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Minze
Schneckenpost
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Beiträge: 5



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Beitrag20.08.2015 22:18
[ohne Titel]
von Minze
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Die Arbeit ist, verstehen Sie mich recht, ein wenig ungewöhnlich“, sagte er und schaute mich mit einem Blick an, der vermutlich Komplizenschaft signalisieren sollte, aber im Grunde nur abstossend wirkte. Ich nickte. Was blieb mir auch anderes übrig, ich war arbeitslos und brauchte das Geld. Wenn er von mir forderte, den ganzen Tag nur dazusitzen und so zu tun, als ob ich beschäftigt wäre, dann würde ich auch das tun. Seltsam fand ich, dass er keine tatsächliche Beschäftigung erlaubte. Ich durfte zwar nicht arbeiten, aber ich durfte auch nicht ins Internet gehen, lesen oder mir die Zeit vertreiben. Ich musste dasitzen, auf einen Bildschirm starren, gelegentlich so tun, als würde ich etwas eintippen und die Menschen, die an den Empfang kamen, freundlich aber bestimmt abweisen. Ich sollte ihnen erklären, dass der Chef im Augenblick viel zu tun hätte und, dass wir alle überlastet wären. Abweisen sollte ich sie und davon überzeugen, sich an die Konkurrenz zu wenden. Gerne hätte ich laut gelacht, als er mir diese Position vorstellte, aber, Sie verstehen, ich brauchte das Geld. Also nickte ich, versuchte einen freundlichen Blick aufzusetzen und mir nichts anmerken lassen.

Während des ersten Monats sass ich tagein, tagaus in diesem etwas schmuddeligen Vorstadtbüro und tat so, als wäre ich beschäftigt. Es kam nie jemand vorbei. Weder Kundschaft, noch Arbeitskollegen. Auch meinen Vorgesetzten sah ich nur einmal am dritten oder vierten Arbeitstag. Er kam ins Büro, baute sich vor meinem Tisch auf und musterte mich eingehend. Schliesslich fragte er mich, wie ich mit meiner Arbeit vorankäme. Als er meinen etwas irritierten Blick registrierte, sagte er: „Vergessen Sie nicht, immer schön freundlich und professionell zu wirken, dafür bezahle ich Sie schliesslich.“ Daraufhin ging er ohne eine Antwort abzuwarten. Danach habe ich ihn lange nicht mehr gesehen.

Nichtsdestotrotz zeigten seine Worte Wirkung. Morgens stehe ich nun zeitig auf, ziehe mich an, gehe in aller Frühe ins Büro und tue so, als würde ich arbeiten. Ich tue so, als ob ich den Computer startete, der eigentlich nur aus einem leeren Gehäuse und einem Bildschirm besteht, setze mich, rücke meinen Stuhl zurecht, lege die Hände auf die Tastatur und sitze da. Manchmal tippe ich etwas. Manchmal öffne ich eine der leeren Schubladen und tue so, als suchte ich etwas.

In den ersten Tagen dieser Tätigkeit starrte ich manchmal aus dem Fenster und gab mich dem bewussten Nichtstun hin. Seit einiger Zeit kann ich das nicht mehr. Nicht, dass ich plötzlich tatsächlich beschäftigt wäre, nein, ich werde weiterhin dafür bezahlt, nichts zu tun. Ich kann nicht mehr aus dem Fenster starren, weil ich so damit beschäftigt bin, beschäftigt zu wirken. Ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen. Ich werde hektisch, suche mit meinen Augen hilflos den Raum nach etwas ab, an dem ich mich festhalten kann. Mir ist die Ruhe abhanden gekommen.

Eines Tages, da war ich schon in meinem dritten Monat in dieser Position, kam mein Vorgesetzter ein zweites Mal vorbei. Gestresst schaute ich ihn an, grüsste kurz angebunden und wandte mich wieder meiner vermeintlichen Beschäftigung zu. „Wie läuft es denn?“, fragte er. „Kommen Sie gut zurecht?“ Ich nickte nur kurz und wollte ihn abwimmeln, erinnerte mich aber daran, dass ich stets freundlich und professionell wirken sollte. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte ich also und fühlte leise Panik in mir aufsteigen. Ich war es mir nicht mehr gewohnt, tatsächlich etwas zu tun. Er lächelte mich an. „Es freut mich, dass Sie sich so gut eingelebt haben und dieser anspruchsvollen Tätigkeit auf professionelle Weise nachkommen“, sagte er. „Er wirkt schleimig“, dachte ich. Am Abend, als ich vollkommen erschöpft nach Hause kam, dachte ich darüber nach, zu kündigen. Aber ich war zu erschöpft dafür. Ich fiel ins Bett, so wie ich jeden Abend ins Bett fiel und sank in einen traumlosen Schlaf. Am Wochenende würde ich meine Kündigung einreichen, ganz bestimmt.

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Austgu
Gänsefüßchen
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Beiträge: 20



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Beitrag20.08.2015 23:57

von Austgu
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Auch wenn das Thema Boreout seit einer Weile relativ präsent in den Medien ist, finde ich den Ansatz in der Form nicht abgegriffen. Interessant fände ich mehr darüber zu erfahren, was diese Monate mit der Person gemacht hatten.

Kleinkram: "Am Abend, als ich vollkommen erschöpft nach Hause kam, dachte ich darüber nach, zu kündigen. Aber ich war zu erschöpft dafür."

Beim zweiten Satz stutzte ich etwas. Wofür war die Person zu erschöpft?
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beitrag21.08.2015 00:01

von hobbes
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Hallo Minze,
und willkommen im Forum smile

Fällt mir gerade schwer, etwas zu deinem Text zu sagen. Mir drängt sich partout das Wort "nett" auf und das will ja nun wirklich niemand verwenden.

Fange ich also lieber mit den einfachen Dingen an.

Interessant finde ich, dass es mich hier überhaupt nicht stört, dass du der wörtlichen Rede keinen neuen Absatz gönnst. Liegt vielleicht an der blockweisen Aufteilung des Ganzen.

Was mich in jedem Fall stört, ist der Ausdruck "ich war ... und brauchte das Geld." Den kann ich mittlerweile nicht mehr hören. Noch dazu habe ich das Gefühl, er passt nicht so richtig zum Rest, allerdings traue ich dem Gefühl nicht, wegen besagter Antipathie meinerseits.

Hier
Zitat:
Ich sollte ihnen erklären, dass der Chef im Augenblick viel zu tun hätte und, dass wir alle überlastet wären. Abweisen sollte ich sie und davon überzeugen, sich an die Konkurrenz zu wenden.

würde ich über den Einsatz des Konjunktivs nachdenken, also solle für sollte. Ob das zwingend so sein muss oder vielleicht sogar nicht, keine Ahnung, ich finde jedenfalls, es hört sich schöner an.

Und hier
Zitat:
Auch meinen Vorgesetzten sah ich nur einmal am dritten oder vierten Arbeitstag.

würde ich kürzen. Welcher Tag das nun war, ist doch nicht eigentlich nicht weiter interessant.

Und das hier
Zitat:
„Er wirkt schleimig“, dachte ich.

steht meiner Meinung nach auch etwas sperrig im Text.

Aber nun ja, das ist Kleinkram, vermutlich hätte ich mich damit gar nicht erst aufgehalten, wüsste ich etwas Ordentliches zum Text zu sagen.
Theoretisch könnte er zum Nachdenken anregen, dazu führen, dass ich mir Fragen stelle, inwieweit das realistisch ist, wie viele Leute wohl tatsächlich so arbeiten, also im übertragenen Sinn, Boreout und so, inwiefern man sich an Dinge gewöhnt und dann einfach nicht mehr die Kraft findet, etwas an der Situation zu ändern, ...
Ja, darüber könnte man nachdenken, aber irgendwie tue ich es dann doch nicht. Liegt das nun am Text oder daran, dass das Thema nicht meins ist, ich weiß nicht.

Lesen lässt sich das in jedem Fall gut, alles Angemerkte ist wie gesagt Kleinkram und hauptsächlich der Not geschuldet, nicht das Wörtchen "nett" verwenden zu wollen.
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Minze
Schneckenpost
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Beiträge: 5



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Beitrag21.08.2015 21:59

von Minze
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Hallo!

Wie schön, es gibt Rückmeldungen.

@Austgu: Zu erschöpft, die Kündigung zu schreiben?

@hobbes: Ich glaube, ich verstehe sogar, was du mit "nett" meinst und kann das bezogen auf diesen Text nachdenkend zur Kenntnis nehmen.
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Austgu
Gänsefüßchen
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Beitrag21.08.2015 23:40

von Austgu
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Minze hat Folgendes geschrieben:
Zu erschöpft, die Kündigung zu schreiben?

Ob der Text an der Stelle dann den Punkt trifft, zumal kurz danach mitgeteilt wird, die Person würde dann am Wochenende die Kündigung einreichen?
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Minze
Schneckenpost
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Beiträge: 5



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Beitrag22.08.2015 00:17

von Minze
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tja, die Person nimmt sich vor, die Kündigung am Wochenende zu schreiben. Ob sie es dann tut, ist eine ganz andere Frage. Ich sehe zwar deinen Einwand, aber für mich stimmt es da.
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Maria
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Beitrag22.08.2015 10:26

von Maria
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Moin.
Ich greife Hobbes nett auf. Passt.
Mir fehlt vermutlich eine eindeutige positionierung. Pointiert und sarkastisch wäre eine Möglichkeit. Eine andere vll. etwas dramatischer, düsterer. Eben eine Ausrichtung. Nicht dass ich schubladen bräuchte, ganz im Gegenteil, aber fühlen mag ich gern.

Der von austgu angemerkte satz liess mich such stutzen. Ob es direkt ein bezugsfehler ist, will ich gar nicht behaupten. Für mich liest es sich als wäre sie zu erschöpft um nachzudenken, was sie ja bereits tut.

Ich kann dennoch die Erschöpfung nachvollziehen, wenn auch nur weil selbst erfahren. soviel der intention kam schon an. Nichts ist schlimmer, vor allem aber frustrierender als nix zu tun zu haben und geschäftig zu wirken. Der Frust könnte auch noch eine komponente im Text sein, aber natürlich ist jeder anders. Deine Figur fügt sich. In die Situation, in die Müdigkeit. Sie sinniert kaum, wie grauenhaft die Situation ist.

Ein ps noch: Fehlende titel sind schauderhaft. Ehrlich. Sehe das wieder gehäuft. Es gehört zu einem Text wie die worte selbst, der Schlusspunkt usf. Soviel Zeit und mühe muss sein wink

Und nochmal, hab nen Teil offenbar gelöscht, handytipperei eben. Due figur selbst bleibt für mich blass. Anfa ngs sagt sie, wenn sie eben rumsitzen soll, dann tut die das. Der Sprung zur erschöpften Kündigung bleibt dann aber unbearbeitet. Heisst, du behauptest nur sie sei erschöpft.
Vg, Maria


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Beitrag22.08.2015 10:41

von hobbes
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Um alles ein bisschen schwieriger zu machen, will ich noch einwerfen, dass die Sache mit "zu erschöpft für die Kündigung" bei mir genauso angekommen ist. Keinerlei Verständnisprobleme, aber vielleicht auch nur, weil ich das alles viel zu sehr nachvollziehen kann.
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nebenfluss
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Beitrag24.08.2015 23:45

von nebenfluss
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Mir scheint das nicht einfach ein Text zum Thema Boreout zu sein.
Meiner Vorstellung nach passiert solche Unterforderung/Arbeitslosigkeit im Job entweder
-aus Versehen, also aus misslungenem Personalmanagement heraus oder
-aus Absicht, um missliebige, aber schwer los-zu-werdernde Angestellte auf ein Abstellglass zu verschieben, wo sie möglichst wenig "Schaden anrichten können" - worin genau dieser Schaden auch bestehen mag.
Es gäbe auch noch die Möglichkeit Bereitschaftsdienst oder Überqualifizierung, aber beides passt mir nicht ausreichend zur Situation.
Hier wird eine absichtliche und bezahlte Nicht-Beschäftigung beschrieben, sogar der PC ist nur eine Attrappe - was zunächst mal keinen Sinn macht.
Ich erwarte eigentlich, irgendwann mal die Motive des Vorgesetzten nahegebracht zu bekommen, umso dringender, als der Prota ja einerseits "schön freundlich und professionell" wirken, andererseits aber Menschen am Empfang überzeugen soll, sich an die Konkurrenz zu wenden, was sicher durch unfreundliches und unprofessionelles Verhalten besonders gut zu erreichen wäre. Treibt dieser Vorgesetzte vielleicht ein doppeltes Spiel mit der Geschäftsleitung? Aber würde dann der Prota nicht irgendwann über eine Beschwerde an höherer Stelle nachdenken? Er muss sie ja nicht in die Tat umsetzen, aber dran denken ...

Was den Schluss angeht, würde er sicher besser wirken, wenn der erste Gedanke an eine Kündigung früher erfolgen würde, ich als Leser vielleicht miterleben würde, wie der Prota immer wieder darüber nachsinnt, überhaupt aktiver wirkt, bis er schließlich erschlafft und aufgibt und ich ihm das Vorhaben der Kündigung nicht mehr abnehme. Nicht, dass ich mich da in deinen Plot einmischen wollte, aber ich habe den Eindruck, so sei es gedacht gewesen. In der jetzigen Version verpufft für mich die potentielle Wirkung des letzten Satzes.


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Jack Burns
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Beitrag25.08.2015 02:12

von Jack Burns
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Hallo Minze,
das gefällt mir. Wenn ich mich auf die surreale Komponente einlasse, die hier mitschwingt, dann muss ich nicht alles logisch erklärt bekommen. Ich habe selbst schon oft darüber nachgedacht, ob in manchen Behörden die Arbeiter dazu angehalten werden, nichts zu machen. Welche geheimnisvolle Interessen dahinter stehen ...? Das finde ich auch noch raus.

Gruß
Martin


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hobbes
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Beitrag25.08.2015 09:58

von hobbes
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Hier wird eine absichtliche und bezahlte Nicht-Beschäftigung beschrieben, sogar der PC ist nur eine Attrappe - was zunächst mal keinen Sinn macht.
Ich erwarte eigentlich, irgendwann mal die Motive des Vorgesetzten nahegebracht zu bekommen, umso dringender, als der Prota ja einerseits "schön freundlich und professionell" wirken, andererseits aber Menschen am Empfang überzeugen soll, sich an die Konkurrenz zu wenden, was sicher durch unfreundliches und unprofessionelles Verhalten besonders gut zu erreichen wäre. Treibt dieser Vorgesetzte vielleicht ein doppeltes Spiel mit der Geschäftsleitung? Aber würde dann der Prota nicht irgendwann über eine Beschwerde an höherer Stelle nachdenken? Er muss sie ja nicht in die Tat umsetzen, aber dran denken ...

Wäre das nicht ein völlig anderer Text? Mich überzeugt* er gerade durch die Absurdität der Forderungen, das Nicht-Erklären ebenjener und der Passivität des Protas, dieser "na ja, das hier ist schon mal besser als nichts, finde ich mich eben damit ab"-Haltung.  
Wenn ich mir überlege, was ich schon alles erzählt bekommen habe, aus diversen Arbeitsverhältnissen, von absolut absurden Forderungen, die aber tatsächlich ganz real zum Zug kommen. Na gut, da bekommt man manchmal auch noch die Motive mitgeliefert, die erklären dann aber meistens auch nichts, sondern führen eher zu noch mehr Kopfschütteln.


* wobei ich ja gar nicht so überzeugt bin. Ich glaube allerdings nicht, dass mitgelieferte Motive einen positiven Einfluss auf meine Überzeugung hätten.
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nebenfluss
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Beitrag25.08.2015 11:52

von nebenfluss
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@hobbes:
Dann deckt sich der Text eher mit deinen Erfahrungen als mit meinen. Vielleicht kannst du dich auch generell besser mit dem Prota identifizeren.
hobbes hat Folgendes geschrieben:

Wäre das nicht ein völlig anderer Text? [...]Na gut, da bekommt man manchmal auch noch die Motive mitgeliefert, die erklären dann aber meistens auch nichts, sondern führen eher zu noch mehr Kopfschütteln.

* wobei ich ja gar nicht so überzeugt bin. Ich glaube allerdings nicht, dass mitgelieferte Motive einen positiven Einfluss auf meine Überzeugung hätten.

 Exclamation
Wäre aber nicht genau das eine Möglichkeit den Text packender, überzeugender zu gestalten, ohne dass es ein völlig anderer Text würde?
Noch mehr Kopfschütteln: als Verdeutlichung des Nicht-Einverstandenseins/der inneren Kündigung.
Bisher habe ich nicht das Gefühl, dass der Prota hier überhaupt mit dem Kopf schüttelt. Das wäre ja schon wieder Anzeichen einer Aktivität, mit der ich mich dann besser identifizeren würde.

Mir ist das jedenfalls so nicht Fisch nicht Fleisch. Geht's jetzt um die Absurdität der Situation oder um die Depression des Protas? Vielleicht in den Worten von Maria am besten ausgedrückt:
Maria hat Folgendes geschrieben:

Mir fehlt vermutlich eine eindeutige positionierung. Pointiert und sarkastisch wäre eine Möglichkeit. Eine andere vll. etwas dramatischer, düsterer. Eben eine Ausrichtung. Nicht dass ich schubladen bräuchte, ganz im Gegenteil, aber fühlen mag ich gern.


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Graven
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Beitrag25.08.2015 14:17

von Graven
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Hallo Minze

Die Geschichte hat in meinen Augen Potenzial.

Der Konflikt ist mir zu sprunghaft. Zeige deutlich die erste Begeisterung über den Job, dann beschreibe die allmähliche Veränderung in der Psyche der Protagonistin, ausgelösst durch die Sinnlosigkeit dessen, was sie tun muss, (recherchiere vielleicht darüber), damit ihr Wunsch, zu kündigen, besser nachvollziehbar wird.
Zeige dem Leser, warum der Chef auf sie schleimig wirkt - vielleicht mit einer Metapher, so wie die Behauptung da steht, gefällt mir der Satz nicht.
Und koche die Geschichte ein, nimm Weg, was sich doppelt, Adjektive, damit sie intensiver schmeckt.

Arbeite an der Geschichte weiter, ich finde, es lohnt sich.
Liebe Grüße

P.S. Ich schaffe es irgend wie nicht, Einzelnes zu zitieren, sonst würde ich Beispiele einführen.
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hobbes
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Beitrag25.08.2015 20:56

von hobbes
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Bisher habe ich nicht das Gefühl, dass der Prota hier überhaupt mit dem Kopf schüttelt.

Ich schon. Was vermutlich auch daran liegt:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht kannst du dich auch generell besser mit dem Prota identifizeren.  


Ansonsten ist da
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wäre aber nicht genau das eine Möglichkeit den Text packender, überzeugender zu gestalten, ohne dass es ein völlig anderer Text würde?

und da
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Mir ist das jedenfalls so nicht Fisch nicht Fleisch. Geht's jetzt um die Absurdität der Situation oder um die Depression des Protas?

natürlich auch was dran.

Sehr praktisch, dass das gar nicht mein Problem ist, sondern Minzes.
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