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Ne-chan Gänsefüßchen
N Alter: 36 Beiträge: 16
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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G 31.08.2015 21:17
von G.T.
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Ich kenne das Gefühl und ich unterstelle, dass jeder es kennt. Man kann es vielleicht leugnen.
Aber ich sehe auch nicht ein, was daran schlimm sein sollte. Man darf doch wohl neidisch sein. Es ist doch gut, wenn man diesen Neid wenigstens einsieht und dann auch die eigene ablehnende Position einem Buch gegenüber entsprechend kritisch hinterfragt (vielleicht fändest du ihre Geschichte gar nicht so schlecht, wenn sie nicht verlagsmäßig veröffentlicht worden wäre). Und es ist m.E. das Wichtigste, mit diesem negativen aber menschlichen Gefühl reflektiert umzugehen, sich vor allem bewusst zu machen, dass der/die Beneidete nicht irgendeine Schuld trägt. Das klingt selbstverständlich, aber ich habe schon unter altgedienten Autoren sehr peinliches Verhalten erlebt, wenn ein Kollege den Verlagsvertrag bekommen hat. Da gibt es giftige Kommentare, die völlig unangebracht sind.
Neidisch darf jeder sein und ist es sicher auch mal - kein Wunder in einer Branche, in der so vieles auch vom Glück abhängt und in der nicht immer die besten Geschichten die sind, die verlegt werden und ein Publikum finden. Nur sollte man selber "erwachsen" damit umgehen können. Dann ist doch alles in Butter.
Edit: Das ist sogar ein ganz lustiges Thema, man könnte eine ganze Kulturgeschichte um den Futterneid von Autoren schreiben. Ein Beispiel: Döblin, der fast mal den Literaturnobelpreis bekommen hatte, äußerte sich später entsprechend, als Hesse ihn bekam: „So viel wie die langweilige Limonade Hermann Hesse bin ich schon lange.“
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5132 Wohnort: Schlüchtern
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31.08.2015 22:35
von Harald
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Wie heißt denn das Buch?
Titel …
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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31.08.2015 23:44
von Bananenfischin
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Harald hat Folgendes geschrieben: | Wie heißt denn das Buch?
Titel … |
Ich würde mir wünschen, dass hier jetzt bitte nicht öffentlich darüber diskutiert wird, ob die Autorin Neid verdient hat und ob ihr Buch tatsächlich ein Naja ist oder nicht.
Dazu konkrete Meinungen zu erhalten ist ja auch gar nicht Ne-chans Anliegen; zumindest verstehe ich es so, dass es um generelle Neidgefühle anderen Autoren gegenüber angesichts einer erfolgten Veröffentlichung geht.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Ne-chan Gänsefüßchen
N Alter: 36 Beiträge: 16
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Steffi92 Gänsefüßchen
Alter: 31 Beiträge: 42
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01.09.2015 08:58
von Steffi92
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Huhu,
also ich kann das auch nachvollziehen.
Ich merke sogar oft, dass ich über gelungene Sätze stolpere und mich dann frage: "Was hat der Autor, was ich nicht habe? Wie macht der das nur?"
Das grenzt bei mir aber auch an Bewunderung, etwas gemischt mit Neid. Vermutlich ist das normal, wer weiß.
Liebe Grüße
Steffi
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Belfort Klammeraffe
Beiträge: 641 Wohnort: tief im Herzen
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01.09.2015 09:25
von Belfort
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Ja, klar: es wäre außerordentlich unfair, hier in einem öffentlichen Forum zu diskutieren, ob ein Buch "naja" ist oder nicht...
Das sollten wir deshalb auch nicht tun...!
Wie sehr wurde denn das eingereichte Manuskript Deiner Freundin vom Verlag lektoriert? Es kann ja sein, dass die veröffentlichte Version gravierend "besser" ist als das, was Du (womöglich während des Entstehungsprozesses) gelesen hast.
Ganz allgemein finde ich aber tatsächlich die Frage interessant, warum einige Werke veröffentlicht werden und andere nicht. Das hängt sehr offensichtlich zwar auch von einer gewissen Qualität des Manuskriptes ab, aber nicht nur.
In jedem Fall scheint ein gerüttelt Maß an Mainstream von Vorteil zu sein, garniert nur mit einer Prise Originalität.
Wechselnde Erzählperspektiven mögen Verlage nicht, Genre-Mixe auch nicht. Ein spannender Lebenslauf oder auch gutes Aussehen der Autorin (besonders eben, wenn es eine Frau ist) scheinen auch nicht zu schaden, damit lässt sich auf jeden Fall nach der Veröffentlichung das Marketing ankurbeln.
@Steffi: das mit dem Neid kenne ich in genau der Situation auch, die Du beschreibst. Mir geht es nicht so sehr so, wenn ich das Gefühl habe, das Buch, das ich lese, sei Mist. Ich bin vielmehr neidisch, wenn ich merke: der kann viel besser schreiben als ich! Dann bin ich neidisch auf seine Fähigkeiten....
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Ne-chan Gänsefüßchen
N Alter: 36 Beiträge: 16
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SonjaB Eselsohr
Beiträge: 327
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01.09.2015 10:09
von SonjaB
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Das kenne ich sehr gut. Ich bin manchmal sehr neidisch. Meistens aber nur, wenn ich gerade einen schlechten Tag hatte. Wenn alles zusammenkommt. Oft bin ich auch einfach nur stolz auf das, was ich erreicht habe.
Ich würde mir nicht so viele Gedanken Ne-Chan. Auch Neid zwischen Freunden kommt vor. Auch das habe ich - nicht wegen Bücher sondern wegen anderer Dinge. Manchmal hilft es, zu der entsprechenden Freundin zu gehen und es zuzugeben. Ich habe das schonmal gemacht und habe damit gute Erfahrung gemacht. Die Freundin wusste dann, warum ich neidisch war und hat dann in meiner Anwesenheit darauf geachtet, nicht zu begeistert zu sein. Inzwischen ist das aber vergangen und ich kann mich besser für sie freuen. Ging in meinem konkreten Fall aber nicht um ein Buch, sondern um etwas anderes.
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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01.09.2015 10:28 Re: huhu von Beka
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Ne-chan hat Folgendes geschrieben: | Also das Buch wurde nicht lektoriert, ich habe die Buchform und auch das Manuskript, welches die Grundlage war. Es ist beides identisch. |
Es wurde nicht lektoriert???
Ich frage mich gerade, welcher "Verlag" ein nicht lektoriertes Buch veröffentlicht.
Und ja, ich kenne auch Neid. Nicht unbedingt diesen bösartigen Neid, der dem anderen nichts gönnt.
Man gönnt demjenigen den Erfolg, aber man würde es sich für sich auch wünschen. Jemand nannte das mal "weißen Neid". Das fand ich sehr passend.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Kris Eselsohr
Beiträge: 453
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01.09.2015 10:37
von Kris
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Ich kann Dich verstehen, Ne-Chan.
Und ich wäre auch neidisch – im allerbesten Sinne als
aufrichtigste Form der Anerkennung.
Allerdings lässt es mich ebenfalls skeptisch dreinschauen,
wenn das Buch so gar nicht lektoriert wurde.
Es war schon ein "Verlag"-Verlag? Oder am Ende ein DKZV?...
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prin Wortedrechsler
P
Beiträge: 50
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P 01.09.2015 13:22
von prin
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Nein. Wenn man seine Hausaufgaben macht, dann empfindet man auch keinen Neid.
_________________ Fest |
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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01.09.2015 13:55
von rieka
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Es ist ganz einfach.
Klugscheißermodus an
Neid ist die brennende Sehnsucht danach, etwas auch zu haben, was der Andere hat. Es ist, positiv gesehen, eine Antriebsfeder.
Erst wenn daraus gefolgert wird, dem Anderen, was er hat zu zerstören, weil ich es selbst nicht habe, wird es schlecht.
Also, ein Gefühl ist nie schlecht. Was ich daraus mache kann schlecht sein.
Klugscheißermodus aus
Ich bin oft neidisch,
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SonjaB Eselsohr
Beiträge: 327
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01.09.2015 14:15
von SonjaB
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prin hat Folgendes geschrieben: | Nein. Wenn man seine Hausaufgaben macht, dann empfindet man auch keinen Neid. |
Also dem möchte ich leidenschaftlich widersprechen. Ich habe immer meine Hausaufgaben gemacht und trotzdem habe ich schon Neid empfunden. Mit so einer Aussage machst du es dir sehr einfach
Neid würde ich auch keinesfalls als negatives Gefühl ansehen, so wie auch meine Vorredner. Es kommt darauf an, was man mit seinem Neid anfängt. Ob es einem dazu treibt, unfair zu werden ...
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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01.09.2015 14:24
von nebenfluss
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Neid gilt als eine der sieben Todsünden.
Ob Neid auch etwas Positives sein kann, damit hat sich die Süddeutsche vor einigen Jahren mal beschäftigt:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/gemischte-gefuehle-neid-die-einzige-todsuende-die-keinen-spass-macht-1.995537
Britta Verlinden hat Folgendes geschrieben: | Für den Philosophen Arthur Schopenhauer war er eine "giftige Kröte", für Shakespeare ein "grünäugiges Monster" - Neid gilt als sozial inakzeptabel. Doch er kann auch Triebkraft für mehr Gerechtigkeit sein. |
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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prin Wortedrechsler
P
Beiträge: 50
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P 01.09.2015 14:25
von prin
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Ich bin selber schuld - hätte erläutern sollen, was ich mit Hausaufgaben meine:
Nicht das schriftstellerische Können ist gemeint, sondern wie ich mit mir selber umgehe.
Die Hausarbeit bin ich.
_________________ Fest |
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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G 01.09.2015 15:30
von G.T.
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Zitat: | Ich bin selber schuld - hätte erläutern sollen, was ich mit Hausaufgaben meine:
Nicht das schriftstellerische Können ist gemeint, sondern wie ich mit mir selber umgehe. |
Und selbst da würde ich dir widersprechen (und tue es natürlich auch): Ich glaube, ein Gefühl wie Neid lässt sich nicht bis ins letzte kontrollieren durch einen gesunden Umgang mit sich selbst oder so. Man kann die eigene Reaktion auf Neid kontrollieren, man kann so den Neid viell. klein halten oder dafür sorgen, nicht unangemessen zu handeln, aber Neid hat auch etwas mit Affekt zu tun, und den hat man nicht unter Kontrolle. Ebenso ist jeder Mensch mal wütend, wer seine "Hausaufgaben" macht kann mit dieser Wut dann eben umgehen und sie so kanalisieren, dass sie niemandem schadet (sich selbst eingeschlossen), aber komplett abschalten lässt sie sich nicht.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2836
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R 01.09.2015 16:15
von Rübenach
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also ich versteh die ganze diskussion nicht. wieso sollte ich neidisch sein, wenn ein freund/bekannter von mir ein buch veröffentlicht? manchmal ist es mir herzlich egal, meistens freu ich mich für ihn/sie.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Ne-chan Gänsefüßchen
N Alter: 36 Beiträge: 16
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2836
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R 01.09.2015 16:55
von Rübenach
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tredition ist kein verlag, sondern ein dienstleister, der autoren beim self-publishing unterstützt. also ähnlich wie bod, nur etwas teurer, wenn ich richtig informiert bin.
und ja, die nehmen alles.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Mettbrötchen Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 490 Wohnort: Rheinland
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01.09.2015 16:58
von Mettbrötchen
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Klar, das kenne ich auch. Ich habe dann immer hart gearbeitet und irgendwann hat sich das Problem von selbst erledigt.
_________________ I read somewhere how important it is in life not necessarily to be strong... but to feel strong.
(Christopher McCandless |
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