... bis der Arsch im Sarge liegt

[Olifant]

Der Titel passt. Und zwar hundertprozentig. Vor allem, wenn man als Verstorbener feststellt, dass einen die besten Freunde für einen Arsch halten, man außerdem noch im Arsch ist und demnächst einen Dauerparkplatz im Tiefgeschoß bezieht. Daumen hoch für den Titel

Die sprachliche Adaption an Teenager-/Proletenslang wurde m.E. ebenfalls sehr gekonnt umgesetzt. Schöne leichte Lektüre, gut lesbar mit nicht zu viel Schnickschnack. Formal eine ausgezeichnete Leistung.

Einziges kleines Manko, das mich verwirrt hat, war, dass der Prota den Sargdeckel sieht. Das geht im Sarg liegend bloß, wenn der Deckel schon drauf ist. Ich musste also oben nochmal kurz nachlesen, ob er auch den Himmel und die Wiese (geht eigentlich auch nicht) sieht. Ist aber kein wirklicher Mangel. Der Verblichene wurde also aufgebahrt, damit er besser in die Runde gucken kann.

Sehr amüsant finde ich die gelegentlichen, durch Teenagerslang verkorksten Floskeln/Redewendungen „Klappe zu – Leiche tot“ oder „lebendig vergraben“. Ich halte das deshalb für erwähnenswert gut gelungen, weil es nicht unfreiwillig komisch wirkt. Man merkt, dass die Formulierungen absichtlich so gewählt wurden und nicht versehentlich entstanden sind, wie es nicht selten vorkommt.

Die Idee zum Text finde ich super. Passt zur Zitatvorgabe, wie der Deckel auf den Sarg. Die Tür kommt hier nur metaphorisch vor, das ist aber komplett zulässig, wie ich finde. Mein Tag wäre ganz sicher auch ruiniert, wenn ich in die Grube fahre und, sobald der Deckel drauf ist, bloß noch Regenwürmer zum Quatschen hätte.
Auf dem Friedhof machen sie leider immer einen Deckel drauf.
Finde ich absolut stimmig.

Der Text ist ganz nach meinem Geschmack. Gut geschrieben und regt zum Schmunzeln an.

[shatgloom]

Ich hab den Text gern gelesen. Finde ich lustig. Aber ich vermisse die Umsetzung des Themas. Wobei ich natürlich schon sehe, dass man den Sargdeckel als Tür betrachten kann.
Aber diesem Prota scheint etwas ganz anderes den Tag zu ruinieren als eine schlagende Tür.

[Jack Burns]

Da es zu Recht angemeckert wurde: Ich habe das Metaphernverbot überlesen. Vielleicht weil ich zuerst nicht ernsthaft geplant hatte mitzuschreiben. Als mir später eine alte Idee in den Sinn kam, hab ich die nach Themenkompatibilität abgeklopft und einfach probiert, ob ich es noch schaffe. Nach dem Absenden hab ich erst bewusst gelesen, dass das Zitat wörtlich zu nehmen sei und hab mit Disqualifikation gerechnet. Hätte ich absolut akzeptiert. Ich war auch streng bei der Bewertung der anderen Texte, was das betrifft.

Der Spruch, der den Titel bildet, führte bei mir vor langer Zeit zu der Vorstellung, man müsste das mal thematisch doppeldeutig umsetzen. Also ein Arschloch landet im Sarg nachdem er alle beschissen behandelt und wird zum Abschied damit konfrontiert, was die von ihm halten. Dass der Tag versaut ist, wenn der Deckel zuklappt, schien mir eine makabre Auslegung des Themas.
In so kurzer Zeit konnte bei mir nur Schwachsinn rauskommen. Ich bin nämlich ein Korrekturfetischist und diesmal reichte die Zeit nicht mal für Rechtschreibprüfung. Aber ich hatte Lust, den Spaß einfach mal mitzumachen und das war es wert.

Allerdings: Wie man hier eine Pointe entdecken konnte, im Sinne einer überraschenden Auflösung, bleibt mir schleierhaft. Der Sarg steht doch schon im Titel. Und dass sein Kumpel etwas in den Absinth gemixt hat,(schlecht umgesetzt von mir) ist nur der folgerichtige Schlusspunkt.

Danke für die zum Teil sehr ausführlichen Kommentare. Damit hbe ich nicht gerechnet. Auch die Pünktchen haben mich überrascht. Da ist der Tag nicht ruiniert.
Aber Nihil: wie kann man über so einen Schnulli so böse werden? Hier geht's doch nicht um den Bachmannpreis.

Grüße
Martin

[Nihil]

[holg]

[holg]

zweimal geklickt, einmal gelöscht.

[Jack Burns]