Der Bestseller-Code - heute Abend im WDR

[Jack Burns]

Der Bestseller Code:
Benutze jeden Thread in jedem Forum ausgiebig zur Selbstdarstellung! Lass dich dabei nicht durch ein vorgegebenes Thema davon abhalten, über Deine Bücher oder, falls die nicht viel hermachen, über Dein Privatleben zu schwadronieren.
Marketing funktioniert nicht über Qualität des Produktes, sondern über die geheuchelte Nähe zum Kunden.

[schreiberlinga]

Danke!!

[Pütchen]

[SonjaB]

Ich schätze, was das angeht, ist wieder der berühmte Mittelweg der beste Weg.

[hobbes]

[freckle]

[Stefanie]

Lisa - das Bestsellerorakel

Software zur Manuskriptprüfung
https://www.fr.de/wirtschaft/verlage-bestseller-buch-11815488.html

Ich denke, der Erfolg einer solchen Software steht und fällt damit, wie gut die Software ist. Wenn z. B. alle Manuskripte mit zu vielen Rechtschreibfehlern aussortiert werden, ist das vermitlich gut, wenn aussortiert wird, sobald ein falsches Wort drin ist, eher weniger. Aber anscheiend kannd as Programm soagr Spannung beurteilen.

Wenn die Kriterien nicht zu hoch sind und der Stapel zu sichtender Manuskripte auf ein schaffbares Maß reduziert wird, könnte das tatsächlich die Chancen für Jungautoren verbessen.


Wie seht ihr das? Ist das eine Chance, als Neuautor entdeckt zu werden, weil die Manuskripte wenigstens gesichtet werden, wenn auch nur automatisiert oder verdirbt das den Buchmarkt?

[alexa68]

Ist das die gleiche Sendung, über die 2016 der Buchreport berichtet hat?
https://www.buchreport.de/2016/06/15/gibt-es-einen-bestseller-code/

[Willebroer]

Ja, das ist dieselbe Sendung.

Aber Lisa, das Bestseller-Orakel ist etwas anderes. Da werden ja keine Autoren vorgestellt, sondern eine Software als Trüffel-Nase.

Ich sehe den Sinn solcher Software hauptsächlich darin, Zeit zu sparen. Statt einen Blick auf Thematik, Satzbau und Kapiteleinteilung zu werfen, kann der Lektor es sich gleich anzeigen lassen. Vielleicht kann man das mit der Wettervorhersage vergleichen. Der Computer sagt nicht, wie das Wetter wird, sondern liefert eben mehr Daten als früher, damit kann der Meteorologe dann besser interpretieren. Wieso das eine größere Chance für junge Autoren sein kann, ist mir aber eher schleierhaft. Es sei denn, weil der Lektor mehr Zeit hat für die eigentliche Prüfung. Irgendwann gäbe es aber auch hier den Rebound-Effekt: Wenn der Lektor weniger Arbeit hat, bekommt er mehr aufgehalst oder eine Stelle wird gestrichen.

Der Computer sagt aber nicht, welche Faktoren man berücksichtigen soll. Manche liegen nahe (Thema), andere nicht (z. B. wie viele Identifikationsfiguren braucht man?). Man kann Altersklassen in 10-Jahres-Schritte einteilen oder in Halbjahre. Geschlechter stärker oder schwächer werten. Ist die Zielgruppe wichtig - oder im Gegenteil ein Überschreiten derselben? Und wie weit darf das Überschreiten gehen? Kann man das messen? Was ist mit Faktoren nach dem Manuskript - Aufmachung, Schriftart, Titelbild oder der Geruch eines Buches? Ach ja: Sternzeichen nicht zu vergessen (war hier auch schon Thema).

Natürlich könnte man die Fragestellung auch umdrehen. Nicht "Was macht einen Bestseller?", sondern "Was verhindert ihn?". Und zwar vor allem dann, wenn anscheinend alle äußeren und inhaltlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Wenn alle Manuskripte in Zukunft super optimal geschrieben sind und alle Voraussetzungen erfüllen - gibt es dann mehr Bestseller? Hat das einzelne Manuskript mehr Chancen? Oder wird dann auch viel mehr geschrieben?

[Stefanie]

Idealerweise wird die Software die sicheren Nieten erkennen, so dass der Stapel der zu prüfenden Manuskripte auf ein schaffbares Maß schrumpft.

Ich glaube nicht, dass sich ein Verlag die entgültige Entscheidung, welche Bücher sie veröffentlichen, von einem Computerprogramm aus der Hand nehmen lässt.

Wir erkennen hier doch auch oft auf Anhieb, wo es bei einem Text hakt. Wobei sich durchaus unterschiedliche Geschmäcker zeigen.
Mir geht es zumindest so, dass ich zwischen guten Texten, solchen, die mit Überarbeitung gut werden können und hoffnungslosen unterscheide.

[LeviathanII]

Ah ja: Ein automatisches Programm welches schon geschriebene Bestseller wiederholen will und nebenbei verhindert, dass neuere Werke, vielleicht sogar verschiedene Erzählstile, von Lektoren überhaupt erst aufgeschlagen werden müssen. Was natürlich denjenigen jungen Autoren, die auch ohne junge Konzepte auskommen, eine Chance geben könnte.
 Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Literatur in irgendeiner Weise weiterbringe. Oder dass die unsauberen, einzigartigen Werke, die ich so sehr schätze, durchs System kämen - Noch weniger sogar als jetzt. Allerdings sind solche Begriffe wie Kunst und Fortschritt wohl auch eher nur "im Sinne des Feuilletons".