Tanzregen

[bakerboy]

Rhythmisch wirft sich der Regen ans Fenster. Dahinter lauert meine offene Hand auf ihn, jederzeit bereit ihn zu fangen, sollte er es nach innen wagen. Doch wir haben einiges gemein… uns fehlt der Mut für diese Art von Nähe.

 Kristallin bricht das schale Sonnenlicht in den Tropfen am Fenster. Ich löse meine Hand von der Scheibe um es zu öffnen und die abgekühlte Sommerluft erfrischt und beschreibt zugleich, was mein Herz nicht sagen kann.

 Ich rieche, wie der Herbst kleine Tode in die Blätter streut und langsam seine Regentschaft fordert. Ach, wärst du doch verwurzelt wie der Baum vis a vis meines Balkons. Zumindest würdest du dann den Strick tragen.

 Erst jetzt merke ich, dass ich betrogen wurde. Ich kenne das Gefühl. Der Regen war nicht außen, der Regen war kein Regen. Auf meiner Hand da liegen Tränen und da drüben am Baum hängst du!

[Leveret Pale]

Erstmal Vorweg :
Ich kenne mich mit Lyrik nicht sonderlich gut aus
Aber ich fand es sehr gut und vorallem der Twist am Ende hat mich überrascht.

Ich hab nur mit zwei Stellen etwas Probleme :

[Rodge]

Hallo bakerboy,

ich finde das viel zu bedeutungsschwanger. Niemand würde seine Trauer eines geliebten Menschen so empfinden/beschreiben. Statt einfühlsam will das lyrisch sein. Für mich ist das nix.

Grüße
Ein Junge vom Lande

[bakerboy]

Hi!

Erstmal danke euch beiden für euer Feedback. Bedeutungsschwanger...cooles Wording.

Nur um ein bisschen Klarheit in die trübe Suppe zu bringen...

die abgekühlte Sommerluft beschreibt das Gefühl das der Protagonist hat in dem er sich in sich auch immer kälter fühlt.

Und den Strick tragen kann man nicht nur um den Hals sondern eben auch als tragendes Element, dass den Strick hält ohne dass das eigene Leben dadurch bedroht wird.