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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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02.06.2015 15:26 Luftversorgung unter der Erde / Mensch ist vergraben worden von Piratin
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Hallo an Alle,
ich habe da eine Frage: Wenn jemand, sagen wir in 1 m Tiefe in einer Holzkiste vergraben ist und man in diese ein Rohr von 5 cm Durchmesser steckt, dass kurz über der Erdoberfläche rausschaut, würde das für eine Art Mindestversorgung mit Sauerstoff langen? Es ist ja nicht wirklich eine Pendelatmung wie unter Wasser, wo der Wasserdruck noch eine Rolle spielt (die Menge von je nach rund oder eckig zwischen 1,9 und 2,5 l ist ja auch noch bewältigbar), oder doch? Muss derjenige dazu direkt an dem Rohr die Luft ziehen, oder wäre auch so noch ein geringer Austausch möglich? IFreue mich über jede Meinung dazu.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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02.06.2015 17:11
von Stefanie
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Da Kohlendioxid schwerer ist als Sauerstoff und sich also in der Box ansammelt, würde ich behaupten, dass der Eingesperrte wahrscheinlich erstickt, wenn er nicht aktiv an dem Rohr atmet.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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02.06.2015 17:27
von nothingisreal
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Stefanie hat Folgendes geschrieben: | Da Kohlendioxid schwerer ist als Sauerstoff und sich also in der Box ansammelt, würde ich behaupten, dass der Eingesperrte wahrscheinlich erstickt, wenn er nicht aktiv an dem Rohr atmet. |
Ich weiß zwar nicht, ob Kohlenstoffdioxid schwerer ist als Sauerstoff, aber definitiv schwerer als Luft und die will der Mensch ja auch atmen.
Ich frage mich aber auch, ob es was hilft, am Rohr zu atmen. Schließlich muss man den Kohlenstoffdioxid irgendwie ein Meter weit von sich wegpusten, damit Luft überhaupt eine Chance hätte, zum Menschen durchzukommen. Ich bin aber keine Physikerin.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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02.06.2015 18:15
von seitenlinie
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Es kommt kein Luftaustausch zustande.
Du müsstest m.E. Zuluft und Abluft haben und in das Abluftrohr einen Ventilator plus Batterie hängen.
Oder du hast ein langes Rohr, in dem ein natürlicher Auftrieb erzeugt wird.
Im Fantasy-Genre könnte ein hohler Baumstamm, von der Sonne erwärmt, akzeptiert werden.
Bei historischen Geschichten wäre ein Blasebalg und ein kleines Mühlrad vorstellbar ...
Der Ventilator scheint eine recht moderne Erfindung zu sein.
Ventilator, Ventilator, Ventilateur.
Diesen Namen gab D. Hales (Treatise on ventilators. Lond. 1743. 2. edit. 1758. II. Vol. 8. Description du ventilateur de M. Hales, trad. de l'anglois par Demours. Paris, 1744. 8. auszugsweise im hamburgischen Magazin, II B. S. 25.) einer von ihm erfundenen Maschine, durch welche man aus eingeschloßnen Räumen, z. B. Krankenzimmern, Hospitälern, auf Schiffen u. dergl. die verdorbene Luft hinwegschaffen, und durch frische Luft ersetzen kan.
D. Hales kam auf diese nützliche Erfindung im Jahre 1741 durch den Gedanken, daß der größte Theil der Schiffskrankheiten von der zwischen den Verdecken eingeschloßnen, durch Athmen und Ausdünstung verdorbnen Luft, herrühre.
http://archimedes.mpiwg-berlin.mpg.de/cgi-bin/archim/dict/hw?lemma=Ventilator&step=entry&id=d008
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Sissi Fuß Eselsohr
Beiträge: 385 Wohnort: zwischen vielen Büchern
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02.06.2015 18:25
von Sissi Fuß
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Kann der Mensch in der Kiste sitzen? Wie viel Raum hat er über sich?
_________________ Die Inspiration ist überall. Sie muss dich nur beim Arbeiten finden.
Pablo Picasso |
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Slaavik Klammeraffe
Beiträge: 509
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02.06.2015 20:04
von Slaavik
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Die lethale Dosis beträgt nur 12% des Luftvolumens. Wenn es da tatsächlich nichts weiter als ein einen Meter langes Rohr, mit einem Durchmesser von 5cm gibt, sehe ich da auf Dauer kein Überleben.
_________________ I don't care what model it was. No vacuum cleaner should give a human being a double polaroid.
Bonvolu alsendi la pordiston? Lausajne estas rano en mia bideo! And I think we all know what that means.
I'm not sure the flashlight is gonna kill that tank. |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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02.06.2015 20:08
von nothingisreal
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Fazit: Wenn du deinen Prota lieb hast, setze ihn nicht in diese Kiste
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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02.06.2015 22:02
von Harald
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Lies das, die Namensgleichheit ist zufällig …
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordfall-ursula-herrmann-lebendig-begraben-in-einer-engen-kiste-a-608336.html
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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03.06.2015 12:07
von Piratin
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Danke für Eure Meldungen. Sie wird in einer sargähnlichen Holzkiste vergraben und die Idee war, ihr ein kleines Luftrohr zu lassen (eigentlich eher, um dem Leser Hoffnung zu geben), denn der Plot ist unerbittlich und sie wird es nicht überleben. Wenn ich mir den Link von Harald anschaue, dann sind es wohl sechs Stunden bei einem Kind und 1,60 m Tiefe. Dann könnte es bei einem Erwachsenen und nur 1 m Tiefe vielleicht gleich sein. Bisher ist das Rohr bei ihren Füßen und wirklich drehen kann sie sich in der Kiste nicht. Aber vielleicht mache ich die Kiste ein wenig größer und sie kann sich umdrehen, gelangt an das Rohr, schöpft Hoffnung (der Leser auch) und dann geht es doch zu Ende. Deshalb ist der Ventilator leider auch keine Option, denn am Ende ist nicht zu rütteln.
Ich überlege noch, aber schon einmal lieben Dank an Euch und wem zu meinen nun nachgereichten Erklärungen etwas einfällt, gerne her damit.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Yachen Leseratte
Y Alter: 46 Beiträge: 186
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Y 03.06.2015 13:55
von Yachen
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Hallo,
mein erster Gedanke war, dass sie ja über das Rohr einatmen könnte (nachdem sie sich gedreht hat, natürlich), die alte Luft aber einfach in die Kiste ausatmet. So würde ich es jedenfalls machen, als Eingesperrte.
Ein Weilchen müsste das doch funktionieren. Vom langsamen Einatmen und schnellen Ausatmen würde ihr dann aber bestimmt schwindelig werden. Aber wenn ihr Schicksal ohnehin besiegelt ist...
Soviel ich weiß, merkt man doch eh nicht, ob in einem Raum zu wenig Sauerstoff ist. Man wird einfach ohnmächtig.
Sie könnte also atmen und atmen - um dann trotzdem das Bewusstsein zu verlieren.
LG
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Slaavik Klammeraffe
Beiträge: 509
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05.06.2015 11:38
von Slaavik
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Yachen hat Folgendes geschrieben: |
Soviel ich weiß, merkt man doch eh nicht, ob in einem Raum zu wenig Sauerstoff ist. Man wird einfach ohnmächtig.
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Leider gehören jedoch zu den Symptomen einer Kohlendioxidvergiftung unter anderem, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, flache, hechelnde Atmung, hektische Bewegungen, hochroter Kopf, Panikreaktionen und zunehmende Bewusstseinstrübung, erst danach kommt die Bewusstlosigkeit. Den roten Kopf wird man selbst wohl nicht bemerken, jedoch die meisten der anderen Symptome, werden wohl kaum zu ignorieren sein. Vorallem da wir hier von einer allmällichen Vergiftung sprechen. Einfach ohnmächtig werden halte ich also für absolut ausgeschlossen.
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Yachen Leseratte
Y Alter: 46 Beiträge: 186
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Slaavik Klammeraffe
Beiträge: 509
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06.06.2015 04:13
von Slaavik
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Yachen hat Folgendes geschrieben: | Slaavik hat Folgendes geschrieben: | Einfach ohnmächtig werden halte ich also für absolut ausgeschlossen. |
Da in so einer kleinen Kiste die Kohlendioxidmenge extrem schnell steigt, müsste man sehr schnell ohnmächtig werden. Für viel Übelkeit und Erbrechen ist dann keine Zeit mehr. Vielleicht schnellere Atmung. Die genannten Symptome entstehen bei einer "schleichenden" Vergiftung, also wenn der Gehalt langsam steigt.
Aber egal! Will mich nicht drauf festlegen.
Bei Kohlenmonoxid ist es auf jeden Fall so, dass man es kaum merkt. Daher geschehen ja immer wieder diese Getreidesilounfälle, bei denen auch Ersthelfer sterben.
LG |
Extrem schnell, würde ich hier auch eher relativ sehen. Ich meine nehmen wir einfach an, es würde eine Stunde dauern, bis unser Opfer das Stadium der Bewusstlosigkeit erreicht hat, dann ist dies sicherlich ziemlich schnell, aber zu schnell, um sich durch zumindest einen Teil der Symptome zu quälen? Nein, das denke ich wirklich nicht. Ich würde eine Kohlendioxidvergiftung auch nicht mit einer durch Kohlenmonoxid vergleichen, da reichen schließlich schon ‰ in der Atemluft, um bereits Wirkung zu zeigen. Du musst ja bedenken, das CO bindet sich ein paar Tausend Mal effektiver an die roten Blutkörperchen als Sauerstoff, womit bereits Promille in der Atemluft ausreichen können, um einen Menschen so effektiv an der Sauerstoffaufnahme zu hindern, dass da selbst erwachsene Männer einfach umkippen, um im schlimmsten Falle dann auch ziemlich schnell tot sind. Und selbst im besten Fall, hat man dann für einige Stunden nur einen Teil seiner roten Blutkörperchen zur Sauerstoffversorgung, ich meine es dauert etwa sechs Stunden, bis man C0 wieder aus dem Blut raus hat. Aber nagelt mich auf die sechst Stunden jetzt nicht fest, es ist eine Weile her seit ich mich mit dem Thema beschäftigt habe.
Jedenfalls halte ich es für absolut sicher, dass das Ende ziemlich qualvoll wäre, selbst wenn man innerhalb einer oder zwei Stunden erstickt. Bereits die Kiste alleine wird wohl bei den meisten Menschen für Panik sorgen, und die letzten Minuten bevor die Lampen ausgehen, werden sicherlich nicht zur Panikreduktion beitragen. Ganz ehrlich? Ich sehe bereits blutige Kratzspuren und abgerissene Fingernägel in der Kiste.
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