf zu bekommen und sie nicht einfach nachzuschreiben.

Schön auch, dass dir mein Kommentar gefallen und geholfen hat. ;)
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Ithanea
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Beitrag28.11.2015 17:52

von Ithanea
Antworten mit Zitat

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:

„Ghost in the attic“ ist ein Text, der mir selbst viel bedeutet, weil ich ein ähnliches Erlebnis tatsächlich hatte, allerdings war’s nicht ganz so dramatisch. Ich habe als Kind mit meinem Bruder gezockt, nicht nur Rennspiele, sondern auch sehr viel „The Legend of Zelda“. Eines unserer Lieblingsspiele als Kinder war „Mario Kart“ (damals noch NES), dort gibt es ebenfalls eine ghost-Funktion, und ich bin tatsächlich gegen den ghost meines Bruders gefahren, als ich die Konsole (bei mir voller Pokemon- statt Fußball-Sticker) mal wieder herausgekramt habe. Nun ist mein Bruder nicht tot und auch der Kontakt nicht abgebrochen und trotzdem hat es mich irgendwie fertig gemacht, weil ich mich tatsächlich kurz in diese Zeit zurückversetzt fühlte und, was soll ich sagen?, ich bin wohl ein ziemlich nostalgischer Mensch und trauere diesen sorglosen Sommerferien hin und wieder nach. Es geht in dem Text also nicht nur um den besonderen Menschen, den der/die Prota verloren hat, sondern auch um die verlorene Kindheit und Jugend, die irgendwie in der Konsole konserviert wurde.

Ich mag dazu nochmal sagen, dass gerade dieser Nostalgie-Aspekt richtig gut bei mir rüberkam. Ich habs ja in meinem Kommentar schon geschrieben, ich war sofort ein paar Jahre zurück versetzt, komischerweise auch in den Sommer, ebenfalls Zelda und diverses Mario-Zeug, später dann das böse Onlinespiel. Der Vollständigkeit halber zitier ich mich nochmal selbst aus meinem Faden: Wie du die Atmosphäre dieser vielen, verzockten Stunden und Tage, über die Eltern nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen konnten, weil sie nicht verstanden haben, dass genau das die echte Welt ist und die echte Freundschaft (selbst wenn der Kumpel nicht neben dran säße, wie sich dann 5 Jahre später zeigte, sondern 20 km entfernt im Nachbarkaff am Rechner hockt, aber halt trotzdem Zeit mit dir verbringen kann), transportierst, ist das umgekehrt ein Text für mich und meine Generation.


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Literättin
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Beitrag28.11.2015 18:16

von Literättin
Antworten mit Zitat

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:

@Literättin: Danke für das Lob smile ich freue mich, dass dich der Text berührt hat. Ich muss zugeben, dass er mich selbst berührt (klingt das doof?).



Nein, klingt nicht doof smile . Kenne ich auch von mir selbst und manchen meiner Texte oder Textpassagen.

Ich gehöre übrigens zu den selbst nie gezockt habenden und dennoch kamen mir deine Figuren, das ganze Setting, das Spiel, die Beziehung der beiden sehr nahe.
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