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nihil supernum
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Beiträge: 12



N
Beitrag05.12.2015 18:52
Re: Letztes? Kapitel
von nihil supernum
Antworten mit Zitat

Ich habe mich mal durch den Text gearbeitet und einige Spuren hinterlassen. Allgemein gefällt mir, dass hier gewisse Charakterzüge Martins erkennbar sind. Aber ich fühle mich zu wenig in der Geschichte. Dazu unten mehr.

Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:

Einige Tage später - die beiden haben sich bisher nicht wiedergesehen...

"Wir konnten ihn nicht hierbehalten", sagte seine Chefin. "Er hat diplomatische Immunität." Ich nehme an, es handelt sich hier um den Initiator des Händlerrings? Darauf würde ich mich doch stürzen, wenn mir mein Täter entwischt wäre. Den will ich doch zurück. Sich aufzuregen und es dabei zu belassen schreibt die Sache viel zu schnell ab!
"Was???" Jetzt hatten sie den ganzen Mädchenhändlerring auf einen Schlag ausgehoben, hatten eine Kronzeugin, die mit Begeisterung intime Details ausplauderte, und dann das. ->Handlung. Wer/Wo/Warum/Wie weiter? Ergreift sie Eigeninitiative, macht sie einen Rückzieher, pfuscht sie dazwischen... Ihre Handlung kann das Ende beeinflussen.
"Nicht nur das", fuhr sie fort. "Er scheint sogar mit dem japanischen Premierminister verwandt zu sein. Auf jeden Fall hat ihn die Bundesregierung schon zur Persona non grata erklärt und ausgewiesen. Mehr war nicht drin."
Martin hoffte nur, dass er dem Kerl einmal unter den richtigen Umständen begegnete, auch wenn das ja wohl nicht wahrscheinlich war. Sie oben. Er wird sich das doch nicht einfach gefallen lassen?
"Was ist übrigens zwischen dir und Lilly passiert?"
Martins Kopf wurde heiß. "Ich hasse es", zischte er, "als Spielzeug benutzt zu werden."
"Spielzeug?"
"Auch wenn ihre Intentionen, mich zu verlassen, ehrenhaft gewesen sein mögen. Die Show, die sie da vor den Einsatzkameras aller Kollegen abgezogen hat …"
Sie runzelte ihre Stirn. "Das war doch keine Show."
"Ach komm. Das immer beherrschte Supergirl bricht vor mir heulend zusammen, nachdem sie allein ein Wespennest von Mädchenhändlern ausgehoben hat."
Gefällt mir.
"Hast du eigentlich Frau Rosenmüllers Aussage gelesen?"
Martin blickte auf. Was sollte der plötzliche Themenwechsel? "Was hat das damit zu tun?"
"Alles! Lilly wurde von einem Stromstoß aus Friedmanns Waffe getroffen, und sie war danach ziemlich neben sich der Spur."
Martin fühlte, wie sich seine Augen weiteten. Das ist doch für ihn eine wichtige Erkenntnis. Wer achtet denn in diesem Moment darauf, ob man die Augen weitet oder nicht? Wie fühlt er sich in diesem Moment, was geht ihm durch den Kopf? Damit machte auch ihr Satz wegen der "Panikattacke" Sinn.
"Du meinst …"
"Geh zu ihr. Entschuldige dich in aller Form. Mach dich zum Affen, wenn nötig, aber hol sie dir zurück, bevor es zu spät ist."
****
Kurz vor dem Dorf, in dem Lilly wohnte, flammte an Martins Funkgerät ein rotes Licht auf. Siehe meine Anmerkung unten.
"Was ist? Ich bin nicht im Dienst."
"Herr Kommissar, es gibt eine Meldung Typ Achtzehn von der Überwachungsdrohne aus dem Fall Nummer 57-014-9931, und da Ihr Wagen der nächste ist …"
Hitze stieg in Martins Kopf. Die Fallnummer hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Typ Achtzehn war eine Bedrohungssituation, bewaffnet, mit möglicher Geiselnahme. "Ich kümmere mich darum", antwortete er. "Aber ich brauche vielleicht Verstärkung. Alarmieren Sie ein SEK."
"Verstanden."
Sein Fuß presste das Gaspedal ins Blech. Wer war jetzt schon wieder hinter Lilly her?
Zwei Minuten später parkte er seinen Wagen um die Ecke von Lillys Haus, griff mit der linken Hand nach dem riesigen Blumenstrauß und zog mit der Rechten seine Waffe.
Ein Blick um die Hausecke zeigte ihm mehrere Männer vor Lillys Haustür. Die kannst du ruhig ausführlicher beschreiben. Welchen Eindruck machen sie auf Martin, er hat doch sicher Erfahrung im Umgang mit bewaffneten Leuten. Worauf achtet er, wie schätzt er sie ein? Der eine bewegte sich, und Martin konnte sehen, dass Lilly im Türeingang kniete, den Kopf gesenkt. Martin schlenderte näher, die Pistole hinter dem Blumenstrauß versteckt.
Alle Hände, die er sehen konnte, hielten Waffen, allerdings war keine direkt auf Lilly gerichtet. Drei der vier Männer blickten jetzt auf den vierten, der mit dem Rücken zu Martin stand. Dieser bewegte sich auf Lilly zu, seine Körpersprache voller unterdrückter Wut. Auch er hielt etwas in seiner Hand. Na, spätestens jetzt müsste Martin doch das Herz wie verrückt schlagen, er hätte schreckliche Angst um Lily, wäre wütend, vielleicht würde er rational und kühl reagieren, alle Emotionen unterdrücken... Merkst du? Dein Charakter zeigt keinerlei emotionale Regung. Er sieht Dinge, hört Geräusche, aber das alles scheint ihn völlig unberührt zu lassen!
Jetzt konnte Martin ihn reden hören, auch wenn er die Worte nicht verstand. Es war definitiv keine Zeit mehr auf das SEK zu warten. Jetzt blickte einer der Kerle hoch, sein Blick fiel auf Martin, seine Augen weiteten sich. Warum? Er hat doch vorher nicht hochgeblickt. Warum ausgerechnet jetzt?
Aufgeflogen! "Halt, Polizei!" Er ließ den Blumenstrauß fallen. "Keine Bewegung."
Drei der Männer erstarrten. Profis. Sie wussten, dass sie ihre Waffen nicht schnell genug hochbekommen würden, bevor Martin abdrückte.
Doch der vierte drehte sich langsam um. Noch mehr Wut als vorher.
"Letzte Warnung!", schrie Martin. "Waffen fallen lassen!"
Hinter ihm ertönte ein leises Flapp-flapp-flapp, und er konnte sehen, wie die Augen der drei Männer nach oben zuckten, dann öffneten sich ihre Hände und die Pistolen fielen herunter. die Männer erstarrten, ihre Blicke hinter Martin gerichtet, dann legte der erste, ganz langsam, seine Waffe auf den Boden. Die anderen taten es ihm gleich.
Doch der vierte war unbeeindruckt. Er drehte sich immer weiter. "Du Hund!" schrie er Martin an. "Wie kannst du es wagen?" Und seine Hand hob sich.
Martin drückte ab.


Mir fehlt in deinem Text der persönliche Bezug. Ich bin nur ganz schwach im Geschehen. Beispielhaft habe ich die Szene von oben ausgearbeitet, wie sie dem Leser Orientierung und Bezug zu dem Charakter und seinen Konflikten geben könnte. Was, wenn Martin erst zögert, dem Funkruf zu antworten, denn er will möglichst schnell bei Lilly sein? (Wenn der Leser zu diesem Zeitpunkt schon weiß, dass sie in Gefahr schwebt, ist es natürlich noch spannender. Keine Ahnung, ob er es zu diesem Zeitpunkt schon weiß.)
Alle Ansichten Martins sind frei erfunden, sie dienen nur als Beispiel. Ich kenne deinen Charakter nicht so wie du.
Weit und breit nur Kuhweiden und das Auto holperte über die Straße. Martin hatte es schon immer hier gehasst. Heute schien ihm der Anblick besonders trostlos. Hatte er es bei Lilly nun entgültig verscherzt? Blödsinn. Sie war schlauer als er. Sie würde verstehen.
Das Lämpchen an seinem Fungerät blinkte. Er haderte. Er war nicht einmal im Dienst. Aber er wollte jetzt der bessere Mann sein. Lilly verdiente es, jemanden zu haben, auf den sie Stolz sein konnte.
"Was ist?"


Na, ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Anmerkungen helfen. Der Text hat Potential, aber ich habe nicht mitgefiebert, ich habe nicht um Lilly gebangt.
Wie das zu einem Ende führen kann, wüsste ich nicht. Dazu fehlen mir die Informationen der Handlungen und Charaktere, die du, als Autor, besitzt.
Aber hier vielleicht einige Denkanstöße, wie du das Ende für deine Geschichte finden kannst.

1. Was wünscht du dir für deine Hauptcharaktere? Sollen Lilly und Martin wieder zusammenfinden? Sollen sie die Wege weitergehen, die sie eingeschlagen haben, oder doch woanders Landen (sprich Beruf, Familie, ...)? Das ist schon eine Handlung.

2. Was ist mit der Geschichte der Nebenfiguren? Z.B. die Zeugin, die ja anscheinend sehr gerne redet, das klingt doch interessant. Wie kannst du ihre Geschichte einbringen? Wie macht sie sich bemerkbar?

3. Der Antagonist - wahrscheinlich jener, der diplomatische Immunität besitzt (ja, warum denn eigentlich?) und unnerreichbar ist. Was macht er denn jetzt? Sitzt er rum und trinkt Tee? Nein, er will doch auch etwas! Wie erreicht er vielleicht doch noch einen Triumph?

4. Der Händlerring. Das ist noch nicht aufgelöst. Sind diese Männer vom Händlerring? Wenn ja, was wollen sie mit Lilly? Wie entwickelt sich diese Situation? Warum sind sie ausgerechnet jetzt zurückgekehrt - und warum um alles in der Welt stehen sie sichtbar für alle Welt vor der Haustür, mit Waffen in der Hand?

5. Welche Handlungen gibt es noch, die in der Geschichte angeschnitten wurden aber kein Ende gefunden hat? Wie lassen sie sich einfädeln, welche Seitenhiebe geben sie dem Plot?

6. Was ist mit dem Onkel, mit der Mutter? Spielen sie eine Rolle? Wenn ja, dann wie?

Fragen, Fragen, Fragen. Davon lebt eine Geschichte. Welcher Charakter will etwas, wer will es mehr als der andere, wer ist ruchloser, geschickter, gemeiner um sein Ziel zu erreichen, wer stellt sich wem in den Weg, wer kann nicht loslassen, wer ergreift die Gelegenheit beim Schopf, wer verbirgt Informationen, wer lässt andere ins offene Messer rennen...

Gruß,
supernum
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