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Der Bewerbungstermin


 
 
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Trakkel
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 59
Beiträge: 5
Wohnort: Berlin


T
Beitrag08.06.2015 01:22
Der Bewerbungstermin
von Trakkel
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Diese Geschichte ist einen Spontanen Einfall entsprungen. Vielleicht ein wenig zu lang, aber ich wollte sie nicht aufteilen. Und sie ist noch nicht ganz ausgegoren. Gerade das letzte Drittel, könnte vielleicht noch ne Bearbeitung vertragen. Aber Urteil selber. Ich bin gespannt.

Der Bewerbungstermin

Als Miriam den Raum betrat, hatte sie mit einem Blick ihre Mitbewerber eingeschätzt.
Gleich rechts, in der Nähe der Tür, sah´s eine ältere Frau. Sie hatte nicht gerade ihre beste Kleidung an. Aber wozu auch, würde doch eh nur Fragen aufwerfen. Aber Armut und Alter alleine, das war heutzutage einfach zu wenig. Auch als Frau, gerade als Frau wird dir das nicht weiter helfen. Sie hatte sich echt schlecht Vorbereitet, stellte Miriam zufrieden fest. Und das sie ihre Gehhilfe zwischen ihre Beine geklemmt hatte, als müsste sie befürchten, jemanden würde sie ihr wegnehmen. War einfach nur lächerlich. Was denkt sie, wo sie hier ist, fragte sich Miriam verwundert. Und dann erst ihre Bewerbungsmappe. Die lag so achtlos auf dem Nachbarsstuhl, als würde sie ihr nicht gehören. Und sie sah recht dünn aus, wie Miriam befriedigt feststellte. Amateur. Die war nun wirklich keine Gefahr.
Auch die zweite Frau nicht. Die mit drei Stühlen Abstand, zur ersten, in der Ecke sah´s. Auch sie war alt, vielleicht sogar noch älter. Aber mit mehr Talent, beim Schminken und einkleiden. Eitelkeit war eine schlechte Tugend, dachte Miriam zufrieden. Man sollte nun wirklich, nicht als eitel erscheinen. Das sagt dir doch jeder Berater von der Arbeitsvermittlung. Aber nein, einige wissen es einfach immer besser. Miriam musste innerlich mit den Kopf schütteln. Und dann die gleiche dünne Mappe. Wahrscheinlich nur das ein oder andere Blatt, mit irgend ein bla bla, wie gut sie doch war. Es gibt echt immer noch leichtgläubige Idealisten. So was stiebt einfach nicht aus.

Zwei Plätze weite, da sah es schon ganz anders aus. Der junge Mann litt, offensichtlich, an ALS. Wozu sonst den E-Roller. Und dann noch mit Sprach Interface. Miriam verdrehte die Augen. Seine verkrüppelten Beine waren zwar gut unter der Decke verborgen, aber nicht gut genug, als das es doch jeder sehen konnte. Ganz billig, dachte sie sich. Ganz billig. Und dann erst seine Pflegeaufpasserin, die er extra mitgebrachte hatte. Auch wenn sie vielleicht nur ein Familienmitglied sein sollte. Es sah berechenbar aus. Noch billiger. Auf den ersten Blick, mag es vielleicht überzeugender herüber kommen. Wurde aber allzu oft, als privilegiert ausgelegt. Und Privilegiert zu sein ... gewagtes Spiel. Gewagtes Spiel, musste Miriam anerkennend. Aber Wahrscheinlich hatte er eh eine recht Überzeugende Begründung, wozu er jemanden bräuchte, der seinen E-Roller begleitet.
Miriam setzte sich schräg gegenüber von ihm. So hatte sie ihm besser im Auge. Er war es, dem es galt auszustechen.
Die letzten Beiden Bewerber, sie hatte sich zwischen ihnen gesetzt, mit Abstand natürlich, waren nur Kosmetik in ihren Augen. Der zweite junge Mann, ihr zur linken, kam wohl direkt von der Uni. Und war vermutlich noch Naive genug, um zu glauben, er hätte dort alles fürs wirkliche Leben gelernt. Und genügend Wissen und Weisheit gesammelt, gepaart mit Jugend, da würden ihm schon alle Türen der Welt offen stehen. Wie er sich doch täuschte, freute sich Miriam. Er hatte Miriam ängstlich beobachtet, als sie in den Raum kam. Sie konnte an seinen Augen sehen, das er sich so recht fehl am Platz fühlte, wie es nur ging. Wahrscheinlich hatte seine Freundin, oder eher noch seine Mutter ihm dazu bewegt, das hier durch zuführen. Der Arme, dachte Miriam schmunzelnd.
Der letzte der Auserwählten, war ein Mann im mittleren Alter. Er sah recht gut aus und seine leicht gebräunte Gesichtsfarbe, lies auf einen gesunden Lebenslauf schließen. Er hatte aber keinerlei Papiere, Mappe oder sonst irgendetwas dabei. Er war ein Rätsel. Und genauso fehl am Platz, wie der junge von der linken Seite. Sollte sie sich, bei ihre ersten Einschätzung, geirrt haben. Aber nein, das tat sie nie. Er konnte auch einfach nur ein Begleiter sein, wie bei dem Jungen im E-Roller. Aber egal, er war Unwichtig. Ihr direkter Konkurrent war der Junge im E-Roller.

Sie öffnete ihr Bewerbungsmappe, die zwar dicker war, als die von allen anderen, aber würde es reichen, fragte sie sich. Der Junge und seine Begleiterin hatten vielleicht noch was in petto. Sie zog das erst Blatt heraus. Ihr getürkter Lebenslauf. Verächtlich legte sie ihn zur Seite. Die nächste Blätter, waren mit einer Büroklammer zusammen gebunden. Ihr Führungszeugnis von der Polizei. Drei Blätter, die zeigten, dass sie schon als Jugendliche für die richtigen Dinge verhaftet wurde. Dass es ihr einmal, durch die zufällige Anwesenheit bei Massenverhaftungen, so zugutekommen würde. War mehr als nur Glück. Ihr damalige Freund hatte ein gutes Händchen für so was gehabt. Er war zwar ein Idiot, aber ein idealistischer Spinner, der regelmäßig in so was rein stolperte. Ein paar kleine Drogendelikte und Kaufhausdiebstähle, die üblichen Jugendsünden halt. Und alles recht passend.
Ihre physiologische Gesundheitsakte, war Dutzende Seiten dick und einer ihrer dicken Trümpfe. Wenn man nur lang genug sucht, findet man bei jeden Menschen genügend Macken. Schoß es ihr durch den Kopf. Wer hatte das bloß gesagt. Es fiel ihr nicht mehr ein. Aber es bewahrheitete sich. Seit sie für die Vorschule ihren ersten Test machen musste, hatte ihre Mutter immer alles schön aufgehoben. Und sie hatte diese Sammelleidenschaft übernommen.
Auch war es äußerst nützlich, das Mom, einen Säufer heiratete, der sie Regelmäßig schlug. So stand es jedenfalls schwarz auf weiß in ihren Papieren. Die stetigen Aufenthalte im Frauen Haus. Die Scheidung der Eltern. Selbstmord des Vater. Krankheit und Arbeitslosigkeit der alleinerziehenden Mutter, dann der viel zu frühe Tod der Mutter, wurden irgend wie, zu einer Steigleiter ins Paradies. Ihres Paradieses, wenn sie diesen Job bekommen würde. Als ihre Mutter dann, im Bett verbrannte, sie hätte das Rauchen echt lassen sollen, und Miriam mit dreizehn ins Waisenhaus kam. Bei drei Pflegefamilien weglief und sie dann, als nicht mehr Vermittelbar eingestuft wurde. Hatte sie ihren ersten beiden Jackpot ihn ihrer Biografie. Abgebrochene Schule, Abtreibung und ihre, von dem Idioten verursachte, späteren Politischen Verhaftungen, waren einfach nur die perfekte Ergänzungen ihrer Biographie und für ihre vielen belegten Verhaltensstörungen. Ihre Therapeuten gingen wahrlich auf in ihrer Berufung.
Dann die spätere Rehabilitation in die Gesellschaft. Das alles konnte nicht besser laufen.
Denn eigentlich hatte Dad nur auf den wenigen Feiern, die er besuchte, was getrunken. Und das er ihre Mutter regelmäßig schlug, hatte sie eigentlich einer überaus gewissenhaften Feministin zu verdanken. Mom war in kürzester Zeit dreimal die Treppe herunter gefallen. Zweimal als Dad gar nicht da war. Dazu ihre Veranlagung, selbst bei den leisesten Berührungen blaue Flecken zubekommen, hatten einen Bericht, mit versteckten Andeutungen und Vermutungen, hervor gebracht. Der ihren Vater als Bestie darstellte. Der darauffolgende Skandal in der Gemeinde, hatte ihren Vater dazu genötigt, sich gleich nach der Scheidung zu erhängen. Mom hatte immer aller verfemet bestritten, aber niemand glaubte ihr. Der ein zigste der zu ihr hielt, war die Flasche. Dad´s Selbstmord wurde als Eingeständnis verstanden und als gerechte Strafe empfunden. Der Rest stimmte dann doch mehr oder weniger. Aber das war jetzt auch alles egal. Es lebte niemand mehr, der die richtige Wahrheit kannte.
Ihre Heiratsurkunde mit Cheng, noch keine acht Monate her. Fünfzehntausend hat sie dafür bekommen damit er seine Einbürgerung bekam. Was heute recht schnell geht. Ihr Anwalt hatte ihr zwar geraten, noch mindestens drei, noch besser vier Jahre verheiratet zu bleiben. Aber mit den richtigen Argumenten ginge es auch kurzer. Schließlich gibt es noch genügend andere Heiratswillige. Aber wie so oft, kam es anders. Cheng, ihr immer noch Ehemann, so stellte es sich heraus, gehörte einer Religiösen Minderheit an, die andere nicht mochten. Welch glückliche Führung. Keiner konnte ahnen, das seine Familie, oder besser gesagt, das die Religion seine Familie, sie selber waren alles andere als Religiös, einmal einer politisch und religiös verfolgt Gruppe angehören würden. Und die jetzige Regierung alles Mögliche für diese Flüchtigen unternahm. Sie war jetzt mit einen Mann verheiratet, dessen Volk von der Regierung beschützt und umgarnt wurde. Und sie auch noch Moralisch auf der richtigen Seite stand, weil sie sich ja für ihren Verfolgt Mann und dessen Familie einsetzte. Das Leben bringt schon mal komische Wendungen hervor stellte sie ironisch fest.. Sie hätte doch mit ihm schlafen sollen. Bedauerte sie jetzt im Nachhinein. Als Schwangere, mit einen kleinen Bäuchlein. Das wäre nicht schlecht gewesen. Könnte eine Schwangerschaft mit einer Behinderung gleichziehen, überlegte sie sich. Sie schaute verstohlen zu den Jungen im E-Roller herüber. Seine Begleiterin hatte ihm gerade eine Flasche, mit eine Plastikhalm, gereicht, damit er etwas trinken konnte und wischte dann sein Kinn ab. Ihr wurde schlecht. Diese Angeber und Aufschneider, dachte sie sich und zog verärgert die nächsten Blätter heraus.
Ein paar Aufbau und Abendkurse, Diverse Bescheinigen für irgend welche Sachen die sie gemacht hatte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Sie wusste nur, das ihre Sozialarbeiter, ihr alles bestätigten und mit Stempel und Unterschrift beglaubigten, was man ihnen vorlegte. Alles überzeugte Umstürzler, die zwar jeder politischen Regierung mit so viel Sand ins Getriebe streuen wollten wie möglich. Aber sich selber nicht vorstellen konnten, ohne die Regelmäßigen Gehaltsüberweisungen leben zu können. Auch wenn es Urkunden für Dummköpfe waren, für Leistungen die nie erbracht wurden. Das ist Wiederstand den auch Miriam verstand und bewunderte..
Ihre Staatlichen Belege von ganzen acht Abteilungen aus drei verschiedene Ministerien, die jeder Firma, die sie einstellte, finanziell unterstützen würden. Solche Belege waren nie zu unterschätzen. Die waren das sogenannte Pünktchen auf den I.
Nur eine Frau zu sein, reichte Heutzutage wirklich nicht mehr aus, um Diskriminierung zu schreien. Da musste man schon mehr tun. Schließlich waren 52% der Bevölkerung Weiblich. Vieleicht sollte sie sich einer Geschlechtsumwandlung Unterziehen. Als Transsexueller und Mann, hätte sie echt ein Makel, mit dem man was anfangen könnte. Aber dafür war es jetzt zu spät.
Ihr zweites Ärztliches Artest und Behindertenstatus. Ihre Beinbehinderung, mit der sie nicht lange stehen oder sitzen konnte, war auch nur durch das Wohlwollen ihres Arzt zu verdanken. Wie passend, das einer von Cheng´s Onkel Arzt war. Sie darf bloß nicht vergessen, welches Bein es war. Sie überlegte und war sich nicht mehr sicher. Was es jetzt meine linke Seite oder von ihm aus, fragte sie sich. Auch verdammt, fluchte sie still und blätterte hastig durch sie ihre Krankenakte. Links. Ihre linkes Bein, nickte sie zufrieden. Sie bräuchte eine Eselsbrücke überlegte sie und schlug sich mehrmals auf den Oberschenkel. Aber der Schmerz wollte nicht bleiben. Sie brauchte etwas anderes. Nachhaltigeres. Ihr Kugelschreiber, fiel ihr dankend ein. Sie holte ihn aus der Tasche und malte sich einen dicken Punkt auf ihren linken Handrücken. Betrachtete in zufrieden und hatte auf einmal das Gefühl es würde sie jemand beobachten. Miriam schaut auf und sah wie die Begleiterin des Jungen sie beobachtete. Miriam fühlte wie sie leicht rot wurde. Verdammt, sagte sie zu sich und schaute wieder auf ihre Papiere.
Sie sollte besser aufpassen, ermahnte sie sich. Oftmals sind es die Kleinigkeiten, an dem später alles scheitert. Ansonsten litt sie noch an ein paar nicht vorhandenen Leiden. Es war schon erstaunlich, wie man mit den richtigen Gebrechen, ziemlich schnell einen Schwerbehindertenpass zusammen bekam. Aber auch kein Wunder, nach den letzten politisch bestimmten Erweiterung, was alles als Behinderung und Gebrechen zählte und somit Diskriminierend war, war es schon erstaunlich, das aufrechtes Gehen noch nicht als eine Art von Behinderung galt. Aber wer weiß, was die Zukunft einem noch so alles bringt.
Dazu noch ihre Äußerliche Erscheinung, sie sah nun nicht gerade wie eine Einheimische aus, sie konnte leicht als eine Ausländerin gehalten werden. Nun nicht gerade wie ihr Ehemann, aber so ein bisschen schon ... dachte sie sich.
Aber das beste kam zum Schluss. Das wichtigste von allem, sozusagen. Ihren Status im Minderheiten & Diskriminierungszertifikat. Dort hatte sie erstaunliche 378 Punkte, das sollte ihr mal jemand nachmachen, stellte sie voller Stolz fest und schaute kurz verächtlich zu den Jungen im E-Roller herüber.
Sie hatte zum Glück noch rechtzeitig die Religion ihren Mannes angenommen, als man das Zertifikat erstellte. Und mit ihren Ur- Ur- Großvater Mütterlicherseits hatte sie noch einer weiteren Vertriebenen Status. Ihre Familiengeschichte war fast perfekt um wahr zu sein.
Alles im allen gesehen, hatte sie ein recht gutes Bewerbungspaket geschnürt, stelle sie zufrieden fest.
Sammelte ihre Papiere zusammen und schob alles in ihre Mappe zurück. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck, lehnte sie sich zurück und starrte wieder zu der Begleiterin. Sie redete gerade mit den Jungen. Alte Petze, dachte Miriam. Soll sie doch ruhig alles was sie gesehen hat, weiter erzählen. Es war ihr egal. Mit ihr konnte keiner Mitthalten. Ansonsten hatte sie immer noch einen recht guten Anwalt. Und die Firma, bei der sie sich bewarb, hatte eine Menge Geld. So oder so, sie hatte es geschafft.
Firmen es hatten heutzutage schon schwer, richtiges Personal zu finden. Und bei der Verhängung von empfindlichen Strafen, bei irgend einer Art von Benachteiligungen bei Einstellungen. War man auf der sicheren Seite, wenn man die Person nahm, mit den meisten Minderheitspunkten, als sich der Gefahr auszusetzte, jemanden Einzustellen, der vielleicht geeignet wäre für diesen Posten.  
Außerdem hatte sie im Netzt erfahren, das Die Firma eine schlechte Quote in Punkto Antidiskriminierung, bei ihren Einstellungen hatte. Und so diesbezüglich etwas unternehmen musste. Wollte man nicht ernsthafte Straffen riskieren.
Sie wusste zwar nicht mehr was für ein Job es war. Der Berater der Vermittlung hatte es ihr sicherlich erzählt. Aber sie wusste nur noch, das er etwas von einer recht guten Bezahlung sprach. Von einer überaus guten Bezahlung. Es sollte sich schon lohnen, dachte sie sich, sonst wäre es ja diskriminierend. Sie grinste glücklich.

Trakkel

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Werde dir erst über das Ende klar,
dann weißt du auch wie du Beginnen kannst.
(Thomas Schweitzer)
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag08.06.2015 07:06

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

es ist sehr schwer, eine Geschichte überhaupt zu lesen, die so viele Rechtschreib- und Grammatikfehler hat. Hier nur ein paar Beispiele:

Im ersten Satz benutzt du zwei verschiedene Zeiten.

Die Vergangenheit von "sitzen" ist "saß", nicht "sah's".

"Auch als Frau, gerade als Frau wird dir das nicht weiter helfen." Der blau markierte Einschub braucht dasselbe Satzzeichen auf beiden Seiten. Komma oder besser Gedankenstrich.

"Sie hatte sich echt schlecht Vorbereitet" Partizipien schreibt man klein.

"Der junge Mann litt, offensichtlich, an ALS." Keine Kommas

"Aber Wahrscheinlich hatte er eh eine recht Überzeugende Begründung, wozu er jemanden bräuchte, der seinen E-Roller begleitet." Wahrscheinlich und überzeugend schreibt man klein. Und der Konjunktiv passt nicht. Bei dem Wort "E-Roller" denke ich übrigens eher an einen Segway als an einen Rollstuhl.

"Er war es, dem es galt auszustechen." Rettet dem Akkusativ!

"Die mit drei Stühlen Abstand, zur ersten, in der Ecke sah´s. " Keine Kommas und schon wieder ein "sah's"

Und so weiter. Ernsthafter Tipp: Such dir jemand, der deine Texte Korrektur liest, bevor du sie hier einstellst.

Diese Geschichte kann funktionieren, wenn das Formale stimmt.

Grüße
Rainer
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag08.06.2015 14:15

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Trakkel,

ich hab ja Deine Vorstellung gelesen und weiß um die besondere Problematik. Bevor ich mich ernsthaft mit dem Text beschäftige, müsste ich wissen, ob denn Hinweise auf derbe RS-Fehler erwünscht sind oder ob nur auf Stil und Ausdruck eingegangen werden sollte. Auf jeden Fall solltest Du Dich nicht zu sehr auf automatische RS-Korrektur verlassen. Vor allem, wenn es sich um diese Google-Korrektur handelt. Dabei kommen manchmal skurrile Ergebnisse heraus.
Wenn MS Office genutzt wird, kann ich den Duden-Korrektor ehrlich empfehlen. Der hilft mir auch sehr gut.

Grüße
Martin


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Papa Schlumpf
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 373
Wohnort: Friedersdorf


Beitrag08.06.2015 19:41

von Papa Schlumpf
Antworten mit Zitat

Hallo, Trakkel,
über Deine Schwäche will ich nicht reden, wir kennen sie und akzeptieren das, so gut es eben gelingt. Die Story an sich zeigt meiner Meinung nach ein paar Schwächen.
Nach meinen dreihundert Bewerbungen in den letzten (fast) drei Jahren und sagenhaften sechs Vorstellungsgesprächen (2%, und das in meinem Alter, wo vernünftige Arbeitnehmer schon in die Kiste springen), entspricht der Ablauf so gar nicht meinen Erfahrungen. Ich bekam wohl einige meiner Konkurrenten zu Gesicht, aber nur jene, die, das Gespräch hinter sich, die Räumlichkeit verließen oder darauf warteten, dass ich mich aus gleichem Grund entferne. Gut, mit einem Kniff ließe es sich ermöglichen, dass eine größere Gruppe aufeinander trifft, ein Feueralarm zum Beispiel, der den Zeitplan über den Haufen wirft.
Die Bewerbungsunterlagen dienen dem Personalchef zur Vorauswahl, liegen also dort vor, der Bewerber bringt nichts mit. Und keinesfalls medizinische Gutachten, die zu verlangen oder zu erheben steht unter Verbot, bis zur Entscheidung über die Einstellung. Ausnahmen bilden Bescheinigungen, die gemäß Behindertenfördergesetzen bevorzugte Behandlung bei der Stellenbesetzung verlangen. Da fällt mir auf: In staatlichen Stellen gilt das weibliche Geschlecht als Behinderung. Man zieht sie bei gleicher Eignung männlichen Kollegen vor. Egal. Aber man muss diese Bescheinigungen als Bestandteil der Bewerbungsunterlagen vorab einreichen.
Aber es kann ja um eine ganz andere Art von Bewerbung gehen ...
Was mir noch auffiel: Du nutzt relativ häufig Hilfsverben, die eigentlich für andere Verben stehen. Zum Beispiel:
Zitat:
Sie hatte nicht gerade ihre beste Kleidung an.
"Kleidung tragen" empfinde ich als schönere Variante. Oder:  
Zitat:
war heutzutage einfach zu wenig.
  Das genügte heutzutage einfach nicht. Oder:
Zitat:
War einfach nur lächerlich.
Wirkte einfach nur lächerlich.
Du kannst auch auf das Plusquamperfekt und die dazu notwendigen Hilfsverben vielfach verzichten, im ersten Satz schon: "schätzte sie ... ein."
Das zieht sich durch den Text, Du kannst noch viele solche Stellen finden. Das Problem besteht nicht in dem Hilfsverb an sich, ohne geht es nicht, das Problem entsteht durch die Wiederholung eines Wortes auf jeder Zeile. Oder jeder zweiten. Damit verliert der Text an Reiz.
Die Idee, die Du hier umsetzt, finde ich richtig gut, ich gelangte auch, zugegeben etwas mühsam, ans Ende, wo ein etwas verhaltener Gag wartet, doch auch diese Idee gefiel mir. Vielleicht solltest Du das Ganze nach einer guten Rechtschreibprüfung in drei Fortsetzungen posten. Da erschlägt die Fülle nicht gleich, es lässt sich besser dran arbeiten. Der Text verdient es.
Also, dann gehe ich davon aus: Man liest sich.
P. S.


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Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt.
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Gefühlsgier
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 31
Beiträge: 421



Beitrag10.06.2015 10:15

von Gefühlsgier
Antworten mit Zitat

Hey,

an sich habe ich deinen Text gerne gelesen. Ich verliere mich sehr gerne in solchen "gesellschaftsrelevanten" Themen. Außerdem gefällt mir die bildhafte Art, in der du das Geschehen beschreibst.

Allerdings gab es hier auch so einige "Stolpersteine", die mich leider sehr abgelenkt haben. Zum einen in Form von Rechtschreibfehlern und Apostrophierungen, die zu einer anderen Bedeutung führen,  zum anderen ein paar inhaltlich fragwürdigen Punkten und viel unpassender Umgangssprache.

Ich kann dich mal auf so manches hinweisen, das mir hier beim Drüberlesen aufgefallen ist und was noch nicht erwähnt wurde. Aber damit ist es, fürchte ich, hier noch nicht getan. Ich habe Bedenken, dass es dann unübersichtlich wird.

Falls es gewünscht ist, lasse ich dir eine Überarbeitung zukommen, bei der ich möglichst viel so belassen möchte, wie es ist. Dazu möchte ich einiges anmerken, wieso ich das so oder so "gelöst" habe. Das alles würde halt ziemlich lang werden und doch ist es selbstverständlich deine Sache, wie viel du davon übernimmst. Aber eben nur, wenn du das möchtest - ich will nicht aufdringlich oder zu übermotiviert wirken. Außerdem bin ich weit davon entfernt, selbst immer alles richtig zu machen. Wer ist schon unfehlbar? Das wäre doch irgendwie langweilig. Aber oft sehen mehrere Augenpaare eben mehr als eins.

glg


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"Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"

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Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
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