flowers-to-go gegen sorrow-you-know

[BiggY]

Hier ein kleiner Blogbeitrag als Begrüßung, vielleicht gefällt es jemandem?

 

Neulich war ich in einem Stehcafé, man konnte dort sogar sitzen. Den coffee-to-go gab es in einem Porzellan-Becher, und der mitteljunge Mann am Tresen fragte mich, ob ich den Latte Macchiato hier trinken wolle. Ich bejahte und entschied mich, meine sorrow-to-go in diesem kleinen Café an der Ecke abzulegen.

Auf dem Weg in meine Praxis kam ich an einem Blumenladen vorbei, erblickte dort ein wunderschönes Rosengesteck. Warum nicht mal flowers-to-go? Oder to rent?

Ich gab das Bukett meiner Sprechstundenhilfe, die sich über diese Aufmerksamkeit freute. Ich bat sie, am Vormittag den ein oder anderen Blick und Atemzug daran zu verschwenden; das Sträußchen dann weiter zu reichen mit der gleichen Empfehlung.

Vor der Mittagspause bekam es die Arzthelferin überreicht, die es am Nachmittag ihrer Schwester mitbrachte.

Diese nahm das Sträußchen am nächsten Morgen mit ins Büro.
"Nach einer Stunde schaust du eh nicht mehr hin", erklärte sie ihrer Kollegin und bat darum, das Gesteck weiter zu reichen. So wanderte es fünf Tage durch eine Anzahl von Büros. Im Finanzamt.

Hoffen wir, dass wir unsere Güte vergolten bekommen und dies bei unserem nächsten Steuerausgleich spüren. Wenn nicht, so haben wir mit zwölf Euro einer Menge Leute ein kleines Lächeln entlockt. Dir auch?
Herzlichst, Birgit

[matzinge]

...sind drei Adjektive, die mir spontan zu dem Text in den Sinn kommen. Mir hat er also gefallen!

Besonders der Einstieg ist stark! Nicht wirklich witzig, aber auf eine subtile Art doch humorvoll. Da steh ich drauf^^

Weil der Text insgesamt sehr kurz ist, zwingt er einem nichts auf. Man kann ihn einfach runterlesen und ist für eine kurze Zeit unterhalten. Das führt wohl zu diesem locker-flockigen Gefühl, dass du damit bei mir erzeugt hast.

Was ich aber gerne noch hätte, wäre eine Pointe, die richtig zündet. Dass man dem spröden Finanzamt ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist mir persönlich zu harmlos. Es passt zwar zu der lockeren Beiläufigkeit, die der Text im Leser irgendwie erzeugt, aber mir wäre irgendetwas knalligeres am Ende lieber. Leider kann ich das nicht wirklich in Worte fassen oder ein Beispiel nennen. Ist nur so ein Bauchgefühl. Tolle Kritik, ich weiß

[BiggY]

Vielen Dank, dass du dir Zeit und Mühe gemacht hast. Auch für Lob sowie weitere Anregung. Ich werde gerne noch einmal überlegen, verstehe schon, was du meinst. Herzlichst, BiggY von

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