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Autor |
Nachricht |
Andi Fontäne Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 268
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11.05.2011 14:47 Helge Schneider: Satan Loco von Andi Fontäne
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Da ist es nun, das neuste Werk des Allround-Talentes Helge Schneider. "Satan Loco" lautet der durchaus neugierig machende Titel.
„(…)[E]in Drehorgelspieler kurbelte seine jammernden Melodien in die Straßenschlucht. Auf der Drehorgel oben drauf hockte ein kleiner Affe und sprang plötzlich wie von der Feder geschnellt auf und wichste die Leute an!“
Worum geht es? Für Schneider-Kenner ist die Frage eigentlich irrelevant. Denn eine richtige Handlung ist für gewöhnlich in seinen Romanen nicht zu finden. Auch bei Satan Loco hangelt sich die Geschichte wie ein Orang-Utan von Ast zu Ast, ohne eigentlich irgendwo hin zu wollen, sondern nur des Spaßes wegen.
Während dies bei den bisherigen Veröffentlichungen in der Regel durch genial kreative, völlig unvorhersehbare Wendungen, die bei einem urplötzliches, kopfschüttelndes Gelächter hervorbrachten, geschah, so ist bei Satan Loco ein wenig die Luft raus. Zwar blitzt hier und da noch mal der ein oder andere Schmunzler hervor, aber die gewohnt ungezwungene Machart Schneiders lässt schmerzlich fehlen.
Was ganz erfrischend in Erscheinung tritt, ist die Vielzahl an Charakteren, die sich abschnittsweise den Spielball der Erzählperspektive gegenseitig zuspielen. Manchen kreuzen sich die Handlungsstränge. Dann erkennt man, dass sich um einen - wenn auch eher blassen - roten Faden bemüht wurde, dass Schneider ein wenig an althergebrachter Erzähltechnik einzubauen versucht. Dann liebäugelt er mit den Regeln des Schreibens. Vollständig zu beherrschen mag er sie jedoch nicht. Oder zumindestens lässt er sie nicht allzu weit zu. So wird die Zeitform, in der geschrieben wird, nur beiläufig beachtet und wechselt wie das Outfit eines Topmodels.
Jedoch sind manchmal stiltechnisch durchaus beachtenswerte Beschreibungen zu finden. Sätze wie:
"(...) [U]nd endlich, endlich wuchsen die beiden blauen Blechschilder in den Himmel, die seine Abfahrt ankündigten." erzeugen ein derart schönes Bild, dass wie ein kleines Filmchen vom Leser abgefahren wird. Die Verkehrsschilder wachsen in den Himmel, weil Satan Loco auf seinem Motorrad eine einsame Fahrbahn entlangfährt und die entfernten Verkehrsschilder langsam, mit den Spitzen zuerst sichtbar werden. Das Bild ist natürlich total kindisch. Wie ein Comic. Aber genau das ist es, was man bei Schneider "literarisches Talent" nennen könnte.
Fazit:
Ich muss anmerken, dass ich das Buch erst zu 2/3 gelesen habe. Bisher ist es jedoch eindeutig das schwächste Werk von Helge. An Klassiker wie beispielsweise „Die Memoiren des Rodriguez Faszanatas“, oder „Globus Dei“ kommt Satan Loco leider nicht ansatzweise heran.
Zu einfallslos! Zu banal!
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