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Autor |
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Fünfundzwanzig Erklärbär
Beiträge: 1
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29.05.2015 20:59 Die letzten Minuten – mein altes Piano von Fünfundzwanzig
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Die letzten Minuten – mein altes Piano
Traurigkeit in meiner Kehle.
Es duftet schon lange nicht mehr nach daheim.
Sind die Träume wirklich schon zu Ende?
Einst erstickten sie im Keim.
Und nun? Herrgott nochmal!
Ich will wieder fliegen,
in Freude mich wiegen,
das Blei in mir schmelzen -
die Schwere besiegen...
Und doch – das Klavier ist verstummt.
Eine kalte Decke aus Staub im toten Zimmer.
Hörst du die Unerträglichkeit der Stille?
Ich tippe eine Taste – die Leere wird schlimmer.
Doch dann! Hör hin:
Bring das Piano zum klingen,
will laut dazu singen,
die Taubheit in mir -
sie soll wieder schwingen!
Herrgott – Nein!
Töricht! – Kein Mensch allein kann ewig das Feuer bewachen.
Nur kurz – sieht alles viel heller aus.
Ich schlepp' mich ans Fenster, ein einsamer Schuss
peitscht in die Düsternis hinaus.
Warum nur? Warum?
Hatte ich es verlernt zu leben,
so viele Chancen vergeben?
mich selbst nicht gehört? –
nur die Andren...
und mein altes Piano eben.
_________________ "Und lache still und weine trunken,
Nicht Glück, nicht Leid ist mehr,
Nur du, nur ich und du, versunken
Ins tiefe All, ins tiefe Meer,
Darein sind wir verloren,
Drin sterben wir und werden neugeboren."
Hermann Hesse, aus "Der Liebende" |
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Gast
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30.05.2015 20:39
von Gast
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Hallo!
Ich verstehe wirklich wenig von Lyrik, deswegen erwarte von mir keine hilfreiche Kritik in der Richtung.
Dennoch, dein Gedicht hat mich sehr getroffen. Ich finde es grandios! Endlich mal wieder eins, welches ich verstehe, ich nachvollziehen kann. Hut ab!
Ich finde es wirklich gelungen!
LG
AC
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Sylvia Aljana Wortedrechsler
Alter: 38 Beiträge: 58 Wohnort: Im schönen Lahntal
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06.06.2015 22:56
von Sylvia Aljana
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Auch ich bin ja mehr so ein Gefühlslyriker. auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, was es mir sagen will, hat es mich berührt. Sehr schön
_________________ "Ja, diese Welt der Träume hatten sie wohl gefunden, doch schien Fenia nie bedacht zu haben, dass es neben all den schönen, hoffnungsvollen und guten Träumen auch die Träume gab, die aus den dunklen Teilen der Seele erwuchsen."
Aus "Der Stern von Erui - Heimkehr" |
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