Das Kreuz mit dem Romantitel - mir fällt nix ein … ;-(

[Carizard]

Mir geht es auch so, dass der Titel für ein Buch meist schon fest steht, bevor ich auch nur einen Satz geschrieben habe. Während des Schreibens kann es aber auch passieren, dass ich dutzende Male daran herum feile und ihn verändere. Ich habe auch überhaupt keine Probleme damit, Überschriften für Kapitel zu finden. Sobald ich mir darüber klar geworden bin, worum es in einem Kapitel oder eben dem ganzen Buch geht, was das Essentielle, der Kern dabei ist, finde ich es ein Leichtes, ein passendes Wort oder auch mehrere zu finden. Das hat mir schon in der Schule immer gelegen, wenn es darum ging, Texte zusammenzufassen und sich für einzelne Abschnitte Überschriften zu überlegen.

In deinem Fall wäre es tatsächlich wichtig, dass du dich fragst, was der Hauptbestandteil (Liebesgeschichte, Thriller oder Drama) und was eher nebensächlich ist, also nur entlang des eigentlichen Handlungsstrangs abläuft.
Wenn du das weißt, kannst du dich bei der Namensfindung in diese Richtung bewegen. Ohne natürlich außer Acht zu lassen, dass die anderen Themen auch von Bedeutung sind, solltest du nicht zu sehr in das eine Extrem gehen, sondern die anderen beiden Komponenten miteinbringen, sofern dir etwas passendes einfällt.

[Kateli]

Also, bei mir muss sowas "gären". Soll heißen: Wenn ich mit Nachdruck nach etwas suche, dann fallen mir höchstens suboptimale, unausgefeilte Ansätze ein.
Die gären dann aber vor sich hin, und irgendwann kommt am Ende des Gärprozesses was Brauchbares dabei raus - meistens Und typischerweise nachts um halb drei.
Was allerdings auch nicht bedeuten muss, dass ich nicht zwei Wochen später alles wieder über den Haufen werfe.

Hast du schon einen Pitch? Vielleicht kannst du daraus was kondensieren/weiter verdichten?

Im Grunde ist es aber wohl wirklich, wie du sagst: Du musst erstmal "nur" den Verlag/den Agenten anfüttern. Was nachher wirklich aufs Cover gedruckt wird, steht nochmal auf einem anderen Blatt.

[Belfort]

Dass man wartet, bis einen der Titel "anfliegt", halte ich für eine sehr gute Idee. Oft passiert das ja tatsächlich in einer Situation, in der man gar nicht darüber nachdenkt.

Eine andere Technik wäre, dass man sich mehrere Bücher nimmt, im Idealfall sind sie dem eigenen Genre verwandt, und nach dem Zufallsprinzip irgendwelche Seiten aufschlägt und blind hineinliest, welche Wörter einem ins Auge fallen. Das dann so lange machen, bis man ein Wort findet, das einen auf einen guten Titel bringt.

Eine dritte Methode wäre, sich dem Titel auf verschiedenen analytischen Ebenen anzunähern.

Es gibt (meist recht lange) Titel, die eine kurze Inhaltsangabe dessen sind, was passiert - also eine Art "Pitch":

"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" oder "Die Meisen von Uusima singen nicht mehr" oder "Veronika beschließt zu sterben".

Andere Titel benennen einfach die Hauptfigur(en):

"Das Leben der Jenny Marx", "Siddhartha", "Die Brüder Lautensack", "Die Buddenbrooks", "Esra", "Die Apothekerin", "Die sieben Schwestern".

Andere Autoren finden ein Wort oder eine Formulierung, das/die möglichst simpel beschreibt, worum es geht:
"Ruhm", "Und immer wieder die Zeit", "Der Schwarm", "Das finstere Tal", "Eat Pray Love" oder "Er ist wieder da".

Das kunstvollste ist sicher, im Titel gleichzeitig eine geniale Meta-Ebene zu finden, einen Dreh, bei dem man schmunzeln muss oder der doppelsinnig ist.  Etwa: "Fifty Shades Of Grey" (das Buch finde ich grauenhaft, aber der Titel ist genial), "Schoßgebete", "Feuchtgebiete", "Unterwerfung".

[Stern]

Niemand fand meinen Arbeitstitel gut - auch mein Verlag nicht. Außerdem klang er noch ähnlich wie eine Fernsehserie (unbeabsichtigt). Deshalb hat der Verlag einen anderen Titel ausgesucht. Den jetzigen Titel finde ich richtig gut. Warum bin ich nicht selber drauf gekommen?
 

Ich mache mir um die Titel gar nicht so viele Gedanken. Ich nehme einfach einen, der mir in den Sinn kommt. Letztendlich entscheidet da ja sowieso der Verlag. Also, was soll's?
 

[Belfort]

Na... es kann ja schon ein Verkaufsargument sein, wenn man für sein Manuskript einen Titel hat, der bereits die Agentur oder den Verlag neugierig macht...

Und dabei finde ich dann wichtiger, dass er spannend klingt, als dass er "noch nicht vergeben" ist. Denn in der Tat kann ja der Verlag das Werk dann noch mal umtaufen.

[Rike Charlotte]

Worum geht es de mm,  falls ich fragen darf? Vielleicht fällt uns zusammen was ein...

[Stern]

[Nicki]

[BiancaW.]

Meiner Meinung nach soll der Titel neugierig machen, nicht nur die Leser, sondern auch Agenten / Verlage. Soll genau wie der Klappentext Anregung sein zum weiterlesen.

[Belfort]

[Mara]

Da ich gerade einen Titel für meinen neuen Roman suche, der im SP veröffentlicht wird, hänge ich mich mal einfach an diesen Thread dran.

Wie geht es euch mit der Titelsuche? Purzeln die Ideen nur so aus euch heraus oder ist das harte Arbeit?

Habt ihr Strategien, um einen passenden Titel zu finden?
Ich durchforste ja mein Manuskript nach interessanten Wortkreationen. (Leider gibt's diesmal nicht wirklich welche. Und meinen Arbeitstitel "Die Anti-Sorgen-Pille" fanden etliche Bekannte jetzt auch nicht so prickelnd für einen unterhaltsamen Frauenroman).
Auch einen Besuch in der Buchhandlung und dem simplen Schmökern durch die Buchtitel, um sich Anregungen zu holen, habe ich schon hinter mir.
Ebenso einfach mal ohne Nachzudenken einige Minuten lang ohne Pause alle möglichen Titel herunter schreiben, die einem in den Sinn kommen, egal ob sie jetzt Quatsch sind oder nicht, habe ich schon probiert. In der Hoffnung, dass ich mich selbst überliste und eine Idee herauspurzelt, auf der sich aufbauen lässt. Leider scheint es als ob meine Kreativität gerade ohne mich in Urlaub gefahren ist.

Was ich mich schon lange frage: Wer ist in den Verlagen eigentlich zuständig für die Titelsuche? Sind das Werbetexter? Das würde für mich Sinn machen: Die sollten doch wissen, auf welche "Reizwörter" die Leser der jeweiligen Zielgruppe anspringen und kreativ sind sie wohl per se.

[Taranisa]

Der Titel, den du für dein Projekt wählst, ist zunächst "nur" der Arbeitstitel. Letztendlich entscheidet der Verlag mit dir zusammen, ob dieser später für die Veröffentlichung genommen wird oder ein anderer Titel besser passt, bzw. deinen Roman mehr charakterisiert.
Um deiner Kreativität vielleicht auf die Sprünge zu helfen: Was kam dir bei der Idee zu deinem Roman als erstes in den Sinn? Welches Thema oder welche Sache macht deine Geschichte besonders?
Möglicherweise können dir deine TestleserInnen mit Vorschlägen helfen?

[Mara]

Im Selfpublishing muss bzw. darf ich den Titel selbst betimmen!
Danke für deinen Tipps!

[Eliane]

Im SP musst Du aufpassen, es gibt nämlich Titelschutz für bereits erschienene Titel. Das heißt, bevor Du einen Titel verwendest, such ihn unbedingt mal bei diversen Online-Shops für Bücher (großes A etc.). Außerdem kann man sich den Titel vorab schützen lassen, da gibt es dann eine öffentliche Liste, zu der ich jetzt leider den Link nicht habe. Wenn Du "Titelschutz" googelst, solltest Du aber was finden.

[Mara]

Danke für die Info!