Lufthauch

[Silvian]

Die fremde Seele,
Schwesterseele,
sie streichelt mich,
sanft wie eine
Gänsefeder,

wedelt Staub
von meiner Haut,
glättet alle Falten,
salbt sogar die Narben
meines halben Herzens.

Leicht ist auch
ihr Lufthauch,
Bruderseele,
der dein Gewicht
nun von mir pustet,

zart das Strahlen
ihres Lichtes,
in dem dein Schatten
nach all den Jahren
endlich erlischt.

[Eulenbaum]

Hallo Silvian,

die ersten Strophen sind für mich inhaltlich kongruent, dann aber, die letzte, da komme ich inhaltlich nicht mit. Entweder fehlt (mir) da etwas, oder die Strophe geht in eine Richtung, die (mir) insgesamt in dem Gedicht nicht angelegt ist.

Das ist MEIN Eindruck,
anderen kann es anders gehen.

Aber: Gern gelesen, ein zartes Gedicht.

Gruß,
Eulenbaum
PS: Ok, jetzt habe ich das Gedicht doch ganz "verstanden". Es ging die ganze Zeit darum, daß die Bruderseele, der Schatten, "verschwinden" soll. Dafür ist jetzt ein Licht, das der Schwesterseele, da.

Ich habe die Bruderseele und deren Schwere eben am Anfang nicht  "mitlesen" können (das ganze Gedicht lang ab Strophe 1), auch nach mehrmaligem Lesen. Aber jetzt hat es doch "klick" gemacht.

[Silvian]

Lieber Eulenbaum,

freut mich, dass Du den Text gern gelesen hast. Ja, so wie Du zuletzt geschrieben hast, war es von mir gedacht. Die Hintergründe, das Warum und Wieso möchte ich gern den Gedanken jedes einzelnen Lesers überlassen.

LG
Silvian