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Eine sehr kurze Gruselgeschichte


 
 
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



M
Beitrag26.08.2015 15:30
Eine sehr kurze Gruselgeschichte
von meerenblau
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen.

Mich würde mal Eure Meinung zum Text interessieren, funktioniert das? Ist das gruselig? Oder einfach nur witzlos?


---------

Eine sehr kurze Gruselgeschichte

Es hätte mir mal echt jemand vor meinem Date mit Sylvia sagen können, dass mit ihr etwas nicht stimmt.
Jetzt kann ich zusehen, wo ich ein Opfer für sie herkriege.

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Carizard
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 32
Beiträge: 449
Wohnort: Ãœberall und Nirgendwo


Beitrag26.08.2015 15:51

von Carizard
Antworten mit Zitat

Hallo meerenblau,

wenn die zwei Sätze da die Geschichte sein sollen, dann heißt meine Antwort: Nein, es funktioniert nicht.
Die Idee klingt interessant und daraus ließe sich bestimmt eine interessante Handlung weiterspinnen, aber so ist es momentan nicht weiter als ein Abriss in zwei Sätzen, eine kurze Zusammenfassung einer Geschichte oder vielleicht der Anfang von einer.
Eine Geschichte braucht meiner Ansicht nach immer Handlung. Das einzige, was hier geschrieben steht, ist eine Schilderung von Vergangenem (Es gab ein Date mit Sylvia) und einer Aussicht auf Kommendes (Er muss ein Opfer finden), verpackt in einen inneren Monolog.
Die Geschichte würde für mich erst mit der Suche nach dem Opfer beginnen, denn dann passiert etwas, das man mitverfolgen kann. Es braucht eine Entwicklung, die man als Leser begleitet, was hier aber (noch) nicht stattfindet.

Also an sich interessant. Da kann man echt was draus machen. So aber ist es nicht weiter als eine leise Vorahnung, ein Appetitmacher. Versuch doch einfach mal, das ein bisschen weiter zu spinnen. Wink


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Uibui
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 43
Beiträge: 89
Wohnort: Dublin


Beitrag26.08.2015 16:37

von Uibui
Antworten mit Zitat

Hallöchen meerenblau...

Ich finde, das würde als Rückentext eines Romans ganz gut wirken... Oder als Teaser für einen Roman. Aber allein für sich funktioniert es für mich nicht. Es weckt Erwartungen, die erfüllt werden wollen...

Viele Grüße

Uibui


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It had flaws, but what does that matter when it comes to matters of the heart? We love what we love. Reason does not enter into it. In many ways, unwise love is the truest love. Anyone can love a thing because. That's as easy as putting a penny in your pocket. But to love something despite. To know the flaws and love them too. That is rare and pure and perfect.

Patrick Rothfuss
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Jack Burns
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Beitrag26.08.2015 17:24

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Meerenblau,
bei mir funktioniert es. Ich schaffe mir an Hand vieler anderer Geschichten (stereotype?) meine eigene Geschichte aus dieser Initialzündung.
Das ist rigoros auf den Kern verkürzt und lässt dadurch unendlich großen Freiraum zur Interpretation. Gleichzeitig wird aber der Erzählton vorgegeben. So leicht sarkastisch, nicht ganz ernst.

Gefällt mir

Gruß
Martin


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Carizard
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 32
Beiträge: 449
Wohnort: Ãœberall und Nirgendwo


Beitrag26.08.2015 18:03

von Carizard
Antworten mit Zitat

@Jack Burns
so wie du es schilderst funktioniert es bei mir auch. Natürlich rufen die zwei Sätze von Meerenblau zahlreiche Bilder in mir hervor und ich kann das Ganze im Kopf zu meiner ganz eigenen Fantasie entwickeln. Ich will auch auf keinen Fall abstreiten, dass die Idee sehr interessant klingt.
Aber der Text ist nicht das, was ich als eine Geschichte bezeichnen würde. Was hier steht, ist für mich keine. Sie hat weder eine fortschreitende Handlung, noch folgt man einer Figur in ihrer Entwicklung. Es wird zwar ein Ziel benannt, aber man begleitet die Figur nicht auf dem Weg dorthin. Das ist für mich noch keine Geschichte, sondern, wie Uibui so treffend schrieb ein "Teaser für einen Roman".

Mich würde jetzt sehr interessieren, wie Meerenblau das sieht. Sind diese Zeilen überhaupt als Geschichte gedacht? Die Bezeichnung "Kurzgeschichte" impliziert das, aber es könnte ja auch so gemeint sein, dass es tatsächlich nur ein Teaser ist.


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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



M
Beitrag29.08.2015 15:05

von meerenblau
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hei Euch,

und erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen.

Ich wollte es mal versuchen, eine Grusel-Geschichte so weit herunterzukürzen, wie es geht, dass man aber noch versteht, worum es geht, und dass sie noch eine Nachwirkung entfaltet bzw. eine Art Pointe aufweist (also dazu einlädt, die eigene Phantasie spielen zu lassen). Gerade bei Gruselgeschichten finden sich ja sehr viele Stereotypen, die eigentlich eh nur immer variiert werden (Vampire zb.) und auf die man aufbauen kann.

Also Ausgangslage, Verlauf, Ergebnis in der rudimentärsten Form.

Viele Grüße
meerenblau
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Uibui
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 43
Beiträge: 89
Wohnort: Dublin


Beitrag29.08.2015 15:20

von Uibui
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich wollte es mal versuchen, eine Grusel-Geschichte so weit herunterzukürzen, wie es geht, dass man aber noch versteht, worum es geht, und dass sie noch eine Nachwirkung entfaltet bzw. eine Art Pointe aufweist (also dazu einlädt, die eigene Phantasie spielen zu lassen)


Das ist dir auf jeden Fall gelungen Smile

Viele Grüße,

Uibui


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Patrick Rothfuss
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

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Beiträge: 680



G
Beitrag29.08.2015 17:29

von G.T.
Antworten mit Zitat

Ich stelle mir unter einer Gruselgeschichte eine Geschichte vor, bei der mir wenigstens ein bisschen flau wird. Deine Geschichte ist lustig, nicht gruselig. Insofern ist sie meiner Meinung nach keine Gruselgeschichte.
Das liegt am saloppen Tonfall, ausgelöst vor allem durch zwei Wörter:
Zitat:
Es hätte mir mal echt jemand vor meinem Date mit Sylvia sagen können, dass mit ihr etwas nicht stimmt.
Jetzt kann ich zusehen, wo ich ein Opfer für sie herkriege.

Aber auch der Rest ist eben salopp formuliert. Ich nehme an, dass das Absicht ist, es nimmt der Geschichte aber den letzten Rest Grusel, der auf so kleinen Raum passt. Wenn du es wirklich gruselig willst, würde ich es umformulieren.
Zitat:
Vor meinem Date mit Sylvia sagte mir niemand etwas. Zufall oder Absicht? Nun muss ich ein Opfer finden.

Wobei diese Version von mir natürlich doppeldeutig ist. Rolling Eyes Soll auch nur veranschaulichen, was ich meine: Trockenere Sprache, weniger Füllwörter, dann könnte es gruselig werden.
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



M
Beitrag18.09.2015 11:22

von meerenblau
pdf-Datei Antworten mit Zitat

G.T. hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Vor meinem Date mit Sylvia sagte mir niemand etwas. Zufall oder Absicht? Nun muss ich ein Opfer finden.

Wobei diese Version von mir natürlich doppeldeutig ist. Rolling Eyes Soll auch nur veranschaulichen, was ich meine: Trockenere Sprache, weniger Füllwörter, dann könnte es gruselig werden.


Hmm... ich verstehe, was Du meinst, aber auf mich wirkt diese Fassung nur noch irgendwie ... nüchtern. Ich hatte eigentlich gedacht, durch diese nonchalante Schreibweise kommt es etwas gruseliger rüber, denn da ist ein Typ, der jetzt eben ein Opfer finden muss. Naja, muss man halt durch. Die Füllworter-Sprache - oder anders, die Alltagssprache sollte eigentlich signalisieren, dass er sich keine moralischen Fragen stellt, sondern nun "eben ein Opfer" finden muss.
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spinat.ist.was.anderes
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Wohnort: Hamburg (ab und zu)


Beitrag19.09.2015 14:55

von spinat.ist.was.anderes
Antworten mit Zitat

Vielleicht so?

Warum hat mir niemand vor dem Date gesagt, dass mit Sylvia etwas nicht stimmt? Jetzt kann ich zusehen, wo ich ein Opfer für sie herkriege.
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Carizard
Geschlecht:männlichEselsohr

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Beiträge: 449
Wohnort: Ãœberall und Nirgendwo


Beitrag19.09.2015 15:47

von Carizard
Antworten mit Zitat

meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte eigentlich gedacht, durch diese nonchalante Schreibweise kommt es etwas gruseliger rüber, denn da ist ein Typ, der jetzt eben ein Opfer finden muss. Naja, muss man halt durch.


Das ist eben der Punkt, der auf mich überhaupt nicht gruselig wirkt: Er nimmt es mit Humor. "Muss man halt durch". Das drückt für mich aus, dass es nicht einmal für ihn selbst gruselig ist. Warum sollte es das dann für mich sein, wenn der Prota sowieso keine Angst hat und alles ganz locker angeht?


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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



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Beitrag08.10.2015 12:44

von meerenblau
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Carizard hat Folgendes geschrieben:
meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte eigentlich gedacht, durch diese nonchalante Schreibweise kommt es etwas gruseliger rüber, denn da ist ein Typ, der jetzt eben ein Opfer finden muss. Naja, muss man halt durch.


Das ist eben der Punkt, der auf mich überhaupt nicht gruselig wirkt: Er nimmt es mit Humor. "Muss man halt durch". Das drückt für mich aus, dass es nicht einmal für ihn selbst gruselig ist. Warum sollte es das dann für mich sein, wenn der Prota sowieso keine Angst hat und alles ganz locker angeht?


Mit der Logik dürfte auch niemand Angst vor einem Serienmörder haben. Die sehen das ja auch teilweise recht locker, und trotzdem möchte ich keinem von ihnen begegnen.
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Willebroer
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Beitrag08.10.2015 13:01

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Wenn es die kürzeste Fassung sein soll, kann man das "mal echt" auch weglassen.

Gehört der Einleitungssatz dazu? Mit diesem könnte es so gerade gehen. Sonst wäre es auch möglich, daß Sylvia gerne Pullover strickt (aus Kratzewolle, mit engem Kragen und "Geht-gar-nicht-Muster") und jetzt wieder ein Opfer sucht, um einen anzuprobieren.

Oder sie sucht ein "Opfer", das ihre stundenlangen Klagen über die gemeine Männerwelt anhört.

Oder ihre (imaginären) Kochkünste lobt.

Alles vielleicht lustig, vielleicht sogar gruselig, aber auf andere Weise als beabsichtigt.
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nebenfluss
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Beitrag08.10.2015 21:37

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Carizard hat Folgendes geschrieben:
meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte eigentlich gedacht, durch diese nonchalante Schreibweise kommt es etwas gruseliger rüber, denn da ist ein Typ, der jetzt eben ein Opfer finden muss. Naja, muss man halt durch.


Das ist eben der Punkt, der auf mich überhaupt nicht gruselig wirkt: Er nimmt es mit Humor. "Muss man halt durch". Das drückt für mich aus, dass es nicht einmal für ihn selbst gruselig ist. Warum sollte es das dann für mich sein, wenn der Prota sowieso keine Angst hat und alles ganz locker angeht?


Mit der Logik dürfte auch niemand Angst vor einem Serienmörder haben. Die sehen das ja auch teilweise recht locker, und trotzdem möchte ich keinem von ihnen begegnen.

Der Vergleich mit dem Serienmörder passt nicht, weil die Spannung in diesen zwei Sätzen nicht dadurch aufgebaut wird, dass er Opfer finden muss, sondern dadurch, dass er zu einem Date gegangen ist wie in eine Falle. Er ist also mehr Opfer, Täter dagegen nur notgedrungen. Was auf den typischen Serienmörder nicht zutrifft.
Wenn Gruselpotenzial, dann besteht es aus meiner Sicht in der Frage, was mit Sylvia los ist, wozu sie die Opfer braucht, warum sie ihn als "Beschaffer" ausgewählt hat. Genau das bleibt aber im Rahmen dieser "Geschichte" im Dunkeln.


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BlueNote
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Beitrag18.10.2015 08:23

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Dass deine "Gruselgeschichte" nicht funktioniert, sieht man schon daran, dass du im Titel darauf hinweisen musst, dass es sich um eine Gruselgeschichte handelt, sonst hätte man das nämlich gar nicht erkannt. Braucht es noch mehr an Analyse? Gruselgeschichten arbeiten mit Spannungsaufbau. Dein Text wirkt eher wie ein Aktenvermerk. Auch sprachlich hat deine "Geschichte" nichts zu bieten (->Umgangssprache).

Angesichts der Gruppenbeschreibung
Zitat:

Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. Doch Vorsicht! Hier wird das Gewicht der Schläge in Karat gemessen. Das Lob aber auch.

finde ich das Posten deiner zwei Zeilen im Feedback ganz besonders vermessen.
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



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Beitrag19.10.2015 10:13

von meerenblau
pdf-Datei Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Angesichts der Gruppenbeschreibung
Zitat:

Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. Doch Vorsicht! Hier wird das Gewicht der Schläge in Karat gemessen. Das Lob aber auch.

finde ich das Posten deiner zwei Zeilen im Feedback ganz besonders vermessen.


Vielleicht liest Du die Gruppenbeschreibung Dir selber noch mal durch.
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag19.10.2015 11:26

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo meerenblau

Kennst du die kürzeste Kurzgeschichte von Hemingway?

Seine Geschichte:
Zitat:
For sale: baby shoes, never worn.


Diese Sorte Kurzgeschichten klappt nur, wenn man den Text einstampft auf das sprachlich Notwendigste und gleichzeitig es schafft, ein solches Erzählgerüst zu erdenken, das im Leser die fehlenden Erzählteile heraustriggert.

Von daher schaffst du das aus meiner Sicht ansatzweise schon. Anders als mein Vorredner meint, braucht man den Titel amS gar nicht. Er stört eher, weil man dann eine echte Gruselgeschichte erwartet. Das makabre Geschehen kommt durch deine Kurzhandlung zustande. Es entsteht die Vorstellung eines Mannes, der nur ein Date haben wollte und so in den Bann einer Psychopathin (was immer) gerät, dass er bereit ist, ihr Opfer zu verschaffen. Er sieht diese seine Entwicklung mit Ironie oder Sarkasmus, was an seiner Erzählhaltung spürbar wird.

Ich empfinde so etwas als Übung, als trainierende Spielerei. Mehr im Sinne einer eingedampften "Pointe". Und als solches hat eine solche Spielerei doch auch ihre Berechtigung. Man kann und darf das natürlich nicht mit einer ausgearbeitetn, ausgefeilten Geschichte vergleichen. Das ist einfach was ganz anderes mit einer anderen Intention.

Viele Grüße
Zufall
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



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Beitrag19.10.2015 12:29

von meerenblau
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Rainer Zufall hat Folgendes geschrieben:
Hallo meerenblau

Kennst du die kürzeste Kurzgeschichte von Hemingway?

Seine Geschichte:
Zitat:
For sale: baby shoes, never worn.


Diese Sorte Kurzgeschichten klappt nur, wenn man den Text einstampft auf das sprachlich Notwendigste und gleichzeitig es schafft, ein solches Erzählgerüst zu erdenken, das im Leser die fehlenden Erzählteile heraustriggert.

Von daher schaffst du das aus meiner Sicht ansatzweise schon. Anders als mein Vorredner meint, braucht man den Titel amS gar nicht. Er stört eher, weil man dann eine echte Gruselgeschichte erwartet. Das makabre Geschehen kommt durch deine Kurzhandlung zustande. Es entsteht die Vorstellung eines Mannes, der nur ein Date haben wollte und so in den Bann einer Psychopathin (was immer) gerät, dass er bereit ist, ihr Opfer zu verschaffen. Er sieht diese seine Entwicklung mit Ironie oder Sarkasmus, was an seiner Erzählhaltung spürbar wird.

Ich empfinde so etwas als Übung, als trainierende Spielerei. Mehr im Sinne einer eingedampften "Pointe". Und als solches hat eine solche Spielerei doch auch ihre Berechtigung. Man kann und darf das natürlich nicht mit einer ausgearbeitetn, ausgefeilten Geschichte vergleichen. Das ist einfach was ganz anderes mit einer anderen Intention.

Viele Grüße
Zufall


Hallo Rainer,

vielen Dank. Ja, der Titel ist eigentlich ein Provisorium, ich musste ja irgendwas als Titel angeben. Stimmt, da sollte ich mir noch mehr Gedanken darum machen. Ich war mir ja anfangs selber nicht sicher, ob das in Ansätzen überhaupt funktioniert.

Ich hatte ja schon erwähnt, was die Absicht hinter dem Ganzen gewesen ist.  Es freut mich, dass zumindest die Absicht ein bisschen deutlich geworden ist. Okay, also, als nächstes - ein griffiger Titel. Und vielleicht die Geschichte noch an der einen oder anderen Stelle kürzen, da werde ich noch mal überlegen.

Kennst Du zufällig den Titel der von Dir zitierten Kurzgeschichte?

Viele Grüße
m.
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag19.10.2015 16:27

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo, ich noch mal.
Nein, einen Titel kenne ich leider nicht.
Ich denke, auch für Hemingway war das eher eine Spielerei. Der "Legende" nach soll er die Geschichte bei einer Wette im Algonquin ersonnen haben, er und ein paar Kumpels wetteten, wer die kürzeste Geschichte bauen könnte. Hemingway gewann und kassiert vopn jedem Kumpel 10 Dollar. Ob das alles nun so wahr ist und wie ernst Hemingway die Sache genommen hat, keine Ahnung. Aber jedenfalls war damit der six-word-flash geboren.
Von Flash-Fiction. Kürzestgeschichten halt, die mit wenigen Wörtern (um die 250 bis vielleicht 1000) trotzdem das Prinzip der Kurzgeschichte nachstrukturieren. Natürlich geht das nur noch schlaglichtartig. Vielleicht dehalb der Name. Und Hemingways six-word-flash treibts auf die Spitze. Ich glaube, eine kürzere Geschichte gibts nicht.
Ich finde wie gesagt, du machst vieles schon richtig. Wir haben hier den Protagonist, einen Konflikt, eine Lösung. Ich könnt das glaub ich nicht in der Kürze. Nur der Titel stört halt.
Aber wie gesagt, man muss sich den Stellenwert dieser Form klar machen. Und ihre Einseitigkeit. Es ist eine sehr spezielle Gattung.
Viele Grüße
Zufall
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Mr.Sexpistols
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M
Beitrag13.09.2016 21:47

von Mr.Sexpistols
Antworten mit Zitat

Die für mich beste Mini-Gruselstory war: Der letzte Mensch auf der Welt sitzt in seinem Sessel, als es plötzlich an der Tür klopft.

Keine Ahnung wer die geschrieben hat, oder ob die genau so wiedergegeben ist, wie ich sie damals gelesen habe, der Inhalt dürfte aber so stimmen. Da kann man so viele Dinge reininterpretieren. Wo sind die Menschen hin? Wer klopft da? Was macht er letzte Mensch allein? Warum ist er der Letzte? Ich liebe solchen Kram. Aber deine zwei Sätze sind zu sehr wie aus einem längeren Text. Zumindest kommt es mir vor als würde etwas fehlen und gleichzeitig erwarte ich, dass es weiter geht.

Ich würde es vielleicht so formulieren;

Nach dem ersten Date mit Silvia war klar, ich musste ein Opfer besorgen.

Das ersten könnte man sogar noch streichen, allerdings scheint mir, als wäre der Eindruck des ersten Dates wichtig für deine Erzählung bzw. das damit verbundene Kopfkino.


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Sissi Fuß
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Beiträge: 385
Wohnort: zwischen vielen Büchern


Beitrag13.09.2016 23:35

von Sissi Fuß
Antworten mit Zitat

edit: gelöscht. Ich sollte nach Mitternacht keine Kommentare mehr verfassen.
Für mich ist das keine Gruselgeschichte, sondern eher die sehr kurze Zusammenfassung einer Geschichte. Die zwei Sätze machen neugierig, aber gruselig sind sie nicht. Dafür geht der Erzähler zu lässig mit der Tatsache um, dass er ein Opfer besorgen muss. Ich würde mir aber gern die Langversion dieser Story erzählen lassen.


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Die Inspiration ist überall. Sie muss dich nur beim Arbeiten finden.
Pablo Picasso
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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag14.09.2016 09:55

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Mr.Sexpistols hat Folgendes geschrieben:
Die für mich beste Mini-Gruselstory war: Der letzte Mensch auf der Welt sitzt in seinem Sessel, als es plötzlich an der Tür klopft.

Keine Ahnung wer die geschrieben hat, oder ob die genau so wiedergegeben ist, wie ich sie damals gelesen habe, der Inhalt dürfte aber so stimmen.


Google & Wikipedia wissen:

Zitat:
Fredric Browns kürzeste SF-Kurzgeschichte
Fredric Brown verdichtete einen Text von Thomas Bailey Aldrich auf kaum mehr zu unterbietende Kürze:
The last man on earth sat alone in a room. There was a knock on the door ...


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