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Opportunitas


 
 
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Sandmann
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 45
Beiträge: 41
Wohnort: Kiel


Beitrag10.11.2015 13:44
Opportunitas
von Sandmann
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Warum ich unsichtbar bin? Das geht Dich einen Scheißdreck an. Wichtig für Dich ist nur, dass ich es bin. Sagen wir einfach, ich wache eines Morgens auf, und Zack! – unsichtbar. Tatsächlich ist das gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

Stell Dir einfach vor, wie ich mich morgens mit Mundgulli und verschwitzten Eiern aus dem Bett kämpfe, ins Badezimmer schlurfe war und dann feststelle, dass ich mich nicht im Spiegel sehen kann. Falls Dein inneres Auge von der Vorstellung meiner verschwitzten Eier zu Tränen beginnt, tröste Dich damit, dass man sie ja nicht sehen kann. So oder ähnlich ereignet es sich jedenfalls beim ersten Mal. Was spielt das Warum schon für eine Rolle?

Panik ist ein passendes Wort für das, was ich in diesem Augenblick empfinde. Zum Glück sind meine Kehle zugeschnürt und mein Brustkorb ein Eisklotz, sodass ich nicht auf Kreissäge machen und meine Frau und die Kinder wecken kann. Kalter Schweiß trieft mir vom Körper, und ich parke meinen fetten Arsch erstmal auf dem Badewannenrand, um zur Ruhe zu kommen.

Ich meide den Blick zum Spiegel und atme tief durch. Schlimmer Traum, sonst nichts. Aufwachen jetzt. Ich kneife mich mehrfach in den Unterarm, und als die ersten Male keine Wirkung zeigen, lege ich mich stärker ins Zeug. Doch nichts hilft, ich hocke noch immer frierend auf dem Wannenrand. Und mein Arm tut jetzt weh.

Ein zögernder Blick zum Spiegel. Allmählich beruhige ich mich und kämpfe das Zittern nieder. Ich hieve meinen Astralkörper zum Waschbecken hinauf. Tatsächlich, dort wo ich mich selbst hätte sehen müssen, grinst mir Puh der verfickte Bär vom Handtuch meines Sohnes entgegen, das von der Rippenheizung an der Wand hinter mir hängt. Ich wedele mit den Händen, trommele sie gegen den Spiegel und schlage schließlich mit der Faust dagegen. Nichts passiert. Nur der Spiegel splittert.

Dann spüre ich den Schmerz und fühle, wie sich ein Tropfen von meiner Hand löst. In dem Moment, als er die Haftung zu meinem Körper verliert, wird er sichtbar, stürzt geduldig auf die grau marmorierten Fliesen von OBI und zerplatzt dort in einem Miniaturfeuerwerk aus Scharlachrot. Verflucht, ich bin wirklich unsichtbar!

Ich höre ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Dann ihre Stimme: „Schatz? Was war das? Ist alles okay?“ Scheiße, nein, gar nichts ist hier okay! Aber ich halte die Schnauze und überlege fieberhaft, was ich nun tun soll. Dann klettere ich in die Wanne und wickele meine Hand in das Shirt, das ich trage. Ich kann hören, wie Tanja aufsteht und nach ihrem Bademantel tastet. Ihre nackten Füße patschen über die Fliesen in Richtung Badezimmer.

Wie ein angeschossenes Reh hocke ich in der Wanne und ducke mich vor ihrem Blick. Doch als sie endlich im Türrahmen erscheint, sieht sie einfach über mich hinweg. Sie schaut zum zertrümmerten Spiegel und dann zu den Blutflecken am Boden. Sorge und Unsicherheit wischen ihre Müdigkeit fort. „Schatz?“ Ein beinahe flehender Unterton in der Stimme, den Kopf halb in Richtung Tür gedreht. Sie sieht mich wirklich nicht, vermutet mich irgendwo anders im Haus.

Ich überlege kurz, Hier! zu rufen. Aufzuspringen und sie zu rütteln. Ihr das Offensichtliche (oder gerade nicht, haha!) ins Gesicht zu brüllen. Doch stattdessen bleibe ich in der Badewanne hocken und höre zu, wie Tanja wieder hinausgeht und das Haus nach mir absucht. Treppe hoch, Treppe runter. Tür auf, Tür zu. Immer wieder „Schatz? Schatz?“ und „Bist Du hier?“

Moritz, mein Ältester (und trotzdem erst Zwei), patscht im Schlafanzug mit seinen nackten Speckfüßen an der Badezimmertür vorbei und reibt sich die Augen. „Mama, Dodoladebrod?“ Ich muss ein hysterisches Lachen unterdrücken.

„Jetzt nicht, mein Schatz, Mama sucht Papa.“

„Papa Aahbeit defahrn“, verkündet Moritz feierlich.

„Hoffentlich“, sagt Tanja. Sie huscht noch zwei weitere Male an der Badezimmertür vorbei. Immer wieder taucht sie im Badezimmer auf und starrt einen Augenblick lang den Spiegel und den Boden davor an, nur um dann wieder zu verschwinden. Und jedes Mal ist die Panik ein bisschen deutlicher in ihrem Blick zu erkennen. Schließlich scheint sie zu akzeptieren, dass ich wirklich nicht da bin.

Auch mir dämmert in dem Moment etwas. Eigentlich liebe ich meine Familie, aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind. So viele coole Sachen, die zwischen der Kakophonie des Alltags mit Kindern, dem ständigen Hin- und Herhetzen zwischen Büro, Supermarkt und Kindergarten und den faden Abenden auf der Couch einfach die Reise in meine Fantasie angetreten haben. Reisen, Kino und Party in der Disko sind da nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche brodeln noch weitere, düstere Neigungen, die ich selbst dann nicht auszuleben gewagt hätte, wäre ich Single geblieben.

Doch nun bin ich unsichtbar.

Zum Glück fordert der Zwerg lautstark sein „Dodoladebrod“ ein, und Tanja eilt fahrig in die Küche, um dem Kleinen etwas zu Essen zu machen. Lautlos klettere ich aus der Wanne und schleiche ins Schlafzimmer. Im Beistellbettchen röchelt Baby Lukas vor sich hin. Ein „lauter Atmer“, wie die Hebamme gesagt hat. Zum Glück wacht Darth Vader nicht auf, während ich mir hastig Socken, Jeans und Pullover anziehe. Kurzer Blick in den Spiegel: immer noch unsichtbar.

„Wir sehen uns!“ sage ich lautlos zu Lukas und muss wieder gegen einen hysterischen Lachanfall ankämpfen.

Als ich im Flur ankomme, höre ich, wie meine Frau mit jemandem spricht. „Ja, ich habe alles abgesucht. Er ist nicht mehr hier. Der Badezimmerspiegel ist eingeschlagen, und auf dem Boden davor sind Bluttropfen.“ Das Zittern in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.

Eigentlich sollte mich ihre Angst irgendwie berühren. Bis gestern hätte ich geschworen, dass es so sein würde. Ist es aber nicht. Erstaunlich!

Während meine Frau – wahrscheinlich dem Polizisten – am Telefon beteuert, dass ich ganz sicherlich nicht einfach einen plötzlichen Anfall von Midlife-Crisis bekommen hätte („Sind sie be-scheu-ert?!“), stehle ich mich aus der Wohnungstür. Im Flur muss ich kurz kichern. Vielleich keine Midlife-Crisis, eher eine unerwartete Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen kann.

Wir wohnen im dritten Stock. Ich schaffe es nur bis in den zweiten, dann bricht sich die Hysterie Bahn, und ich renne wild gackernd, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter in Richtung Freiheit.

 ---

 Freu mich über Kritik!

 Beste Grüße,
 M.



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fancy
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Beitrag10.11.2015 17:12
Re: Opportunitas
von fancy
Antworten mit Zitat

Sandmann hat Folgendes geschrieben:
Warum ich unsichtbar bin? Das geht Dich einen Scheißdreck an. Wichtig für Dich ist nur, dass ich es bin. Sagen wir einfach, ich wache eines Morgens auf, und Zack! – unsichtbar. Tatsächlich ist das gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

Wenn man den Erzähler nicht sieht, woher weiß ich ich dann, dass er es ist, der sich mit mir unterhält?

Stell Dir einfach vor, wie ich mich morgens mit Mundgulli und verschwitzten Eiern aus dem Bett kämpfe, ins Badezimmer schlurfe war und dann feststelle, dass ich mich nicht im Spiegel sehen kann. Falls Dein inneres Auge von der Vorstellung meiner verschwitzten Eier zu Tränen beginnt, tröste Dich damit, dass man Du sie ja nicht sehen kann siehst. So oder ähnlich ereignet es sich jedenfalls beim ersten Mal. Was spielt das Warum schon für eine Rolle?
Liegt das erste Mal schon eine Weile zurück? Dann müsste ggf. die Zeit geändert werden.

Panik ist ein passendes Wort für das, was ich in diesem Augenblick empfinde.
Echt jetzt? Dafür berichtest du aber ganz schön entspannt. Wink
 Zum Glück sind ist meine Kehle zugeschnürt und mein Brustkorb ein Eisklotz, sodass ich nicht auf Kreissäge machen und meine Frau und die Kinder wecken kann. Kalter Schweiß trieft mir vom Körper, und ich parke meinen fetten Arsch erstmal auf dem Badewannenrand, um zur Ruhe zu kommen.
Hey, bist du nur kritisch mit dir selbst, oder kannst du dich nicht leiden?

Ich meide den Blick zum Spiegel und atme tief durch. Schlimmer Traum, sonst nichts. Aufwachen jetzt. Ich kneife mich mehrfach in den Unterarm, und als die ersten Male keine Wirkung zeigen, lege ich mich stärker ins Zeug. Doch nichts hilft, ich hocke noch immer frierend auf dem Wannenrand. Und mein Arm tut jetzt weh.
Naja, dann zeigt das Gekneife doch zumindest eine Wirkung, oder?

Ein zögernder Blick zum Spiegel. Allmählich beruhige ich mich und kämpfe das Zittern nieder. Ich hieve meinen (fetten?) Astralkörper zum Waschbecken hinauf. Tatsächlich, dort wo ich mich selbst hätte sehen müssten, grinst mir Puh der verfickte Bär vom Handtuch meines Sohnes entgegen, das von der Rippenheizung an der Wand hinter mir hängt. Wie hängt etwas von der Heizung?
 Ich wedele mit den Händen, trommele sie gegen den Spiegel und schlage schließlich mit der Faust dagegen. Nichts passiert. Nur der Spiegel splittert. = Widerspruch!

Dann spüre ich den Schmerz und fühle, wie sich ein Tropfen von meiner Hand löst. In dem Moment, als er die Haftung zu meinem Körper verliert, wird er sichtbar, stürzt geduldig auf die grau marmorierten Fliesen von OBI (wozu muss der Leser wissen, wo die Fliese herstammt?) und zerplatzt dort in einem Miniaturfeuerwerk aus Scharlachrot. Verflucht, ich bin wirklich unsichtbar!

Ich höre ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Dann ihre Stimme: „Schatz? Was war das? Ist alles okay?“ Scheiße, nein, gar nichts ist hier okay! Aber ich halte die Schnauze und überlege fieberhaft, was ich nun tun soll. Dann klettere ich in die Wanne und wickele meine Hand in das Shirt, das ich trage. Ich kann hören, wie Tanja aufsteht und nach ihrem Bademantel tastet. Wow, dann hast du Ohren wie ein Luchs.
Ihre nackten Füße patschen über die Fliesen in Richtung Badezimmer.

Wie ein angeschossenes Reh hocke ich in der Wanne und ducke mich vor ihrem Blick. Doch als sie endlich im Türrahmen erscheint, sieht sie einfach über mich hinweg. Sie schaut zum zertrümmerten Spiegel und dann zu den Blutflecken am Boden. (Mehrere? Von nur einem Tropfen Blut?)
 Sorge und Unsicherheit wischen ihre Müdigkeit fort. „Schatz?“ Ein beinahe flehender Unterton in der Stimme, den Kopf halb in Richtung Tür gedreht. Sie sieht mich wirklich nicht, vermutet mich irgendwo anders im Haus.

Ich überlege kurz, Hier! zu rufen. Aufzuspringen und sie zu rütteln. Ihr das Offensichtliche (oder gerade nicht, haha!) ins Gesicht zu brüllen. Doch stattdessen bleibe ich in der Badewanne hocken und höre zu, wie Tanja wieder hinausgeht und das Haus nach mir absucht. Treppe hoch, Treppe runter. Tür auf, Tür zu. Immer wieder „Schatz? Schatz?“ und „Bist Du hier?“

Moritz, mein Ältester (und trotzdem erst Zwei), patscht im Schlafanzug mit seinen nackten Speckfüßen an der Badezimmertür vorbei und reibt sich die Augen. „Mama, Dodoladebrod?“ Ich muss ein hysterisches Lachen unterdrücken. (Warum nicht : Ich unterdrücke ein hysterisches Lachen?)

„Jetzt nicht, mein Schatz, Mama sucht Papa.“

„Papa Aahbeit defahrn“, verkündet Moritz feierlich.

„Hoffentlich“, sagt Tanja. Sie huscht noch zwei weitere Male an der Badezimmertür vorbei. Immer wieder taucht sie im Badezimmer auf und starrt einen Augenblick lang den Spiegel und den Boden davor an, nur um dann wieder zu verschwinden. Und jedes Mal ist die Panik ein bisschen deutlicher in ihrem Blick zu erkennen. Schließlich scheint sie zu akzeptieren, dass ich wirklich nicht da bin.

Auch mir dämmert in dem Moment etwas. Eigentlich liebe ich meine Familie, aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind. So viele coole Sachen, die zwischen der Kakophonie des Alltags mit Kindern, dem ständigen Hin- und Herhetzen zwischen Büro, Supermarkt und Kindergarten und den faden Abenden auf der Couch einfach die Reise in meine Fantasie angetreten haben. Reisen, Kino und Party in der Disko sind da nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche brodeln noch weitere, düstere Neigungen, die ich selbst dann nicht auszuleben gewagt hätte, wäre ich Single geblieben.

Doch nun bin ich unsichtbar.

Zum Glück fordert der Zwerg lautstark sein „Dodoladebrod“ ein, und Tanja eilt fahrig in die Küche, um dem Kleinen etwas zu Essen zu machen. Lautlos klettere ich aus der Wanne und schleiche ins Schlafzimmer. Im Beistellbettchen röchelt Baby Lukas vor sich hin. Ein „lauter Atmer“, wie die Hebamme gesagt hat. Zum Glück wacht Darth Vader nicht auf, während ich mir hastig Socken, Jeans und Pullover anziehe. Kurzer Blick in den Spiegel: immer noch unsichtbar.

„Wir sehen uns!“ sage ich lautlos zu Lukas und muss wieder gegen einen hysterischen Lachanfall ankämpfen.

Als ich im Flur ankomme, höre ich, wie meine Frau mit jemandem spricht. „Ja, ich habe alles abgesucht. Er ist nicht mehr hier. Der Badezimmerspiegel ist eingeschlagen, und auf dem Boden davor sind Bluttropfen.“ Das Zittern in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.

Eigentlich sollte mich ihre Angst irgendwie berühren. Bis gestern hätte ich geschworen, dass es so sein würde. Ist es aber nicht. Erstaunlich!

Während meine Frau – wahrscheinlich dem Polizisten – am Telefon beteuert, dass ich ganz sicherlich nicht einfach einen plötzlichen Anfall von Midlife-Crisis bekommen hätte („Sind sie be-scheu-ert?!“), stehle ich mich aus der Wohnungstür. Im Flur muss ich kurz kichern. Vielleich keine Midlife-Crisis, eher eine unerwartete Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen kann.

Wir wohnen im dritten Stock. Ich schaffe es nur bis in den zweiten, dann bricht sich die Hysterie Bahn, und ich renne wild gackernd, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter in Richtung Freiheit.

 ---

 Freu mich über Kritik!

 Beste Grüße,
 M.


Hallo Sandmann,

Ich habe meine Anmerkungen direkt im Text hinterlassen. Guck, ob du davon etwas brauchen kannst.

Ich bin mir nicht sicher, wozu du denjenigen brauchst, den zu du Beginn ansprichst, du verlierst ihn nämlich unterwegs. Daher würde ich ggf. ganz auf ihn verzichten.
Wahrscheinlich wird der Typ nicht die allergrößten Sympathien auf sich ziehen. Aber das muss er ja auch nicht.

Liebe Grüße

fancy


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Violet_Pixie
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Beitrag10.11.2015 17:44

von Violet_Pixie
Antworten mit Zitat

Hallo Sandmann,

mein erster Eindruck:

Der Anfang ist mir zu derb. (Pooh, der verfickte Bär?)
Dein Prota wirkt auf mich nicht ansatzweise panisch, sondern aggressiv.
Das macht ihn unsympathisch.
Dass er wohl zudem auch kein Selbstwertgefühl besitzt (parke meinen fetten Arsch)
und
ein Jammerlappen ist (aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind)
verstärkt meine Ansicht nur und gipfelt in dem gewissenlosen Abgang den er hinlegt.

Nicht mein Fall.

LG
Violet
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Sandmann
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Beitrag10.11.2015 17:47

von Sandmann
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für Dein Feedback, fancy! Ist immer erstaunlich, dass einem solche Klöpse beim Schreiben nicht direkt auffallen.

Hier nochmal mit den eingearbeiteten Ver(schlimm?)besserungen:

---

Opportunitas

Sieben Uhr morgens. Ich kämpfe mich mit Mundgulli und verschwitzten Eiern aus dem Bett, schlurfe ins Badezimmer schlurfe und stelle fest, dass ich mich nicht im Spiegel sehen kann.

Panik! Zum Glück ist meine Kehle zugeschnürt und mein Brustkorb ein Eisklotz, sodass ich nicht auf Kreissäge machen und meine Frau und die Kinder wecken kann. Kalter Schweiß trieft mir vom Körper, und ich parke meinen fetten Arsch erstmal zitternd auf dem Badewannenrand, um zur Ruhe zu kommen.

Ich meide den Blick zum Spiegel und atme tief durch. Schlimmer Traum, sonst nichts. Aufwachen jetzt. Ich kneife mich mehrfach in den Unterarm, und als die ersten Male keine Wirkung zeigen, lege ich mich stärker ins Zeug. Doch nichts hilft, ich hocke noch immer frierend auf dem Wannenrand. Und mein Arm tut jetzt weh.

Ein zögernder Blick zum Spiegel. Allmählich beruhige ich mich und kämpfe das Zittern nieder. Ich hieve meinen Astralkörper zum Waschbecken hinauf. Tatsächlich, dort wo ich mich selbst hätte sehen müssen, grinst mir Puh der verfickte Bär vom Handtuch meines Sohnes entgegen, das am Handtuchhalter an der Wand hinter mir hängt. Ich wedele mit den Händen, trommele gegen den Spiegel und schlage schließlich mit der Faust dagegen. Aber ich erreiche damit nur, dass der Spiegel splittert.

Dann spüre ich den Schmerz und fühle, wie sich ein Tropfen von meiner Hand löst. In dem Moment, als er die Haftung zu meinem Körper verliert, wird er sichtbar, stürzt geduldig auf die grau marmorierten Fliesen und zerplatzt dort in einem Miniaturfeuerwerk aus Scharlachrot. Verflucht, ich bin wirklich unsichtbar!

Ich höre ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Dann ihre Stimme: „Schatz? Was war das? Ist alles okay?“ Scheiße, nein, gar nichts ist hier okay! Aber ich halte die Schnauze und überlege fieberhaft, was ich nun tun soll. Dann klettere ich in die Wanne und wickele meine Hand in das Shirt, das ich trage. Tanjas nackte Füße patschen über die Fliesen in Richtung Badezimmer.

Wie ein angeschossenes Reh hocke ich in der Wanne und ducke mich vor ihrem Blick. Doch als sie endlich im Türrahmen erscheint, sieht sie einfach über mich hinweg. Sie schaut zum zertrümmerten Spiegel und dann zu dem Blutfleck am Boden. Sorge und Unsicherheit wischen ihre Müdigkeit fort. „Schatz?“ Ein beinahe flehender Unterton in der Stimme, den Kopf halb in Richtung Tür gedreht. Sie sieht mich wirklich nicht! Vermutet mich irgendwo anders im Haus.

Ich überlege kurz, Hier! zu rufen. Aufzuspringen und sie zu rütteln. Ihr das Offensichtliche (oder gerade nicht, haha!) ins Gesicht zu brüllen. Doch stattdessen bleibe ich in der Badewanne hocken und höre zu, wie Tanja wieder hinausgeht und das Haus nach mir absucht. Treppe hoch, Treppe runter. Tür auf, Tür zu. Immer wieder „Schatz? Schatz?“ und „Bist Du hier?“

Moritz, mein Ältester (und trotzdem erst Zwei), patscht im Schlafanzug mit seinen nackten Speckfüßen an der Badezimmertür vorbei und reibt sich die Augen. „Mama, Dodoladebrod?“ Ich unterdrücke ein hysterisches Lachen.

„Jetzt nicht, mein Schatz, Mama sucht Papa.“

„Papa Aahbeit defahrn“, verkündet Moritz feierlich.

„Hoffentlich“, sagt Tanja. Sie huscht noch zwei weitere Male an der Badezimmertür vorbei. Immer wieder taucht sie im Badezimmer auf und starrt einen Augenblick lang den Spiegel und den Boden davor an, nur um dann wieder zu verschwinden. Und jedes Mal ist die Panik ein bisschen deutlicher in ihrem Blick zu erkennen. Schließlich scheint sie zu akzeptieren, dass ich wirklich nicht da bin.

Auch mir dämmert in dem Moment etwas. Eigentlich liebe ich meine Familie, aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind. So viele coole Sachen, die zwischen der Kakophonie des Alltags mit Kindern, dem ständigen Hin- und Herhetzen zwischen Büro, Supermarkt und Kindergarten und den faden Abenden auf der Couch einfach die Reise in meine Fantasie angetreten haben. Reisen, Kino und Party in der Disko sind da nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche brodeln noch weitere, düstere Neigungen, die ich selbst dann nicht auszuleben gewagt hätte, wäre ich Single geblieben.

Doch nun bin ich unsichtbar.

Zum Glück fordert der Zwerg lautstark sein „Dodoladebrod“ ein, und Tanja eilt fahrig in die Küche, um dem Kleinen etwas zu Essen zu machen. Lautlos klettere ich aus der Wanne und schleiche ins Schlafzimmer. Im Beistellbettchen röchelt Baby Lukas vor sich hin. Ein „lauter Atmer“, wie die Hebamme gesagt hat. Zum Glück wacht Darth Vader nicht auf, während ich mir hastig Socken, Jeans und Pullover anziehe. Kurzer Blick in den Spiegel: immer noch unsichtbar.

„Wir sehen uns!“ sage ich lautlos zu Lukas und muss wieder gegen einen hysterischen Lachanfall ankämpfen.

Als ich im Flur ankomme, höre ich, wie meine Frau mit jemandem spricht. „Ja, ich habe alles abgesucht. Er ist nicht mehr hier. Der Badezimmerspiegel ist eingeschlagen, und auf dem Boden davor sind Bluttropfen.“ Das Zittern in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.

Eigentlich sollte mich ihre Angst irgendwie berühren. Bis gestern hätte ich geschworen, dass es so sein würde. Ist es aber nicht. Erstaunlich!

Während meine Frau – wahrscheinlich dem Polizisten – am Telefon beteuert, dass ich ganz sicherlich nicht einfach einen plötzlichen Anfall von Midlife-Crisis bekommen hätte („Sind sie be-scheu-ert?!“), stehle ich mich aus der Wohnungstür. Im Flur muss ich kurz kichern. Vielleich keine Midlife-Crisis, eher eine unerwartete Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen kann.

Wir wohnen im dritten Stock. Ich schaffe es nur bis in den zweiten, dann bricht sich die Hysterie Bahn, und ich renne wild gackernd, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter in Richtung Freiheit.


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Sandmann
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Beitrag10.11.2015 17:51

von Sandmann
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Violet_Pixie hat Folgendes geschrieben:
Hallo Sandmann,

mein erster Eindruck:

Der Anfang ist mir zu derb. (Pooh, der verfickte Bär?)
Dein Prota wirkt auf mich nicht ansatzweise panisch, sondern aggressiv.
Das macht ihn unsympathisch.
Dass er wohl zudem auch kein Selbstwertgefühl besitzt (parke meinen fetten Arsch)
und
ein Jammerlappen ist (aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind)
verstärkt meine Ansicht nur und gipfelt in dem gewissenlosen Abgang den er hinlegt.

Nicht mein Fall.

LG
Violet


Hi Pixie,

Ja, der Typ ist ein Arsch. Soll er ja auch sein. Aber jetzt, wo Du es sagst, würde es viel mehr Sinn machen, wenn seine Frau nicht panisch wird, sondern sich vielleicht eher Hoffnung auf ihrem Gesicht abzeichnet. "Endlich ist der Typ verschwunden!"

*überleg*


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fancy
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Beitrag10.11.2015 18:44

von fancy
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Nein! Das würde nicht passen. Sie denkt ja, er sei der treusorgende Ehemann und Vater.

In die Richtung würde ich nicht gehen. Nicht jeder Prota muss sympathisch sein.
Außerdem kann er ja immer noch auf der Straße wieder sichtbar werden ...

So mit verschwitzen uneingepackten Eiern ... Cool

Das vorab. Jetzt guck ich noch mal über die zweite Version.

fancy


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fancy
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Beitrag10.11.2015 19:02

von fancy
Antworten mit Zitat

Sandmann hat Folgendes geschrieben:
Vielen Dank für Dein Feedback, fancy! Ist immer erstaunlich, dass einem solche Klöpse beim Schreiben nicht direkt auffallen.

Hier nochmal mit den eingearbeiteten Ver(schlimm?)besserungen:

---

Opportunitas

Sieben Uhr morgens. Ich kämpfe mich mit Mundgulli und verschwitzten Eiern aus dem Bett, schlurfe ins Badezimmer schlurfe und stelle fest, dass ich mich nicht im Spiegel sehen kann.

Unglaube wäre hier erst mal angebracht. Den Spiegel abwischen, hin und her gehen, Licht machen. Sowas würden sich die meisten Leute tun, bevor sie so etwas akzeptieren würden.

Panik! Zum Glück ist meine Kehle zugeschnürt und mein Brustkorb ein Eisklotz, sodass ich nicht auf Kreissäge machen und meine Frau und die Kinder wecken kann. Kalter Schweiß trieft mir vom Körper, und ich parke meinen fetten Arsch erstmal zitternd auf dem Badewannenrand, um zur Ruhe zu kommen.

Ich meide den Blick zum Spiegel und atme tief durch. Schlimmer Traum, sonst nichts. Aufwachen jetzt.(ich würde hier ein Anführungszeichen setzen.)
 Ich kneife mich mehrfach in den Unterarm, und als die ersten Male keine Wirkung zeigen, lege ich mich stärker ins Zeug.
(Hier würde ich deutlicher machen, dass er immer noch kein Spiegelbild hat.)
 Doch nichts hilft, ich hocke noch immer frierend auf dem Wannenrand. Und mein Arm tut jetzt weh.

Ein zögernder Blick zum Spiegel. Allmählich beruhige ich mich und kämpfe das Zittern nieder. Ich hieve meinen Astralkörper zum Waschbecken hinauf.
Was denn nun? Astralkörper oder fetter Arsch? Beides zusammen geht nicht. Entscheide dich. Wenn du es sarkastisch meinst, könntest du das mit kursiver Schrift deutlicher machen.  
Tatsächlich, dort wo ich mich selbst hätte sehen müssten, grinst mir Puh (Komma) der verfickte Bär (Komma) vom Handtuch meines Sohnes entgegen, das am Handtuchhalter an der Wand hinter mir hängt. Ich wedele mit den Händen, trommele gegen den Spiegel und schlage schließlich mit der Faust dagegen. Aber ich erreiche damit nur, dass der Spiegel splittert.

Dann spüre ich den Schmerz und fühle, wie sich ein Tropfen von meiner Hand löst. In dem Moment, als er die Haftung zu meinem Körper verliert, wird er sichtbar, stürzt geduldig auf die grau marmorierten Fliesen und zerplatzt dort in einem Miniaturfeuerwerk aus Scharlachrot. Verflucht, ich bin wirklich unsichtbar!

Ich höre ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Dann ihre Stimme: „Schatz? Was war das? Ist alles okay?“ Scheiße, nein, gar nichts ist hier okay! Aber ich halte die Schnauze und überlege fieberhaft, was ich nun tun soll. Dann klettere ich in die Wanne und wickele meine Hand in das Shirt, das ich trage. Tanjas nackte Füße patschen über die Fliesen in Richtung Badezimmer.

Wie ein angeschossenes Reh hocke ich in der Wanne und ducke mich vor ihrem Blick. Doch als sie endlich im Türrahmen erscheint, sieht sie einfach über mich hinweg. Sie schaut zum zertrümmerten Spiegel und dann zu dem Blutfleck am Boden. Sorge und Unsicherheit wischen ihre Müdigkeit fort. „Schatz?“ Ein beinahe flehender Unterton in der Stimme, den Kopf halb in Richtung Tür gedreht. Sie sieht mich wirklich nicht! Vermutet mich irgendwo anders im Haus.

Ich überlege kurz, Hier! zu rufen. Aufzuspringen und sie zu rütteln. Ihr das Offensichtliche (oder gerade nicht, haha!) ins Gesicht zu brüllen. Doch stattdessen bleibe ich in der Badewanne hocken und höre zu, wie Tanja wieder hinausgeht und das Haus nach mir absucht. Treppe hoch, Treppe runter. Tür auf, Tür zu. Immer wieder „Schatz? Schatz?“ und „Bist Du hier?“

Moritz, mein Ältester (und trotzdem erst Zwei), patscht im Schlafanzug mit seinen nackten Speckfüßen an der Badezimmertür vorbei und reibt sich die Augen. „Mama, Dodoladebrod?“ Ich unterdrücke ein hysterisches Lachen.

„Jetzt nicht, mein Schatz, Mama sucht Papa.“

„Papa Aahbeit defahrn“, verkündet Moritz feierlich.

„Hoffentlich“, sagt Tanja. Sie huscht noch zwei weitere Male an der Badezimmertür vorbei. Immer wieder taucht sie im Badezimmer auf und starrt einen Augenblick lang den Spiegel und den Boden davor an, nur um dann wieder zu verschwinden. Und jedes Mal ist die Panik ein bisschen deutlicher in ihrem Blick zu erkennen. Schließlich scheint sie zu akzeptieren, dass ich wirklich nicht da bin.

Auch mir dämmert in dem Moment etwas. Eigentlich liebe ich meine Familie, aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind. So viele coole Sachen, die zwischen der Kakophonie des Alltags mit Kindern, dem ständigen Hin- und Herhetzen zwischen Büro, Supermarkt und Kindergarten und den faden Abenden auf der Couch einfach die Reise in meine Fantasie angetreten haben. Reisen, Kino und Party in der Disko sind da nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche brodeln noch weitere, düstere Neigungen, die ich selbst dann nicht auszuleben gewagt hätte, wäre ich Single geblieben.

Doch nun bin ich unsichtbar.

Zum Glück fordert der Zwerg lautstark sein „Dodoladebrod“ ein, und Tanja eilt fahrig in die Küche, um dem Kleinen etwas zu Essen zu machen. Lautlos klettere ich aus der Wanne und schleiche ins Schlafzimmer. Im Beistellbettchen röchelt Baby Lukas vor sich hin. Ein „lauter Atmer“, wie die Hebamme gesagt hat. Zum Glück wacht Darth Vader nicht auf, während ich mir hastig Socken, Jeans und Pullover anziehe. Kurzer Blick in den Spiegel: immer noch unsichtbar.

„Wir sehen uns!“ sage ich lautlos zu Lukas und muss wieder gegen einen hysterischen Lachanfall ankämpfen.

Als ich im Flur ankomme, höre ich, wie meine Frau mit jemandem spricht. „Ja, ich habe alles abgesucht. Er ist nicht mehr hier. Der Badezimmerspiegel ist eingeschlagen, und auf dem Boden davor sind Bluttropfen.“ Das Zittern in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.

Eigentlich sollte mich ihre Angst irgendwie berühren. Bis gestern hätte ich geschworen, dass es so sein würde. Ist es aber nicht. Erstaunlich!

Während meine Frau – wahrscheinlich dem Polizisten – am Telefon beteuert, dass ich ganz sicherlich nicht einfach einen plötzlichen Anfall von Midlife-Crisis bekommen hätte („Sind sie be-scheu-ert?!“), stehle ich mich aus der Wohnungstür. Im Flur muss ich kurz kichern. Vielleich keine Midlife-Crisis, eher eine unerwartete Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen kann.

Wir wohnen im dritten Stock. Ich schaffe es nur bis in den zweiten, dann bricht sich die Hysterie Bahn, und ich renne wild gackernd, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter in Richtung Freiheit.


Mist. Mir ist entgangen, das er sich ankleidet. Schade. Es hätte mir echt gut gefallen, wenn er nur im T-Shirt irgendwo wieder sichtbar geworden wäre.
 Nimmt er nichts mit? Keinen Ausweis, kein Geld, nix?


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Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Autor.Bernd.Stephanny
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
A


Beiträge: 32
Wohnort: Kehl am Rhein


A
Beitrag10.11.2015 19:08
Re: Opportunitas
von Autor.Bernd.Stephanny
Antworten mit Zitat

Einziger Kritikpunkt: Weniger ordinär angehauchte Phrasen wäre mehr.
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AC
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A

Alter: 47
Beiträge: 6
Wohnort: Westpfalz


A
Beitrag10.11.2015 22:50

von AC
Antworten mit Zitat

Ohne das Ordinäre wäre der Text langweilig. Allgemein wird der Text dann vermutlich aber eher Männer als Frauen ansprechen.
Der Anfang ergibt für mich nicht so recht Sinn. Mit wem spricht er? Mit sich selbst?
Sonst ist es ganz schön geschrieben, obwohl ich alles ein wenig ausführlicher und detailreicher wünschen würde.
Gruß
AC
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Violet_Pixie
Geschlecht:weiblichEselsohr
V


Beiträge: 410
NaNoWriMo: 20863



V
Beitrag12.11.2015 15:45

von Violet_Pixie
Antworten mit Zitat

Hi Sandmann,

Zitat:
Hi Pixie,

Ja, der Typ ist ein Arsch. Soll er ja auch sein. Aber jetzt, wo Du es sagst, würde es viel mehr Sinn machen, wenn seine Frau nicht panisch wird, sondern sich vielleicht eher Hoffnung auf ihrem Gesicht abzeichnet. "Endlich ist der Typ verschwunden!"

*überleg*

Lieber nicht. Würde den Prota ja auch nicht sympathischer machen.
Wenn es deine Intention ist, ihn so wirken zu lassen, dann hast du es in meinen Augen geschafft.
Ich kann dem trotzdem nichts abgewinnen. Dieser Abgang verdirbt es, weil:
Zitat:
Eigentlich liebe ich meine Familie, aber es gibt so viele Dinge, die mir in den letzten Jahren verwehrt geblieben sind.

Wenn ich meine Familie liebe, dann liebe ich sie. Punkt. Dein Prota zeigt mit diesem eigentlich und dem entsprechenden Abgang, dass er sie doch nicht so sehr liebt, wie sich selbst. Es gibt wohl genügend Männer da draußen, die genau so drauf sind; weswegen ich denke, dass du mit deinem Text eher Männer erreichst, als Frauen ... was natürlich absolut seine Berechtigung hat Wink

Nichts für ungut.

LG
Violet
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