die alten wege

[Max1]

die alten wege


die alten wege sind verschollen
ausradiert von abreibungen
überwuchert von unkraut
gelöscht auf der karte der neuzeit
einige worte gibt es noch dorthin
überschneidungen von begriffen
unterscheidungen im groben
abgesteckte felder bis zum horizont
die weißen berge in der ferne
kristallklare weitsicht ist erwünscht.

gehirnstürme der erde abgewandt
am boden kauert jemand horch
die wölfe fallen heulend einher
in die dimension des möglichen
dieses aufblitzen ist zu kurz!
warne vorher das untere tor
die wächter rufen herauf
- wir öffnen die schleuse -
sieh zu dass du nicht umfällst
der bauch bebt in einer bewegung
rüttelt die alten wege frei tosend
trübe sicht auf nahes wird erwartet.

[Austgu]

Dein Text gefällt mir.

[Max1]

Werter Austgu,
ich sah gerade deine Beifallskundgebung zu einem Text, den ich nicht gerade als gelungen empfinde. Er mag etwas rätselhaft sein und stellt mir einige Fragen, die vielleicht nur ich an ihn habe, etwa die, ob "alte Wege" nur durch körperliche Erschütterung, durch die Gefühlswelt freigelegt und erkannt werden können.
Allein die Gegenüberstellung zweier Sichtweisen gibt mir zu denken. Ich finde etwas nicht gut Ausformuliertes in dieser, etwas Spekulatives und werde dank der fehlenden Kommentare nicht weiter daran rühren.

Danke auf jeden Fall und Gruß ins Prosaland,
Max