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3 Textstücke aus einem SF Roman als Einstand


 
 
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag24.12.2015 20:29
3 Textstücke aus einem SF Roman als Einstand
von kioto
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Fröhliche Weihnachten. 70 mal hat schon jemand draufgesehen, seit doch so lieb unt macht mal eine Anmerkung dazu. Ich freue mich über jeden Kommentar
Gruß Werner_
____
Hallo, Hier sind 3 Textstücke aus meinem SF Roman. Mein erster Versuch, so etwas zu verfassen.
Handlung: Ein archäologisches Team wird in einer Höhle durch Hochwasser eingeschlossen, entkommt durch Transmitterstation und beginnt eine Odyssee, um zur Erde zurückzufinden. Das ganze soll realistisch, aber locker und nicht bierernst werden, deshalb auch der Schluß.
________________
Begin: Die Sonne brennt heiß. Das kleine Straßencafé, in das ich mich zurückgezogen habe, liegt im Schatten alter Häuser in einem weniger überlaufenen Stadtbezirk. Die Straße ist eher eine Gasse, wenig Autos, dafür viele Motorroller, viele genauso antik wie die Bauwerke am Straßenrand. Die Häuser mit den hübsch alten, aber verwitterten Fassaden stehen dicht zusammen und spenden dem müden Spaziergänger Schatten. Die Fenster in Parterre sind mit massiven Eisengittern geschützt, der Putz ist durch Ruß und Schimmel verfärbt. Ein Fenstergitter dient als Etagere für eine Reihe von Zimmerpflanzen, die schon bessere Tage gesehen haben. Gegenüber ist ein Madonnenbild auf ein zugemauertes Fenster gemalt. Ich bin halt in Rom. Romantische, filigrane Straßenlaternen und gusseiserne Fallrohre täuschen über den Verfall, der an vielen Stellen zu beobachten ist. Den malerischen Hintergrund des Straßenzuges bildet die barocke Fassade einer Kirche. Die vergoldeten Zeiger leuchten in der Sonne. In der Nische darunter behütet eine frisch bunt bemalte Madonna die ruhige Scene. Das sogenannte Antiquitätengeschäft hat auf dem Bürgersteig eine kleine Firnissage aufgebaut. Gestern hatte ich mir die Bilder angesehen, alles nur wertlose Ölbilder oder Drucke, bei denen das einzig antike die Stockflecken und der Staub sind. In der Auslage steht eine Sammlung alter Stempel. Wer braucht schon so was, frage ich mich? Das einzige, das mich wirklich interessieren könnte, ist die „Pizzeria da Baffetto“ auf der anderen Seite der Straße. Der laue Wind weht ab und zu leckere Gerüche herüber, aber ich habe meine Ausgaben budgetiert, gezwungenermaßen. Essen gibt es erst wieder ab 6 Uhr.
Aus einer kleinen Gasse, die sich abseits der Straße befindet, in der ich sitze, klingt leise Livemusik zu mir. Ich schlürfe an meinem Espresso und beobachte die Menschen. Eine Fliege summt um mein Ohr. Der Spatz, der eifrig die Brosamen der Touristen aufpickt, sollte sich lieber um das lästige Insekt kümmern.
Ich lasse die Sonnenbrille herunterrutschen, schließe die Augen und dämmere vor mich hin. Fast kann ich vergessen, dass mich meine Freundin vor die Tür gesetzt hat, auf meinem Konto Ebbe herrscht und es nur noch für ein paar Übernachtungen in einem billigen Hotel reicht. Entweder muss ich schnell eine neue Freundin aufreißen oder einen Job suchen. Mit beidem fühle ich mich aktuell total überfordert.

Lieber Leser, ich hoffe, ich langweile Sie nicht zu sehr mit meiner Erzählung. Aber es wird noch spannender, bestimmt.
 
Ein lautes „He, Al, bist du es?“ holt mich unsanft in die Wirklichkeit zurück. Ich spüre einen harten Schlag auf die Schulter, lautes, unangenehmes Kratzen von Stuhlbeinen auf dem rauen Pflaster zerstört die sanfte Ruhe des Cafés. Ich öffne mühsam die Augen und schiebe die Sonnenbrille ins Haar. Sieht zwar trendy aus, aber das Haarfett auf den Brillengläsern.
Mir gegenüber sitzt mein alter Kumpel Jack, den ich noch von der Uni her kenne, wie immer vor Tatkraft und Gesundheit (und Geld, er hat reiche Eltern) strotzend. Wir hatten zusammen Archäologie studiert, weil uns nichts Besseres einfiel und die Exkursionen ganz interessant waren. Außerdem hatte die Fakultät einen hohen Frauenanteil.
“Wieso hast du dich hier verkrochen, trinkst billigen Espresso und kaust trockenes Weißbrot. du bist pleite, stimmt’s?“. Er erwartet keine Antwort, lacht nur kurz.
„Wir gehen zu Dir nach Hause. Ich habe wichtige Dinge mit Dir zu besprechen. Du wohnst doch hier irgendwo?“.
Nun bleibt mir keine Wahl mehr „Eigentlich nicht mehr so ganz, Angelina hat mich rausgeschmissen, können wir nicht zu Dir gehen?“.
Auf jeden Fall will ich vermeiden, das er meine billige Absteige sieht. Aber er denkt sich sowieso seinen Teil. Ich zahle und wir gehen in Richtung eines belebteren Teils der Gegend um ein Taxi zu erwischen. Obwohl ich eigentlich froh über die Abwechslung bin, besonders wenn ich mich an Jacks gut sortierte Hausbar erinnere, frage ich etwas misstrauisch:
„Um was geht’s eigentlich? Und was springt für mich dabei raus?“.
„Ruhm und Ehre natürlich, sicherlich Schweiß und ein bisschen Abenteuer.“ Er macht eine theatralische Pause.
 „Und eine befristete Assistentenstelle am Institut für Präcolumbianische Archäologie. Und das Beste kommt zuletzt, du darfst die Bekanntschaft von Maria machen, einer schnuckeligen Archäologin. Sie ist die Leiterin“
„Leiterin? Von was?“ Langsam werde ich ungeduldig bei seinen vagen Andeutungen ....
______________________
2. Übergang in den SF Teil:  Lange sind wir still. „Was mag das für eine Wand sein“, meldet sich Maria nach einer Weile, „irgend eine militärische Station? Wenn sie in Betrieb ist, könnte die Besatzung uns doch sicherlich helfen?“. Sie schaltet ihre Lampe ein, geht zur Wand und legt ihr Ohr dagegen. „Was soll das werden?“ raunzt Jack sie an. „Wir kommen sowieso nicht durch, keine Tür, kein Spalt, hoffnungslos.“ „Sei mal bitte ruhig, vielleicht kann ich was hören, die Wand ist nicht kalt und ich habe das Gefühl, dass sie leicht vibriert.“ Stille breitet sich aus, nur das nervöse Atmen von Joshua ist zu hören“. Nach einer Weile fragt er: „ Hörst du was?“ „ Nichts außer dem leisen Brummen.“ „Scheiße, ich hab ja gesagt, hoffnungslos, wir kommen sowieso nicht durch“. „Aber wir könnten Zeichen geben“, meldet sich Joshua leise, besser als hier rum zu hocken und uns gegenseitig auf den Wecker zu fallen.“ „Wie stellt du dir das vor?“ „Wir geben Klopfzeichen, SOS, hab ich mal in einem Film gesehen, da waren die Leute in einem gekenterten Schiff eingeschlossen, hieß glaube ich Poseidon Inferno oder so, fand die Story damals schon Scheiße. Und jetzt hat es uns selbst so erwischt.“
Maria kommt zurück von ihren Horchposten:“ Dann leg mal los, Josh, es war ja deine Idee.“ Joshua geht zur Wand und fängt an, SOS zu klopfen. kling . kling . kling ….. kling …..kling ….. kling …… kling . kling . kling. Pause und dann noch mal.

Nach dem zehnten oder elften Mal ruft Jack „Josh, du bist ein Depp.“ Joshua unterbricht das Signalgeben „Was ist denn jetzt schon wieder falsch, soll ich fester schlagen?“ „Du solltest zwischendurch mal hören, ob jemand antwortet. Wenn du wie wild pausenlos rumzimmerst, bekommst du nie mit, ob jemand uns hört und antwortet. Außerdem hast du uns ja empfohlen, unsere Puste zu sparen“, giftet er nach. “Das soll Maria machen, sie hat ja schon Übung, ich mache mal etwas Pause“. „Ok“, Maria geht zu Wand und legt den Kopf dagegen, „Nichts zu hören“. Nach 10 Minuten gibt Joshua wieder SOS Signale.
…..
Plötzlich ein seufzendes Geräusch, unsere Ohren werden dicht, so als ab man schnell auf einen Berg fährt und das Wasser beginnt wieder zu steigen, und zwar ziemlich schnell.
• Panikdialog
Das Wasser steigt immer weiter. Irgendwie wünsche ich mich in mein schäbiges Hotel zurück. „Wir werden ersaufen wie die Ratten“. In Joshuas Stimme liegt die blanke Panik. Uns anderen geht es nicht viel besser. „Spart eure Luft und versucht ruhig zu atmen“.
Leider glaube ich selber immer weniger daran, dass mein Ratschlag uns irgendwie retten kann. Jetzt fühle ich das Wasser an meinem Kinn. Ich versuche ruhig weiter zu atmen und die Panik zu unterdrücken. Wassertreten könnte uns für kurze Zeit retten, aber ein Blick nach oben reicht. Die Decke ist nur wenige Zentimeter über meinem Kopf und bietet kaum Raum für Rettung. Das Wasser ist trübe und erstaunlich kalt. Die Handlampe hatte ich bis jetzt über dem Wasserspiegel retten können, nun entgleitet sie meinen steifer werdenden Fingern. Ich verfolge ihren Schimmer auf dem Weg zum Grund, nun verlischt sie ganz und es ist stockdunkel. Vor Angst und Kälte fange ich an zu zittern und schlucke Wasser. Wenn wir nicht ertrinken, werden wir erfrieren. Ich höre die anderen keuchen und husten. Ich gebe auf und werde ganz ruhig. Angeblich läuft ja das ganze Leben wie ein Kurzfilm ab in Augenblicken, in denen man sich darauf vorbereitet, den Löffel abzugeben. Ich fühle aber nur Angst und Ärger. Jetzt kommt Wasser auch in meine Nase. Aus und vorbei.

Plötzlich kommt Bewegung in das Wasser. Der Boden wird mir unter den Füssen weggezogen. Mir wird schwindelig und ich verliere die Orientierung. Ein unangenehm ziehender Schmerz verbreitet sich in meinem Körper. Ich habe das Gefühl, ich löse mich auf. Die Dunkelheit weicht farbigen Lichtreflexen und nicht definierbaren Mustern. Mein Zeitgefühl, auf das ich mich immer so gut verlassen konnte, ist weg. Wie lange ich so kurz vor der Ohnmacht herumtaumle, kann ich nicht sagen. Wo bleibt der Tunnel mit dem Licht am Ende?

Da werde ich plötzlich und brutal in einer Wasserblase ausgespuckt. Ich lande hart auf dem Boden, prelle mir die Hüfte und den linken Fuß. In der rechten Hand breiten sich höllische Schmerzen aus. Aber das Wasser ist weg. Es wird heller und wir liegen in einer Halle auf einem sehr glatten Fußboden, der gerade dabei ist, sich auf wundersame Weise zu trocknen.
_______________
3. Schluss:  Sie wurden am 33. Kalomat des Jahres 21563 als Bürger 3 Stufe registriert. Ihre persönlichen Daten wurden unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen §13.25.5575.8858 und folgende an uns weitergeleitet. Nach §667.33.2211 der Mobilmachungsverordnung werden Sie hiermit zu einen Grundwehrübung einberufen. Die Übung wird 30 Erdtage dauern. Der Tagessold beträgt 125 Kredites inklusive Kost und Logis. Der Shuttelservice wird sie am 15.9…. an ihrer als Hauptwohnsitz gemeldeten Adresse abholen.
Bei Nichtteilnahme wird ein Wehrgeld von 500 Kredits pro Tag erhoben. Bei Bezahlung in einer anderen galaktischen Währung gilt der Kurs vom 1. Kalomat des Jahres 21563.
Gegen diesen Bescheid kann Widerspruch eingelegt werden bis zu 31.7….
Der Widerspruch ist zu richten an das Wehrbereichskommando ……..“

Der Text verschwimmt vor meinen Augen. Als ich mich wieder gefasst habe, suche ich den Kalender. 3.8…. Scheiße! Die Widerspruchsfrist ist abgelaufen. Leider belehrt mich ein Blick auf meinen Unterarm, dass ich zumindest hinsichtlich Kredits, ziemlich pleite bin. Sind Dollars galaktisch? Wohl eher nicht.  
Irgendwie sehe ich keinen Ausweg und leiste mir erst mal einen mehrstöckigen Whiskey. Marylin schaut mich ratlos an „Albert, was ist los, ist jemand gestorben?“. Was soll ich Ihr sagen? Über unserer Abenteuer habe ich geschwiegen, Marylin hätte mir nie geglaubt. Oder glauben Sie mir etwa? Na sehen Sie. „Schatz, ich muss auf eine wichtige Dienstreise, dauert leider etwas länger“. „Wie lang“. Ihr Blick drückt steigendes Missvergnügen aus „du willst doch nur irgendwo rumhuren, gib es zu!“. Es bedrückt mich immer, wenn so schlecht über mich gedacht wird. Andererseits, eventuell treffe ich irgendwo ein paar niedliche Etappenhäschen. Während ich mir ein paar davon in der Wäschekammer vorstelle, spüre ich einen harten Schlag auf die Schulter. „Hi, Al, hier hast du Dich also verkrochen und verpennst den Tag. Wie sieht‘s aus, kannst du mir endlich die 100$ wiedergeben, ich bin etwas klamm?“

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Erin
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 137



Beitrag27.12.2015 23:25
Re: 3 Textstücke aus einem SF Roman als Einstand
von Erin
Antworten mit Zitat

Hi Kioto,

dann mach ich mal den Anfang. smile Meine Anmerkungen findest du direkt im Text.

kioto hat Folgendes geschrieben:
Die Sonne brennt heiß. Das kleine Straßencafé, in das ich mich zurückgezogen habe, liegt im Schatten alter Häuser in einem weniger überlaufenen Stadtbezirk. Die Straße ist eher eine Gasse, wenig Autos, dafür viele Motorroller, viele genauso antik wie die Bauwerke am Straßenrand. Die Häuser mit den hübsch alten, aber verwitterten Fassaden stehen dicht zusammen und spenden dem müden Spaziergänger Schatten. Die Fenster in Parterre sind mit massiven Eisengittern geschützt, der Putz ist durch Ruß und Schimmel verfärbt. Ein Fenstergitter dient als Etagere für eine Reihe von Zimmerpflanzen, die schon bessere Tage gesehen haben. Gegenüber ist ein Madonnenbild auf ein zugemauertes Fenster gemalt. Ich bin halt in Rom. Romantische, filigrane Straßenlaternen und gusseiserne Fallrohre täuschen über den Verfall, der an vielen Stellen zu beobachten ist. Den malerischen Hintergrund des Straßenzuges bildet die barocke Fassade einer Kirche. Die vergoldeten Zeiger leuchten in der Sonne. In der Nische darunter behütet eine frisch bunt bemalte Madonna die ruhige Scene. Das sogenannte Antiquitätengeschäft hat auf dem Bürgersteig eine kleine Firnissage aufgebaut. Gestern hatte ich mir die Bilder angesehen, alles nur wertlose Ölbilder oder Drucke, bei denen das einzig antike die Stockflecken und der Staub sind. In der Auslage steht eine Sammlung alter Stempel. Wer braucht schon so was, frage ich mich? Das einzige, das mich wirklich interessieren könnte, ist die „Pizzeria da Baffetto“ auf der anderen Seite der Straße. Der laue Wind weht ab und zu leckere Gerüche herüber, aber ich habe meine Ausgaben budgetiert, gezwungenermaßen. Essen gibt es erst wieder ab 6 Uhr. Kürzen, kürzen, kürzen. Viel zu viel Beschreibung, vor allem für einen Anfang. Klar muss nicht jeder Roman mit Actionszenen beginnen, doch ein wenig Aussicht auf Spannung sollte mMn sein, damit der Leser weiterlesen möchte. Allgemein würde ich mich mit Beschreibungen eher zurückhalten, da sich jeder Leser sowieso etwas anderes vorstellt, egal, wie detailliert du beschreibst. Weniger ist da mehr, vor allem, weil viele Leser zu viel Beschreibung einfach überlesen. Wenn du Pech hast, hören sie sogar ganz auf.
Aus einer kleinen Gasse, die sich abseits der Straße befindet, in der ich sitze, klingt leise Livemusik zu mir. Ich schlürfe an meinem Espresso (meinen Espresso? ohne "an") und beobachte die Menschen. Eine Fliege summt um mein Ohr. Der Spatz, der eifrig die Brosamen der Touristen aufpickt, sollte sich lieber um das lästige Insekt kümmern.
Ich lasse die Sonnenbrille herunterrutschen, schließe die Augen und dämmere vor mich hin. Fast kann ich vergessen, dass mich meine Freundin vor die Tür gesetzt hat, auf meinem Konto Ebbe herrscht und es nur noch für ein paar Übernachtungen in einem billigen Hotel reicht. Entweder muss ich schnell eine neue Freundin aufreißen oder einen Job suchen. Mit beidem fühle ich mich aktuell total überfordert.

Lieber Leser, ich hoffe, ich langweile Sie nicht zu sehr mit meiner Erzählung. Aber es wird noch spannender, bestimmt. Ist das für uns bestimmt oder steht das im Text? Wenn ja, würd ich das unbedingt streichen. Hey, du bist Autor und du hast natürlich den Anspruch, spannend zu schreiben. Wenn du schon extra erwähnen musst, dass es gerade nicht spannend ist und es das bald wird, dann hast du dir deine Antwort schon selbst gegeben im Hinblick darauf, was du ändern musst. smile Pack mehr Spannung in den Anfang.
 
Ein lautes „He, Al, bist du es?“ holt mich unsanft in die Wirklichkeit zurück. Ich spüre einen harten Schlag auf die Schulter, lautes, unangenehmes Kratzen von Stuhlbeinen auf dem rauen Pflaster zerstört die sanfte Ruhe des Cafés. Ich öffne mühsam die Augen und schiebe die Sonnenbrille ins Haar. Sieht zwar trendy aus, aber das Haarfett auf den Brillengläsern. Das Haarfett macht was? Hier fehlt etwas, damit der Satz Sinn macht.
Mir gegenüber sitzt mein alter Kumpel Jack, den ich noch von der Uni her kenne, wie immer vor Tatkraft und Gesundheit (und Geld, er hat reiche Eltern) strotzend. Die Klammer raus und umformulieren, das stört sonst den Lesefluss. Wir hatten zusammen Archäologie studiert, weil uns nichts Besseres einfiel und die Exkursionen ganz interessant waren. Außerdem hatte die Fakultät einen hohen Frauenanteil.
“Wieso hast du dich hier verkrochen, trinkst billigen Espresso und kaust trockenes Weißbrot. du (Du) bist pleite, stimmt’s?“. Er erwartet keine Antwort, lacht nur kurz.
„Wir gehen zu Dir (dir) nach Hause. Ich habe wichtige Dinge mit Dir (dir) zu besprechen. Du wohnst doch hier irgendwo?“.
Nun bleibt mir keine Wahl mehr. (Punkt)„Eigentlich nicht mehr so ganz, Angelina hat mich rausgeschmissen, können wir nicht zu Dir (dir) gehen?“.
Auf jeden Fall will ich vermeiden, das (dass) er meine billige Absteige sieht. Aber er denkt sich sowieso seinen Teil. Ich zahle und wir gehen in Richtung eines belebteren Teils der Gegend, (Komma) um ein Taxi zu erwischen. Obwohl ich eigentlich froh über die Abwechslung bin, besonders wenn ich mich an Jacks gut sortierte Hausbar erinnere, frage ich etwas misstrauisch:
„Um was geht’s eigentlich? Und was springt für mich dabei raus?“.
„Ruhm und Ehre natürlich, sicherlich Schweiß und ein bisschen Abenteuer.“ Er macht eine theatralische Pause.
 „Und eine befristete Assistentenstelle am Institut für Präcolumbianische Archäologie. Und das Beste kommt zuletzt, du darfst die Bekanntschaft von Maria machen, einer schnuckeligen Archäologin. Sie ist die Leiterin“
„Leiterin? Von was?“ Langsam werde ich ungeduldig bei seinen vagen Andeutungen .... Hm, ich würde den Anfang komplett weglassen und damit beginnen, dass dein Prota das Jobangebot bekommt. Und ich würde mehr Aussicht auf Spannung, vielleicht auch Gefahr bezüglich des Jobs legen. Dann hast du zwar immer noch keinen actionreichen Anfang, aber die Aussicht darauf. Das macht neugierig.
______________________
2. Übergang in den SF Teil:  Lange sind wir still. „Was mag das für eine Wand sein“, meldet sich Maria nach einer Weile, „irgend eine (irgendeine) militärische Station? Wenn sie in Betrieb ist, könnte die Besatzung uns doch sicherlich helfen?“. Sie schaltet ihre Lampe ein, geht zur Wand und legt ihr Ohr dagegen. „Was soll das werden?“ raunzt Jack sie an. „Wir kommen sowieso nicht durch, keine Tür, kein Spalt, hoffnungslos.“ „Sei mal bitte ruhig, vielleicht kann ich was hören, die Wand ist nicht kalt und ich habe das Gefühl, dass sie leicht vibriert.“ Stille breitet sich aus, nur das nervöse Atmen von Joshua ist zu hören“. Nach einer Weile fragt er: „ Hörst du was?“ „ Nichts außer dem leisen Brummen.“ „Scheiße, ich hab ja gesagt, hoffnungslos, wir kommen sowieso nicht durch“. „Aber wir könnten Zeichen geben“, meldet sich Joshua leise, "Anführungszeichen unten; meine Tastatur weigert sich allerdings und macht die oben smilebesser als hier rum zu hocken (rumzuhocken) und uns gegenseitig auf den Wecker zu fallen.“ „Wie stellt du dir das vor?“ „Wir geben Klopfzeichen, SOS, hab ich mal in einem Film gesehen, da waren die Leute in einem gekenterten Schiff eingeschlossen, hieß glaube ich Poseidon Inferno (kursiv) oder so, fand die Story damals schon Scheiße. Und jetzt hat es uns selbst so erwischt.“
Maria kommt zurück von ihren Horchposten:“ Dann leg mal los, Josh, es war ja deine Idee.“ Joshua geht zur Wand und fängt an, SOS zu klopfen. kling . kling . kling ….. kling …..kling ….. kling …… kling . kling . kling. Pause und dann noch mal. Das ganze "kling" raus. Kann sich jeder vorstellen, wie das mit dem SOS funktioniert. Zudem würde ich die wörtliche Rede besser kennzeichnen. Sobald ein neuer Sprecher dran ist, mach eine neue Zeile. Sonst ist es schwer, herauszufinden, wer gerade spricht.

Nach dem zehnten oder elften Mal ruft Jack „Josh, du bist ein Depp.“ Joshua unterbricht das Signalgeben „Was ist denn jetzt schon wieder falsch, soll ich fester schlagen?“ „Du solltest zwischendurch mal hören, ob jemand antwortet. Wenn du wie wild pausenlos rumzimmerst, bekommst du nie mit, ob jemand uns hört und antwortet. Außerdem hast du uns ja empfohlen, unsere Puste zu sparen“, giftet er nach. “Das soll Maria machen, sie hat ja schon Übung, ich mache mal etwas Pause“. „Ok“, Maria geht zu Wand und legt den Kopf dagegen, „Nichts zu hören“. Nach 10 Minuten gibt Joshua wieder SOS Signale. Den Absatz find ich lustig.
…..
Plötzlich ein seufzendes Geräusch, unsere Ohren werden dicht, so als ab (ob) man schnell auf einen Berg fährt und das Wasser beginnt wieder zu steigen, und zwar ziemlich schnell.
• Panikdialog
Das Wasser steigt immer weiter. Irgendwie wünsche ich mich in mein schäbiges Hotel zurück. „Wir werden ersaufen wie die Ratten“. In Joshuas Stimme liegt die blanke Panik. Uns anderen geht es nicht viel besser. „Spart eure Luft und versucht ruhig zu atmen“.
Leider glaube ich selber immer weniger daran, dass mein Ratschlag uns irgendwie retten kann. Jetzt fühle ich das Wasser an meinem Kinn. Ich versuche ruhig weiter zu atmen (weiterzuatmen) und die Panik zu unterdrücken. Wassertreten könnte uns für kurze Zeit retten, aber ein Blick nach oben reicht. Die Decke ist nur wenige Zentimeter über meinem Kopf und bietet kaum Raum für Rettung. "Rettung" passt hier nicht. Das Wasser ist trübe und erstaunlich kalt. Die Handlampe hatte (habe) ich bis jetzt über dem Wasserspiegel retten (halten?) können, nun entgleitet sie meinen steifer werdenden Fingern. Ich verfolge ihren Schimmer auf dem Weg zum Grund, nun (dann? und neuer Satz) verlischt sie ganz und es ist stockdunkel. Vor Angst und Kälte fange ich an zu zittern und schlucke Wasser. Wenn wir nicht ertrinken, werden wir erfrieren. Ich höre die anderen keuchen und husten. Ich gebe auf und werde ganz ruhig. Angeblich läuft ja das ganze Leben wie ein Kurzfilm ab in Augenblicken, in denen man sich darauf vorbereitet, den Löffel abzugeben. Ich fühle aber nur Angst und Ärger. Jetzt kommt Wasser auch in meine Nase. Aus und vorbei. Das finde ich ziemlich spannend. Vielleicht noch ein paar zusätzliche Sinneserfahrungen, z.B. wie das Wasser riecht, ob es eklig schmeckt, wie sich die Wand anfühlt.

Plötzlich kommt Bewegung in das Wasser. Der Boden wird mir unter den Füssen (Füßen) weggezogen. Mir wird schwindelig und ich verliere die Orientierung. Ein unangenehm ziehender Schmerz verbreitet sich in meinem Körper. Ich habe das Gefühl, ich löse mich auf. Die Dunkelheit weicht farbigen Lichtreflexen und nicht definierbaren Mustern. Mein Zeitgefühl, auf das ich mich immer so gut verlassen konnte, ist weg. Wie lange ich so kurz vor der Ohnmacht herumtaumle, kann ich nicht sagen. Wo bleibt der Tunnel mit dem Licht am Ende?

Da werde ich plötzlich und brutal in einer Wasserblase ausgespuckt. Ich lande hart auf dem Boden, prelle mir die Hüfte und den linken Fuß. In der rechten Hand breiten sich höllische Schmerzen aus. Aber das Wasser ist weg. Es wird heller und wir liegen in einer Halle auf einem sehr glatten Fußboden, der gerade dabei ist, sich (ohne "sich") auf wundersame Weise zu trocknen.
_______________
3. Schluss:  Sie wurden am 33. Kalomat des Jahres 21563 als Bürger 3 Stufe (Bürger Stufe 3?) registriert. Ihre persönlichen Daten wurden unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen §13.25.5575.8858 und folgende an uns weitergeleitet. Nach §667.33.2211 der Mobilmachungsverordnung werden Sie hiermit zu einen Grundwehrübung einberufen. Die Übung wird 30 Erdtage dauern. Der Tagessold beträgt 125 Kredites (Kredits) inklusive Kost und Logis. Der Shuttelservice wird sie am 15.9…. (Wieso hast du keine Jahreszahl angegeben?) an ihrer als Hauptwohnsitz gemeldeten Adresse abholen.
Bei Nichtteilnahme wird ein Wehrgeld von 500 Kredits pro Tag erhoben. Bei Bezahlung in einer anderen galaktischen Währung gilt der Kurs vom 1. Kalomat des Jahres 21563.
Gegen diesen Bescheid kann Widerspruch eingelegt werden bis zu 31.7….
Der Widerspruch ist zu richten an das Wehrbereichskommando ……..“ (Drei Punkte mit Leerzeichen nach dem vorherigen Wort reichen. smile )
Der Text verschwimmt vor meinen Augen. Als ich mich wieder gefasst habe, suche ich den Kalender. 3.8…. Scheiße! Die Widerspruchsfrist ist abgelaufen. Leider belehrt mich ein Blick auf meinen Unterarm, dass ich zumindest hinsichtlich Kredits, ziemlich pleite bin. Sind Dollars galaktisch? Wohl eher nicht.  
Irgendwie sehe ich keinen Ausweg und leiste mir erst mal einen mehrstöckigen Whiskey. Marylin schaut mich ratlos an „Albert, was ist los, ist jemand gestorben?“. Was soll ich Ihr sagen? Über unserer Abenteuer habe ich geschwiegen, Marylin hätte mir nie geglaubt. Oder glauben Sie mir etwa? Na sehen Sie. (Die direkte Kommunikation mit dem Leser würde ich rauslassen. Das kann manchen Lesern sauer aufstoßen und reißt aus dem Lesefluss.) „Schatz, ich muss auf eine wichtige Dienstreise, dauert leider etwas länger“. „Wie lang“. ("Wie lang?") Ihr Blick drückt steigendes Missvergnügen aus „du willst doch nur irgendwo rumhuren, gib es zu!“. (Ihr Blick drückt steigendes Missvergnügen aus. "Du willst doch nur irgendwo rumhuren, gib es zu!") Es bedrückt mich immer, wenn so schlecht über mich gedacht wird. Andererseits, eventuell treffe ich irgendwo ein paar niedliche Etappenhäschen. Während ich mir ein paar davon in der Wäschekammer vorstelle, spüre ich einen harten Schlag auf die Schulter. „Hi, Al, hier hast du Dich also verkrochen und verpennst den Tag. Wie sieht‘s aus, kannst du mir endlich die 100$ wiedergeben, ich bin etwas klamm?“ Den Schluss finde ich zu abrupt. Du bist noch mitten in der Geschichte und plötzlich ist Ende.


Kioto, für einen Schreibanfänger finde ich den Text schon ganz gut. Du hast wenig Schreibfehler im Text, einige Teile sind richtig spannend und der Text liest sich flüssig. Durch die massiven Beschreibungen am Anfang musste ich mich allerdings quälen. Hätte ich das so in einer Buchhandlung angelesen, wäre das Buch zurück ins Regal gewandert. Was schade gewesen wäre, denn die spannenden Szenen schreibst du schon richtig gut.

Nimm von meinen Anmerkungen, was du brauchen kannst und klopp den Rest in die Tonne. smile Wie du dich verbessern kannst: viel schreiben, viel lesen, das Handwerk erlernen.

LG Erin
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag27.12.2015 23:27
Re: 3 Textstücke aus einem SF Roman als Einstand
von tronde
Antworten mit Zitat

Hallo!
ich finde es schwierig, was  zum letzten Teil zu sagen ohne die Story zwischendrin.
Auch beim Mittelteil ist es für mich schwierig, das Verhalten der Personen in Lebensgefahr abzuschätzen, da ich sie nicht genauer kenne. Vor allem Josh kommt mir sehr angepasst vor für die Situation.
Den ersten Teil habe ich etwas umgeschrieben, wobei das nur mein Gefühl ist. Ich bin ein Freund von gleich in die Handlung, aber siehe auch meinen Kommentar unten.
Der Humor blitzt durch.
Die Dialoge würde ich alle nochmal durchschauen, wirkt ab und an gewollt.
Ein paar Schreibfehler gibt es noch.

Grüße
tronde

kioto hat Folgendes geschrieben:

Die Sonne brennt. Ich sitze in einem Straßencafé im Schatten alter Häuser in einem weniger überlaufenen Stadtbezirk Roms. Von der „Pizzeria da Baffetto“ auf der anderen Seite steigen mir penetrant leckerer Gerüche in die Nase, aber ich habe meine Ausgaben budgetiert, gezwungenermaßen. Essen gibt es erst wieder ab 6 Uhr. Um mich von meinem Hunger abzulenken, lasse ich meine Blicke zum ungefährt 15. Mal über meine Umgebung gleiten. Hier dann vielleicht ein paar von den gelöschten Beschreibungen einarbeiten.
Eine Fliege summt um mein Ohr. Der Spatz, der eifrig die Brosamen der Touristen aufpickt, sollte sich lieber um das lästige Insekt kümmern.
Ich lasse die Sonnenbrille herunterrutschen, schließe die Augen und dämmere vor mich hin. Fast kann ich vergessen, dass mich meine Freundin vor die Tür gesetzt hat, auf meinem Konto Ebbe herrscht und es nur noch für ein paar Übernachtungen in einem billigen Hotel reicht. Entweder muss ich schnell eine neue Freundin aufreißen oder einen Job suchen. Mit beidem fühle ich mich aktuell total überfordert.

Lieber Leser, ich hoffe, ich langweile Sie nicht zu sehr mit meiner Erzählung. Aber es wird noch spannender, bestimmt. So ein wenig schon, irgendwie war der Kontrast zwischen den Beschreibungen und dem überfordert sein ok, aber mir war das dann doch zu viel Reiseführer.
 
Ein lautes „He, Al, bist du es?“ holt mich unsanft in die Wirklichkeit zurück. Ich spüre einen harten Schlag auf die Schulter, lautes, unangenehmes Kratzen von Stuhlbeinen auf dem rauen Pflaster zerstört die sanfte Ruhe des Cafés. Ich öffne mühsam die Augen und schiebe die Sonnenbrille ins Haar. Sieht zwar trendy aus, aber hinterlässt Haarfett auf den Brillengläsern.
Mir gegenüber sitzt mein alter Kumpel Jack, den ich noch von der Uni her kenne, wie immer vor Tatkraft und Gesundheit (und Geld, er hat reiche Eltern) strotzend. Wir haben zusammen Archäologie studiert, weil uns nichts Besseres einfiel und die Exkursionen ganz interessant waren. Außerdem hatte die Fakultät einen hohen Frauenanteil.
“Wieso hast du dich hier verkrochen, trinkst billigen Espresso und kaust trockenes Weißbrot. Du bist pleite, stimmt’s?“. Er erwartet keine Antwort, lacht nur kurz.
„Wir gehen zu Dir nach Hause. Ich habe wichtige Dinge mit Dir zu besprechen. Du wohnst doch hier irgendwo?“.
Nun bleibt mir keine Wahl mehr „Eigentlich nicht mehr so ganz, Angelina hat mich rausgeschmissen, können wir nicht zu Dir gehen?“.
Auf jeden Fall will ich vermeiden, das er meine billige Absteige sieht. Aber er denkt sich sowieso seinen Teil. Ich zahle und wir gehen in Richtung eines belebteren Teils der Gegend um ein Taxi zu erwischen. Obwohl ich eigentlich froh über die Abwechslung bin, besonders wenn ich mich an Jacks gut sortierte Hausbar erinnere, frage ich etwas misstrauisch:
„Um was geht’s eigentlich? Und was springt für mich dabei raus?“.
„Ruhm und Ehre natürlich, sicherlich Schweiß und ein bisschen Abenteuer.“ Er macht eine theatralische Pause.
 „Und eine befristete Assistentenstelle am Institut für Präcolumbianische Archäologie. Und das Beste kommt zuletzt, du darfst die Bekanntschaft von Maria machen, einer schnuckeligen Archäologin. Sie ist die Leiterin ...“
„Leiterin? Von was? Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“
______________________
2. Übergang in den SF Teil:  Lange sind wir still. „Was mag das für eine Wand sein“, meldet sich Maria nach einer Weile, „irgend eine militärische Station? Wenn sie in Betrieb ist, könnte die Besatzung uns doch sicherlich helfen?“. Sie schaltet ihre Lampe ein, geht zur Wand und legt ihr Ohr dagegen. „Was soll das werden?“ raunzt Jack sie an. „Wir kommen sowieso nicht durch, keine Tür, kein Spalt, hoffnungslos.“ „Sei mal bitte ruhig, vielleicht kann ich was hören, die Wand ist nicht kalt und ich habe das Gefühl, dass sie leicht vibriert.“ Stille breitet sich aus, nur das nervöse Atmen von Joshua ist zu hören. Nach einer Weile fragt er: „ Hörst du was?“ „ Nichts außer dem leisen Brummen.“ „Scheiße, ich hab ja gesagt, hoffnungslos, wir kommen sowieso nicht durch“. „Aber wir könnten Zeichen geben“, meldet sich Joshua leise, besser als hier rum zu hocken und uns gegenseitig auf den Wecker zu fallen.“ „Wie stellt du dir das vor?“ „Wir geben Klopfzeichen, SOS, hab ich mal in einem Film gesehen, da waren die Leute in einem gekenterten Schiff eingeschlossen, hieß glaube ich Poseidon Inferno oder so, fand die Story damals schon Scheiße. Und jetzt hat es uns selbst so erwischt.“
Maria kommt zurück von ihren Horchposten:“ Dann leg mal los, Josh, es war ja deine Idee.“ Joshua geht zur Wand und fängt an, SOS zu klopfen. kling . kling . kling ….. kling …..kling ….. kling …… kling . kling . kling. Pause und dann noch mal.

Hier bleibt etwas unklar, wer jetzt was sagt. Im nächsten Teil auch.


Nach dem zehnten oder elften Mal ruft Jack „Josh, du bist ein Depp.“ Joshua unterbricht das Signalgeben „Was ist denn jetzt schon wieder falsch, soll ich fester schlagen?“ „Du solltest zwischendurch mal hören, ob jemand antwortet. Wenn du wie wild pausenlos rumzimmerst, bekommst du nie mit, ob jemand uns hört und antwortet. Außerdem hast du uns ja empfohlen, unsere Puste zu sparen“, giftet er nach. “Das soll Maria machen, sie hat ja schon Übung, ich mache mal etwas Pause“. „Ok“, Maria geht zu Wand und legt den Kopf dagegen, „Nichts zu hören“. Nach 10 Minuten gibt Joshua wieder SOS Signale.
…..
Plötzlich ein seufzendes Geräusch, unsere Ohren werden dicht, so als ab man schnell auf einen Berg fährt und das Wasser beginnt wieder zu steigen, und zwar ziemlich schnell.
• Panikdialog
Das Wasser steigt immer weiter. Irgendwie wünsche ich mich in mein schäbiges Hotel zurück. „Wir werden ersaufen wie die Ratten“. In Joshuas Stimme liegt die blanke Panik. Uns anderen geht es nicht viel besser. „Spart eure Luft und versucht ruhig zu atmen“.
Leider glaube ich selber immer weniger daran, dass mein Ratschlag uns irgendwie retten kann. Jetzt fühle ich das Wasser an meinem Kinn. Ich versuche ruhig weiter zu atmen und die Panik zu unterdrücken. Wassertreten könnte uns für kurze Zeit retten, aber ein Blick nach oben reicht. Die Decke ist nur wenige Zentimeter über meinem Kopf und bietet kaum Raum für Rettung. Das Wasser ist trübe und erstaunlich kalt. Die Handlampe hatte ich bis jetzt über dem Wasserspiegel retten können, nun entgleitet sie meinen steifer werdenden Fingern. Ich verfolge ihren Schimmer auf dem Weg zum Grund, nun verlischt sie ganz und es ist stockdunkel. Vor Angst und Kälte fange ich an zu zittern und schlucke Wasser. Wenn wir nicht ertrinken, werden wir erfrieren. Ich höre die anderen keuchen und husten. Ich gebe auf und werde ganz ruhig. Angeblich läuft ja das ganze Leben wie ein Kurzfilm ab in Augenblicken, in denen man sich darauf vorbereitet, den Löffel abzugeben. Ich fühle aber nur Angst und Ärger. Jetzt kommt Wasser auch in meine Nase. Aus und vorbei.

Den obigen Teil finde ich ganz gut. Je nachdem, wie kalt das Wasser ist, kommt das mit dem Erfrieren vielleicht schon früher, bevor das Wasser an den Nasenlöchern ankommt.

Plötzlich kommt Bewegung in das Wasser. Der Boden wird mir unter den Füssen weggezogen. Mir wird schwindelig und ich verliere die Orientierung. Ein unangenehm ziehender Schmerz verbreitet sich in meinem Körper. Ich habe das Gefühl, ich löse mich auf. Die Dunkelheit weicht farbigen Lichtreflexen und nicht definierbaren Mustern. Mein Zeitgefühl, auf das ich mich immer so gut verlassen konnte, ist weg. Wie lange ich so kurz vor der Ohnmacht herumtaumle, kann ich nicht sagen. Wo bleibt der Tunnel mit dem Licht am Ende?

Da werde ich plötzlich und brutal in einer Wasserblase ausgespuckt. Ich lande hart auf dem Boden, prelle mir die Hüfte und den linken Fuß. In der rechten Hand breiten sich höllische Schmerzen aus. Aber das Wasser ist weg. Es wird heller und wir liegen in einer Halle auf einem sehr glatten Fußboden, der gerade dabei ist, sich auf wundersame Weise zu trocknen.

Hüfte, linker Fuß und rechte Hand: kann mir nicht so ganz vorstellen, wie er abgestürzt ist. Vielleicht einfach auf eine Seite beschränken?
_______________
3. Schluss:  Sie wurden am 33. Kalomat des Jahres 21563 als Bürger 3 Stufe registriert. Ihre persönlichen Daten wurden unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen §13.25.5575.8858 und folgende an uns weitergeleitet. Nach §667.33.2211 der Mobilmachungsverordnung werden Sie hiermit zu einen Grundwehrübung einberufen. Die Übung wird 30 Erdtage dauern. Der Tagessold beträgt 125 Kredites inklusive Kost und Logis. Der Shuttelservice wird sie am 15.9…. an ihrer als Hauptwohnsitz gemeldeten Adresse abholen.
Bei Nichtteilnahme wird ein Wehrgeld von 500 Kredits pro Tag erhoben. Bei Bezahlung in einer anderen galaktischen Währung gilt der Kurs vom 1. Kalomat des Jahres 21563.
Gegen diesen Bescheid kann Widerspruch eingelegt werden bis zu 31.7….
Der Widerspruch ist zu richten an das Wehrbereichskommando ……..“

Der Text verschwimmt vor meinen Augen. Als ich mich wieder gefasst habe, suche ich den Kalender. 3.8…. Scheiße! Die Widerspruchsfrist ist abgelaufen. Leider belehrt mich ein Blick auf meinen Unterarm, dass ich zumindest hinsichtlich Kredits, ziemlich pleite bin. Sind Dollars galaktisch? Wohl eher nicht.  
Irgendwie sehe ich keinen Ausweg und leiste mir erst mal einen mehrstöckigen Whiskey. Marylin schaut mich ratlos an „Albert, was ist los, ist jemand gestorben?“. Was soll ich Ihr sagen? Über unserer Abenteuer habe ich geschwiegen, Marylin hätte mir nie geglaubt. Oder glauben Sie mir etwa? Na sehen Sie. „Schatz, ich muss auf eine wichtige Dienstreise, dauert leider etwas länger“. „Wie lang“. Ihr Blick drückt steigendes Missvergnügen aus „du willst doch nur irgendwo rumhuren, gib es zu!“. Es bedrückt mich immer, wenn so schlecht über mich gedacht wird. Andererseits, eventuell treffe ich irgendwo ein paar niedliche Etappenhäschen. Während ich mir ein paar davon in der Wäschekammer vorstelle, spüre ich einen harten Schlag auf die Schulter. „Hi, Al, hier hast du Dich also verkrochen und verpennst den Tag. Wie sieht‘s aus, kannst du mir endlich die 100$ wiedergeben, ich bin etwas klamm?“
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kioto
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Beitrag28.12.2015 01:08

von kioto
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Hallo tronde, Hallo Erin,
Vielen Dank für die Antworten und die guten Vorschläge. Ihr habt Euch eine Menge Arbeit gemacht. Damit helft Ihr mir sehr.  Ich habe schon seit Jahren versucht, einen längeren Text zu verfassen, bin aber immer gescheitert. Erst der Wechsel zur Ich-Form hat mir geholfen, flüssiger und ausdauernder zu schreiben, da ich mich besser in die Handlung versetzen kann. Rund 30 Seiten habe bis jetzt geschrieben. 300-400 sollen es werden.
Durch den ungewohnt neuen Spass am Schreiben bin ich etwas ins schwadronieren gekommen. Etwas weiter muß ich durch eine Höhle klettern, das würde ich mich in Natur nie trauen.
Es mag auch daran liegen, dass ich ein Fan von Lem (Eden, die Fabrik im Leerlauf) und Tolkien (Minas Tirith im Morgenlicht) bin. Die gekonnten und teilweise sehr potischen Beschreibungen einzelner Szenen  in ihren Texten haben mich immer fasziniert.
Über den fehlenden Spannungsbogen habe ich schon nachgedacht. Am Anfang schwebte mir so etwas vor wie "per Anhalter durch die Galaxis" aber das wird nicht reichen. Es fehlt die Bedrohung oder Verschwöhrung im Hintergrund, die zum Weiterlesen Lust macht.
Wichtig für mich ist, dass der Text überhaupt halbwegs lesbar ist, da ich mit Vorliebe kurze, knappe Sätze verwende, während bei vielen anderen Leseproben hier im Forum doch ein mehr komplexer Satzbau bevorzugt wird, aber das ist sicher eine Geschmacksfrage.
Leider läßt die Ich-form keine Möglichkeit, durch Hintergrund / Parallel-Handlung oder Andeutungen frühzeitig Spannung zu erzeugen, da ich ja nur erzählen kann, was passiert aber nichts, was ich nicht wissen kann. Lem schaffte es in seinen Geschichten immer, darauf zu verzichten, aber da nehme ich mir wahrscheinlich zu viel vor.

Guten Rutsch wünscht Euch Werner

PS. Die Rechte Hand wurde beim Transmittervorgang etwas verstümmelt, war halt schon ein altes Gerät.
Der Schluß war nur so eine Idee, das ganze als Traum stehen zu lassen, aber dazu wird der gesamte Text zu lang sein.
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Ideatank
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Beitrag28.12.2015 19:00

von Ideatank
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Hallo, ich möchte meinen Senf auch mal dazugeben, werde jetzt aber keine umfangreiche Korrektur machen da ja schon zwei gemacht wurden.

Ich bin übrigens gerade in einer ähnlichen Lage, dass heißt ich versuche auch gerade mein erstes Science-Fiction-Buch zu schreiben.

Also zur Sache,
ich finde wie die anderen dass du am Anfang zu viele Informationen verarbeitest, den Fehler habe ich aber auch gemacht wink
Vielleicht könntest du einige Informationen weglassen oder sie zumindest in die Handlung integrieren?

Ich finde es übrigens etwas merkwürdig wie sich deine beiden Charaktere am Anfang zufällig mitten in Rom treffen und sich dabei auch gesucht haben. Vielleicht könntest du dazu noch etwas schreiben.

Dein Ende finde ich gerade als Sci-Fi-Fan sehr interessant, es deutet für mich an das sie von einer planetaren Gesellschaftsebene (Erde) auf eine galaktische (oder so) Ebene aufgestiegen sind, quasi wie Auserwählte.
Ich persönlich finde dabei auch deine Beschreibung gut, ich hoffe jedoch das man sich die Nummern der Paragraphen nicht merken muss^^

In einem Sci-Fi-Buch ist Spannung meiner Meinung nach Pflicht.
Daher kommt es auch mir merkwürdig vor wenn du für zukünftige Spannung Werbung machen musst. Daher die Passage, in welcher du dich an den Leser wendest, aus dem Buch streichen, falls das auch darin vorkommt.

Insgesamt muss ich aber sagen dass mir deine Idee durchaus gefällt.
Auch deine Art zu schreiben gefällt mir, vor allem im dritten Teil.
Ich denke wenn du deine Beschreibungen mehr in die Handlung integrierst
(was ich heute Abend in meinem Text auch noch machen muss Embarassed )
könnte daraus durchaus ein lesenswertes Buch werden.

Ich bin allerdings auch noch Anfänger und kann hier quasi nur meine persönliche Meinung schreiben, daher falls was falsch ist lasse ich mich gerne belehren, aber ich wollte dir einfach mal ein persönliches Feedback geben smile

LG Tobi
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kioto
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Beitrag28.12.2015 19:34

von kioto
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Hallo Tobi,
Auch Dir vielen Dank für die Antwort. Die Hinweise von erin und trone habe ich schon versucht, einzuarbeiten. Um die Länge werde ich mich kümmern, wenn ich in der Handlung weiter bin, weiß ja noch nicht genau, wohin sie führt und wie lange ich unterwegs sein werde. Zur Zufälligkeit der Begegnung, Jack wußte, dass ich dort wohne.
Gruß Werner

Hier die geänderten und ein neues Textstück:

Anfang des Buches:
-------------------
Ich bin zu spät! Panik erfasst mich. Mühsam schleppe ich mich eine Treppe hinauf. Sie ist eng und die Decke wird immer niedriger. Nach jeder Stufe muss ich mich tiefer bücken. Die Tür am Kellerausgang scheint zu schrumpfen. Meine Angst, steckenzubleiben, wächst. Ich schaffe es gerade noch durch die enge Lucke. Endlich sehe ich das Fenster hoch oben in der Wand. Es taucht den Flur in düsteres rotes Licht. Die Treppe ist morsch und immer wieder fehlen Stufen. Es ist heiß und stickig. Endlich bin ich oben. Zu spät, die rote Sonne versinkt hinter einem scharf gezackten Horizont. Der Himmel darüber ist schwarz und voller Sterne.

Ich wache schweißgebadet auf. Die Sonne brennt heiß in mein Hotelzimmer.
Das Wasser in der Dusche ist weder richtig warm noch kalt und erfrischt mich kaum. Für ein Frühstück im Hotel ist es zu spät, aber es ist nicht weit zu einem kleinen Straßencafé. Es liegt im Schatten alter Häuser in einem weniger überlaufenen Stadtbezirk. Ich schlendere gemütlich auf der Schattenseite der Straße. Sie ist eher eine Gasse, wenig Autos, dafür viele Motorroller, viele genauso antik wie die Bauwerke am Straßenrand. Die Häuser mit den hübsch alten, aber verwitterten Fassaden stehen dicht zusammen und spenden Schatten. Die Fenster in Parterre sind mit massiven Eisengittern geschützt, der Putz ist durch Ruß und Schimmel verfärbt. Ein Fenstergitter dient als Etagere für eine Reihe von Zimmerpflanzen, die schon bessere Tage gesehen haben. Gegenüber ist ein Madonnenbild auf ein zugemauertes Fenster gemalt. Ich bin halt in Rom. Romantische, filigrane Straßenlaternen und gusseiserne Fallrohre täuschen über den Verfall, der an vielen Stellen zu beobachten ist.
Im Café suche ich mir einen Platz unter dem kleinen Sonnenschirm und genieße die ruhige Szene. Den malerischen Hintergrund des Straßenzuges bildet die barocke Fassade einer Kirche. Die vergoldeten Zeiger leuchten in der Sonne. In der Nische darunter spendet eine frisch bunt bemalte Madonna ihren Segen. Von der „Pizzeria da Baffetto“ auf der anderen Seite der Straße wehen ab und zu leckere Gerüche herüber, aber ich habe meine Ausgaben budgetiert, gezwungenermaßen. Essen gibt es erst wieder ab 6 Uhr.
Aus einer kleinen Gasse, die sich abseits der Straße befindet, in der ich sitze, klingt leise Livemusik zu mir. Ich nippe an meinem Espresso und beobachte die Menschen. Eine Fliege summt um mein Ohr. Der Spatz, der eifrig die Brosamen der Touristen aufpickt, sollte sich lieber um das lästige Insekt kümmern.
Ich lasse die Sonnenbrille herunterrutschen, schließe die Augen und dämmere vor mich hin. Fast kann ich vergessen, dass mich meine Freundin vor die Tür gesetzt hat, auf meinem Konto Ebbe herrscht und es nur noch für ein paar Übernachtungen in einem billigen Hotel reicht. Entweder muss ich schnell eine neue Freundin aufreißen oder einen Job suchen. Mit beidem fühle ich mich aktuell total überfordert.
Ein lautes „He, Al, bist du es?“ holt mich unsanft in die Wirklichkeit zurück. Ich spüre einen harten Schlag auf die Schulter, lautes, unangenehmes Kratzen von Stuhlbeinen auf dem rauen Pflaster zerstört die sanfte Ruhe des Cafés. Ich öffne mühsam die Augen und schiebe die Sonnenbrille ins Haar. Sieht zwar trendy aus, aber nachher klebt das Haarfett auf den Brillengläsern.
Mir gegenüber sitzt mein alter Kumpel Jack, den ich noch von der Uni her kenne. Er strotzt wie immer vor Tatkraft, Gesundheit und Geld, er hat reiche Eltern. Wir hatten zusammen Archäologie studiert, weil uns nichts Besseres einfiel und die Exkursionen ganz interessant waren. Außerdem hatte die Fakultät einen hohen Frauenanteil.
“Wieso hast du dich hier verkrochen, trinkst billigen Espresso und kaust trockenes Weißbrot. Du bist pleite, stimmt’s?“. Er erwartet keine Antwort, lacht nur kurz.
„Wir gehen zu dir nach Hause. Ich habe wichtige Dinge mit Dir zu besprechen. Du wohnst doch hier irgendwo?“.
Nun bleibt mir keine Wahl mehr. „Eigentlich nicht mehr, Angelina hat mich rausgeschmissen, können wir nicht zu dir gehen?“.
Auf jeden Fall will ich vermeiden, dass er meine billige Absteige sieht. Aber er denkt sich sowieso seinen Teil. Ich zahle und wir gehen in Richtung eines belebteren Teils der Gegend, um ein Taxi zu erwischen. Obwohl ich froh über die Abwechslung bin, besonders wenn ich mich an Jacks gut sortierte Hausbar erinnere, frage ich etwas misstrauisch:
„Um was geht’s eigentlich? Und was springt für mich dabei raus?“.
„Ruhm und Ehre natürlich, sicherlich Schweiß und ein bisschen Abenteuer.“ Er macht eine theatralische Pause.
 „Und eine befristete Assistentenstelle am Institut für Präcolumbianische Archäologie. Doch das Beste kommt zuletzt, du darfst die Bekanntschaft von Maria machen, einer schnuckeligen Archäologin. Sie ist die Leiterin“
„Leiterin? Von was?“ Langsam werde ich ungeduldig bei seinen vagen Andeutungen. Ich will Jack weiter löchern, aber ein Taxi kommt vorbei. Jack hält es an und lässt sich auf den Rücksitz fallen.
„Zum Glück mit Air Condition. Wo ist dein Hotel? Wir holen Deine Sachen. Du kannst erst mal bei mir wohnen, aber Finger weg von Juliette“. Ich bewundere seinen Scharfsinn und nenne dem Taxifahrer die Adresse meiner Absteige. Als das Taxi am Eingang des heruntergekommenen Hotels hält, enthält er sich zum Glück jeden Kommentars.
„Hast du genügend Geld um auszuchecken?“
„Ja, Ja, ist schon OK, Danke.“
Es muss meinem Kumpel schon sehr wichtig sein, sonst wäre er nicht so spendabel.

Eingeschlossen vom Hochwasser in der Höhle
-------------
„Was mag das für eine Wand sein“, meldet sich Maria nach einer Weile, „irgendeine militärische Station? Wenn sie in Betrieb ist, könnte die Besatzung uns doch sicherlich helfen?“.
Sie schaltet ihre Lampe ein, geht zur Wand und legt ihr Ohr dagegen.
„Was soll das werden?“ raunzt Jack sie an. „Wir kommen sowieso nicht durch, keine Tür, kein Spalt, hoffnungslos.“
„Sei mal bitte ruhig, vielleicht kann ich was hören, die Wand ist nicht kalt und ich habe das Gefühl, dass sie leicht vibriert.“ Stille breitet sich aus, nur das nervöse Atmen von Joshua ist zu hören“.
Nach einer Weile fragt er: „ Hörst du was?“
„ Nichts außer dem leisen Brummen.“
„Scheiße, ich hab ja gesagt, hoffnungslos, wir kommen sowieso nicht durch.“  
„Aber wir könnten Zeichen geben“, meldet sich Joshua leise, „besser als hier zu hocken und uns gegenseitig auf den Wecker zu fallen.“
„Wie stellt du dir das vor?“
„Wir geben Klopfzeichen, SOS, hab ich mal in einem Film gesehen, da waren die Leute in einem gekenterten Schiff eingeschlossen, hieß glaube ich Poseidon Inferno oder so, fand die Story damals schon Scheiße. Und jetzt hat es uns selbst so erwischt.“
Maria kommt zurück von ihren Horchposten: “Dann leg mal los, Josh, es war ja deine Idee.“
Joshua geht zur Wand und fängt an, SOS zu klopfen. SOS, Pause und dann noch mal.
Nach dem zehnten oder elften Mal ruft Jack: „Josh, du bist ein Depp.“
Joshua unterbricht das Signalgeben „Was ist denn jetzt schon wieder falsch, soll ich fester schlagen?“
„Du solltest zwischendurch mal hören, ob jemand antwortet. Wenn du wie wild pausenlos rumzimmerst, bekommst du nie mit, ob jemand uns hört und antwortet. Außerdem hast du uns ja empfohlen, unsere Puste zu sparen“, giftet er nach.
“Das Hören kann Maria übernehmen, sie hat ja schon Übung, ich mache mal etwas Pause.“
„Ok“, Maria geht zu Wand und legt den Kopf dagegen, „Nichts zu hören“. Nach 10 Minuten gibt Joshua wieder SOS Signale.
Plötzlich ein seufzendes Geräusch, unsere Ohren werden dicht, so als ob man schnell auf einen Berg fährt und das Wasser beginnt wieder zu steigen, und zwar ziemlich schnell.
• Panikdialog ergänzen?
Das Wasser steigt immer weiter. Irgendwie wünsche ich mich in mein schäbiges Hotel zurück.
„Wir werden ersaufen wie die Ratten“. In Joshuas Stimme liegt die blanke Panik. Uns anderen geht es nicht viel besser.
„Spart eure Luft und versucht ruhig zu atmen“. Leider glaube ich selber immer weniger daran, dass mein Ratschlag uns irgendwie retten kann. Jetzt fühle ich das Wasser an meinem Kinn. Ich versuche ruhig weiter zu atmen und die Panik zu unterdrücken. Wassertreten könnte uns für kurze Zeit retten, aber ein Blick nach oben reicht. Die Decke ist nur wenige Zentimeter über meinem Kopf und bietet kaum Raum für Schwimmübungen. Das Wasser ist trübe und erstaunlich kalt. Die Handlampe habe ich bis jetzt über dem Wasserspiegel halten können, nun entgleitet sie meinen steifer werdenden Fingern. Ich verfolge ihren Schimmer auf dem Weg zum Grund. Nun verlischt sie ganz und es ist stockdunkel. Vor Angst und Kälte fange ich an zu zittern und schlucke Wasser, der schlammige Geschmack ist widerlich. Wenn wir nicht ertrinken, werden wir erfrieren. Ich höre die anderen keuchen und husten. Ich gebe auf und werde ganz ruhig. Angeblich läuft ja das ganze Leben wie ein Kurzfilm ab in Augenblicken, in denen man sich darauf vorbereitet, den Löffel abzugeben. Ich fühle aber nur Angst und Ärger. Jetzt kommt Wasser auch in meine Nase. Aus und vorbei.
Plötzlich kommt Bewegung in das Wasser. Der Boden wird mir unter den Füßen weggezogen. Mir wird schwindelig und ich verliere die Orientierung. Ein unangenehm ziehender Schmerz verbreitet sich in meinem Körper. Ich habe das Gefühl, ich löse mich auf. Die Dunkelheit weicht farbigen Lichtreflexen und nicht definierbaren Mustern. Mein Zeitgefühl, auf das ich mich immer so gut verlassen konnte, ist weg. Wie lange ich so kurz vor der Ohnmacht herumtaumle, kann ich nicht sagen. Wo bleibt der Tunnel mit dem Licht am Ende?

2.7 Gerettet?
Da werde ich plötzlich und brutal in einer Wasserblase ausgespuckt. Ich lande hart auf dem Boden, prelle mir die Hüfte und den linken Fuß. In der rechten Hand breiten sich höllische Schmerzen aus. Aber das Wasser ist weg. Es wird heller und wir liegen in einer Halle auf einem sehr glatten Fußboden, der gerade dabei ist, auf wundersame Weise zu trocknen.
Endlich erinnert sich Maria ihrer Rolle als Leiterin:
“Sind alle wohlauf?“ „Halbwegs“ meldet sich Joshua unter stöhnen.
„He Josh, da hat uns dein Klopfen doch den Arsch gerettet“.
Jack scheint schon wieder ganz mobil.
„Ja, ja, OK“, ruft er in Richtung Maria: „Was ist mit Dir, Albert?“ „Ein paar Prellungen und die rechte Hand…“ Erst jetzt merke ich, dass mir drei Finger fehlen. Das tropfende Blut vermischt sich mit Wasserresten zu einer rosa Brühe.
„Meine Hand ist verletzt, ich blute.“  
Maria rafft sich auf, kommt zu mir und erschrickt sichtlich.
„Dir fehlen ja ein paar Finger, wir müssen das schnellstens verbinden und die Blutung stoppen.“ <Fehler des Transmitters>

Irgendwo im Weltraum
---------------------
Ich drehe mich als erste um. Leicht blinzelnd kann ich nun durch die mittlerweile leicht getönte, aber klare Wand sehen. „Scheiße“, mehr bringe ich nicht heraus.
Jack fasst sich als erster. „Ein verdammt öder Vorgarten, aber ziemlich groß“. Er grinst schief.
„Wie kann es hier ein Fenster geben?“, Marias Miene offenbart ihre große Verwunderung, „wir sind in einer Höhle! Und das ist doch niemals die Serra da Capivara!“
„Ich fürchte, da muss ich dir Recht geben“, stimme ich Maria zu.
„Und was sonst?“, Joshua ist erregt. Ein bisschen Angst klingt in seiner Stimme. „Ich kenne keine Landschaft, die so aussieht. Irgendeine Wüste?“.

Wüst sieht sie schon aus, die Landschaft, die sich uns darbietet. Im Vordergrund ist der Boden eben. Wie künstlich planiert. Dahinter Schutthalten und Felstrümmer. Eine rötliche Sonne zeichnet überscharfe Schatten in den Staub. Weiter entfern wirkt die Landschaft bergig und zerklüftet. Die Luft scheint klinisch rein, wie nicht vorhanden. Kein Dunstschleier trübt den Blick zum Horizont. Die extreme Durchsichtigkeit und die scharfen Schatten bieten keine Perspektive. Keiner von uns hat so etwas jemals gesehen.

„Vielleicht ist das der Mond?“, Maria scheint sich verzweifelt an etwas Bekanntes zu klammern. „Und die Schwerkraft?“, Jack zerstört ihre Hoffnung gnadenlos, „wir müssten dann viel leichter sein, ich fühle mich aber so schwer wie auf der Erde.“

Schluß
--------
Der Umschlag ist neutral. Ich mache ihn auf.
Absender ist das Wehrbereichskommando Spiralarm 3.

„Sehr geehrter Herr Albert ....
Sie wurden am 33. Kalomat des Jahres 21563 als Bürger 3 Stufe registriert. Ihre persönlichen Daten wurden unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen §13.25.5575.8858 und folgende an uns weitergeleitet. Nach §667.33.2211 der Mobilmachungsverordnung werden Sie hiermit zu einen Grundwehrübung einberufen. Die Übung wird 30 Erdtage dauern. Der Tagessold beträgt 125 Kredites inklusive Kost und Logis. Der Shuttelservice wird sie am 15.9…. an ihrer als Hauptwohnsitz gemeldeten Adresse abholen.
Bei Nichtteilnahme wird ein Wehrgeld von 500 Kredits pro Tag erhoben. Bei Bezahlung in einer anderen galaktischen Währung gilt der Kurs vom 1. Kalomat des Jahres 21563.
Gegen diesen Bescheid kann Widerspruch eingelegt werden bis zu 31.7….
Der Widerspruch ist zu richten an das Wehrbereichskommando ……..“

Der Text verschwimmt vor meinen Augen. Als ich mich wieder gefasst habe, suche ich den Kalender. 3.8…. Scheiße! Die Widerspruchsfrist ist abgelaufen. Leider belehrt mich ein Blick auf meinen Unterarm, dass ich zumindest hinsichtlich Kredits, ziemlich pleite bin. Sind Dollars galaktisch? Wohl eher nicht.  
Irgendwie sehe ich keinen Ausweg und leiste mir erst mal einen mehrstöckigen Whiskey. Marylin schaut mich ratlos an „Albert, was ist los, ist jemand gestorben?“. Was soll ich Ihr sagen? Über unserer Abenteuer habe ich geschwiegen, Marylin hätte mir nie geglaubt. „Schatz, ich muss auf eine wichtige Dienstreise, dauert leider etwas länger“. „Wie lang?“ Ihr Blick drückt steigendes Missvergnügen aus. „Du willst doch nur irgendwo rumhuren, gib es zu!“. Es bedrückt mich immer, wenn so schlecht über mich gedacht wird. Andererseits, eventuell treffe ich irgendwo ein paar niedliche Etappenhäschen. Ich stelle mir ein paar davon in der Wäschekammer vorstelle und fange an zu grinsen.
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Bef
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B
Beitrag02.01.2016 08:53
Re: 3 Textstücke aus einem SF Roman als Einstand
von Bef
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Hey Kioto, ich bin auch Schreibanfänger und versuche mich mal an einer Kritik bei dir. Steht direkt im text

kioto hat Folgendes geschrieben:

________________
Begin: Die Sonne brennt heiß. Das kleine Straßencafé, in das ich mich zurückgezogen habe, liegt im Schatten alter Häuser in einem weniger überlaufenen Stadtbezirk. Die Straße ist eher eine Gasse, wenig Autos, dafür viele Motorroller, viele genauso antik wie die Bauwerke am Straßenrand.
Ich dachte der Bezirk wäre wenig überlaufen? Warum also viele Motorroller  
Die Häuser mit den hübsch alten, aber verwitterten Fassaden stehen dicht zusammen und spenden dem müden Spaziergänger Schatten. Die Fenster in Parterre sind mit massiven Eisengittern geschützt, der Putz ist durch Ruß und Schimmel verfärbt. Ein Fenstergitter dient als Etagere für eine Reihe von Zimmerpflanzen, die schon bessere Tage gesehen haben. Gegenüber ist ein Madonnenbild auf ein zugemauertes Fenster gemalt. Ich bin halt in Rom. Romantische, filigrane Straßenlaternen und gusseiserne Fallrohre täuschen über den Verfall, der an vielen Stellen zu beobachten ist. Den malerischen Hintergrund des Straßenzuges bildet die barocke Fassade einer Kirche. Die vergoldeten Zeiger leuchten in der Sonne. In der Nische darunter behütet eine frisch bunt bemalte Madonna die ruhige Scene. Das sogenannte Antiquitätengeschäft hat auf dem Bürgersteig eine kleine Firnissage aufgebaut. Gestern hatte ich mir die Bilder angesehen, alles nur wertlose Ölbilder oder Drucke, bei denen das einzig antike die Stockflecken und der Staub sind. In der Auslage steht eine Sammlung alter Stempel. Wer braucht schon so was, frage ich mich? Das einzige, das mich wirklich interessieren könnte, ist die „Pizzeria da Baffetto“ auf der anderen Seite der Straße. Der laue Wind weht ab und zu leckere Gerüche herüber, aber ich habe meine Ausgaben budgetiert, gezwungenermaßen. Essen gibt es erst wieder ab 6 Uhr.
Aus einer kleinen Gasse, die sich abseits der Straße befindet, in der ich sitze, klingt leise Livemusik zu mir. Ich schlürfe an meinem Espresso und beobachte die Menschen. Eine Fliege summt um mein Ohr. Der Spatz, der eifrig die Bro[t]samen der Touristen aufpickt, sollte sich lieber um das lästige Insekt kümmern.
Ich lasse die Sonnenbrille herunterrutschen, schließe die Augen und dämmere vor mich hin. Fast kann ich vergessen, dass mich meine Freundin vor die Tür gesetzt hat, auf meinem Konto Ebbe herrscht und es nur noch für ein paar Übernachtungen in einem billigen Hotel reicht. Entweder muss ich schnell eine neue Freundin aufreißen oder einen Job suchen. Mit beidem fühle ich mich aktuell total überfordert.

Lieber Leser, ich hoffe, ich langweile Sie nicht zu sehr mit meiner Erzählung. Aber es wird noch spannender, bestimmt.
 Durch diesen Einschub, denke ich über das gerade Erzählte negativer und gelangweilter als es tatsächlich war, obwohl hier tatsächlich etwas viel Umgebungsbeschreibung betätigt wird

Ein lautes „He, Al, bist du es?“ holt mich unsanft in die Wirklichkeit zurück. Ich spüre einen harten Schlag auf die Schulter, lautes, unangenehmes Kratzen von Stuhlbeinen auf dem rauen Pflaster zerstört die sanfte Ruhe des Cafés. Ich öffne mühsam die Augen und schiebe die Sonnenbrille ins Haar. Sieht zwar trendy aus, aber das Haarfett auf den Brillengläsern.
Was ist mit dem Hartfett? Da fehlt mMn noch ein "nerft" oder "stört"
Mir gegenüber sitzt mein alter Kumpel Jack, den ich noch von der Uni her kenne, wie immer vor Tatkraft und Gesundheit (und Geld, er hat reiche Eltern) strotzend. Wir hatten zusammen Archäologie studiert, weil uns nichts Besseres einfiel und die Exkursionen ganz interessant waren. Außerdem hatte die Fakultät einen hohen Frauenanteil.
“Wieso hast du dich hier verkrochen, trinkst billigen Espresso und kaust trockenes Weißbrot. du bist pleite, stimmt’s?“. Er erwartet keine Antwort, lacht nur kurz.
„Wir gehen zu Dir nach Hause. Ich habe wichtige Dinge mit Dir zu besprechen. Du wohnst doch hier irgendwo?“.
Nun bleibt mir keine Wahl mehr „Eigentlich nicht mehr so ganz, Angelina hat mich rausgeschmissen, können wir nicht zu Dir gehen?“.
Auf jeden Fall will ich vermeiden, das er meine billige Absteige sieht. Aber er denkt sich sowieso seinen Teil. Ich zahle und wir gehen in Richtung eines belebteren Teils der Gegend um ein Taxi zu erwischen. Obwohl ich eigentlich froh über die Abwechslung bin, besonders wenn ich mich an Jacks gut sortierte Hausbar erinnere, frage ich etwas misstrauisch:
„Um was geht’s eigentlich? Und was springt für mich dabei raus?“.
„Ruhm und Ehre natürlich, sicherlich Schweiß und ein bisschen Abenteuer.“ Er macht eine theatralische Pause.
 „Und eine befristete Assistentenstelle am Institut für Präcolumbianische Archäologie. Und das Beste kommt zuletzt, du darfst die Bekanntschaft von Maria machen, einer schnuckeligen Archäologin. Sie ist die Leiterin“
„Leiterin? Von was?“ Langsam werde ich ungeduldig bei seinen vagen Andeutungen ....
______________________
2. Übergang in den SF Teil:  Lange sind wir still. „Was mag das für eine Wand sein“, meldet sich Maria nach einer Weile, „irgend eine militärische Station? Wenn sie in Betrieb ist, könnte die Besatzung uns doch sicherlich helfen?“. Sie schaltet ihre Lampe ein, geht zur Wand und legt ihr Ohr dagegen. „Was soll das werden?“ raunzt Jack sie an. „Wir kommen sowieso nicht durch, keine Tür, kein Spalt, hoffnungslos.“ „Sei mal bitte ruhig, vielleicht kann ich was hören, die Wand ist nicht kalt und ich habe das Gefühl, dass sie leicht vibriert.“ Stille breitet sich aus, nur das nervöse Atmen von Joshua ist zu hören“. Nach einer Weile fragt er: „ Hörst du was?“ „ Nichts außer dem leisen Brummen.“ „Scheiße, ich hab ja gesagt, hoffnungslos, wir kommen sowieso nicht durch“. „Aber wir könnten Zeichen geben“, meldet sich Joshua leise, besser als hier rum zu hocken und uns gegenseitig auf den Wecker zu fallen.“ „Wie stellt du dir das vor?“ „Wir geben Klopfzeichen, SOS, hab ich mal in einem Film gesehen, da waren die Leute in einem gekenterten Schiff eingeschlossen, hieß glaube ich Poseidon Inferno oder so, fand die Story damals schon Scheiße. Und jetzt hat es uns selbst so erwischt.“
Maria kommt zurück von ihren Horchposten:“ Dann leg mal los, Josh, es war ja deine Idee.“ Joshua geht zur Wand und fängt an, SOS zu klopfen. kling . kling . kling ….. kling …..kling ….. kling …… kling . kling . kling. Pause und dann noch mal.

Nach dem zehnten oder elften Mal ruft Jack „Josh, du bist ein Depp.“ Joshua unterbricht das Signalgeben „Was ist denn jetzt schon wieder falsch, soll ich fester schlagen?“ „Du solltest zwischendurch mal hören, ob jemand antwortet. Wenn du wie wild pausenlos rumzimmerst, bekommst du nie mit, ob jemand uns hört und antwortet. Außerdem hast du uns ja empfohlen, unsere Puste zu sparen“, giftet er nach. “Das soll Maria machen, sie hat ja schon Übung, ich mache mal etwas Pause“. „Ok“, Maria geht zu Wand und legt den Kopf dagegen, „Nichts zu hören“. Nach 10 Minuten gibt Joshua wieder SOS Signale.

Sagt dass unser Protagonist, Jack oder eine neue Person?
…..
Plötzlich ein seufzendes Geräusch, unsere Ohren werden dicht, so als ab man schnell auf einen Berg fährt und das Wasser beginnt wieder zu steigen, und zwar ziemlich schnell.
• Panikdialog
Das Wasser steigt immer weiter. Irgendwie wünsche ich mich in mein schäbiges Hotel zurück. „Wir werden ersaufen wie die Ratten“. In Joshuas Stimme liegt die blanke Panik. Uns anderen geht es nicht viel besser. „Spart eure Luft und versucht ruhig zu atmen“.
Leider glaube ich selber immer weniger daran, dass mein Ratschlag uns irgendwie retten kann. Jetzt fühle ich das Wasser an meinem Kinn. Ich versuche ruhig weiter zu atmen und die Panik zu unterdrücken. Wassertreten könnte uns für kurze Zeit retten, aber ein Blick nach oben reicht. Die Decke ist nur wenige Zentimeter über meinem Kopf und bietet kaum Raum für Rettung. Das Wasser ist trübe und erstaunlich kalt. Die Handlampe hatte ich bis jetzt über dem Wasserspiegel retten können, nun entgleitet sie meinen steifer werdenden Fingern. Ich verfolge ihren Schimmer auf dem Weg zum Grund, nun verlischt sie ganz und es ist stockdunkel. Vor Angst und Kälte fange ich an zu zittern und schlucke Wasser. Wenn wir nicht ertrinken, werden wir erfrieren. Ich höre die anderen keuchen und husten. Ich gebe auf und werde ganz ruhig. Angeblich läuft ja das ganze Leben wie ein Kurzfilm ab in Augenblicken, in denen man sich darauf vorbereitet, den Löffel abzugeben. Ich fühle aber nur Angst und Ärger. Jetzt kommt Wasser auch in meine Nase. Aus und vorbei.

Plötzlich kommt Bewegung in das Wasser. Der Boden wird mir unter den Füssen weggezogen. Mir wird schwindelig und ich verliere die Orientierung. Ein unangenehm ziehender Schmerz verbreitet sich in meinem Körper. Ich habe das Gefühl, ich löse mich auf. Die Dunkelheit weicht farbigen Lichtreflexen und nicht definierbaren Mustern. Mein Zeitgefühl, auf das ich mich immer so gut verlassen konnte, ist weg. Wie lange ich so kurz vor der Ohnmacht herumtaumle, kann ich nicht sagen. Wo bleibt der Tunnel mit dem Licht am Ende?

Da werde ich plötzlich und brutal in einer Wasserblase ausgespuckt. Ich lande hart auf dem Boden, prelle mir die Hüfte und den linken Fuß. In der rechten Hand breiten sich höllische Schmerzen aus. Aber das Wasser ist weg. Es wird heller und wir liegen in einer Halle auf einem sehr glatten Fußboden, der gerade dabei ist, sich auf wundersame Weise zu trocknen.
_______________
3. Schluss:  Sie wurden am 33. Kalomat des Jahres 21563 als Bürger 3 Ich würde es ausschrieben finde ich Mittlerweile auch besser Stufe registriert. Ihre persönlichen Daten wurden unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen §13.25.5575.8858 und folgende an uns weitergeleitet. Nach §667.33.2211 der Mobilmachungsverordnung werden Sie hiermit zu einen Grundwehrübung einberufen. Die Übung wird 30 Erdtage dauern. Der Tagessold beträgt 125 Kredites inklusive Kost und Logis. Der Shuttelservice wird sie am 15.9…. an ihrer als Hauptwohnsitz gemeldeten Adresse abholen.
Bei Nichtteilnahme wird ein Wehrgeld von 500 Kredits pro Tag erhoben. Bei Bezahlung in einer anderen galaktischen Währung gilt der Kurs vom 1. Kalomat des Jahres 21563.
Gegen diesen Bescheid kann Widerspruch eingelegt werden bis zu 31.7….
Der Widerspruch ist zu richten an das Wehrbereichskommando ……..“

Der Text verschwimmt vor meinen Augen. Als ich mich wieder gefasst habe, suche ich den Kalender. 3.8…. Scheiße! Die Widerspruchsfrist ist abgelaufen. Leider belehrt mich ein Blick auf meinen Unterarm, dass ich zumindest hinsichtlich Kredits, ziemlich pleite bin. Sind Dollars galaktisch? Wohl eher nicht.  
Irgendwie sehe ich keinen Ausweg und leiste mir erst mal einen mehrstöckigen Whiskey. Marylin schaut mich ratlos an „Albert, was ist los, ist jemand gestorben?“. Was soll ich Ihr sagen? Über unserer Abenteuer habe ich geschwiegen, Marylin hätte mir nie geglaubt. Oder glauben Sie mir etwa? Na sehen Sie. „Schatz, ich muss auf eine wichtige Dienstreise, dauert leider etwas länger“. „Wie lang“. Ihr Blick drückt steigendes Missvergnügen aus „du willst doch nur irgendwo rumhuren, gib es zu!“. Es bedrückt mich immer, wenn so schlecht über mich gedacht wird. Andererseits, eventuell treffe ich irgendwo ein paar niedliche Etappenhäschen. Während ich mir ein paar davon in der Wäschekammer vorstelle, spüre ich einen harten Schlag auf die Schulter. „Hi, Al, hier hast du Dich also verkrochen und verpennst den Tag. Wie sieht‘s aus, kannst du mir endlich die 100$ wiedergeben, ich bin etwas klamm?“ Dass ist etwas komisch, da ich dass Gefühl hatte, dass unser Protagonist zur Zeit des Schlusses in seinen Eigenen vier Wänden ist. Wie kann da ganz zufällig ein Freund auftauchen?


Ansonsten finde ich die Ausschnitte gut gelungen

Gruß Bef, Niklas
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag02.01.2016 13:35

von kioto
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Niklas,
Vielen Dank fürs Lesen und Deine Hinweise. Du hast noch auf der alten Version korrigiert, ich hatte schon einiges eingearbeitet und eine neue Version  geposted (steht direkt vor Deinem Posting). Anmerkung 2 und 3 -> Textgestrichen. Zu 4- Text ist nochmal stark überarbeitet worden. Letzte Anmerkung - Der Schlußgag, das alles irgendwie ein Traum war gestrichen, passt ehe für eine Kurzgeschichte.
Ich habe über die Feiertage weiter geschrieben, und mittlerweile 40 Normseiten (50 Zeichen 35 Zeilen). Daneben habe ich einige Ratgeber studiert, besonders Ralphies Schreibwerkstatt hat mir sehr geholfen, es resultierten aber wieder eine Menge Änderungen.
Die Geschichte entwickelt sind etwas anders als geplant, deshalb  brauch ich einen anderen Schluss, der aktuelle kommt in die Restekiste.
Insgesamt möchte ich auf 500 Normseiten kommen, die dann auf 350-400 gekürzt werden.

Guten Rutsch und auch Dir viel Spass beim Schreiben, Werner
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Bef
Geschlecht:männlichSchneckenpost
B

Alter: 26
Beiträge: 11
Wohnort: Nürnberg


B
Beitrag02.01.2016 14:10

von Bef
Antworten mit Zitat

Ja dass mit dem überarbeiteten text hab ich erst zu spät gesehen, da ich erst geschrieben habe und dann die Kommentare gelesen.
Dir auch viel Spaß beim schreiben noch
Bef, Niklas
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